Sehr gelungener Auftakt
Kill me if you canLos geht es mal wieder mit einer Warnung, was ich ja echt liebe 😍
Es ist aber eher eine indirekte Warnung, die nicht sagt: "Das und das passiert, also wenn Du damit nicht klar kommst, dann lies dieses ...
Los geht es mal wieder mit einer Warnung, was ich ja echt liebe 😍
Es ist aber eher eine indirekte Warnung, die nicht sagt: "Das und das passiert, also wenn Du damit nicht klar kommst, dann lies dieses Buch nicht."
Das finde ich schön, weil "Kill me if you can" sich dadurch auch ein bisschen von anderen Büchern unterscheidet.
Das mag zwar kein wesentlicher Punkt sein, der für oder gegen ein Buch spricht, aber ich finde es trotzdem erwähnenswert.
Das ganze Buch ist eigentlich Spannung pur.
Es geht gleich sehr spannend los und das wird auch nicht weniger - vor allem durch die ganzen Andeutungen, die oft auch am Ende eines Kapitels stehen.
Das hat dazu geführt, dass ich die Geschichte von Giuliana und Caesare nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Zudem hatte man einen sehr guten Einblick in die Protagonisten und ich finde, das May es hervorragend hinbekommt, die gespaltenen Gefühle der Beiden zu zeigen.
Da wäre Giuliana, die ihren Adoptivbruder eigentlich hasst und deshalb nicht mit dem Verlagen klar kommt und da wäre Caesare, der mit dem Verlagen und der Lust kein Problem hat sondern eher mit den Schwächen, die Giuliana in ihm hervorruft.
Die Zeit, die er notgedrungen mit Giuliana verbringen muss und auch die Umstände, die dazu geführt haben führen auch dazu, dass Caesare ins Grübeln kommt.
Generell sind die Benedettis kein "normaler" Mafia-Clan, so wie Du sie überall findest.
In dieser Familie herrschen zwar auch sehr viele traditionelle Regeln und Gepflogenheiten, aber auch neuere, die an die jetzigen Zeiten angepasst wurden.
Sie töten nicht gleich jeden, der ihnen auf die Nerven geht, weil sie gemerkt haben, das das auch zu Problemen führen kann, da die Polizei versucht, gegen die Mafia zu kämpfen und Beweise für ihre Schuld zu finden.
Außerdem verdeutlicht Caesare eine neue Generation der Mafia.
Er denkt selbstständig und hinterfragt auch mal die Befehle und Aussagen des Patrons und er möchte keinen weiteren Krieg - er will Diplomatie.
Das sind wichtige Eigenschaften, die dafür sorgen werden, dass er auch an der Macht bleiben wird, denn niemand kann auf Dauer nur durch Mord und Totschlag an der Spitze bleiben.
Kommen wir mal zum Plot.
Ich möchte jetzt nicht noch mehr spoilern, als ich das eh schon gemacht habe, also wenn euch interessiert, was genau passiert, dann kauft euch einfach das Buch 😉
Aber so viel kann ich sagen, es ist sehr spannend.
Nicht nur durch Aktionen der Gegenwart, sondern vor allem auch wegen der Vergangenheit.
Es kommen immer wieder neue Dinge ans Licht und dadurch wird es für Giuliana auch immer gefährlicher, weshalb ich teilweise ziemlich Angst um sie hatte.
Wenn man einen "normalen" Roman liest, dann kann man sich denken, dass den Protagonisten nichts schlimmes passiert, aber bei Dark Romance kann so ziemlich alles passieren.
Ich finde dieses Genre nicht so vorhersagbar wie z.B. die ganzen New Adult Bücher und genau das macht auch den Reiz für mich aus.
Ich konnte mir nie sicher sein, dass sie nicht doch umgebracht oder zumindest sehr schwer verletzt wird.
Und auch das Ende bestätigt, dass Dark Romance nicht so vorhersehbar ist, denn das hätte ich nicht erwartet - und ja, ich gebe zu, ich hätte mir ein Happy End auch sehnlichst gewünscht, aber wie May schon sagte, das wäre noch nicht realistisch.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass das Happy End für die Beiden noch kommt - egal ob jetzt zusammen oder nicht.
Was mich definitiv stört - was aber auch zeigt, dass in diesem Genre nichts unmöglich ist und nicht auf die moralischen Maßstäbe der Gesellschaft geachtet wird - ist, dass Caesare und Giuliana miteinander verwandt sind.
Das kommt zwar erst spät raus, aber es ist eine Tatsache.
Und es ist auch eine Tatsache, dass ich damit nicht so klar kommt.
Ich weiß schon, dass das Geschmackssache ist und Dark Romance gerade deshalb so besonders ist, weil es eben egal ist, was passiert und wie moralisch verwerflich das auch sein möge.
Deshalb ist es jetzt kein Punkt wo ich sage ich kann dieses Buch nicht empfehlen oder ich lese den nächsten Band der Reihe nicht - weil das werde ich definitiv tun - aber es ist auf jeden Fall etwas, das ich ansprechen wollte und das unter Umständen sogar in die Warnung mit rein gehört.
Zumindest wäre es schön gewesen, darauf vorbereitet zu sein, auch wenn das dann natürlich die Spannung etwas rausnehmen würde.
Wobei die Frage ist, ob das wirklich die Spannung verringert oder nicht sogar vergrößert, weil es Fragen aufwirft.
Also alles in allem gibt es nur diesen einen Kritikpunkt, der mich stört.
Deshalb kann ich auch mit sehr gutem Gewissen sagen, dass ich "Kill me if you can" allen empfehlen kann, die mit dem Genre Dark Romance klar kommen.
Wenn ihr natürlich die klischeehafte süße Love Story wollt, dann seid ihr mit diesem Buch falsch, aber wieso nicht mal was anderes ausprobieren?
Ich dachte auch immer, dass ich das brauche bis ich dann mein erstes Buch aus dem Genre gelesen habe.
Also seid auch mal offen für Neues.
Und wenn ihr dieses Genre sowieso mögt, dann ist dieses Buch auf jeden Fall einen, das auf eurer To be read-Liste stehen sollte.