Bin positiv überrascht
An Everything we had hatte ich im Vorfeld keine allzu großen Erwartungen. Es wird immer mehr, dass Buchblogger umschwenken zum Autorendasein, und ich gestehe, dass mich das jedes Mal etwas skeptisch stimmt. ...
An Everything we had hatte ich im Vorfeld keine allzu großen Erwartungen. Es wird immer mehr, dass Buchblogger umschwenken zum Autorendasein, und ich gestehe, dass mich das jedes Mal etwas skeptisch stimmt. Wahrscheinlich tue ich den meisten damit vollkommen unrecht, aber bisher konnte ich diese Denkweise noch nicht ablenken.
Umso mehr freut es mich, dass Jennifer alias wortgetreu es geschafft hat, mich mit ihrer Geschichte zu begeistern!
Zugegeben, die Figuren und ich standen zu Beginn noch arg auf Kriegsfuß. Kate war ein Schatz, ich war so enorm gespannt auf ihre Hintergrundgeschichte, ihre Vergangenheit, ihren Charakter. Doch Aidan hat meine Geduld ordentlich gefordert. Ich habe mal wieder gemerkt, dass ich Enemies to lovers nicht allzu viel abgewinnen kann, bzw. es mich einfach viel zu sehr nervt, wenn eine Partei immer, also wirklich IMMER unausstehlich und vor allem rotz dreist ist.
Aidan schoss regelmäßig den Vogel ab, sein Verhalten war untragbar und ich hätte ihm an Kates Stelle mehr als nur einmal eine gescheuert. Er war einfach ein Arschloch vor dem Herrn, fürchterlich! Erst ab ca. der Hälfte der Geschichte wurde ich im Schneckentempo mit ihm warm.
Was mich allerdings unabhängig von meiner Abneigung Aidan gegenüber unglaublich gefesselt hat, war Kates Vergangenheit und die Auswirkungen derer auf die Gegenwart und Kates Gesundheitszustand. Ich empfand ihre Ängste als wirklich authentisch und nachvollziehbar dargestellt, auch wenn ich selbst keine Erfahrungen einbringen kann. In jeder brenzligen Szene habe ich mit Kate mit gelitten, hätte sie am liebsten in den Arm genommen, habe sie aber auch zugleich für ihre Stärke bewundert.
Besonders das letzte Drittel des Buches hatte es emotional in sich. Ich hing förmlich an den Seiten und habe die ganze Nacht durchgelesen und die Geschichte schließlich unter Tränen beendet. Dass ich tatsächlich bis weit in den Morgen hinein gelesen habe, weil ich mich nicht vom Buch lösen konnte, ist schon sehr lange her. Und allein das ist schon ein Indiz dafür, dass hier mindestens 4 Sterne verteilt werden müssen.
Mein Fazit:
Ich wünschte, der Titel könnte von mir volle 5 von 5 Sternen bekommen, aber dafür habe ich mich einfach zu sehr über Aidan geärgert. Daher werden es nur 4,5, aber die kommen dafür von ganzem Herzen!
Für alle, die eine tiefgründige, emotionale Enemies to lovers Geschichte suchen, ist dieses Buch ein Volltreffer und ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.