Eine junge Frau, die ihre einstige Vertrauensperson sucht, von der sie gar nicht viel weiß, nicht mal den Zunamen. Gerda ist aber verschwunden und niemand weiß wo sie ist. Auf der Suche nach ihr, sieht ...
Eine junge Frau, die ihre einstige Vertrauensperson sucht, von der sie gar nicht viel weiß, nicht mal den Zunamen. Gerda ist aber verschwunden und niemand weiß wo sie ist. Auf der Suche nach ihr, sieht sie sich jenen kriminellen Machenschaften konfrontiert, denen Gerda auf der Spur ist. Was ist Gerda passiert und welche Nachforschungen hat sie unternommen?
Das Cover gefällt mir sehr gut, man sie nur ansatzweise eine Frau, muss sie sich vielleicht verstecken? Dementsprechend kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Das Buch hat einen sehr schönen Schreibstil. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und hatte nach jedem Kapitel Lust, weiterzulesen. Zwischendurch gibt es einige Abschnitte von den einzelnen Personen aus der Vergangenheit, manchmal muss man erst etwas überlegen, um wen es gerade geht, aber es fügt sich schnell alles zusammen, teilweise sind einige Personen in ihrer Handlungsweise auch besser nachvollziehbar. Die verschiedenen Charaktere sind sehr gut beschrieben. Ein wirklich tolles Buch und ein spannendes Ende.
Die Protagonistin kehrt, nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hat, zurück nach Johannesburg und will dort ihre frühere Freundin Gerda ausfindig machen, mit der sie während ihres ersten Aufenthalts ...
Die Protagonistin kehrt, nachdem sie sich von ihrem Ehemann getrennt hat, zurück nach Johannesburg und will dort ihre frühere Freundin Gerda ausfindig machen, mit der sie während ihres ersten Aufenthalts in Südafrika viel Zeit verbracht hat. Eine Suche beginnt. Nicht nur nach Gerda, sondern auch eine Suche nach dem eigenen Selbst, eine Aufarbeitung der Vergangenheit und der Versuch, mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Unscheinbar, zurückhaltend, anspruchslos. Das sind drei Worte, die meinen ersten Eindruck von der Hauptfigur zusammenfassen. Gleichzeitig ist sie warm, liebenswürdig und weiß selber nicht wirklich, wer sie ist. Als Leser*in begleitet man sie also auch auf ihrem Weg zu sich selbst, einer Seite, die sie während ihrer langjährigen Beziehung unterdrückt hat. Sie öffnet sich nur selten Menschen, es fällt ihr relativ schwer, über sich und ihre Ziele zu sprechen. Auch wenn man eine Entwicklung im Verlauf der Geschichte erkennt und sie ihr Selbstbewusstsein und sich selbst immer mehr wiederfindet, hatte ich dennoch das Gefühl, dass ihre wirkliche Seite, die unter der Oberfläche brodeln würde, bis zum Schluss nicht herausgearbeitet wird. Das finde ich sehr bedauerlich.
Von Gerda hört man nur aus außenstehenden Perspektiven. Sie wird als schüchtern und freundlich, aber auch verschlossen und arrogant beschrieben. Ich würde sie als starke Frau einschätzen, die sich für das Gute einsetzen und etwas bewirken will.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zu Beginn schwer, da ich selber erstmal realisieren musste, bei wem es sich um welche Person handelt, und was überhaupt geschehen ist, doch nachdem ich einen Anknüpfungspunkt gefunden hatte und meine Unklarheiten sich aufklärten, bin ich gut durch die Geschichte gekommen. Der Schreibstil ist im einen Moment sehr simpel und im nächsten wieder hochgestochen, entspricht also nicht überall meinem eigenen Sprachgebrauch, was an manchen Stellen etwas irritierend war. Durch Rückblicke in die Vergangenheit der Protagonistin und der Nebencharaktere lernt man diese besser kennen und begreift die Beweggründe vieler Handlungen leichter, was ich sehr schön fand, da die Autorin auch Rückblicke für Menschen gewählt hat, die der Hauptfigur nur kurz begegnet sind, man dadurch aber den Eindruck gewonnen hat, dass auch das Leben dieser Nebencharaktere eine Bedeutung hat. Der Schreibstil von Alma Ramsden ist sehr auf Beschreibungen verlagert, was mir bei Beschreibungen der Umgebung oder einer Situation auch sehr gefallen hat, bei Dialogen mich aber leider etwas stört, da ich oft gerne mehr über den Inhalt der Gespräche als die Art und Weise erfahren hätte.
Durch Fußnoten hat die Autorin es mir sehr erleichtert, Einblicke in Megacity Johannesburg zu gewinnen, da viele Bezeichnungen für Orte mir unbekannt waren, diese in einer Fußnote am Ende des Buches aber erläutert werden. Auch die Rückblenden fand ich, wie schon erwähnt, ansprechend und passend. Alma Ramsden zeigt in ihrem Roman positive wie negative Seiten von Johannesburg auf, ohne zu romantisieren oder in rassistische Stereotype zu verfallen, und spricht viele Themen an, die das Land und die Menschen bewegen, wie Gewalt, Kinderhandel, Korruption, aber auch Glaube, Hilfsbereitschaft und Freundschaft. Zwar ist die Perspektive auf Südafrika immer die Perspektive einer weißen Frau, doch die Protagonistin ist sich dieser Fakten selber bewusst und reflektiert auch selber über ihre eigenen Gedanken und Worte sowie die jeweilige Situation. Das empfand ich als sehr positiv.
Der Kernpunkt der Handlung ist die Suche nach Gerda, weshalb ich gerne mehr über die Freundschaft der beiden Frauen erfahren hätte, was mir einfach zu kurz kam. Man liest zwar davon, dass die beiden sich gut verstanden und wichtig für einander waren, aber mir blieb bis zuletzt unklar warum. Hier hätte ich mir noch mehr Tiefe gewünscht. Ferner zog sich die Geschichte an manchen Stellen etwas, da die Suche kaum voranging und auch Nebenhandlungen kaum existent waren.
Alles in allem hat Alma Ramsden eine bewegende Geschichte geliefert, in der sie viele wichtige und interessante Themen anspricht und Einblicke bietet in das Leben der Stadt Johannesburg, auch wenn dies in erster Linie aus der Perspektive einer weißen Frau geschieht. Es ist also ein Buch mit einem spannenden Ansatz, jedoch auch einigen Schwächen.
Der Debütroman von Alma Ramsden handelt von einer jungen Frau, die nach Südafrika reist, um ihre Freundin Gerda, deren Nachnamen sie jedoch nicht weiß, zu suchen. Dabei kommt sie kriminellen Handlungen ...
Der Debütroman von Alma Ramsden handelt von einer jungen Frau, die nach Südafrika reist, um ihre Freundin Gerda, deren Nachnamen sie jedoch nicht weiß, zu suchen. Dabei kommt sie kriminellen Handlungen wie Korruption und Menschenhandel auf die Spur.
Anschaulich beschreibt die Autorin die Probleme, die auch noch heute u.a. in Johannesburg und Soweto herrschen. Die
Kluft zwischen arm und reich und die damit verbundene immense Kriminalität. Sehr gut sind die verschiedenen Charaktere beschrieben und mit Fortlauf der Handlung kann man ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen durchaus verstehen. Die Handlung ist spannend und authentisch dargestellt. Der Spannungsbogen erhöht sich im Fortlauf der Geschichte und steigert sich bis zu seinem unvorhersehbaren Ende.
Mein Fazit:
Diesem Buch, das ich in einem Rutsch gelesen habe, gebe ich eine klare Leseempfehlung und 4 Sterne.