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Veröffentlicht am 03.07.2021

Was die Toten erzählen könnten

Die Totenärztin: Wiener Blut
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Fanny Goldmann hat ein für ihre Zeit außergewöhnliches Interesse. Die junge Frau hat Medizin studiert, aber nicht die Lebenden möchte sie versorgen und heilen, sondern sie möchte den Toten, die nicht mehr ...

Fanny Goldmann hat ein für ihre Zeit außergewöhnliches Interesse. Die junge Frau hat Medizin studiert, aber nicht die Lebenden möchte sie versorgen und heilen, sondern sie möchte den Toten, die nicht mehr für sich selbst sprechen können, eine Stimme verleihen. Im Wiener Institut für Gerichtsmedizin, wo Fanny arbeitet, wird sie als Frau nicht für voll genommen. Obwohl sie die gleiche Ausbildung genossen hat wie ihre männlichen Kollegen, darf sie selbst keine Obduktionen vornehmen, sondern ist Mädchen für alles, darf allenfalls assistieren oder Reinigungsarbeiten vornehmen. Damit will sie sich jedoch nicht abfinden, noch dazu als ihr bei einem Toten, der eingeliefert wird, einige seltsame Dinge auffallen, denn Fanny nimmt ihren Beruf ernst, und sie schaut sehr genau hin! Keiner glaubt ihr, und so beschließt sie, den toten Obdachlosen auf eigene Faust zu untersuchen. Heimlich schleicht sie sich nachts ins Institut.

Fanny ist eine starke Protagonistin. Frauen hatten es zur damaligen Zeit nicht leicht, in einem solchen Beruf Fuß zu fassen, denn die Medizin war weitgehend eine Männerdomäne. Wie es ihr immer wieder gelingt, ihre Interessen durchzusetzen und dabei einem spannenden Kriminalfall auf die Spur zu kommen, beschreibt der Autor ungeheuer spannend und mit viel Verve. Fanny entdeckt bei ihren Nachforschungen die dunkle Seite der Stadt, die in einem starken Kontrast zum gemütlichen Wien mit seinem liebenswerten Dialekt, seinen eindrucksvollen Bauwerken und Anlagen, den schönen Künsten und den lauschigen Kaffeehäusern steht. Auch ein Schauplatz, den wir bereits aus René Anours vorherigem Roman kennen, nämlich der Narrenturm, findet wieder Erwähnung. Während Fanny einen sehr spannenden und verwirrenden Fall zu lösen versucht, lernen die Leser Wien mit vielen Facetten kennen. Man begegnet einigen sehr interessanten Charakteren, die zum Teil nicht das sind, was sie vorgeben.
Fanny hat ein paar sehr unangenehme Begegnungen, aber es gibt auch Menschen, die zu ihr stehen und ihr helfen, so zum Beispiel ihre liebenswerte Freundin Tilde oder ihr Cousin Schlomo bzw. Maître François, wie er sich nennt, da er als Maskenbildner am Theater arbeitet.
Ich muss schon sagen, das Lesen löst eine ziemliche Achterbahn der Empfindungen aus, denn im einen Moment nimmt man, zumindest geistig, an einer Prosektur teil, und ein paar Seiten später schaut man Fanny, ihrem Vater und ihrer Freundin beim Verspeisen leckerer Marillenknödel über die Schulter. Es ist ein Roman der Überraschungen, mit viel Zeitkolorit, abwechslungsreich, kurzweilig, ein wenig gruselig, spannend und durchaus auch mit einer guten Prise Humor. Oft sind es die kleinen, versteckten Hinweise, die später ein Aha-Erlebnis hervorrufen. Auch einigen realen historischen Personen „begegnen“ wir in der Geschichte.
„Wiener Blut“, wobei man den Titel hier durchaus wörtlich nehmen darf, ist der erste Teil einer Dilogie, wobei noch nicht ganz klar ist, ob Fannys Abenteuer nach dem zweiten Teil wirklich schon beendet sind (ich hoffe nicht!!!) Ein ziemlich raffinierter Cliffhanger am Ende des Buches lässt auf eine möglichst schnelle Fortsetzung hoffen. Glücklicherweise wird es bereits heuer im Oktober ein Wiedersehen mit Fanny geben, wobei ich gesehen habe, dass auch eine sehr unangenehme Person wieder mit von der Partie ist. Es wird ganz sicher wieder sehr spannend, und ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Fanny.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein Kind zwischen zwei Welten

Die Verlorenen
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Gleich zu Beginn des Romans erlebt man mit, wie die Krabbenverkäuferin Bess Bright ihre neu geborene Tochter in einem Waisenhaus abgeben muss, weil sie mit ihrer Familie in Armut lebt und das Kind nicht ...

Gleich zu Beginn des Romans erlebt man mit, wie die Krabbenverkäuferin Bess Bright ihre neu geborene Tochter in einem Waisenhaus abgeben muss, weil sie mit ihrer Familie in Armut lebt und das Kind nicht ernähren könnte. Aber Bess ist fest entschlossen, ihre Clara wieder zu sich zu holen, sobald es ihr möglich ist. Sechs Jahre spart sie eisern und fiebert auf den Tag hin, dass sie ihre kleine Tochter wieder in die Arme schließen kann. Aber im Kinderheim erlebt sie einen Schock, denn sie erfährt, dass ihre Tochter bereits in ihrem Namen abgeholt wurde. Es beginnt eine verzweifelte Suche. Dabei kommt eine weitere Frau ins Spiel: Alexandra. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonistinnen erzählt. So nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. Man erfährt, was geschehen ist und wie die verschiedenen Personen zusammenhängen. Bess ist eine sehr sympathische junge Frau, die alles tut, um ihr Kind wieder zu sich zu holen. Man kann sie nur allzu gut verstehen, will sie doch nur das Beste für ihre Tochter. Alexandra war mir anfangs suspekt. Ihre Handlungen und die ganze Lebensweise, alles an ihr wirkt gezwungen. Wenn dann nach und nach offen gelegt wird, welche schlimmen Dinge sie bereits erlebt hat, kann man auch für sie Verständnis aufbringen, zumindest weitgehend. Während Bess in Armut lebt, ist Alexandra eine wohlhabende Witwe.
Und dann gibt es da noch das kleine Mädchen, das quasi zwischen den Fronten steht, das zwei Namen hat und mit zwei völlig verschiedenen Welten konfrontiert wird.

Der Roman gibt Einblick in das Leben verschiedener Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen im 18. Jahrhundert in London. Stacey Halls hat einen eindrucksvollen, bildhaften Schreibstil und schildert die verschiedenen Situationen sehr lebendig. Sie hat sich ausgiebig mit dem Leben und den Menschen damals beschäftigt. Ich habe beim Lesen dieser Geschichte viel Neues erfahren, beispielsweise welche Aufgabe ein Fackelträger zur damaligen Zeit hatte und wie eine Krabbenverkäuferin ihren Beruf ausübte. Auch die Kunst kommt ins Spiel, so sind die Gemälde von William Hogarth öfter ein Thema, und von ihm gibt es auch das Porträt eines Krabbenmädchens. Beim Lesen historischer Romane gehe ich gerne selbst auf die Suche nach ergänzenden Informationen. So habe ich auch den erwähnten Maler und seine Werke gegoogelt und kann mir nun vorstellen, wie Bess ihre Krabben für den Verkauf in Billingsgate transportiert hat. Neben den beiden starken Protagonistinnen hat der Roman noch einige weitere interessante Charaktere, da gibt es zum Beispiel die hilfsbereite und liebenswerte Keziah, Bess‘ beste Freundin oder den sympathischen Lyle, der erst ziemlich spät in Erscheinung tritt, aber im Verlauf der Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Dann möchte ich auch unbedingt Dr. Mead erwähnen, der ein großes Herz, auch für die Armen, hat und in die Fußstapfen seines Großvaters tritt. Noch intensiver möchte ich gar nicht auf die Handlung eingehen, denn es ist überaus fesselnd, diese Geschichte selbst zu lesen, und dem möchte ich keinesfalls vorgreifen.

Mich hat der Roman beeindruckt und berührt, gibt er doch ein sehr lebendiges Bild des Georgianischen Zeitalters wieder und lässt Einblicke in die verschiedenen Gesellschaftsschichten zu. Am Beispiel von Bess erfahren wir hier auch sehr deutlich, wozu Mutterliebe fähig sein kann.

Bemerkenswert ist auch das wunderschöne Cover, das durch einige Details perfekt zur Handlung passt.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Großartiger Roman über die walisische Prinzessin Nesta ferch Rhys

Die Tochter des letzten Königs
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Der Name der Autorin war mir schon länger ein Begriff, denn gerade über dieses Buch habe ich schon sehr viel Gutes gehört und gelesen. Der Roman stand schon viel zu lange in meinem Regal, und so habe ich ...

Der Name der Autorin war mir schon länger ein Begriff, denn gerade über dieses Buch habe ich schon sehr viel Gutes gehört und gelesen. Der Roman stand schon viel zu lange in meinem Regal, und so habe ich mich endlich von Sabrina Qunaj direkt ins 11. Jahrhundert nach Wales katapultieren lassen. Dort erlebt man sehr plastisch mit, wie Nesta verch Rhys bei einem Überfall durch die Normannen aus ihrer Heimat entführt wird. Da ihr Vater der Fürst von Deheubarth war, stellte Nesta eine wertvolle Geisel dar. In der Fremde wächst sie auf und kommt als junge Frau an den Englischen Hof. Dort erfährt sie Liebe und Freundschaft, aber sie wird auch immer wieder bitter enttäuscht. Bei allem was sie erlebt und was ihr widerfährt vergisst sie nicht, wo ihre Wurzeln liegen, und sie bleibt sich stets selbst treu.

Nesta ist keine fiktive Protagonistin, sondern es hat sie wirklich gegeben. Bei historischen Romanen, die auf wirklichen Ereignissen basieren und in denen reale Personen vorkommen, ist es für die Autoren gar nicht so einfach, die rechte Balance zwischen der Realität und der schöpferischen Freiheit zu finden. Lücken müssen geschlossen werden, denn nicht über alles von damals gibt es zuverlässige Aufzeichnungen.

Sabrina Qunaj ist es hervorragend gelungen, ihren Figuren Leben einzuhauchen und sie glaubwürdig agieren zu lassen. Der Roman hat siebenhundert Seiten, und seine Handlung umfasst einen Zeitraum von vierundzwanzig Jahren. Entsprechend lang ist die Liste der mitwirkenden Charaktere, von denen es die meisten wirklich gegeben hat. Auch wenn die Autorin kleine Änderungen an der Historie vorgenommen hat, um den Handlungsrahmen nicht zu sprengen und auch wenn wir heutzutage nicht mehr alles herausfinden können, was damals wirklich geschah, so habe ich nach dem Lesen dieses Romans doch ein klares Bild vor Augen, denn die Schilderungen der Autorin sind sehr lebendig und intensiv. Auf jeden Fall war Nesta eine starke Frau, der das Schicksal nichts geschenkt hat, die (sich) aber trotzdem niemals aufgegeben hat. Vorher hatte ich noch nie etwas über Nesta und ihr Schicksal gehört, aber ich bin froh, sie quasi über diesen Roman kennengelernt zu haben, denn ihre Rolle in der damaligen Geschichte war nicht unwesentlich. Mein Respekt gehört der Autorin für die umfassende und gründliche Recherche, die so einem Werk zugrunde liegt. Noch dazu ist dies nicht das Ende der Geschichte, sondern es gibt zwei Folgebände, die ebenso umfangreich und vermutlich ebenso großartig geschrieben sind wie dieser erste Band.

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Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein großartiger Roman - bittersüß wie ungeschleuderter Honig

Das Flüstern der Bienen
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Dies ist die Geschichte der Familie Morales in der kleinen mexikanischen Stadt Linares zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es sind schwere Zeiten für die Menschen dort. Sie haben mit der mexikanischen Revolution ...

Dies ist die Geschichte der Familie Morales in der kleinen mexikanischen Stadt Linares zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Es sind schwere Zeiten für die Menschen dort. Sie haben mit der mexikanischen Revolution zu kämpfen, mit der Landreform und dann auch noch mit der Spanischen Grippe. Man erlebt den Alltag mit all seinen Höhen und Tiefen, mit glücklichen Zeiten und schönen Momenten aber auch mit tragischen, traurigen Ereignissen. Man nimmt an den Gefühlen und Gedanken der Familie Morales teil, und auch wenn mir ihr Leben auf dem Landgut und die Atmosphäre völlig fremd waren, so wurde mir alles durch die plastischen Schilderungen sehr schnell vertraut. Francisco Morales ist ein Gutsherr mit Herz und Verstand. Er liebt seine Familie und sorgt gut für die Seinen.

Es ist aber auch die Geschichte von Simonopio, der als Baby von der alten Nana Reja gefunden wurde, eingehüllt in einen Bienenschwarm. Francisco und Beatriz Morales nehmen das Findelkind bei sich auf, entgegen aller Bedenken in ihrer Umgebung. Viele meinen, der Kleine sei vom Teufel gezeichnet, denn er hat eine Gaumenspalte und sieht dadurch anders aus als andere Kinder. Seine Paten, Francisco und Beatriz, lieben ihn jedoch so wie er ist, und der Junge gibt diese Liebe zurück und dankt ihnen mit seiner besonderen Gabe, die die Familie immer wieder vor Gefahren beschützt.
Simonopio lernt nie sprechen, zumindest nicht so wie wir Sprache verstehen.
Er spricht seine eigene Sprache. Er ist eins mit der Natur und ihren Geschöpfen, ganz besonders aber mit seinen Bienen, die ihn beschützen und einhüllen. Der Schwarm flüstert ihm Geheimnisse zu und weist ihm seinen Weg im Leben. Simonopio ist ein außergewöhnlicher Mensch, und er nimmt Ereignisse über größere Entfernungen und im Voraus wahr.
Man spürt die tiefe Verbundenheit, mit allem was er liebt, die keine Worte braucht und doch alles weiß.

Der Roman wird aus zwei Perspektiven erzählt. Da ist einmal der neutrale Erzähler, der alles aus einer gewissen Entfernung kommentiert und die Zusammenhänge erklärt, und dann ist da noch die Sichtweise des jüngeren Francisco, Beatriz und Francisco Morales‘ Sohn, der sich später an alles erinnern wird.

Es ist der wunderbare Roman einer grandiosen Erzählerin, einerseits durch die poetische Sprache aber auch durch die vielschichtige Handlung und die ausdrucksvollen Charaktere so außergewöhnlich. Es ist eine bewegende Geschichte, die lange nachhallt, voller Magie und mit einem ganz besonderen Charme.

Ich habe diesen Roman teilweise gelesen und zum Teil das Hörbuch gehört. Beides hat mir auf seine Weise außerordentlich gut gefallen.
Die beiden Sprecher Uve Teschner (Erzähler) und Reinhard Kuhnert (Francisco) machen ihre Sache sehr gut. Beiden gelingt es wunderbar, den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen und die Geschichte so zu erzählen, dass man mit- und hingerissen ist. Viele Szenen des Romans habe ich quasi doppelt „erlebt“. Ich konnte sie einerseits mit geschlossenen Augen hören und mich dadurch noch intensiver in die jeweilige Situation hinein versetzen, aber ich habe sie dann auch gerne nochmal im Buch nachgelesen und bei besonders schönen Zitaten Markierungen angebracht. Gerade bei dieser Geschichte fand ich es außerordentlich bereichernd, sie sowohl hören als auch lesen zu können.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Da lächeln nicht nur die Libellen

Das Lächeln der Libellen
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Wie schon der erste Roman der Inselgärten-Reihe, so hat mich auch diese Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann gezogen.

Auch diesmal geht es um zwei Frauen, denen es im wahrsten Sinn des Wortes ...

Wie schon der erste Roman der Inselgärten-Reihe, so hat mich auch diese Geschichte wieder sehr schnell in ihren Bann gezogen.

Auch diesmal geht es um zwei Frauen, denen es im wahrsten Sinn des Wortes in ihrem Leben die Füße weggezogen hat. Sie begegnen sich unter eher traurigen Umständen, freunden sich aber sehr bald an und beschließen, einander zu helfen. Gemeinsam gehen sie die Zukunft an, jede von ihnen auf ihre Weise. Auf der Suche nach der Herkunft und dem Geheimnis eines goldenen Anhängers, der eine Libelle darstellt, begeben sich Juna und Linnea nach Hiddensee, denn von dort scheint die goldene Libelle zu stammen.

Es ist faszinierend, die beiden Frauen bei ihren Unternehmungen zu begleiten und zu erleben, wie sie sich Stück für Stück das Glück im Leben zurück erobern, ohne dabei ihre Vergangenheit und die damit zusammenhängende Traurigkeit zu verdrängen, sondern zulassen und als Teil von sich selbst akzeptieren. Nicht nur Linnea und Juna, auch alle anderen Charaktere im Roman fand ich liebenswert und so lebendig beschrieben, dass man sie am liebsten selbst kennenlernen möchte. Auch ein paar alten Bekannten aus dem vorherigen Band begegnet man wieder, und obwohl sie hier nur am Rande erwähnt werden, so ist es doch ein schönes Gefühl, wieder von ihnen zu lesen.

Die Geschichte ist faszinierend, und ich habe die Lösung des Geheimnisses um die goldene Libelle mit Spannung verfolgt. Was mir aber ganz besonders gut an den Romanen von Patricia Koelle gefällt und was ich hier in ganz besonderen Maße genießen konnte, ist die Liebe zur Natur, die aus jeder Zeile spricht. All die Tiere und Pflanzen und auch die wundervolle Landschaft der Insel sowie von Lunas Heimat im Spreewald sind so einfühlsam, fast zärtlich, beschrieben, dass man meint, den Duft der Rosen zu riechen, das Rascheln der Blätter, die Fluggeräusche der Schwäne und das Rauschen des Meeres zu hören und den sanften Wind am Strand auf der Haut zu spüren Es ist eine wundervolle Atmosphäre, die Sehnsüchte weckt, genau diese Orte selbst einmal zu besuchen und ihre Schönheit zu erleben.

Sehr gut gefällt mir auch die Art, wie sich die Autorin von ihrer Geschichte und den lieb gewonnenen Protagonisten „verabschiedet“. Es ist ein wunderschön geschriebener Roman, der die Seele streichelt und einem den Abschied schwer macht. Aber glücklicherweise gibt es ja einen dritten Band und ein vierter ist bereits in Arbeit. Außerdem schreibt Patricia Koelle so wunderbar und gefühlvoll, dass ich ihre Bücher gerne später erneut zur Hand nehmen, sie vielleicht nicht komplett noch einmal lesen, aber immer wieder gerne darin schmökern werde, um mir besonders schöne Passagen ins Gedächtnis zu rufen.

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