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Veröffentlicht am 12.07.2021

Maia ... eine Tochter Rio de Janeiros ...

Die sieben Schwestern
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Ich gestehe, ich habe dieses Buch schon vor sechs Jahren gelesen und mein Kommentar war damals: Mal wieder ein Buch, das man zuklappt und seufzt: „Ach, war das schön!“
Aber nachdem mir nun die Hörbücher ...

Ich gestehe, ich habe dieses Buch schon vor sechs Jahren gelesen und mein Kommentar war damals: Mal wieder ein Buch, das man zuklappt und seufzt: „Ach, war das schön!“
Aber nachdem mir nun die Hörbücher zu dieser wunderbaren Reihe quasi in den Schoß fielen, habe ich mich entschlossen, die Reihe noch einmal ganz in Ruhe von Anfang an zu hören. Wie ich schon bei der Buch Rezension bemerkte, gefiel mir auch diesmal die intensive Beschreibung Rio de Janeiros sehr gut. Eine Stadt, von der ich so wenig weiß und die für mich auch in Gedanken am anderen Ende der Welt liegt. Sehr eindrucksvoll beschreibt die Autorin auch die weniger schönen Ecken und die weniger privilegierten Menschen. Der Schriftsteller Floriani bringt dieses Schicksal sehr treffend auf den Punkt, in dem er Maia mitteilt, dass man in Brasilien entweder unverschämt reich oder bettelarm ist.
Zudem lerne ich in diesem ersten Band am Rande auch die anderen Schwestern kennen, mit denen sich Lucinda Riley in den Folgebänden befassen wird. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergehen wird.
Natürlich wird mein Hörvergnügen überschattet von der Tatsache, dass diese wunderbare Autorin inzwischen verstorben ist. Nicht nur mit der Schwestern Reihe hat sie mir schon seit Jahren viele zauberhafte Lese- und Hörstunden beschert. In Gedanken halte ich ihr Erbe in Ehren. Sie ist viel zu jung von uns gegangen.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Wer ist eigentlich dieser "Papa"?

Eismord
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Noch immer trauert John Cardinal um seine verstorbene Frau. Nur schwer trösten Fernsehabende mit Kollegin Lise Delorme über seine Einsamkeit hinweg. Doch schon kommt die gewünschte und dennoch gefürchtete ...

Noch immer trauert John Cardinal um seine verstorbene Frau. Nur schwer trösten Fernsehabende mit Kollegin Lise Delorme über seine Einsamkeit hinweg. Doch schon kommt die gewünschte und dennoch gefürchtete Abwechslung in Form eines brutalen Doppelmords daher. In einem einsamen Ferienhaus, das schon einige Zeit auf dem Markt zum Verkauf steht, werden zwei grausam hingerichtete Leichen entdeckt … John Cardinal hat einen neuen Fall! Und muss diesmal tief in die Vergangenheit eintauchen um fündig zu werden. In der Zwischenzeit bleibt das russische Pelzhändlerehepaar nicht das einzige Opfer …
Superspannend mit Tiefgang! Besser kann diesen fünften Teil der Reihe um Detective John Cardinal eigentlich nicht beschreiben. Der Autor Giles Blunt entführt uns mal wieder in den verschneiten Nordosten Kanadas nach Algonquin Bay, eine kleine fiktive Stadt für die North Bay am Lake Nipissing Pate stand. Hier stellt er uns einem Mann vor, der sich „Papa“ nennt und sich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein kleine Killergang herangezogen hat, die ihm fast bedenkenlos gehorcht. Wird es John zusammen mit Lise gelingen, diesen Ring zu sprengen?
Ich persönlich fühlte mich bestens unterhalten und vergebe dem Hörbuch mit fünf Sternen die volle Punktzahl. Als kleinen Tipp gebe ich mit auf den Weg, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu genießen, da doch die ein oder andere persönliche Entwicklung der Charaktere eine Rolle spielt.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Ein spannender Blick hinter die Kulissen der deutsch-deutschen Geschichte ...

Die fremde Spionin
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Nicht oft geht es mir beim Lesen so, dass ich ständig das Bedürfnis habe, vor Spannung immer wieder die Luft anhalten zu müssen. Der talentierte und sehr sympathische Autor Titus Müller hat das geschafft! ...

Nicht oft geht es mir beim Lesen so, dass ich ständig das Bedürfnis habe, vor Spannung immer wieder die Luft anhalten zu müssen. Der talentierte und sehr sympathische Autor Titus Müller hat das geschafft! Großartig, wie hier die Realität mit paar dicken Spritzern Fiktion verbunden wurde. Während Ria selbst eine erfundene Figur ist, basiert ihr Romanleben auf realen Vorbildern. Ria ist trotz ihrer jungen 21 Jahre eine mutige und starke Person, die sich – geschürt durch eine gehörige Portion Hass gegen das Regime – durchbeißt. Ihre neue Stelle im Außenministerium der DDR scheint das ideale Sprungbrett für ihr Vorhaben, ihre Schwester wiederzufinden, von der sie mit zehn Jahren getrennt wurde … Ihr Gegenspieler, der KGB Killer Fjodor Sorokin verfolgt ganz andere Pläne und zögert nicht, kaltblütige Auftragsmorde für seinen Arbeitgeber auszuführen. Doch es menschelt in ihm und als er sich in die deutsche Luise verliebt, weist seine starre Fassade schnell kleine Risse auf. Doch Aussteigen ist keine Option. Es kommt schließlich wie es kommen muss und Ria und Fjodors Pfade kreuzen sich …

Mit Ria und Fjodor hat der Autor zwei schillernde Charaktere geschaffen, deren Werdegang sich wie ein roter Faden durch den Roman zieht. Doch das Buch bietet so viel mehr. Es entführt mich in das Jahr 1961 ins geteilte Berlin bis zu dem Tag, an dem der Mauerbau Realität wurde. Wiederum mit viel Lokalkolorit und realen Charakteren erlebe ich das Berlin Anfang der 60er Jahre wie ich es in der Form noch nicht gelesen habe. Hier bekommt J. F. Kennedy genauso eine Stimme wie Honecker, Ulbricht und Mielke. Ich darf Mäuschen spielen in den abgeriegelten Besprechungsräumen, in denen die kühnsten Pläne ausgehandelt werden. Und ich darf Zeuge werden, wie die Aussage „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“ in sich zusammenfällt …

Ich bin einfach nur begeistert von diesem Stück deutsch-deutscher Geschichte und vergebe mit fünf Sternen natürlich die Bestnote. Bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil der Trilogie und spreche ein unbedingte Leseempfehlung aus für alle, die sich für die Geschichte der Teilung Deutschlands interessieren.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Wenn plötzlich dein Leben auf den Kopf gestellt wird ...

ALLES WAS ICH DIR GEBEN WILL
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Dieser Roman der spanischen Autorin Dolores Redondo lachte mich schon eine ganze Weile von meinem SUB aus an. Endlich, endlich konnte ich mir dafür Zeit freischaufeln und habe es keine Minute bereut.

Stellen ...

Dieser Roman der spanischen Autorin Dolores Redondo lachte mich schon eine ganze Weile von meinem SUB aus an. Endlich, endlich konnte ich mir dafür Zeit freischaufeln und habe es keine Minute bereut.

Stellen Sie sich vor, geneigte Leser, sie bekommen mitten in der Nacht einen Anruf, der ihr ganzes bisheriges Leben in Frage stellt. Sie liegen im Bett, wähnen ihren Partner in Barcelona, doch die Nachricht seines tödlichen Autounfalls kommt aus Galicien? Genau so geht es dem Schriftsteller Manuel Ortigosa, der seit Jahren mit Álvaro Muniz de Davila glücklich verheiratet ist. Was also war hier passiert? Vollkommen verstört macht Manuel sich auf den Weg in Álvaros Heimatort und ist wie vor den Kopf gestoßen, als er mit dessen zweitem Leben konfrontiert wird. Álvaro ist dort Eigentümer eines gewaltigen adligen Gutshofs mit Weingütern und war seit dem Tod seines Vaters besser bekannt als „Herr Graf“. Hier wird Manuel keineswegs mit offenen Armen, sondern mit offenem Hass begrüßt. Die alte Gräfin verweist ihn des Hauses und weigert sich, ihn als Mitglied der Familie, geschweige denn als neuen Eigentümer anzuerkennen. Die Leiche wird schnell unter die Erde gebracht und die Todesursache damit nicht mehr in Frage gestellt. Doch Manuel beschließt zu kämpfen und gemeinsam mit einem Pfarrer – einem Freund des Verstorbenen – und einem Polizisten im Fast-Ruhestand der mysteriösen Todesursache auf den Grund zu gehen. Die Abgründe, die er dabei aufdeckt, verursachen mehr als einmal Gänsehaut beim Lesen …

Schicht für Schicht entblättert man beim Lesen das Geheimnis um Álvaros Tod, dem bald weitere folgen sollen. Die Autorin holt ihre Leser ab und lässt sie teilhaben an Spekulationen, falschen Fährten, Lügen und schließlich der Aufklärung. Sie entführte mich in die Weingüter des nördlichen Spaniens und machte mir mit ihren detaillierten und bildhaften Beschreibungen von Land und Leuten Galiciens Lust auf Urlaub in der Region.

Für diese spannende Unterhaltung vergebe ich verdiente fünf von fünf Sternen und hoffe, dass mir bald mal eine Reise in die Gegend vergönnt sein wird.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

"Der Tod ist halb so schlimm, wenn man ihm in einem schönen Anzug entgegen tritt ..."

Schatten der Welt
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Mal wieder ein Roman, der zwar nicht im „Schatten der Welt“ dafür aber im Schatten des Ersten Weltkriegs beginnt, im Jahr 1910 in dem kleinen Städtchen Thorn in Westpreußen. Noch war nichts zu spüren von ...

Mal wieder ein Roman, der zwar nicht im „Schatten der Welt“ dafür aber im Schatten des Ersten Weltkriegs beginnt, im Jahr 1910 in dem kleinen Städtchen Thorn in Westpreußen. Noch war nichts zu spüren von einem Krieg doch ein anderes Ereignis überschattete und ängstige die Bevölkerung. Der Halleysche Komet kam der Erde immer näher und drohte diese zu verwüsten. Hier kommen der 13jährige Carl Friedländer, der Ich-Erzähler des Romans und Sohn eines jüdischen Schneiders, sowie sein Freund Artur Burwitz mit einer cleveren Geschäftsidee ins Spiel. Beide kommen aus ärmlichen Verhältnissen, doch während Carl mit einem liebevollen Vater aufwachsen darf, muss sich Artur unter einem prügelnden und trinkenden Tyrannen ducken. Auch äußerlich könnten die Beiden unterschiedlicher nicht sein. Der strebsame Carl ist eher schmächtig, der schulscheue Artur dagegen ein Boxertyp. Aber pfiffig und geschäftstüchtig sind sie beide und genau das schweißt sie zusammen. Tja, und dann taucht Isi, die „freche Göre“ auf und bald sind die drei mit ihren Streichen und Geschäften unschlagbar. Doch in ihrem realen Leben gibt es nicht viel Gold, das glänzt. Es ist ärmlich, hart und oft ungerecht und so werden sie bald mit Wirklichkeiten konfrontiert, die einem fast die Tränen in die Augen treiben …

Gefühlvoll aber bestimmt nah an der Wahrheit der damaligen Zeit schreibt Andreas Izquierdo einen Roman, der viele Facetten abdeckt. Ein wenig „coming of age“, aber auch sehr berührend, wenn ich z. B. an die Geschichte von Carls Vater denke. Ich freue mich schon sehr auf die versprochene Fortsetzung und vergebe hier die Bestnote!

Ach übrigens … das Städtchen Thorn im Landkreis Thorn gab und gibt es wirklich. Er liegt in dem Teil von Westpreußen, der nach dem Ersten Weltkrieg 1920 durch den Versailler Vertrag an das neugegründete Polen fiel und daraufhin in Toruń umbenannt wurde. Als Sohn einer Kaufmannsfamilie wurde dort 1473 der berühmteste Sohn der Stadt, der spätere Astronom Nikolaus Kopernikus, geboren und besuchte die ortsansässige Johannis-Schule, eine Lateinschule.

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