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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2017

Es ist nur ein Spiel..

Caraval
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"Caraval" ist das erste Hörbuch, welches ich seit Jahren gehört habe und deshalb habe ich mich wirklich sehr darauf gefreut. Vor dem Lesen hat mich dieses Buch ein wenig an eine Mischung aus "Mitternachtszirkus" ...

"Caraval" ist das erste Hörbuch, welches ich seit Jahren gehört habe und deshalb habe ich mich wirklich sehr darauf gefreut. Vor dem Lesen hat mich dieses Buch ein wenig an eine Mischung aus "Mitternachtszirkus" und "Nerve" erinnert und ich habe mich gefragt, was ich tun würde, wenn es bei uns Legenden über Caraval geben würde. Wäre ich ein Spieler oder vielleicht doch eher Beobachter? Wahrscheinlich Letzteres, weil ich wahrscheinlich irgendwann Angst bekommen würde, haha. Doch zurück zum Buch!
Das Buch dreht sich um Scarlett, welche Jahr für Jahr Briefe an Caraval schreibt, weil ihre Großmutter von dem Spiel erzählt hatte. Sie wollte selbst unbedingt in dieses Spiel hinein, aber dann ist es zu spät, denn Scarletts Hochzeit steht vor der Tür und der Traum von Caraval scheint vor ihren Augen zu verschwinden. Doch dann wird sie von ihrer Schwester Donatella und von Julian entführt, welche Scarlett nach Caraval bringen können. Nun muss sich Scarlett entscheiden, ob sie Spielen oder Beobachten will.
Ich finde es viel schwerer einem Hörbuch zu lauschen als ein Buch zu lesen, weil man sich wirklich zu 100% auf das Buch konzentrieren muss, um ja nichts zu verpassen (also nicht am Abend hören, weil man vor Müdigkeit einschlafen könnte). Jedoch habe ich es sehr gemocht Marie Bierstedt zuzuhören, sie hat eine sehr angenehme und wandelbare Stimme. In einem Moment ist ihre Stimme leise und flüstert Geheimnisse in dein Ohr und im anderen Moment, schreit sie einen Hilferuf hinaus.
Es ist unmöglich diesem Hörbuch nicht zu lauschen, weil es wirklich mit jeder fortlaufenden Sekunde spannender wird. Scarletts Schwester ist verschwunden und durch das Spiel muss sie Donatella wieder finden. Am Anfang des Buches dachte ich die ganze Zeit, dass ich wüsste, in welche Richtung dieses Buch wollte und wie es enden würde, aber dann ändert sich das Geschehen plötzlich und es könnte auf einmal alles passieren. Bis zum Ende wusste ich einfach nicht, worauf es hinauslaufen wird und das fand ich wirklich sehr gut.
Scarlett mochte ich als Person sehr gerne, sie wollte nichts mehr als das es ihrer Schwester gut ging und niemand ihr wehtun würde. Niemand in diesem Buch war ihr so wichtig und ich finde es sehr schön auch solche Bücher zu lesen, weil ich selbst Geschwister habe.
Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte, auch wenn Scarlett die meiste Zeit noch eisern an ihrer Verlobung festhielt, weil man das damals nun einmal so gemacht hat. Wenn Scarlett die Verlobung irgendwie gefährdet hätte um sich in etwas Unsicheres zu stürzen wäre ihr ganzes Leben zerstört gewesen und nicht nur ihr Vater hätte Sie darunter leiden lassen. Deshalb fand ich es nicht schlimm, dass Scarlett sich dahingegen richtig verhalten hat.
Und dann dieses Ende...Ich werde euch nichts darüber erzählen, aber ich war sprachlos und schon allein dafür lohnt es sich dieses Buch zu lesen, oder vielleicht auch auf Audible zu hören! Mir hat es sehr geholfen das Hörbuch auf meinem Handy die ganze Zeit über mit mir herumtragen zu können, weil ich das Buch so andauernd hören konnte und das war irgendwie einfach perfekt.
Ich habe keinerlei Kritikpunkte an dieses Hörbuch und kann es wirklich nur jedem Empfehlen der darüber nachdenkt, dieses Buch zu lesen oder auch zu hören!
Vielen Dank an Audible für dieses gelungene Hörbuch.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Ein wunderschönes Werk

Cavaliersreise. Die Bekenntnisse eines Gentlemans
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Ich habe mich verliebt. Ich habe mich verliebt und das nicht nur in dieses wunderschöne Cover oder den Königskinderverlag allein. Nein, ich habe mich in dieses Buch und die Geschichte verliebt. Cavaliersreise ...

Ich habe mich verliebt. Ich habe mich verliebt und das nicht nur in dieses wunderschöne Cover oder den Königskinderverlag allein. Nein, ich habe mich in dieses Buch und die Geschichte verliebt. Cavaliersreise spielt im 18. Jahrhundert und wir begleiten unserem Protagonisten Monty bei seiner Cavaliersreise. Wir lernen zuerst Montys Leben kennen und wie er mit seiner Familie klarkommt, oder eher gesagt auch nicht klarkommt. Als es dann jedoch auf Cavaliersreise geht, beginnt das Abenteuer von Monty, Percy und Felicity erst richtig. Nachdem Monty nackt aus Versaille geschickt wurde, werden die drei von Wegelagern überfallen und müssen erst einmal wieder zu ihrer Gruppe zurückfinden, aber warum wurden Sie überhaupt überfallen und warum werden Sie ausgerechnet noch von Piraten verfolgt? Tja, dass müsst ihr selber herausfinden, aber ich kann euch nur empfehlen dieses Buch zu kaufen!
Cavaliersreise hatte einfach alles um einen in eine andere Welt zu ziehen und auch auf Reisen zu nehmen. Ich hatte wirklich sehr große Lust, die Drei bei ihrer Reise zu begleiten, auch wenn es für Mädchen damals schwer bis unmöglich war. Dies sieht man vor allem an Felicity, der Schwester von Monty. Sie wird kaum irgendwo aufgenommen und es gibt wenig Möglichkeiten mit ihr unterwegs irgendwo zu schlafen. Doch noch schlimmer wird dieses Problem durch seinen besten Freund Percy.
Dieser gehört zwar zum Adel, aber wird trotz seiner dunklen Hautfarbe auch als Sklave gesehen und Unterkünfte wollen zwar keine Frauen bei sich aufnehmen, aber dunkelhäutige Männer noch viel weniger.
Doch dieses Buch behandelt noch viel mehr Themen als nur die Ungerechtigkeit, welche damals herrschte. Die Verbundenheit und aufkeimende Liebe zwischen Monty und Percy spielt auch eine große Rolle. Montys Vater isst nämlich gar nicht damit einverstanden, dass sich sein Sohn für das gleiche Geschlecht interessiert, und scheut sich nicht gerade davor drastische Maßnahmen zu ergreifen.
Ich bin wirklich froh, dass wir in einer Zeit Leben in der Dies kaum noch ein Problem ist.
Epilepsie. Ich kannte immer nur den Namen und wusste, was bei einem Epileptischen Anfall ungefähr passieren wird, aber dass es für die betreffenden so schlimm ist, wusste ich nicht. Die Autorin hat einen auch sehr gut über dieses Thema aufgeklärt und auch geschildert, wie die Menschen damals mit dem Thema umgingen.
Alchemie. Auch ein Thema, mit dem ich mich kaum bis gar nicht beschäftigt habe, aber beim Lesen des Buches hatte ich richtig Lust mehr darüber herauszufinden und habe mich auch selbst ein wenig mehr informiert.
Man sieht also, dass die Autorin sich an vielen Themen bedient, aber jedes einzelne sehr gut schildert und mit den anderen Themen verbunden,sodass am Ende diese wunderschöne Cavaliersreise entstand.
Ich kann euch wirklich nur raten dieses Buch zu lesen und vielleicht werdet ihr euch ja auch wie ich in diesen Verlag verlieben.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Ein kleines Meisterwerk

Der Koffer
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Nach "Cavaliersreise" und "Der Himmel über Appleton House", wollte ich noch so viel mehr von den Königskindern lesen. In die letzten beiden Bücher hatte ich mich Hals über Kopf verliebt und ich hatte gehofft, ...

Nach "Cavaliersreise" und "Der Himmel über Appleton House", wollte ich noch so viel mehr von den Königskindern lesen. In die letzten beiden Bücher hatte ich mich Hals über Kopf verliebt und ich hatte gehofft, dass es bei diesem Buch nicht anders sein würde. Vor allem das Cover hat es mir angetan und die Tatsache, dass der Einband aussah wie ein Koffer. Als ich in eine Leseflaute gestürzt bin, hat dieses Buch mich wieder herausgeholt und ich konnte nicht mehr mit dem Lesen aufhören.
In "Der Koffer" von Robin Roe geht es um den jungen Julian, dessen Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, und bei seinem Onkel Russel lebt. Er hatte nur noch einen Koffer voller Erinnerungen an seine Eltern und an all die wunderschönen Zehntausend-Sterne-Tage. Julians Onkel ist nämlich niemand der gut mit Kindern umgehen kann. Doch dann trifft er seinen Pflegebruder Adam wieder und irgendwie scheint auf einem alles gut zu gehen. Julian kann wieder mehr lachen, öffnet sich ihm. Aber dies sorgt nur dafür, dass auch Adam hinter die Geheimnisse von Julian kam, was für beide nicht gut ausgehen kann.
"Der Koffer" von Robin Roe hat mich auf eine emotionale Achterbahnreise mitgenommen. Ich hätte nicht erwartet, dass dieses Buch mich so fesseln und mitnehmen würde. Einerseits wollte ich das Buch aus der Hand legen um die Dinge, die Geschehen sind zu verdauen, aber ich wollte auch wissen, wie es weiter ging und musste immer weiter Lesen.
Robin Roe hat dieses Buch mit sehr viel Liebe und Leidenschaft geschrieben, sodass ich die Welt vollkommen aus den Augen von Julian sehen konnte. Er war erst 14 und deshalb war es so erfrischend das Buch aus seiner Sicht zu lesen, einfach weil er noch so jung und von der Welt unverdorben ist, weil er die Welt mit komplett anderen Augen sieht. Ich hätte ihn wirklich selbst adoptiert, wenn ich in diesem Buch mitgespielt hätte.
Aber auch aus der Sicht von Adam können wir die Geschichte erleben und anders als Julian war er schon volljährig, muss sich Gedanken darüber machen, wie es nach der Schule weiter geht. Adam gehört zwar zu den Coolen, aber man merkt ihm dies nicht an, weil er weder abgehoben noch oberflächlich ist! Ganz im Gegenteil, er ist total tollpatschig und immer da wenn seine Freunde ihn brauchen.
Mehr kann und will ich nicht sagen, denn ich bin der Meinung, dass ihr selbst sehen müsst, wie toll dieses Buch ist. Wie wäre es nun, wenn Du einfach in die nächste Buchhandlung gehst und dir das Buch kaufst? Klingt gut, ich weiß! Also viel Spaß beim Lesen und ich warte derweil auf weitere Bücher von Robin Roe!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Wie es ist, anders zu sein und warum das nicht gleich schlecht bedeutet..

Schattenspringer
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In meiner alten Schule gab es einen Jungen mit Asperger-Syndrom und die Menschen um mich herum fanden Ihn merkwürdig und wussten teilweise einfach nicht; wie Sie mit ihm umgehen sollten. Ich begann mich ...

In meiner alten Schule gab es einen Jungen mit Asperger-Syndrom und die Menschen um mich herum fanden Ihn merkwürdig und wussten teilweise einfach nicht; wie Sie mit ihm umgehen sollten. Ich begann mich jedoch irgendwie dafür zu interessieren und habe deshalb angefangen Bücher über dieses Thema zu lesen, aber die Personen in den Büchern waren alle erfunden. Ich habe mich also auf "Schattenspringer" gefreut, weil die Autorin uns hier von sich erzählt, davon wie es ihr geht und ging.
Vor dem Lesen habe ich mich gefragt, ob es von Vorteil ist die Geschichte als Graphic Novel zu erzählen, weil es ja doch schon ein ernsteres Thema ist und auch die Augen der Leser öffnen sollte, aber im Grunde auch nicht zu Ernst sein darf, sodass der Leser nicht gelangweilt ist.
Daniela Schreiter hat Witz und Ernsthaftigkeit hier aber sehr gut verpackt, sodass man zum einen natürlich über Autismus nachgedacht hat, aber dennoch das ein oder andere Mal schmunzeln musste. Vor allem um die Menschen um Daniela herum, welche ja wir sind und vielleicht erkennt sich der ein oder andere ja in dem Graphic Novel wieder und merkt, dass er mit seinen Äußerungen nicht immer alleine dasteht.
Was mir jedoch am besten an diesem Graphic Novel gefallen hat, war, dass es so echt war. Es ist keine erfundene Geschichte gewesen, sondern etwas das Daniela wirklich erlebt hat. Und teilweise saß ich da und hätte sie am liebsten irgendwie in den Arm genommen, weil es Menschen da draußen gibt, die gar kein Verständnis für andere zeigen.
Ich glaube für jemanden mit Asperger - Syndrom ist es nicht immer einfach den Tag zu überstehen, vor allem wenn es Menschen gibt, die gar keine Toleranz zeigen. Und genau diese Menschen sind es dann die "Schattenspringer" nicht Lesen, obwohl ich es so wichtig fände.
"Schattenspringer" ist ein Graphic Novel, welches ich ohne Abzüge wirklich jedem Empfehlen kann, die Zeichnungen sind süß und zeigen bildlich auch noch einmal sehr gut, wie es jemandem mit Autismus geht und wie er sich in bestimmten Situationen fühlt.
Ich kann "Schattenspringer" also wirklich nur jedem Empfehlen der sich für dieses Thema interessiert oder auch noch nie etwas davon gehört hat! Lehrreich ist es allemal und auch wirklich einfach und gut zu Lesen. Ich hatte den Graphic Novel in nur einer Stunde durch und wollte noch so viel mehr Wissen, oder auch Fragen an die Autorin stellen.
Von mir gibt es einen Dank an die Autorin und Panini Comics!

Veröffentlicht am 02.04.2017

In der Strafkolonie

IN DER STRAFKOLONIE
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Am Anfang stand ich dem Buch "In der Strafkolonie" von Franz Kafka noch sehr skeptisch gegenüber. Zum einen ist es noch immer ein Buch, welches wir in unserem Deutschleistungskurs gelesen habe und ich ...

Am Anfang stand ich dem Buch "In der Strafkolonie" von Franz Kafka noch sehr skeptisch gegenüber. Zum einen ist es noch immer ein Buch, welches wir in unserem Deutschleistungskurs gelesen habe und ich mag ja allgemein keine Bücher die wir in der Schule lesen da sie mich nie wirklich ansprechen von der Thematik her. Doch Kafkas Buch habe ich in nur einer Stunde gelesen und war schlussendlich wirklich positiv überrascht von diesem Buch. Und das klingt komisch, weil es sich in dem ganzen Buch um eine Exekution dreht und allein das ist ja schon schrecklich.
Doch Kafka hat es geschafft auf wenigen Seiten eine so simple, aber auch so interessante Geschichte aufzubauen die für stetige Neugier sorgte. Man wollte einfach immer weiterlesen und das hatte ich bisher noch bei keinem Buch welches wir im Leistungskurs gelesen haben.
In der Geschichte gibt es zwei verschiedene Handlungsstränge. In der Nebengeschichte geht es um den Soldaten und den Verurteilten welche eigentlich vollkommen unterschiedlich sind, aber dann dennoch sehr gut miteinander agieren. Und dann wird so eine Bindung aufgebaut die zwar nicht besonders stark ist, aber dafür sehr viel ausmacht und die Geschichte wunderschön abrundet.
Die Hauptgeschichte dreht sich um den Forschungsreisenden und den Offizier. Letzterer ist für die Exekution verantwortlich und erzählt dem Reisenden von dem Apparat der für die Exekution verantwortlich ist. Doch wer sich jetzt denkt, dass der Apparat in nur 5 Sätzen beschrieben wird der wird sich täuschen. Denn das komplette Buch von Kafka dreht sich nur um den Apparaten und dies war wirklich sehr Interessant zu lesen.
Doch das was ich an dem Buch am meisten mochte war Karma. Man lernt in dem Buch auf einfach Art, dass alles schlimme was du anderen antust irgendwann auch zu dir zurückkommt und ich glaube ja ganz fest an Karma und fand dies in dem Buch daher auch wirklich toll.
Wer das Buch nun noch nicht gelesen hat sollte dies schnell ändern. Es ist wirklich interessant, vielleicht nicht für jeden etwas, aber wenn man sich tiefer mit dem Buch auseinander setzt kann es einem eigentlich nicht nicht gefallen!