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Veröffentlicht am 24.06.2021

Ein Fluch so ewig und kalt - Na hoffentlich nicht! 😧 (Das "EWIG" ist auch noch rot geschrieben)

Ein Fluch so ewig und kalt
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Inhaltserzählung:
Es wird wieder Herbst sein. Die Jahreszeit wird von Neuem anfangen - der Beginn eines neuen Versuchs.
Ich werde wieder achtzehn.
Zum 327. Mal.

(Seite 10)


Ich bin Einsamkeit gewöhnt. ...

Inhaltserzählung:
Es wird wieder Herbst sein. Die Jahreszeit wird von Neuem anfangen - der Beginn eines neuen Versuchs.
Ich werde wieder achtzehn.
Zum 327. Mal.

(Seite 10)


Ich bin Einsamkeit gewöhnt. Verzweiflung. Trauer. Enttäuschung. Nicht gewohnt bin ich dagegen Furcht. Oder zumindest nicht diese Art Furcht. Noch nie habe ich jemand erlebt, der so verwegen ist. (Anmerkung: müsste es nicht jemanden heißen?)
Sie ist nicht das erste Mädchen, das flieht oder mich fürchtet oder meine Motive infrage stellt. Aber sie ist tatsächlich die erste, die mich in Situationen bringt, in denen ich Rüstung und Waffen brauche.

(Seite 156)


"Mein Vater hat mal gesagt, dass wir bei unserer Geburt alle ein Blatt bekommen. Ein gutes Blatt kann am Ende verlieren - genauso wie ein schlechtes gewinnen kann -, aber wir müssen alle die Karten spielen, die das Schicksal uns zugeteilt hat. Die Entscheidungen, vor denen wir stehen, mögen uns nicht gefallen, aber immerhin sind es Entscheidungen."

(Seite 220)


"Du hast mal gesagt, dass du mir alles geben würdest, was in deiner Macht steht."
Er seufzt. "Jetzt stellst du mir mit meinen eigenen Worten eine Falle."
"Ich stelle dir keine Falle. Ich trickse dich nicht aus."

Er sagt nichts.
"Ich lade dich nur ein", sage ich leise.
Er zögert und nickt schließlich.

(Seite 374)


Autorin:
Brigid Kemmerer lebt in der Nähe von Baltimore mit ihrem Ehemann und vier Söhnen. Sie ist im englischsprachigen Raum vor allem für ihre Elemental-Reihe bekannt, deren erster Band „Storm“ 2012 erschien. Darin geht es um Becca Chandler, die die Merrick-Brüder kennenlernt, die die Elemente kontrollieren können. Das Buch wurde für die YALSA Readers Choice Awards nominiert und stand auf der Longlist der Inky Awards 2012. Das erste Buch von Kemmerer, das ins Deutsche übersetzt wurde, ist „Letters tot he Los“ von 2017. Es erschien hierzulande unter dem Titel „Der Himmel in deinen Worten“ und erzählt von Juliet, die ihrer Mutter auch nach deren Tod weiterhin Briefe schreibt – und eines Tages unverhofft eine Antwort erhält.

Übersetzerin:
Henriette Zeltner übersetzt Sachbücher und Romane für Erwachsene und Jugendliche aus dem Englischen, zuletzt »The Hate U Give«.


Bewertung:
Puh, wo fange ich nur an ... wie ... 😓 Erstmal: Das Buch stinkt furchtbar! 🤢 Grässlich! Keine Ahnung, wie die Blätter bearbeitet wurden, sie riechen sehr unangenehm. Ich hatte gehofft, es tötet die ganzen Mücken bei mir ab, der Duft verströmt sich beim Blättern ... aber leider musste ich selbst auf Jagd gehen. Wenn man mal ein gutes Buch braucht ... 😪

Das Cover wirkt sofort a-typisch und märchenhaft. Es passt sehr gut und der Titel gefällt mir ebenfalls gut. Er passt auch sehr zur Geschichte. Auch die Innenaufmachung ist stilgetreu gemacht. Die Kapitel sind mit den Dornenranken und Rosen verziert.

Die Klappentexte sind typisch geschrieben, nichts besonderes oder gar neugierig machendes. Alleine, die Idee, jemanden aus der heutigen Welt in eine andere Welt zu entführen, finde ich witzig. Das hat mit bei der "Misaya"-Reihe von Kirsten Storm auch gefallen. Es setzt Humor voraus. Der ist hier leider nur minimal gegeben, und das nur ganz kurz. Schade. Und beide Texte sind auch nicht zur Geschichte stimmig. hier geht das Fehlerhafte schon los ... und zieht sich durch das GAAAANZE Buch bis zum bitteren Ende ...

Die Karte ist nach einem Historischem-Königreich-Stil. Also nicht typisch wie in historische oder Fantasy-Romanen. Königreich Verin fehlt auf der Karte, ebenso wie die Orte und Städte Willminton, Wovon Hollow und Sillerg Hill. Syhl wird als Syhl-Untiefen betitelt, im Buch ist aber immer nur von Syhl Shallow die Rede. Ich brauchte etwas, um die beiden zu verbinden. Also wieder eine unzureichende Karte, was sonst?! 🤨

Okay, das wird komplex, so viele Notizen ... Oh Götter ... ich verzichte hier auf stundenlanges Filtern, das ist einfach zu aufwendig, so mal ich ja eh schon wieder viel Zeit investiert habe bis hierhin. Es wird also wieder ein kleines Essay und diesmal mit Spoiler-Beiträgen, die ich extra kennzeichnen werde. (⚠️ Anfang und Ende)


Erstmal die Fakten, bevor das Gewirr losgeht:

Die Erzählung ist in der Ich-Form von Harper und Rhen, der Epilog von Grey.

Das Setting ist hier besonders, weil es um zwei Welten geht; einmal D. C. in Amerika und einmal die erfundene Königswelt Emberfall. Die Atmosphäre ist manchmal stimmig, manchmal nicht.

Harper lebt in D. C. in den USA, mit ihrer schwerkranken Mutter und ihrem älteren Bruder (ich habe jetzt echt den Namen vergessen, Felix? Ich weiß es nicht mehr, gestern wusste ich ihn noch) in Geldnot. Ihr Vater ist abgehauen und ihr Bruder und sie haben eine kriminelle Gruppe am Hals.

Rhen ist der Kronprinz von Emberfall und gleichzeitig verwandelt er sich immer wieder in ein anderes Monster. Warum? Er ist verflucht worden. Von einer verschmähten Geliebte Lilith. Die liebt es, ihn auf verschiedene Weise leiden zu sehen. Der Fluch ereignet sich immer im Herbst, drei Monate. Wenn Rhen das Herz einer Frau nicht gewinnen kann, beginnt alles von vorn. So geht es mehrere hundert Herbste lang und der Frauenverschleiß ist groß.

Grey ist Rhens einziger verbliebender der Königlichen Leibgarde. Er hat geschworen, den Prinzen zu dienen und das tut er auch. Er allein hat die Fähigkeit von Lilith erhalten, in die andere Welt zu wechseln, um Frauen nach Emberfall zu holen, die den Fluch brechen sollen.

Was passiert also? Grey entführt Harper in einem sehr heiklen Moment nach Emberfall zu Rhen.

Der Einstieg ist recht ohne großes Vorspiel der beiden Welten. Nach wenigen Seiten wird die Entführung von Harper beschrieben.


Sie vertraut mir. Ich vertraue ihr. Das fühlt sich größer an als Liebe. Kostbarer. Verdienter.
(Seite 384)


Jetzt geht es los ...

Schon zu Beginn taucht erste Verwirrung auf. Rhen erzählt, dass er zum 327. Mal achtzehn wird. Ein paar Seiten später sagt er dann, der Fluch hält seit 5 Jahren an. Wie kann das sein? Selbst die 327 Herbste passen nicht in die 5 Jahre, somit kann das so nicht gemeint sein. In ein Jahr passen 4 Jahreszeiten, also viermal Herbst. Ich bin kein Mathe-Ass, aber so weit kann ich noch rechnen. Ich hoffte, da da würde noch im Laufe der Zeit eine Erklärung folgen, aber stattdessen kam nur Verwirrung hinzu. Bis zum Ende übrigens. Diese 5 Jahre werden mehrfach erwähnt. Zwischendrin spricht Rhen wieder von Hunderten Jahren bzw. Jahreszeiten Fluch. Undurchschaubar!

Eine große Kunst ist die glaubhafte Darstellung von Reaktionen auf ungewöhnliche Ereignisse, wie die Entführung von Harper in dieser Geschichte. Da war ich schon vor dem Lesen gespannt, wie die Autorin das umgesetzt hat. Ich habe gewartet, weil Harper ja mit Adrenalin durchgepumpt ist und natürlich erstmal flieht. Da haben die wenigsten Autoren das Zeug zu, auch noch Gefühle und Gedanken widerzugeben. Tja, aber auch nach dem Rausch folgt keine realistische Reaktion auf ihre magische Entführung. Hallo?!! Sie wurde von einer Zeit durch die andere gebeamt! Auch, wenn sie noch nicht wahrnimmt, dass sie nicht mehr im Jetzt lebt, alleine schon das Beamen müsste sie panisch oder aufgeregt werden lassen. Aber nichts! Das ist ärgerlich! 😒 So wirkt Harper und das Geschehen unglaubwürdig. Der Tod aller Geschichten. Klar, jeder reagiert anders, ich versuche mich immer in die Figuren hineinzuversetzen. Was würde ich an Harpers Stelle fühlen? Ich bin niemand, der panisch wird. Aber ich wäre verängstigt und verwirrt. Wie würdet ihr euch fühlen? Ganz sicher aber würde niemand von uns die Tatsache fast ignorieren und das als gegeben hinnehmen. Das ist total fern der Realität! Und auch bei Fantasie-Geschichten müssen zeitlose Gegebenheiten wie diese stimmen. Das hat nichts mit Fantasie zu tun, sondern schlechter Umsetzung.

Bleiben wir bei Harper: Sie wird mit wumm vom Pferd geworfen !, hat sich aber dann nichts getan?? Keine Sprüche, keine Verletzungen, keine Verstauchungen, keine Gehirnerschütterung, nichts?! Ne, ist klar! Wenn ich utopisches Zeug lesen will, lese ich SciFi! Hält auch die Zügel in der Hand, aber hält sich dann beim Ritt am Hals und an der Mähne vom Pferd fest ... 🤦 🙄 😒

Dann die Sache mit ihrer Familie und der kriminellen Bande in einer Szene: Woher weiß Harper denn, dass ihre Familie einen Aufschub bis zum nächsten Morgen hat, wie sie sagt? Sie hatte doch sechs Wochen keinen Kontakt, das sagt sie selbst. Auch wieder unlogisch!

Harper will ständig nach Hause, was sie uns und Rhen und Grey mitteilt. Und plötzlich im letzten Drittel, sagt sie, sie sei glücklich in Emberfall, einfach so. Ach, sie ist glücklich dort? Schön, dass ich das als Leserin auch mal erfahre. Ist ja mal gar nicht neu und so transparent vermittelt worden ... (Ironie lässt grüßen)

Aber die Liebe. Ich habe mich noch nie in jemanden verliebt, geschweige denn in jemanden, der mich direkt von der Straße weggeschnappt hat. - Das hat er ja auch gar nicht, sondern Grey.

Rhen hat doch bereits gesagt, sie nehmen ein Zimmer im Gasthof und bleiben. Im Zimmer fragt Harper aber, ob sie dort bleiben. 🙄

Harpers Gefühle sind nicht richtig greifbar. Mal bekommt man das Gefühl, sie liebt Rhen nicht, dann wieder doch ... Es werden Andeutungen gemacht und dann wieder nicht. Das wechselt stetig. Sie ist mir nicht ganz sympathisch, die Autorin hat ihren Charakter zu gewollt rebellisch und Anti-Etepetete konstruiert. Auf mich wirkt es größtenteils unglaubhaft.


"Ich habe nichts anzubieten, Rhen. Aber das bedeutet auch, dass ich nichts zu verlieren habe."
(Seite 224)


Kommen wir zu Rhen: Von welchem Volk ist hier ständig die Rede? Erst ist da ein Volk, dann sind angeblich alle weg bis auf der Prinz und Grey, dann wird wieder vom Volk gesprochen und wie es leidet ... ich blicke bei all den Wirrungen nicht durch! 😒 Die Verwirrung zieht sich weiter, denn viele Seiten später stößt Harper plötzlich auf andere Menschen. Es gibt also doch noch ein Volk ... (kling-kling im Kopf, danke, Autorin. 😑

Rhen wechselt in einigen Szenen zwischen Duzen und Siezen in einem Satz. Ich weiß nicht, ob das Absicht oder ein Fehler der Autorin ist. Für mich ist es ein Fehler und irritiert.

Rhen sagt mal das, mal das: Einmal sind die Mädchen, die Grey holte, nach seinem Tod verschwunden. Zuvor sagte er aber mehrmals zu Harper, die Mädchen seien nach Hause zurückgekehrt bei seinem Tod, auch Grey sagt das. Aber keiner von ihnen weiß das. Lilith könnte sie auch getötet haben. Diese Möglichkeit zieht keiner in Betracht, obwohl sie wissen, wozu sie fähig ist und kein gutes Haar an ihr auslassen. Für mich unverständlich. Rhen sagt Harper, sie kommt nach seinem Tod nach Hause. Dann er weiß nicht, was mit ihr passiert. Im inneren Klappentext steht, Harper stirbt, wenn er ihr Herz nicht gewinnen kann ... was stimmt denn nun? Bei mir rotiert alles.

Einige Männer suchen meinen Blick und halten ihn fest. - Das kränkt meinen Stolz. Mein Vater hätte so etwas niemals geduldet. Er hätte an einem der Kerle ein Exempel statuiert, sodass keine anderer sich mehr eine solche Unverschämtheit herausgenommen hätte. Doch mein Vater hätte auch vierundzwanzig Wachen hinter sich gewusst. Ich habe zwei.(Seite 301) - Ja, und? Erstens total herablassend, dass andere ihn nicht mal anschauen dürfen. Zweitens, was hätte er getan, wenn er mehr als zwei Wachen gehabt hätte? Die Männer geköpft? Oh, helft mir von diesem Blödsinn wegzukommen ... 🙄 🤨 Es steht nicht, dass die Männer ihn feindselig anschauen, sodass ich das als Leserin verstehe, seine Haltung. Das wirkt total übertrieben und unsympathisch!

Rhen ist mir wie Harper nicht geheuer und bei ihm schleichen sich sehr ambivalente Verhaltensmuster ein. Mal der größte Idiot und arrogant bis zur Nasenspitze, dann wieder gütig und charmant. Auch sein Charakter kommt auf mich nicht natürlich an.


"Ich verdiene deine Treue nicht, Grey."
"Verdient oder nicht, Ihr habt sie."

(Seite 244)


Kommen wir zu einem wirklich gut konstruierten Charakter: Grey erwähnt den Besuch von Karis Luran, der Königin von Syhl, aber man bekommt es nicht mit, bis sie plötzlich erscheint. Die Planung wird übergangen. Ich war kurz irritiert, ob ich vielleicht Seiten vergessen habe, zu lesen. Aber dem war nicht so. Manche der Szenen werden einfach übersprungen und dann wird man vor vollendeten Tatsachen gestellt.


⚠️ SPOILER - BITTE MIT EINEM AUGE RUNTERSCROLLEN, WENN ER NICHT ERWÜNSCHT IST ⚠️

Ich habe schon seit den ersten Kapiteln die Fantasie gehabt, dass Harper sich in Grey verliebt, statt in Rhen. Aber leider sagt der Klappentext etwas anderes. Es sei denn, der hintere Text ist auch falsch, dachte ich. Jedenfalls wäre es nicht ganz so a-typisch und somit spannender. Und was erfahre ich einige Seiten später? Der hintere Klappentext ist auch falsch! Grey empfindet etwas für Harper. Ich finde es nicht unvorhersehbar, aber vielleicht liegt das auch an meiner Belesenheit. Jedoch hat die Autorin einige Momente mit Zügen von Grey eingespeist, die nicht zu ihm passen und es damit verraten. Auch Rhen merkt das natürlich. Dennoch steht Grey ihm nie im Weg, Harpers Herz zu erobern. Er hält sich immer im Hintergrund, was ich sehr schade finde, aber zur Geschichte passt.

Auch im Epilog gibt es eine Unlogikkeit: Erst sagt Grey seiner Mutter, sie solle ihn als Neffen ausweisen. Dann wieder nicht. Ich hatte die Fantasy, dass Grey der andere Königssohn ist, was dann auch am Ende rauskommt und für mich auch nicht unvorhersehbar war. Für mich nicht rätselhaft genug.


Harpers Bruder (mir fällt immer noch der Name nicht ein) taucht auch irgendwann in Emberfall auf und eine Szene finde ich widerlich: "Ihr müsst keine Angst vor mir haben. Aber Ihr werdet Eure Schwester respektieren und mich auch." - "Sollte es nicht eher umgekehrt sein, wenn ich der Kronprinz von Disi bin?" - Was für eine Axxxxloch-Aussage. Und Harper sagt nichts dagegen. Das und ein paar kleine überhebliche Szenen Harper gegenüber (typisch Mann, meint über Frauen zu stehen) machen ihren Bruder nicht sehr sympathisch. Zu Beginn mochte ich ihn noch, das änderte sich im letzten Drittel aber.

⚠️ SPOILER - ENDE, DU KANNST WIEDER BEIDE AUGEN NUTZEN ⚠️



Ich hole mit dem Wurfarm aus. Diesmal prallt das Messer vom Boden ab, und ich seufze. "Ich hoffe, ich muss mich nie auf diese Art verteidigen."
"Wenn Ihr Euch 'selbst verteidigen' müsst, werft Eure Waffen nicht weg. Bewaffnet niemals Eure Gegner."

(Seite 195)


Dann gibt es charakterunabhängige Fehler: Es beginnt zu schneien und direkt sind die Bäume und der Weg bedeckt? Die Autorin hat echt kein Talent zu realistischen Darstellungen. Kurz darauf ist der Schnee weg, aber das gehört zum Fluch. Das passt also. Aber von einer Sekunde zur nächsten schneebedeckt zu sein, ist bescheuerter Quatsch.

Fehlerhaft ausgedrückt: ... - aber er hat das auch immer erwartet. Wenn er jedoch seinen Mund öffnet, wirkt er arrogant und berechnend. - Man schreibt nicht "wenn er aber", wenn zuvor ein "aber-Satz" steht. Eine doppelte Verneinung, sozusagen. Ich weiß nicht, wie man das nennt. Normalerwiese sind die Sätze in der Art: Er macht/ist das und das, aber/wenn jedoch ... Und nicht beides gleich.

"Warum ist er nur dagestanden?" - Müsste es nicht "hat" heißen? Und wenn "ist" eine andersartige alte Form ist, dann ergibt das erst recht keinen Sinn. Keiner in unserer Welt redet so! Das ist nicht Harpers Wortkabular.

"Scheitern ist nicht absolut. Und nur weil du nicht alle retten konntest, heißt das nicht, dass du niemand gerettet hast." (Seite 545) - hört sich wieder komisch an "niemand" statt "niemanden" zu lesen. Das passiert zweimal.

Die Zeiten stimmen nicht: Erst sagt Harper, sie ist einen Tag dort, dann zwei. Und Rhen sagt wieder einen Tag ...



Die Autorin scheint echt so einiges zu vermischen, Anreden, Wörter, die nicht in die Zeit gehören ... Hier passen die Worte Pulli, Pullover und Unterhemd nicht. Klar, Harper kommt aus der Heutigen Zeit, aber sie deklariert die Kleidung aus damaliger Zeit so. Noch so einige Wörter, die Harper benutzt: "gebärden" sich meine Locken ... Amüsement, Brokat, exerzieren und Eklat. Überhaupt nicht Harpers Wortkabular! Man merkt einfach sofort (wenn man richtig liest), dass das sehr unstimmig ist! Die komplexesten Wörter kennen, aber nicht wissen, was ein Assistenzarzt ist????!!! Ich würde vom Glauben abfallen, wenn das nicht bereits passiert wäre. Ernsthaft??? Die Trennung der Settings ist der Autorin nur in Sachen Kleidung und Namen vollständig gelungen. Die Sprache und das Verhalten sind sehr gemischt. Bei den Namen merkt man sofort die Differenzierung der Settings. Das finde ich sehr gelungen. Auch die Kleidung ist perfekt widergespiegelt. Ansonsten hat die Autoren sehr geschlampt, wie das die ältere Generation sagen würde. Schlampe hieß ja früher jemand unordentliches, bevor es als sexistisches Schimpfwort missbraucht wurde.

Ein wenig Humor wird auch gezeigt: Ich werde gleich auf die Erde krachen und sterben. - Nein. Ich knalle stattdessen auf die Erde, und das tut weh. - Ich kriege keine Luft. - Ach, das war eine spektakulär schlechte Idee. - Eine gefühlte Ewigkeit liege ich auf dem Rasen und frage mich, was schlimmer wäre: sterben oder so von diesen seltsamen Typen gefunden werden. (Seite 67) 😂

Entweder habe ich es wieder vergessen oder die Geschichte um Rhen's Großvater und Vater wird hier nur halb eingeworfen - ich verstehe sie nicht ganz. Und was ein Halbling ist, wird gar nicht erklärt.

Erst kurz vorm Ende ! erfährt man dass die beiden Welten parallel existieren und nicht Gegenwart und Vergangenheit sind, wie man logischerweise annimmt. Die ganze Zeit steht diese Frage - wie viele andere Fragen zu den Rahmeninformationen - in der Luft ... sehr schlecht gemacht.


"Ich weiß nicht, wie ich mein Volk führen soll, wenn alles, was ich sehe, mein eigenes Scheitern ist."
(Seite 373)



⚠️ SPOILER - BITTE MIT EINEM AUGE RUNTERSCROLLEN, WENN ER NICHT ERWÜNSCHT IST ⚠️

Bis zum Ende erfahren wir nicht, was mit den Mädchen vor Harper passiert ist. Ob sie wirklich zu Hause sind. Meine Vermutung ist, Lilith hat sie getötet. Aber das Ganze bleibt offen.

Harper stirbt anscheinend nicht, wenn Rhen ihr Herz nicht gewinnen kann - wie es im Klappentext steht. Total falsch geschrieben also, beide Texte!

⚠️ SPOILER - ENDE, DU KANNST WIEDER BEIDE AUGEN NUTZEN ⚠️



Der Epilog von Grey ist offen gehalten, was mich trotz der wirklich massenhaft vielen Fehler neugierig gemacht hat. Grey ist mir von allen Charakteren am liebsten. Er ist auch am fehlerfreisten erstellt worden und kommt somit am glaubhaftesten rüber. Ich mag seine zurückhaltende, aber bestimmte Art total gerne.


Fazit:
"Es bringt mich immer wieder zum Staunen, dass gerade dann, wenn die Welt am dunkelsten erscheint, es auch die größte Chance für Licht gibt." (Seite 284)

Ja, das Buch und sein Ende beschreibt es sehr gut. 😏


Wie die meisten Leserinnen so einfach über relevante Fehler hinweglesen und kaum was über die Geschichte an sich schreiben, ist mir echt wieder unbegreiflich! kopfschüttel

Von einer Leserin kam "Die beste Märchen-Adaption, die ich jemals gelesen habe!" - dann empfehle ich viel bessere Varianten wie "Die silberne Königin". Da stimmen Logik und Verlauf wenigstens. Das ist nur wieder eine von vielen Aussagen der jubelnden Masse. kopfschüttel Es ist ja nicht alles schlecht, aber ganz sicher kein Jubel-Werk.

Der Humor hält sich in Grenzen, hier hätte die Autorin viel mehr einbauen können, durch die Welten-Tatsache. Die Idee ist nämlich sehr gut, nur leider furchtbar fehlerhaft umgesetzt. Da bin ich bei Kirsten Storm viel besseres gewöhnt.

Ganz ehrlich? Ich möchte Band 2 nur wegen Grey lesen. Da ist das Ende, der Epilog, so offen, was mit ihm passiert ... der einzige Bann, dem ich verfallen bin, ist Greys! Ich hoffe, die Bücherei besorgt es zeitnah, damit haben die ja stetig Probleme.

Das Buch ist kein ewiger Fluch, aber kalt. Vielleicht wird es mit etwas mehr Grey wärmer?!


"Erinnere dich nicht an diesen Moment, Harper. Die wichtigsten Augenblicke sind all jene, die davor lagen."
(Seite 406)

Oder die, die noch kommen. Nach dem Buch. 🥳



(Wieder eine Rezension, die mich einige Stunden gekostet hat. Hoffentlich ist sie wenigstens vielsagend)






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Veröffentlicht am 22.06.2021

🤓🙄🥱😤

Left to Fate
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Klappentext:
New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha ...

Klappentext:
New York ist verfallen. Der totalitäre Staat Concordia nutzt die Ruinen als riesiges Gefängnis für junge Menschen, die laut Voraussage in der Zukunft ein Verbrechen begehen werden. Als Samantha in die gefährliche und von Banden umkämpfte Stadt verstoßen wird, sucht sie Schutz bei der Westside-Gang. Der unnahbare Anführer David misstraut ihr, obwohl er selbst Geheimnisse zu haben scheint. Langsam kommen sich die beiden näher. Sie finden heraus, dass hinter Samanthas Verbannung etwas Größeres steckt - und die Ruinenstadt wird zur lebensbedrohlichen Falle …


Autorin:
Gloria Trutnau, geb. 1992 in München, gewann mit ihrem Debüt, der Dystopie „Left to Fate – Die Ausgesetzten“, 2018 den Schreibwettbewerb von Tolino und Impress. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, der Roman sei »eine atemberaubende Liebesgeschichte und eine packende Story« und beschrieb ihn mit den Worten »Maze Runner meets Minority Report – ein grandioses Werk!«. Das Buch erschien 2019 bei Carlsen Impress. Gloria Trutnau lebt in München und arbeitet im Personalrecruiting.

Sprecherin:
Die deutsche Moderatorin und Schauspielerin Funda Vanroy hat südländische Wurzeln. Seit 2002 Moderatorin für die Sendung Galileo auf ProSieben. Nebenbei ist aber dennoch Zeit für andere Engagements wie Moderationen auf der Bühne, Youtube Filme, Sprecherjobs und Schauspiel. Aktuelles Projekt ist der Kinofilm Killed in Action. Intensives MMA und Kickbox Training findet seit 5 Monaten statt. Die Rolle wird die einer amerikanischen Soldatin sein, die versucht herauszufinden, wohin und warum sie und andere Soldaten entführt wurden. Dabei warten einige Kämpfe und Herausforderungen auf sie. Der Film wird in Istanbul und in Berlin gedreht werden.


Bewertung:
Das Cover an sich passt schon sehr gut zur Geschichte, allerdings sind die beiden Menschen als Liebespaar auf dem Bild in der Geschichte eher platt vertreten. Besser wäre es, man hätte auf das Paar verzichtet, dann fände ich das Cover hervorragend. Es wirkt auch so etwas 08/15, und so ist die Geschichte teilweise und die Beziehung auch. Der Titel (auf Deutsch "Dem Vermessenen") verstehe ich gar nicht.

Schon zu Beginn wird klar: Tolle Idee wieder nur a-typisch umgesetzt. Ich schwankte immer wieder zwischen weiterhören und abbrechen.

Die Charaktere sind allesamt nichts hervorstechendes, sondern a-typisch. Hier verpasst man also gar nichts. Davids und Samanthas Beziehung kommt salopp. Es ist keine Entwicklung hörbar. Unglaubwürdig und gewollt 08/15.

Der Wechsel zwischen Concordia und New York, den Samantha geistig erlebt, passiert übergangslos. Verwirrte mich etwas. Ich musste mich erst orientieren, wo ich bin und welche Samantha gerade aktuell ist. Die Zeitreisesache mit den zwei Samanthas bzw. derselben bekam ich nicht auf die Reihe. Mit den Zeiten der Gegenwart und Vergangenheit oder Zukunft ... verwirrend. Ich konnte dem nicht richtig folgen, vor allem am Ende wird es zu viel auf einmal.

Es gibt einige Logikfehler: Wo kommt David in der Nacht bei Susans Angriff auf Samantha her??? Sehr gewollt und typisch. Da taucht der Retter in der Not aus dem Nichts auf. Unglaubwürdig. Die "Ärztin" Vivian hat von jedem die Chips entfernt. Da muss es doch aufgefallen sein, dass David gar keinen hat! Aber nein, das wird uns als Überraschung präsentiert. Und als bescheuert unlogisch noch dazu.

Der Epilog ist mysteriös und macht echt neugierig. Das ist ein Einzelband, wie blöd ist das denn???? Der Epilog ist total offen und frustrierend und da gibt es kein Band 2? Dann verstehe ich den Epilog gar nicht - wenn das nicht geklärt wird. Das frustriert mich total! 😤

Die Sprecherin hat mir gefallen und ich fand den Ausdruck der Charaktere vielseitig und ausdrucksstark. Ich kann allerdings nicht schreiben, ob ich nur wegen der Geschichte hin und wieder Abbruchgedanken hatte, oder auch wegen der Stimme, die zwar gut, aber nicht stundenlang am Stück hörbar ist.


Fazit:
Die Idee bietet viel Potenzial, gerade weil auch viel originelles drinsteckt, aber leider hat die Autorin dieses nicht originell umgesetzt, wie es ihr möglich gewesen wäre. Stattdessen hat sie sich des a-typischen 08/15-Schemas bedient. Enttäuschend! Besonders die Charaktere sind kein bisschen von dem Schema abgewichen und laden zum Gähnen und Augenverdrehen ein. Der Verlauf wirkt überwiegend zu gewollt und künstlich aufgedrängt. Einzig neuartig ist die Umsetzung der Zeitreisemaschine. Hier fehlt aber etwas Einfachheit, mir ist das etwas zu komplex erklärt.

Man bekommt das Gefühl, die Autorin war nur halbherzig dabei und hat sich lieber bekannten Schemen bedient, als aus der vorhandenen Originalität etwas einzigartiges zu machen. Das Ende ist wahrlich hervorragend wie auch zum Kotzen! Als Einzelband letzteres. Sehr frustrierend und enttäuschend! Ein Jugendbuch mit Science Fiktion-Anteilen.





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Veröffentlicht am 17.06.2021

Band 1 und 2, da es die hier nicht einzeln gibt

Black Heart. Komm, ich erzähl dir ein Märchen von Gut und Böse
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Bewertung Band 1:
Das Cover ist wirklich schön, wie die der ganzen Reihe. Man erfährt nichts zur Geschichte, was auch nicht nötig ist. Allerdings verstehe ich den Titel gar nicht. Was für ein Märchen? ...

Bewertung Band 1:
Das Cover ist wirklich schön, wie die der ganzen Reihe. Man erfährt nichts zur Geschichte, was auch nicht nötig ist. Allerdings verstehe ich den Titel gar nicht. Was für ein Märchen? Gut und Böse? Wann? Wo? Der Klappentext ist total einseitig, sodass man nicht mit den drei Handlungssträngen und den zwei Jahrhunderten rechnet.


Ohne die recht informationslosen Rezensionen hätte ich nicht alles an Fakten zusammenführen können. Alleine alle Namen behalten, fand ich schwer. Und wer was ist. Schon da wird mir schwindelig.

Zwei Jahrgänge: einmal 1768 und einmal 2018; dabei sind bei 2018 zwei verschiedene Handlungsstränge dabei:

Louisa lebt 2018 in Düsseldorf und steht vor ihrem achtzehnten Geburtstag. Dort trifft sie auch Alexander, ein Gestaltwandler, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das blinde Mädchen Freya begegnet 1768 dem Wächter Mikael in Norwegen. Hier gefällt mir vor allem die Sprecherstimmen der Beiden und die Atmosphäre des Verlaufs.

Zwei junge Männer, die nach der bereits verstorbenen Freya suchen. Den Teil habe ich sinngemäß nicht verstanden. Das hätte auch rausgenommen werden können, es ist, als füllt es einfach ein wenig die Geschichte. Eine Leserin schreibt, sie sind gestaltlos geschildert, sie seien jedenfalls keine Menschen. Eine andere Leserin schreibt, es ist ein Polizist und sein Kollege. Ah ja, jetzt bin ich genauso schlaulos (doch, das Wort gibt es, seit jetzt!).


Die Geschichte ist in den Ich-Erzählungen der Protagonisten erzählt. Ich bin mit allen nicht besonders warm geworden, weil das Befassen mit den Figuren einfach viel zu kurz ist. Anders wäre es, wenn die Autorin sich auf zwei Protagonisten beschränkt hätte. Aber so viele bei der Kürze ...

Zu Beginn habe ich die ganzen Stränge in Verbindung nicht verstanden, das kommt nach und nach, was die miteinander zu tun haben. Aber auch nicht alle. Was Freya persönlich mit Louisa und Mikael mit Alexander zu tun hat, ist offen. Eine frühere Ahnin? Wieso diese zwei Männer auf der Suche nach Freya sind, ist auch offen. Eigentlich ist alles offen. Die einzige Verbindung ist die Magie. das war's.


Auch sind für mich viele Fragen offen:

Die Eltern benehmen von Louisa sich echt merkwürdig, als ob sie sie abgeben würden und nie wiedersehen. Sie verabschieden sich mit Worten und Umarmungen, was auch Louisa stutzig macht. Warum flieht sie plötzlich vor Alexander? Ich kapiere es nicht. Und auch das Verhalten der Eltern wird nicht mehr erklärt.

Ich weiß auch nicht, was das alles mit Märchen zu tun haben soll - ob Adaption oder nicht. Was soll das denn für ein Märchen sein?


Zwei Sprecher und zwei Sprecherinnen. Ich fand sie recht gut, die/den einen etwas besser als die/den anderen. Vier und fünf Sterne für alle Sprecher. Sie sprechen sehr lebhaft und so hört es sich recht schnell.


Fazit:
Ich verstehe die große Begeisterung hier nicht. Naja, wenn man auf so separate Handlungen und viel Offenem steht, sicher. Aber so lockt natürlich Band 2, und sicher auch dann Band 3 und 4. Das erinnert mich an "Die Grimm-Chroniken", die auch sehr kurz sind. ich weiß nicht, wie teuer die vier Teile hier sind, die andere Reihe ist unverschämt teuer. Wozu sonst streckt man die Geschichten so derart?

Den Auftakt von der Autorin „Für alle, die noch auf ihren Hogwartsbrief warten.“ ist für mich überhaupt nicht passend. was hat das bitte mit Hogwarts und der Harry Potter-Welt zu tun??



COVER/AUFMACHUNG ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐

HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHER/INNEN ⭐⭐⭐⭐ und ⭐⭐⭐⭐⭐


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Bewertung Band 2:
Das Cover ist wie die ganze Reihe super gestaltet. Der Klappentext ist wieder zu einseitig erfasst.

Und direkt geht es mit einem neuen Charakter los? Ich habe erst nach der Hälfte erfahren, wer sie ist. Asalea heißt sie. Bei dem Mann, Melvin (Melva gesprochen), kommt der Name direkt am Anfang. Was die beiden jetzt mit den Anderen zu tun haben, ist schon wieder rätselhaft. Statt Fragen beantwortet zu bekommen, tauchen mehr Fragen auf. Was ich auch nicht verstehe, ist, wo sind die beiden Männer aus Teil 1, die Freya gesucht haben? Stattdessen gibt es jetzt ein neues Duo.

Diesmal sind es drei Sprecher; Günter und Amina wie in Band 1. Jamila ist neu. Der Sprecher zu Mikael ist nicht so gut wie der in Band 1. Auch Freyas Aussagen sind anders. Sehr schade.


Fazit:
Ich breche ab hier die Reihe ab. Zu viel Durcheinander und offene Fragen. Da ich jetzt zwei Bände durchhabe, kann ich Charaktere und Geschichte etwas besser bewerten, aber auch nicht vollständig. Dafür müsste man echt alle Bände kennen.


"Du denkst, ich sollte es gewohnt sein, Leben auszulöschen, oder? Aber das bin ich nicht. Es wird nicht weniger schrecklich, nur weil man es regelmäßig macht."

(Track 34)



COVER/AUFMACHUNG ⭐⭐⭐⭐⭐

GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐,🌠

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐,🌠

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG/VERLAUF ⭐⭐,🌠

CHARAKTERE ⭐⭐,🌠

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHER/INNEN ⭐⭐⭐⭐




  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2021

Eine Geschichte mit vielen Themen, die man nicht erwartet ...

Zeitfuge
0

Inhaltserzählung:
"Fast alles, was ich kannte, existiert nicht mehr. Für Sie bin ich vielleicht etwas besonderes, weil ich der Einzige meiner Art bin, aber ich bin auch der Letzte meiner Art. Und die Eins ...

Inhaltserzählung:
"Fast alles, was ich kannte, existiert nicht mehr. Für Sie bin ich vielleicht etwas besonderes, weil ich der Einzige meiner Art bin, aber ich bin auch der Letzte meiner Art. Und die Eins ist die einsamste aller Zahlen, oder nicht?"

(Track 167)


Autor:
Michael J. Sullivan, geboren 1961 in Detroit, begann seine ersten Geschichten mit acht Jahren zu schreiben. Er lebt heute mit seiner Frau und drei Kindern in Fairfax in der Nähe von Washington D.C. als freier Autor. Zunächst publizierte Michael J. Sullivan seine sechsteilige Riyria-Reihe sehr erfolgreich im Eigenverlag. Nach seinem großen Publikumserfolg wurden US-Verlage auf den Autor aufmerksam. Inzwischen wurde sein Fantasy-Epos in 14 Sprachen übersetzt und hat mehr als 100 Preise gewonnen.

Übersetzer:
Oliver Plaschka, geboren 1975 in Speyer, promovierte an der Universität Heidelberg und arbeitet als freier Autor und Übersetzer. Seine teils fantastischen, teils historischen Romane und Kurzgeschichten gewannen zahlreiche Preise, so wurde u.a. sein Debüt »Fairwater« 2008 mit dem Deutschen Phantastikpreis ausgezeichnet. In der Hobbit Presse erschienen »Die Magier von Montparnasse« und »Das Licht hinter den Wolken«.

Sprecher:
Mark Bremer absolvierte sein Abitur 1990 an der Peter-Petersen Schule in Hamburg. Als Alternative zum Grundwehrdienst engagierte er sich im Katastrophenschutz beim THW. Danach studierte er Geschichte, Deutsch und Religion auf Lehramt, brach das Studium aber zugunsten eines Hörfunkvolontariats ab. Er war in der Redaktion und als Reporter „vor Ort“ tätig, moderierte und betreute bei Alsterradio vier Jahre eine Magazinsendung. 1997 war er beim NDR als Redakteur fest angestellt. Mark Bremer absolvierte eine mehrjährige Sprecherausbildung bei Dagmar Ponto und besuchte das Bühnenstudio der darstellenden Künste, wo er bei Doris Kirchner Schauspielunterricht nahm.

Seit 1998 ist er als freier Sprecher und Schauspieler tätig.



Bewertung:
Das Cover finde ich sehr schön, stilvoll, aber auch nichtssagend und dennoch passend. Der Titel gefällt mir auch sehr gut.

Im Klappentext steht, dass Alice in die Zukunft reisen will, um ein Heilmittel zu suchen. Das wird in der Geschichte gar nicht deutlich. Ich bekam eher den Eindruck, er wolle einfach die letzten Monate seines Lebens genießen und raus aus dem alten Trott und weg von seiner Frau. Das diese neue Welt auch andere medizinische Leistungen anbietet, scheint hier nur zweitrangig.

Das Vorwort des Autors ist toll. Er erklärt direkt, dass Zeitreisen auf die Art in seinem Roman nicht möglich sind. Und man erhält eine kleine Einführung im Thema "Zeitreisen".

Die Idee der Zeitreise in die Zukunft ist auch echt total cool, aber es wirkt schon sehr gezwungen umgesetzt, also, dass die Zeitreise mit seiner selbst gebauten Maschine funktioniert. Und das gleich beim ersten Mal. Hier hätte der Autor ein paar Pannen einbauen sollen, um es natürlicher wirken zu lassen. So hatte ich ein schales Gefühl ... schwer zu beschreiben ... das kommt hier einfach viel zu selbstverständlich rüber. Auch weil die ganze Entwicklung fehlt. Ellis (ich hatte immer nur Alice im Kopf während des Hörens und musste mich an den Frauennamen erstmal gewöhnen) hat die Zeitmaschine einfach schon da ... kein Bauen, keine Probleme, nichts mehr. Auch hatte er für das vorherige Bauen eine fehlerhafte Vorlage, die er einfach korrigiert und fertig. Deshalb wirkt es im Ganzen so künstlich. Mir hat die Entwicklung bis zur eigentlichen Zeitreise gefehlt. Es ist, als fehle hier die Vorgeschichte und viele Gegebenheiten scheinen aus den Haaren herbeigezogen. Natürlich braucht es etwas Fantasy, eine Geschichte über Zeitreisen zu schreiben und zu lesen. Aber das geht auch sicher natürlicher und weniger utopisch.

Ich finde die ersten Kapitel holprig erzählt, das liegt vor allem an dieser unglaubwürdigen Darstellung der bereits wartenden Zeitmaschine und Ellis Fähigkeiten, diese überhaupt gekonnt gebaut zu haben und auch bedienen zu können. Auch diese problemlose Reise an sich in die Zukunft hilft ist ein Grund. Der Mittelteil ist fesselnd erzählt und ich konnte schwer aufhören zu hören.

Seine Frau Peggy nervt echt! Kein Wunder, dass er ihr aus dem Weg geht, wo er kann. Sie fragt ihn aus, kommandiert ihn rum - klar, alles aus Fürsorge, dieser Deckmantel wird ja gerne genutzt. Er lässt sie natürlich zurück. Hier und da kommen die Gedanken an Peggy schon auf, aber mir fehlte mehr Tiefgang. Auf mich wirkt Ellis sehr egoistisch, der sich kaum Gedanken um Peggy macht.


Probleme hatte ich mit dieser Zukunftswelt: Diese Gesellschaft Holloport oder Hollow World (?) verstehe ich nicht ganz. Mir fehlen die Rahmeninformationen, die sind nur zum Teil - je nach Bereich - gegeben. Man erfährt nicht, was das für Wesen sind (Menschen?) - nur, dass sie weder weiblich, noch männlich sind, und auch nicht, woher sie kommen ... Woher wissen sie denn, dass Ellis aus der tiefen Vergangenheit - wie sie das nennen - kommen??? Das wird hier gar nicht erläutert. Dann diese komischen Fox, keine Ahnung, was das genau ist, irgendwie eine sprechende Alexa ... Erst spricht der Sprecher die ganze Zeit diese Fox weiblich, dann plötzlich männlich. Total irritierend, ich wusste gar nicht, von wem die Rede ist. Und wieso haben sie 2000 Jahre später keine Geräte wie Kühlschränke, Radio etc. ???? Diese Gesellschaft ist wirklich merkwürdig und ich bin nicht durchgeblickt.

Aber Packs (einer dieser Wesen?), wie immer der geschrieben wird, gefällt mir in der Beschreibung sehr gut. Auch wird um ihn ein Geheimnis gemacht und man möchte erfahren, was es damit auf sich hat. Das erfährt man aber erst am Ende.

Eine Stelle, wo ich lachen musste: "Mein Name ist Alice Rodgers." - "Aber was sind Sie?" - "Ich bin ein Mann. Ein Mensch. (das Ich und Ein Mensch spricht er so irritiert, genial!) Und was sind Sie so?" (provozierend gesprochen) 🤣

Ellis ist echt naiv seinem alten Freund Warren (wie immer der geschrieben wird) gegenüber! Er sieht nicht, was für ein Mensch er ist, obwohl er mit ihm aufgewachsen ist. Und Fremde wie Pack sehen sofort, was für ein Mensch Warren ist. Und das, obwohl Ellis viele Beweise von Früher aufzählt, von Schlägereien bis Gewalt gegen die eigene Partnerin ... Hat aber zuvor zu Pack gesagt, Warren sei wie ein Bruder für ihn und er sei immer für ihn da gewesen. Ich verstehe es nicht. Warrens Status in dieser Gemeinde ist für den Hörer gar nicht nachvollziehbar, bis zum Schluß nicht! Er wird behandelt wie das Oberhaupt ... (mehr in der Lese-Chronik)


Anscheinend hat diese Utopie von Science Fiction dem Autor nicht gereicht und hat auch noch einen Mordfall und rätselhafte Begebenheiten eingebaut. Das wirkt etwas zu gewollt. Auch die moralischen Grundsätze einer Gesellschaft sind hier Thema und bestimmen sogar den Verlauf der Geschichte.

Auch viele Einzelheiten der Handlungen sind mir unverständlich gewesen und auch nie geklärt worden. Auch so saloppe Szenen-Abbrüche und plötzlich auftauchende Personen in der nächsten Szene haben mich irritiert. (mehr in der Lese-Chronik)

Total merkwürdiges Ende. Pack will unbedingt Ellis zu diesem Ort bringen, er grinst wissend - und man denkt, man erfährt es gleich, aber nichts. Mit Packs Worten an dem Ort endet das alles. Ellis kommt gar nicht mehr zu Wort, obwohl das seine Geschichte.

Der Sprecher hat mir meistens sehr gut gefallen, manchmal hat mich die Stimme genervt. Das kann auch vom langen Dauerhören sein. Und zuvor hatte ich die ganze Nacht das Hörbuch stockend gehört und so nicht richtig geschlafen.


Fazit:
Der Roman ist schon viele Jahre auf meiner WuLi gewesen. Ich habe mir etwas anderes vorgestellt, vor allem kleine anderen Genre-Themen. Auch wenn Zeitreisen keine neue Idee für eine Geschichte ist, gibt es doch Möglichkeiten verschiedener Umsetzungen. Auch alltägliche Ideen können fesselnd erzählt werden. Hier war viel Potenzial, das leider zu kurz verbaut wurde. Es werden viele Themen eingeworfen, ein richtiger Mix. Abstriche hätten dem Ganzen etwas mehr Tiefe geben können. Wenn man sich auf viele Bereiche fokussieren muss, kommen diese eben nicht selten zu kurz.

Das Thema Zeitreise hat hier zwar seine Rolle, aber viel mehr steht eine moralische Gesellschaft im Vordergrund. Wie sieht eine soziale Gesellschaft aus? Wie kann Individualität entstehen? Das sind Kernfragen, die bearbeitet werden. Auch er religiöse und fanatische Glaube hat hier seinen Platz.

Es gibt auch einen zweiten Band "Zeitflug", aber der ist hier nicht gelistet. Es geht um einen anderen Mann, aber die Geschichte scheint fast dieselbe zu sein. Der Klappentext ist fast 1:1 derselbe. Auch baut er nach Vorlage eine Zeitmaschine, auch er hat Krebs und will in der Zukunft ein Heilmittel finden ... ich verstehe das nicht.



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

https://www.lovelybooks.de/bibliothek/WriteReadPassion/lesestatus/1570902958/





SPRECHER ⭐⭐⭐⭐





  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2021

Leider überwiegend Krimis und nicht immer eiskalt

Eiskalte Thriller Box
1

Bewertung:
Das Cover ist echt super! Ich dachte sofort an Horror-Geschichten oder an blutige Thriller. Hier kommen aber eher Krimis zutage, was nicht so mein Fall ist. Ich finde Krimis meistens zu tempo- ...

Bewertung:
Das Cover ist echt super! Ich dachte sofort an Horror-Geschichten oder an blutige Thriller. Hier kommen aber eher Krimis zutage, was nicht so mein Fall ist. Ich finde Krimis meistens zu tempo- und spannungslos. Die Idee mit einer Genre-Box finde ich toll, sowas müsste es öfter geben. Gibt es ja auch bei DVDs.

Um zu wissen, um welche Geschichten es sich handelt und worum es in ihnen geht, setze ich direkt die Klappentexte dazu:


Fall 1: Michael Tsokos - Kaltes Land
Berlin, Treptowers, BKA-Einheit „Extremdelikte“: Ein Anruf reißt Rechtsmedizinerin Sabine Yao jäh aus ihrem Arbeitsalltag im Sektionssaal. Ihre seit Tagen verschollene Tante wurde im Umland von Kiel tot aufgefunden. Die Kollegen in der Kieler Rechtsmedizin, darunter auch Yaos ehemaliger Lebenspartner, gehen von einem unnatürlichen Tod aus. Yaos Chef, Professor Paul Herzfeld, führt einige Telefonate mit der Kieler Staatsanwaltschaft, um ihr sehr unbürokratisch Akteneinsicht in den Todesfall zu gewähren. Noch am selben Abend reist die Berliner Rechtsmedizinerin zu ihrer Familie nach Kiel. Ausgerechnet ihre introvertierte, allein lebende Tante Johanna soll ermordet worden sein? Und während Yao erkennt, wie wenig sie doch von ihrer Tante wusste, schließt sich um sie ein Kreis gnadenloser Gewalt ...


Meinung dazu:
Ich hatte zuvor noch keines der Bücher vom Autor gelesen oder gehört, soweit ich mich entsinne. Daher kenne ich die Rechtsmedizinerin und ihre Vorgeschichte, die wohl in anderen Büchern präsent ist, nicht. Ihre beruflichen Anfänge wird hier aber kurz übersichtlich erzählt. was ich auch sehr gut finde, da das ja eine eigene Geschichte ist und sogar eine neue Reihe. Wenn man da dann eine altbekannte Protagonistin nimmt, muss man den Leser/Hörer auch ein paar Informationen bieten. Man kann ja nicht erwarten, dass man dafür alle anderen Bücher liest, die nichts mit der Reihe zu tun haben. Die kurze Einweisung ist dem Autor im Bezug ihrer Ausbildung gelungen. Aber was ihre Beziehung zu diesem Markus angeht, ist es wie aus dem Nichts für Hörer wie mich. Sie tragen einen Konflikt aus, den man nur kennt, wenn man die entsprechenden Bücher zur Protagonistin gelesen/gehört hat. Sowas finde ich nicht gut, da es ja - wie bereits erwähnt - eine eigene Reihe ist.

Es fiel mir etwas schwer, bei der Geschichte zu bleiben. Warum? Wegen der Sprecherin. Sie macht lange Sprechpausen, sodass ich dachte, mein Gerät stockt. Aber zwei anderen Hörern (die sich gemeldet haben) ist das auch aufgefallen. Das war irritierend, weil das stetig vorkommt. Ich muss abgesehen davon schreiben, dass die Sprecherin recht ... nicht gelangweilt, aber eintönig spricht. Sie spricht das so ohne Lebendigkeit herunter. Ich fühlte mich, als ob ich einen laaaangen Vortrag anhöre. Mir fehlte die Lebendigkeit in der Erzählung und die verschiedenen Tonlagen der Stimme. Ihre Erzählung wurde in den letzten Kapiteln etwas lebhafter, aber das hat dann auch nicht geholfen. Dafür ging dieses Monotone zu lange. An sich stimme ich der Meinung meiner Hör-Kumpanen zu, dass die Stimme zum Fall passt. Aber ich fand es mühsam, die Geschichte zu hören.

Leider kein Thriller, sondern ein Rechtsmedizinischer Krimi. Die rechtsmedizinischen Details finde ich gut gelungen. Die Protagonistin ist hier wirklich eine Ein-Frau-Unterhaltung. Sie ist sehr präsent im Mittelpunkt, die Nebencharaktere existieren fast gar nicht. Mir war das egal, es ist weder schlecht noch gut, nur halt auffällig für mich.

Außerdem hat es mir an der Geschichte an sich an Spannung gefehlt. Das war mein großes Problem. Für mich langweilige Geschichte + monotone Sprecherin = 2 Sterne. Es tut mir ehrlich leid. Ich bin auch enttäuscht, dass es kein Thriller ist. In einer Thriller-Box erwarte ich das natürlich.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐,🌠

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE 0,🌠

SPRECHERIN ⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐



Fall 2: Daniel Holbe - Der Fleischer
Carlo Zingka, ein Profiler aus Berlin, wird in seine Heimatstadt versetzt, weil sich dort ein Serienmörder herumtreibt. Immer wieder redet man hinter vorgehaltener Hand über Kannibalismus, und immer wieder tauchen Leichenteile auf, die diesen Verdacht bestätigen. Noch hält die Polizei aber den Deckel drauf. Doch immer wieder verschwinden Menschen, spurlos, und das seit über 20 Jahren. Ist es tatsächlich derselbe Mörder, der da sein Unwesen treibt? Ist es jemand, der die nahe gelegene Fleischfabrik für sein Unwesen missbraucht? Und warum findet man gehäutete Körperteile, an denen das Fleisch aber noch erhalten ist? Den Ermittlern kommt ein grauenhafter Verdacht ...


Meinung dazu:
Die Bücher des Autors kenne ich, habe aber noch keines gehört oder gelesen.

Der Sprecher ist mir angenehmer als die Sprecherin in Fall 1. Er spricht nicht monoton, sondern nutzt seine Stimmlagen. Zu Beginn eher verhalten, und später immer lebhafter. Eine richtige Entwicklung findet hier statt. Gefällt mir sehr gut. Auch der Fall und die Charaktere nehmen mich mit. Hier habe ich auch nicht das Gefühl, was verpasst zu haben, aus der Vergangenheit der Charaktere - anders als in Fall 1. Und es kommt hier auch Spannung auf, bei der Suche nach dem Mörder.

Gegen Ende hat mich die Erzählform verwirrt. Erst spricht der Protagonist, dann wird über jemand erzählt, dann der Täter? Das geht alles so nahtlos über, dass ich das nicht auseinanderhalten konnte. Und plötzlich war es vorbei. Das ist das Ende? Ich bleibe verwirrt zurück und hat mich noch in Fall 3 beschäftigt.

Es ist eher ein dunkler Krimi, aber wegen der Spannung und der Charaktere hat er mir gefallen, außer das Ende.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐



Fall 3: Ursula Poznanski - Blutkristalle
Ella ist für Wolfram bestimmt, das weiß er, seit er sie das erste Mal gesehen hat. Und das wird auch Ella bald begreifen, dessen ist Wolfram sich sicher. Seit vier Jahren hat sie keine feste Beziehung mehr gehabt, dafür hat Wolfram gesorgt – mit soviel Nachdruck, wie eben nötig war.

Doch seit drei Monaten gibt es Paul, und bei ihm versagen alle Mittel, die bisher zum Erfolg geführt haben. Paul weicht Ella nicht von der Seite, er schirmt sie vor Wolfram ab, er ist ein lästiges Hindernis auf dem Weg zum Glück. Als er gemeinsam mit Ella eine mehrtägige Winter-Wanderung plant, wittert der Stalker seine Chance. Er wird Ella retten, in mehr als nur einer Hinsicht.


Meinung dazu:
Von der Autorin habe ich "Erebos" gelesen und "Thalamus" gehört. Sie ist für ihre komplexe Geschichten bekannt. Hier war ich ja echt gespannt, wie sie das bei einer kurzen Geschichte hinbekommt.

Mich hat der vorige Fall noch beschäftigt, und hier war ich erstmal irritiert; mit wem spricht Wolfram da? Bis ich gemerkt habe, dass das seine Stimme im Kopf ist, die ihn quält. Um welche es sich handelt, verrate ich nicht. Die Erzählung ist in der Erzählform über Wolfram, überwiegend. Auch über Ella gibt es zwischendurch zu hören.

Ganz anders als die vorigen Fälle, da es hier nicht um Ermittlungen geht, sondern um Wolframs Besessenheit, die die Geschichte ausmacht. Überraschend, wie der Verlauf sich wendet. Das Ende bleibt ziemlich offen, als ob noch ein Band 2 folgt ... schade. Die Charaktere bleiben auch eher flach, da erfolgt keine kurze Beschreibung. Sie sind da und fertig. Aber eine tolle Idee, die auch etwas beklemmend umgesetzt ist. Ist schon eher ein Thriller.

Der Sprecher spricht etwas gestellt, haucht fast nur. Vor allem zu Beginn, das wirkt auf mich unnatürlich. Mit der Zeit spricht er natürlicher und es gefiel mir insgesamt gut.

Was die Geschichte mit dem Titel zu tun, verstehe ich nicht.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐,🌠

GENRE ⭐⭐⭐⭐

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐



Fall 4: Veit Etzold - Winter des Wahnsinns
Ist es Zufall, der Professor Charles Ward in einer alten Buchhandlung zu einem gebrauchten Reiseführer greifen lässt, der mit seltsamen Notizen kommentiert wurde? Als Fan von HP Lovecraft ist der Professor sofort Feuer und Flamme für die Geister-Geschichte, die die Notizen erzählen:

Auf einem mysteriösen Berg in Schottland soll der Geist des für seine Grausamkeit bekannten »schwarzen Prinzen« umgehen – und wenn man den Berg exakt am 21.12. aufsuche, so würde der Geist des Prinzen Einblick in kosmische Geheimnisse gewähren, die kein Mensch zuvor erfahren hat. Doch als Professor Ward versucht, mehr über den Mann herauszufinden, der die Notizen verfasst hat, öffnet er damit dem wahren Horror die Tür zu seinem Leben …


Meinung dazu:
Hier kenne ich zwar auch die Bücher des Autors, habe aber keines davon gelesen oder gehört. Der Klappentext hier irritiert; da steht, Ward greift zu einem Reiseführer, aber dass es eine Geistergeschichte mit Lovecraft's Notizen ist, wird übersprungen und als Fakt dann einfach wiedergegeben. Ich musste das dreimal lesen, weil ich mich fragte, warum Reiseführer dran steht und was das mit Lovecraft zu tun hat. Das kommt direkt danach. Ich kann es nicht besser erklären, man muss es einfach lesen, das fällt auf.

Ich kenne natürlich den Lovecraft-Autor, aber habe nie etwas von ihm gelesen. Ich kann mit ihm hier gar nichts anfangen. Für Lovecraft-Fans sicher allgemein interessant.

Der Sprecher spricht gut, allerdings ist die Geschichte richtig langweilig. Schlimmer als Fall 1. Ich musste mich richtig durchquälen - vor allem: was hat das mit Thriller zu tun??? Für mich ist das nicht mal ein richtiger Krimi, eher ein leichter Roman-Krimi. Gehört definitiv nicht in diese Box.


GRUNDIDEE/THEMA ⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐

ERZÄHLSTIL ⭐

HANDLUNG ⭐

CHARAKTERE ⭐⭐

GENRE 0,🌠

SPRECHER ⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐



Fall 5: Lisa Jackson - Revenge
Als Kinder erleben Lucy und ihre Geschwister, wie ihre Mutter beinahe ermordet wird. Lucys Aussage bringt den damaligen Geliebten der Mutter, Ray, hinter Gitter – doch er beschuldigt Lucy, die wahre Mörderin zu sein.

Jahre später kommt Ray frei. Lucy weiß, dass er hinter ihr her ist, und sucht Zuflucht in einer Blockhütte in den verschneiten Bergen Oregons. Aber sie ahnt, dass sie nicht länger davonlaufen kann. Nicht vor ihm – und nicht vor den grausamen Ereignissen jener Nacht, an die sie sich erst jetzt nach und nach erinnern kann …


Meinung dazu:
Hier habe ich keine Erinnerung mehr, was ich von der Autorin gelesen habe.

Wow, hier geht es schon aktionsreich los. Die Sprecherin bringt dazu noch richtig Tempo rein, richtig gut! Die Erzählung wechselt von Vergangenheit und zu Gegenwart hin und her. Sowas mag ich sehr gerne, solange klar ist, in welcher Zeit ich mich gerade befinde. Das ist hier der Fall. Allerdings wechselt in der Vergangenheit die Szenen vor dem Mord und nach dem Mord. Verwirrt mich etwas ...

Lucy nimmt einfach ihre Tochter und fährt weg. Ihr Exmann ist verständlicherweise in Sorge. Lucy hat ihm nicht mal eine Nachricht hinterlassen oder ihm dazu persönlich gesprochen. Ein Unding!! Und ihre Schwester lässt ihn unhöflich abblitzen. Mich hat das sauer gemacht und der Mann tat mir leid. Er klappert alle Geschwister ab, um zu erfahren, wo die beiden stecken. Ich verstehe nicht, wieso Lucy das Kind mitschleppt, obwohl die Kleine nicht will und das auch mehrfach sagt. Was soll das??? Ist mir unverständlich und macht mich wütend.

Es gibt auch einen Logikfehler, den auch eine meiner Hör-Kumpanin aufgefallen ist; es hätte sich der Fall leicht aufklären lassen (verrate nichts genaues), wurde es aber nicht. Mich hat das etwas gestört. Die Hör-Kumpanin meinte, dass dann natürlich nicht diese Geschichte entstanden wäre ... aber genau das wirkt dann auch auf mich etwas künstlich unnatürlich. Gezwungen.

Die Auflösung ist für mich nicht überraschend, es ist nicht besonders rätselhaft, wer für den Mord nicht verantwortlich ist. Überraschend ist eher, wer der Mörder schließlich ist und was für ein Motiv es gibt. Was ist also passiert, das kommt am Ende heraus. Was zwischen ihr und ihrem Exmann vorgeht, ist für den Hörer unverständlich ... das kommt aus dem Nichts, ihre Versöhnung und die Klärung des Konflikts.

Trotz der Kritik für mich der Beste Fall!


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐⭐

HANDLUNG ⭐⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐⭐⭐

SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐⭐,🌠



Fall 6: S. K. Tremayne - Augen ohne Licht
Eine Frau erwacht in einem vollkommen dunklen, stillen Raum. Es ist ihr unmöglich festzustellen, wo sie ist. Da keinerlei Licht an ihre Augen dringt und ihre Ohren nicht das geringste Geräusch wahrnehmen, fragt sie sich in ihrer Panik, ob sie erblindet oder plötzlich taub ist. Ganz langsam aber kann sie winzige Unterschiede in der Finsternis erkennen; winzige Lichtmengen scheinen sich manchmal in den Raum zu verirren. Sie weiß jetzt, sie muss weg von diesem schrecklichen Ort. Aber wer hat sie dort hingebracht? Wer hält sie gefangen? Und warum?


Meinung dazu:
Die Bücher des Autors kenne ich auch, habe bisher aber nichts von ihm gelesen oder gehört.

Die Sprecherin gefällt mir sehr, sie spricht deutlich im Ausdruck. Eine richtige Ein-Frau-Show, die auch hervorragend zu der Ein-Frau-Protagonistin passt. Die Protagonistin beschreibt ausführlich ihre Gefühle und Gedanken. Es passiert lange allerdings nichts. Die Erzählform ist in der Ich-Erzählung der Protagonistin.

Ich habe mir etwas total anderes vorgestellt. Ich kann hier nicht mal meine Meinung darlegen, weil alles Spoiler wäre. Jedenfalls hat es spannend angefangen und trat zunächst auf der stelle und dann wird eine Geschichte erzählt, die ich überhaupt nicht erwartet habe. Richtig mitnehmen konnte sie mich auch nicht. Die Idee an sich ist super, der Autor hat hier viele Möglichkeiten verpasst. Sehr schade. Im letzten Drittel wollte ich es nur noch hinter mich bringen. Die Theorie der Protagonistin, wieso, weshalb, warum ist typisch und zum Kopfschütteln. Daher auch total nachvollziehbar, wie sie darauf kommt. Aber es kommt scheinbar doch anders ...

Das Ende habe ich nicht verstanden. Ich kann das aus Spoiler-Gründen nicht näher erläutern, aber auch die Rückmeldung einer Hör-Kumpanin, die mir Infos zu meiner Frage gegeben hat, konnte mich nicht befriedigen. Habe immer noch Fragezeichen im Kopf. 😂


GRUNDIDEE/THEMA ⭐⭐⭐⭐

ATMOSPHÄRE/SETTING ⭐⭐⭐

ERZÄHLSTIL ⭐⭐⭐,🌠

HANDLUNG ⭐⭐⭐

CHARAKTERE ⭐⭐⭐

GENRE ⭐⭐⭐

SPRECHERIN ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐



Fazit:
Fall 1: Michael Tsokos - Kaltes Land 💽 Ein Rechtsmedizinischer Krimi ⭐⭐

Fall 2: Daniel Holbe - Der Fleischer 💽 Ein dunkler Krimi ⭐⭐⭐⭐

Fall 3: Ursula Poznanski - Blutkristalle 💽 Ein Psychothriller ⭐⭐⭐⭐

Totaler Flop 👎 Fall 4: Veit Etzold - Winter des Wahnsinns 💽 Eher schwacher Romankrimi ⭐

Mein Favorit 👍 Fall 5: Lisa Jackson - Revenge 💽 Ein richtiger Thriller ⭐⭐⭐⭐,🌠

Fall 6: S. K. Tremayne - Augen ohne Licht 💽 Ein leichter Thriller ⭐⭐⭐

(Hier sind auch die Sprecherinnen, die mir von allen am besten gefallen haben = Fall 5 und 6 ⭐⭐⭐⭐⭐)


COVER ⭐⭐⭐⭐⭐

GESAMTBEWERTUNG ⭐⭐⭐


Insgesamt eher eine Krimi-Box, als eine Thriller-Box. Für mich als Thriller-Fan sehr enttäuschend. Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mich nicht beworben und stattdessen hätte ein Krimi-Fan meinen Platz einnehmen können. So eine falsche Deklaration ist echt unschön, da es viele gibt, denen Thriller zu heftig sind und lieber Krimis lesen und hören. Diese Bewerbung hat sie mit Sicherheit abgeschreckt, von einer Leserin weiß ich das sicher. Weil eben der Eindruck gemacht wird, es seien alles Thriller. Und andersherum enttäuscht es Thriller-Fans wie mich, die ungern Krimis lesen und hören. Das sind zwei verschiedene Bereiche, auch wenn sie als ein Genre gekennzeichnet sind. Und dann noch "Eiskalte Thriller-Box" - als Wortspiel passt es zum ersten Fall, aber ansonsten ...

Und irgendwie haben es die meisten der Fälle geschafft, mich auf irgendeine Weise zu irritieren Und/oder zu verwirren. Ob Sprechweise, fehlende Entwicklungen oder saloppes Ende ... Ich scheine einfach auf diesem Wirr-Niveau festzustecken. 😂 🤷 🙈



Trotzdem bedanke ich mich 💖lich beim Audiobuchverlag und dem Lovelbooks-Team für die Box. Hörrunden sind für mich immer etwas besonderes, auch weil sie wenig vorkommen. Die Box wandert zu einer Lese-Freundin, die sich auch bewerben wollte, aber wie ich zu Beginn, unsicher war, wegen der Kürzungsfrage und weil die Box als Thriller gekennzeichnet ist - sie liebt nämlich Krimis. Also genau ihr Fall. 😉





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