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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2021

Über die Liebe und das Leben

Schicksal
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Atara erfährt nach dem Tod ihres Vaters, dass ihre Mutter seine 2. Ehefrau war. Sie macht sich auf die Suche nach der ersten Frau Rachel, über die in der Familie nicht gesprochen werden durfte. Das Kennenlernen ...

Atara erfährt nach dem Tod ihres Vaters, dass ihre Mutter seine 2. Ehefrau war. Sie macht sich auf die Suche nach der ersten Frau Rachel, über die in der Familie nicht gesprochen werden durfte. Das Kennenlernen gestaltet sich schwierig, denn beide Frauen haben mit familiären Schwierigkeiten und Schicksalsschlägen zu kämpfen.

Eine sehr schöne Frau mit einem eindringlichen Blick - das Cover zieht die Blicke auf sich. Den Namenszug der Autorin finde ich deutlich zu groß geraten, er lenkt mir zu sehr vom Bild ab. Der Schreibstil ist ein wenig sperrig, die langen verschachtelten Sätze und das hin und her hüpfen zwischen den Handlungssträngen erschweren das Lesen beträchtlich.
Leider bleiben viele Fragen, die aus der Handlung entstehen, unbeantwortet. So hätte ich gerne eine Erklärung für das komplizierte Verhältnis, das Atara zu ihrem Vater Meno hatte, gehabt. Auch was genau Atara eigentlich von Rachel will, hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen.
Trotzdem fand ich die Schicksale der beiden Hauptpersonen verknüpft mit der Geschichte Israels sehr spannend und habe das Buch verschlungen. Es ist eine Geschichte über die Liebe und das Leben, über Abschied und Trauer und über Neubeginn.

Mein Fazit: Kein Buch für nebenbei, man muss es schon konzentriert lesen, aber durchaus lesenswert.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2021

Mord in Künstlerkreisen

Mord auf Provenzalisch
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Penny ist Engländerin und hat sich mit ihrem „Ruhesitz“ in der Provence einen Traum erfüllt. Nachdem sie im ersten Band der Krimireihe unmittelbar nach ihrem Umzug schon einen Mord aufgeklärt hat, gerät ...

Penny ist Engländerin und hat sich mit ihrem „Ruhesitz“ in der Provence einen Traum erfüllt. Nachdem sie im ersten Band der Krimireihe unmittelbar nach ihrem Umzug schon einen Mord aufgeklärt hat, gerät sie nun wieder in einen Kriminalfall. Im Verlauf einer Vernissage bricht einer der Künstler zusammen und stirbt nach wenigen Tagen im Krankenhaus an einer Vergiftung. Penny ist alarmiert und beginnt zu ermitteln, was der örtlichen Polizei wieder gar nicht schmeckt. Trotz einiger Ablenkungen und Irrwege führt ihre Spürnase sie in die richtige Richtung. Dabei tritt sie nicht nur ihren Freunden auf die Füße, sie bringt sich auch in große Gefahr.

Das Cover vermittelt Urlaubsgefühle und hat mich sofort angesprochen. Mit ihrem bildhaften, detailverliebten und humorvollen Schreibstil haben mich Serena Kent direkt wieder eingefangen. Es gefällt mir sehr gut, wie sie Penny darstellen, die sich so unperfekt und selbstkritisch durch ihr neues Leben schlägt, eben wie eine ganz normale Frau, mit der ich mich sehr gut identifizieren konnte. Auch Pennys Freundin Frankie mit ihrer überdrehten Art und den schrillen Klamotten ist ein echtes Highlight, über sie habe ich mich köstlich amüsiert. Sogar der arrogante Polizeichef Reyssen ist in ihrer Gesellschaft ein bisschen aufgetaut. Das Autorenteam charakterisiert die Personen sehr gut und verleiht ihnen eine unverwechselbare Persönlichkeit. Gleichzeitig werden Landschaft, Kulinarik und Atmosphäre der Provence so anschaulich geschildert, dass meine Phantasie direkt auf Reisen ging.
Im Vergleich zum ersten Band hat Band 2 leider einige Schwächen. So sind die Wege von Pennys Ermittlungen nicht immer nachvollziehbar, der Showdown kommt ein wenig kurz und lässt einige Unklarheiten zurück. Das ist irgendwie nicht richtig ausgereift. Trotzdem habe ich mich im Großen und Ganzen gut unterhalten gefühlt und meinen „Kurzurlaub“ in der Provence wirklich genossen.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Auf der Suche nach den Wurzeln

Geteilte Träume
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Kurz vor ihrem Abitur erfährt Ingke, das ihre Eltern sie adoptiert haben. Sie ist erschüttert und empört und beginnt, nach ihren Wurzeln zu suchen. Die Geschichte ihrer leiblichen Familie ist tragisch, ...

Kurz vor ihrem Abitur erfährt Ingke, das ihre Eltern sie adoptiert haben. Sie ist erschüttert und empört und beginnt, nach ihren Wurzeln zu suchen. Die Geschichte ihrer leiblichen Familie ist tragisch, ein vollständiger Ost-West-Konflikt wie es zu dieser Zeit unzählige gab. Sie erfährt über die Flucht ihres Großvaters, über Kindheit und Jugend ihrer Mutter in der DDR, über deren versuchte Flucht und die Zeit im Gefängnis. Auch ihre Adoptiveltern müssen Farbe bekennen, wie es zur Adoption gekommen ist. Letztendlich muss Ingke begreifen, dass alle Beteiligten nur ihr Bestes im Sinn hatten.
In eindringlichem, emotionalem Schreibstil erzählt Ulla Mothes nicht nur die Geschichte einer Familie zwischen Ost und West, sie stellt und beantwortet auch viele Fragen zum Thema Familie. Auch der geschichtliche Hintergrund ist interessant und gründlich recherchiert. Sehr gut gefällt mir der Aufbau der Geschichte. Indem die Autorin Ingke quasi von einem Familienmitglied zum anderen schickt, kann man mit ihr gemeinsam die Hintergründe ihrer Adoption aus mehreren Blickwinkeln anschauen. So reist Ingke durch das neu vereinigte Deutschland auf der Suche nach ihren Wurzeln.
Die Personen sind ziemlich gut charakterisiert, so dass man sich in jede einzelne hineinfühlen kann. Ingke sieht zeitweise vor lauter Wald die Bäume nicht und führt sich auf wie ein Elefant im Porzellanladen, was sicher ihrer Jugend und der großen Enttäuschung zuzuschreiben ist. Trotzdem finde ich sie sehr sympatisch, ihre Adoptiveltern Kelle und Maren haben einen guten Job gemacht. Die beiden tun mir leid, werden sie doch durch Ingkes Wurzelsuche ganz schön gebeutelt. Besonders angetan hat es mir Onkel Otto, durch seine diplomatische, zupackende und warmherzige Art löst er die ganze Problematik im Handumdrehen auf und kittet das von Ingke zerschlagene Porzellan. Das Happy End kommt allerdings ein bisschen zu plötzlich, es wirkt fast, als wolle die Autorin die Geschichte jetzt schnell zu einem guten Ende bringen.
Insgesamt ist „Geteilte Träume“ ein lesenswertes Buch über die Zeit vor und nach der Wende und das Leben in Ost und West.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Gut verkleidetes Sachbuch

Ich kann das
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Bodo Schäfer erzählt uns die Geschichte von Karl, der sich durch die Begegnung mit Marc erst selbst kennen lernt. Marc ist Coach, er lehrt Menschen Selbstbewusstsein. Karl studiert Jura und hat ...

Bodo Schäfer erzählt uns die Geschichte von Karl, der sich durch die Begegnung mit Marc erst selbst kennen lernt. Marc ist Coach, er lehrt Menschen Selbstbewusstsein. Karl studiert Jura und hat einen schlecht bezahlten Nebenjob, der ihn aber seinem Traum, Schauspieler zu werden, nahe bringt. Marc bringt ihn dazu, sein Selbstbild zu hinterfragen und bringt ihn auf den Weg, seinen Traum zu verwirklichen.

So versteckt der Autor seinen Ratgeber zum Thema Selbstbild und Selbstvertrauen in einem kurzweilig und leicht verständlich geschriebenen Roman. So ist das auf nur drei Fragen basierende Programm auf dem Weg zu mehr Selbstbewusstsein auch für den Laien leicht verständlich und wahrscheinlich auch relativ leicht umsetzbar.

Es gefällt mir gut, dass es nicht wie die meisten Ratgeber zu diesem Thema stark esoterisch daher kommt. Nur ein leichter Hauch Übersinnliches ist zu spüren, so dass dieses Werk durchaus ein geeigneter Begleiter auf dem Weg zu mehr Selbstliebe und Selbstvertrauen sein kann.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Wer schön sein will muss leiden?

Dornteufel
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Julia Bruck geht als Ingenieurin für ein halbes Jahr ins Forschungszentrum eines Kosmetikkonzerns nach Indien. Dort macht sie eine schaurige Entdeckung und muss fliehen. Obwohl sie hartnäckig verfolgt ...

Julia Bruck geht als Ingenieurin für ein halbes Jahr ins Forschungszentrum eines Kosmetikkonzerns nach Indien. Dort macht sie eine schaurige Entdeckung und muss fliehen. Obwohl sie hartnäckig verfolgt wird, lässt sie nicht locker und will herausfinden, was in Indien genau passiert. Parallel dazu wird ein französischer Journalist ermordet und in New York stürzt sich ein junge Frau, die aussieht wie eine Greisin, in den Tod. Wie hängen diese Ereignisse zusammen?

In ihrem gewohnt flüssigen, detaillierten Schreibstil führt uns Eva Almstädt in die Welt eines international agierenden Pharmakonzerns, geführt von einer skrupellosen, eiskalten Vorstandsvorsitzenden und ihrer rückgratlosen Männerriege. Ohne Rücksicht auf Verluste ist deren einziges Ziel der maximale Profit. Das erinnert fatal an einige multinationale Konzerne in der Realität!

Die Autorin beschreibt ihre Akteure sehr genau, man kann sich recht schnell ein Bild machen. Am sympathischsten ist mir Julia, die in ihrer geradlinige Art versucht, gegen das entdeckt Unrecht anzukämpfen. Zwischendurch lässt sie sich durch ihre große Angst ein wenig vom Weg abbringen, erkennt dann aber doch, dass sie die Sache beenden muss. Auch der New Yorker Polizist Ferland, der sich in den Fall verbeißt wie ein Terrier, ist mir ans Herz gewachsen. Gegenpol sind Catherine Almond, die Vorstandsvorsitzende, deren Skrupellosigkeit nicht zu überbieten ist und ihre Vorstandskollegen, die ihr wie kleine Hündchen folgen. Ein wenig rätselhaft ist Robert, der immer wieder kurz auftaucht und wieder verschwindet. Wo er in die Geschichte einzuordnen ist, wusste ich lange nicht.

Es war manchmal nicht leicht, aufgrund der Vielzahl der Charaktere den Überblick zu behalten. Die Kennzeichnung der Kapitel durch die vorangestellten Ortsangaben machten es etwas einfacher.

Obwohl ich das Buch als spannend empfunden habe, würde ich es jedoch nicht als Thriller bezeichnen. Für mich ist es ein gut gemachter Krimi. Mir fehlte ein bisschen die "atemlose Spannung", die einen Thriller auszeichnet.

Fazit: Wer atemlose Spannung von der ersten bis zur letzten Seite erwartet, wird hier enttäuscht sein. Trotzdem finde ich das Buch als spannenden Krimi mit manchmal beängstigendem Bezug zur Realität absolut lesenswert. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

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