Schwedensommer
Ich liebe die skandinavischen Länder wie auch die Krimis, die dort spielen. Haben mich schon als Kind die Bücher von Astrid Lindgren fasziniert, so liebe ich als Erwachsene die Krimis, die sich dort abspielen. ...
Ich liebe die skandinavischen Länder wie auch die Krimis, die dort spielen. Haben mich schon als Kind die Bücher von Astrid Lindgren fasziniert, so liebe ich als Erwachsene die Krimis, die sich dort abspielen. Denn diese sind besonders brutal und sehr sehr interessant. Jesper Lund ist das Synonym für Jobst Schlennstedt, dessen Krimis ich bisher alle verschlungen habe. Auch dieses Buch um den Kriminalkommissar Niklas Zetterberg und seiner Kollegin Emma Steen steht diesen auf keinem Fall hinterher. Nahe der Öresundbrücke an der Küste Malmös wird ein Toter aus dem Wasser gefischt. Ein LKW-Fahrer hat vor ein paar Tagen beobachtet, wie eine Person eine Leiche ins Wasser gleiten geworfen hat. Bie dem Toten scheint es sich um den steinreichen Reeder Lennard Fogeklou handeln, aber seine Sekretärin sagt aus, dass er am Tag vorher noch in seinem Büro war. Und dann erhält seine Ehefrau ein Paket mit einem abgetrennten Finger. Die Ermittlungen gestalten sich als äußerst schwierig. Der Reeder war Öffentlichkeitsscheu und es existieren fast keine Fotos von ihm. Mit seiner Schwester und den um einige Jahre jüngeren Bruder Olof hatte er so gut wie keinen Kontakt, sein Zwillingsbruder Hans hat seinen Wohnsitz und seine Firma schon seit vielen Jahren in Deutschand. Doch dann meldet sich der Entführer, Lennart lebt: Wochen vorher erhielt er schon Erpresserbriefe von der politischen Gruppierung 89. Die Zeit drängt, denn die Entführer meinen es ernst. Ich finde es sehr gur, dass auch auf die Probleme und menschlichen Schwächen der Ermittler eingegangen wird. Neben der stressigen Situation, den Entführten zu retten, hat Niklas Probleme mit seiner psychich Kranken Ex-Lebensgefährtin. Sie macht ihm das Leben zur Hölle, was das ganze Buch irgendwie auflockert, da ja auch die Kriminalisten keine Supermänner sind, sondern Menschen mit ihren eigenen Problemen. Das Buch hat mich total geflasht, der Autor hat es praktisch fast bis zum Schluß verstanden, den Entführer neben uns zu zeigen, ohne dass wir auf dessen Straftat gekommen wären. Der Autor ist mir als besonders begabter Kriminalist bekannt und ich wurde bisher von keinem seiner Bücher enttäuscht. Das Buch hat der Emons-Verlag gerausgegeben und das Cover zeigt uns das typische rote Schwedebhaus und man meint, jeden Augenblick muß Michel aus Lönneberga seinen Kopf herausstrecken.