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Veröffentlicht am 24.06.2021

Altersarmut ist weiblich

Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können
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Natascha Wegelin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zur finanziellen Transformation zu verhelfen, denn Altersarmut ist weiblich. Sie ist der Überzeugung, was sie geschafft hat, schafft Jede, und sie ...

Natascha Wegelin hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zur finanziellen Transformation zu verhelfen, denn Altersarmut ist weiblich. Sie ist der Überzeugung, was sie geschafft hat, schafft Jede, und sie brennt für das Thema, das merkt man in jedem Kapitel.

Vor dem Hintergrund eines Familientreffens zum Grillen, ermuntert sie zunächst ihre Mutter und ihre Schwester mal über Geld zu sprechen. Sie klärt auf über weit verbreitete Glaubenssätze, die verhindern, dass sich Frauen in Sachen Geld nur allzu leicht das Heft aus der Hand nehmen lassen.

Es ist eigentlich gar nicht so schwer seine Geldanlageentscheidungen selbst zu treffen, sich Ziele zu stecken und diese selbstbewusst zu erreichen. Das Buch ist sehr gut geeignet für Frauen, die sich wenig bis gar nicht mit Finanzthemen auskennen. Es vermittelt gute Grundkenntnisse und ist aufgelockert durch Challenges, die den Leser ermutigen auch direkt anzufangen. Es ist locker und leicht geschrieben und an keiner Stelle trocken oder langweilig.

Man darf allerdings keine direkten Anlagetipps erwarten. Diese will die Autorin auch gar nicht geben, denn nachahmen ist selten gut. Das Buch sollte die zukünftigen Geldanlegerinnen vielmehr dazu ermuntern sich ausreichend zu informieren, um dann in der Lage zu sein, gemäß des eigenen Risikoprofils selbstständig Finanzentscheidungen fällen zu können.

Interviews mit Frauen die ihre finanzielle Transformation erfolgreich in die eigenen Hände genommen haben, sind gute Beispiele dafür, wie es gehen kann. Sie sind immer wieder eingestreut und sehr interessant.

Natascha Wegelin betreibt einen Blog, sie gibt Seminare zu Geldthemen und auch auf You Tube ist die sympathische Unternehmerin unterwegs. Es lohnt sich bei ihr reinzuschauen und sie mit dem Kauf dieses Buches zu unterstützen, denn Altersarmut muss nun wirklich nicht sein.


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Veröffentlicht am 18.06.2021

Sauerstoff

Miracle Creek
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Im ländlichen Miracle Creek kommt es zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein kleiner Junge und eine Mutter von vier Kindern verstirbt und mehrere Personen schwer verletzt werden. Nach einem Jahr wird ...

Im ländlichen Miracle Creek kommt es zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein kleiner Junge und eine Mutter von vier Kindern verstirbt und mehrere Personen schwer verletzt werden. Nach einem Jahr wird der Fall gerichtlich aufgearbeitet und die Mutter des kleinen Jungen sitzt auf der Anklagebank, weil man ihr Mord vorwirft. In einer Scheune hatte ein koreanisches Einwandererpaar eine HBO Therapie angeboten, wobei den Patienten in einer Druckkabine aus gesundheitlichen Gründen reiner Sauerstoff zugeführt wurde. Insbesondere bei autistischen Kindern sollte diese Therapie das Krankheitsbild verbessern , aber auch bei anderen gesundheitlichen Problemen,so hieß es, führe HBO zur Besserung des Wohlbefindens. Durch die Explosion eines Sauerstofftanks ausgelöst durch ein Feuer wurde die Druckkabine zur tödlichen Falle.

Was zunächst wie ein typischer Gerichtsthriller anmutet, entpuppt sich als vielschichtiger Roman, der sich neben dem Kriminalfall mit einer Fülle an Themen befasst. Es geht um Einwanderer, hier explizit asiatische Einwanderer in Amerika, die nicht besonders hoch angesehen sind, um Rassismus, um das Rollenbild von Asiaten, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen, um Mütter und um Überforderung, um unerfüllten Kinderwunsch und und und..!

Dreh und Angelpunkt ist natürlich das tragische Ereignis, und das wird von allen Seiten beleuchtet, indem es jede Menge Perspektivwechsel gibt. Die Sprache ist klar, der Erzählstil ruhig. Einfach jeder scheint etwas verbergen zu wollen und so scheint nach und nach auch jeder verdächtig zu sein.

Pak und Young tun sich schwer in der neuen Heimat. Amerika ist ganz anders als sie sich das vorgestellt haben. Ihre Tocher Mehheeyah in den USA zu Mary umbenannt lernt zwar zügig Englisch fühlt sich aber dennoch entwurzelt. Die Mütter Elisabeth, Theresa und Kit verbindet ein gemeinsames Schicksal. Sie alle haben Kinder mit besonderen Bedürfnissen und stossen täglich an die Grenzem ihrer Belastbarkeit.

"Miracle Creek" war eine spannende und fazinierende Geschichte, die mich wirklich begeistern konnte. Sie lädt nicht nur zum Miträtseln ein, sondern spart auch nicht mit Gesellschaftskritik , geht in die Tiefe und wird mir ganz sicher in guter Erinnerung beiben.

Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Ungewöhnlich

Drei
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Der Roman spielt in Israel und erzählt in 3 Abschnitten von sehr unterschiedlichen Frauen, die eine Gemeinsamkeit haben, ihre Begegnung mit dem Rechtsanwalt Gil.

Aus der Perspektive des allwissenden Erzählers ...

Der Roman spielt in Israel und erzählt in 3 Abschnitten von sehr unterschiedlichen Frauen, die eine Gemeinsamkeit haben, ihre Begegnung mit dem Rechtsanwalt Gil.

Aus der Perspektive des allwissenden Erzählers lernen wir zunächst Orna kennen, die frisch geschieden, nun als alleinerziehende Mutter die alleinige Verantwortung für ihren sehr sensiblen 9jährigen Sohn Eran tragen muss, und die verzweifelt versucht wieder in ein normales Leben zurückzufinden.

Die zweite Frau heißt Emilia und ist eine lettische Einwanderin, die als Altenpflegerin arbeitet und in ein seelisches Loch fällt, als der alte Mann, den sie pflegt verstirbt und sie gezwungen ist in einem Altenheim zu arbeiten, wo man sie eher duldet als schätzt.

Ella, im letzen Abschnitt des Buches, ist mit einem eifersüchtigen Berufssoldaten verheiratet, hat 3 Kinder und versucht sich mit 37 Jahren noch verspätet an ihrer Masterarbeit.

Dror Mishani entwirft in seinem Roman ein Psychogramm dieser Frauen, lotet feinfühlig ihre Gefühlslagen aus und entlarvt ihre Einsamkeit. Von Gil, dem die Frauen auf unterschiedliche Weise begegnen, erfährt man wenig. Seine Gefühle und Beweggründe bleiben im Dunkeln.

Ein toller literarischer Schreibstil lässt vermuten, man hat es mit einem klug gestrickten Gegenwartsroman zu tun, doch dann hat der Autor mich sehr überrascht, weil sich das Buch plötzlich wie ein Krimi anfühlte.

Die ein bisschen monotone, sehr nüchterne Vertonung durch den Sprecher Franz Dinda hat mich anfänglich irritiert, passte im Nachhinein aber hervorragend zur Geschichte. Ich fand das Buch ungewöhnlich, erfrischend anders, mit einem sehr interessanten Schauplatz und bin restlos begeistert.

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Veröffentlicht am 29.05.2021

Tolles Reihenfinale

Vanitas - Rot wie Feuer
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Bitte bei dieser unterhaltsamen, wenn auch unrealistischen Reihe, (was für mich den Spaß nicht geschmälert hat), unbedingt bei Band 1 anfangen!

Zum Inhalt werde ich nicht allzu viel verraten, da ich nicht ...

Bitte bei dieser unterhaltsamen, wenn auch unrealistischen Reihe, (was für mich den Spaß nicht geschmälert hat), unbedingt bei Band 1 anfangen!

Zum Inhalt werde ich nicht allzu viel verraten, da ich nicht spoilern möchte. Anna alias Caro hat ihre Tarnnachnamen, die wenn man es mit der Mafia zu tun hat schon mal gewechselt werden müssen an Schachfiguren angelehnt, und genau wie in einem Schachspiel versucht sie ihre mächtigen Gegner von der russischen Mafia Stück für Stück auszuschalten, um selbst wieder angstfrei leben zu können. So wurde aus Caro Bauer aus dem letzen Teil jetzt Caro König, und ich fand es wieder sehr unterhaltsam wie einfallsreich Ursula Poznanski ihre Protagonistin agieren lässt, ohne sich selbst allzu sehr die Hände schmutzig zu machen. Es geht nicht unblutig zu aber irgendwie haben die Opfer ihr Schicksal doch auf jeden Fall verdient.

Als Hörbuch ist die Reihe unbedingt zu empfehlen, da die Sprecherin Luise Helm einfach grandios ist, Stimmungen perfekt vertont und besonders bei den Akzenten, deren sich Caro bedient, austoben konnte. Viel zu schnell waren die fast 13 Stunden Hörzeit vorbei, und ich habe mich nur ungern von Caro, der ehemaligen Passfälscherin, die zur Informantin der Polizei wurde, dann zur Blumenhändlerin und letzendlich im Schachspiel ihres Lebens zum weißen König transformierte, mit dem Ziel den schwarzen König zu schlagen, getrennt. Für mich war Band 3 der beste Teil dieser fesselnden Reihe, und die Autorin schaffte es auch dieses Mal wieder mich in einen Sog zu ziehen, dem ich mich nur schwer entziehen konnte.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Ein Roman, der unter die Haut geht

Der Verdacht
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In " Verdacht" von Ashley Audrain schildert Blythe ihre Lebensgeschichte und explizit ihre Sicht auf Geschehnisse, die im Laufe ihrer Mutterschaft geschehen sind.

Noch in der Uni lernt Blythe ihren späteren ...

In " Verdacht" von Ashley Audrain schildert Blythe ihre Lebensgeschichte und explizit ihre Sicht auf Geschehnisse, die im Laufe ihrer Mutterschaft geschehen sind.

Noch in der Uni lernt Blythe ihren späteren Ehemann Fox kennen und lieben. Fox kann es gar nicht erwarten eine Familie zu gründen. Genau hier liegt schon der Knackpunkt ihrer Beziehung, denn Blythe weiß gar nicht so genau, ob sie überhaupt Kinder will und ob sie in der Lage sein würde eine gute Mutter zu sein. Wenn sie auf ihre eigene Familie schaut, ihre Mutter und auch ihre Großmutter, haben diese beim Muttersein total versagt. Gibt es vielleicht eine genetische Disposition, und die Frauen in ihrer Familie sind gar nicht fähig gute Mütter zu sein?

Blythe wird trotz ihrer Bedenken schwanger. Ihr Mann wünscht sich so sehr ein Kind, und sie liebt ihren Mann. Ein gesundes Mädchen wird geboren und schon die Geburt ist furchtbar. Blythe hat das Gefühl dieses Kind lehnt sie ab, und sie kann kaum positive Gefühle oder gar Liebe für dieses kleine Wesen entwickeln. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst für ein 2. Kind, denn sie kann und will nicht glauben, dass sie einfach eine schlechte Mutter ist.

Dadurch, dass man als Leser vollständig in die Gefühlswelt der Ich-Erzählerin Blythe einsteigt, ist man ihr sehr nah, fühlt all ihre Zweifel und Ängste ungefiltert mit. Als der kleine Bruder geboren ist, der ein problemloser Sonnenschein ist, legt die große Schwester Violet Verhaltensweisen an den Tag die erschüttern. Das Drama nimmt seinen Lauf und so verstörend sich der Roman auch entwickelt, ist es kaum möglich das Buch zur Seite zu legen, Es ist ein furchtbarer Alptraum, den Blythe ganz alleine überleben muss, denn ihr einst so charmanter Ehemann Fox sieht nur was er sehen möchte.

Der Roman ist kein Thriller wie man vermuten könnte, eher ein Spannungsroman bzw ein Psychogramm, wahnsinnig emotional und intensiv. Er bietet reichlich Diskussionsstoff und hallt sicher noch länger nach. Für mich war das Buch ein Überraschungshighlight, dass ich wärmstens empfehlen kann.

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