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jutscha

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Liebesgeschichte im Polizeiumfeld mit sehr witzigen Dialogen

BlueChristMess
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Lex kommt als zeitlich befristete Vertretung des verletzten Polizeichefs nach Carol Bay. Er hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen, und das beinhaltet, dass er die Zeit um Weihnachten und Silvester ...

Lex kommt als zeitlich befristete Vertretung des verletzten Polizeichefs nach Carol Bay. Er hat sein ganz persönliches Päckchen zu tragen, und das beinhaltet, dass er die Zeit um Weihnachten und Silvester hasst. Dummerweise ist es genau diese Zeit, in der er nach Carol Bay versetzt wird. Und diese Kleinstadt ist auch noch ausgerechnet berühmt für seine weihnachtlichen Dekorationen, so dass Lex die Tage zählt, bis er endlich wieder in die Großstadt darf.

Ivy ist Polizistin und Lex unterstellt. Sie ist gut in ihrem Job und schreibt unter einem Pseudonym in ihrer Freizeit Erotikromane. Zwischen den beiden knistert es, aber beide haben schlechte Erfahrungen in der Liebe gemacht und sind nicht bereit für eine neue Beziehung. Doch als Ivys Geheimnis bekannt wird, steht Lex hinter ihr. Und auch Ivys weihnachtliche Bucket List lässt ihn nicht unberührt.

BlueChristMess ist meine erste Geschichte der Autorin und mir haben vor allem die witzigen Dialoge von Anfang an sehr gut gefallen. Die Protagonistin ist ungemein schlagfertig, was bei mir teilweise lautes Lachen beim Lesen ausgelöst hat. Sowas liebe ich. Ich konnte mich auch sehr gut in die Protagonistin hineinfühlen, zumindest in den ersten zwei Dritteln des Buches. Zum Schluss hin gab es ein paar Längen, die ich nicht gebraucht hätte. Manchmal hätte ich er Protagonistin gerne einen Tritt in die richtige Richtung gegeben. Dadurch hat die Geschichte zum Ende hin leider etwas nachgelassen, wodurch sie in meiner Bewertung leider einen Stern eingebüßt hat.

Ansonsten ist sie wirklich lesenswert. Vor allem durch das zeitliche Setting in der Weihnachtszeit ist sie zum Lesen in der Adventszeit mit einer guten Tasse Tee vor dem Kamin sehr geeignet und stimmt auf Weihnachten ein. Ich habe mich in Carol Bay mit seinen schrulligen Bewohnern und den tollen Kollegen auf der Polizeiwache sehr wohl gefühlt und bewerte den Roman mit 4 von 5 Sternen und einer Leseempfehlung für alle, die dieses Genre lieben.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Die Geschichte entwickelt sich und wird von Seite zu Seite besser

Emely - (K)eine Liebe ohne Vergangenheit
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Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus ...

Emely ist eine Studentin Anfang 20, die keine Party auslässt und auch schon mal Filmrisse hat. Doch eine Party am Rheinstrand endet mit einem Unfall, dessen Folge eine Amnesie ist. Emely wacht im Krankenhaus auf und kann sich an nichts erinnern. Sie weiß weder ihren Namen, noch kennt sie die Frau, die in ihr Zimmer rauscht, angeblich ihre Mutter sein soll und sie mit nach „Hause“ nehmen will. Emely hat weder Erinnerungen an die Unglücksnacht noch an ihr bisheriges Leben. Selbst Gerüche und Geschmäcker sind ihr fremd.

Die einzigen, die sich wirklich um sie kümmern, sind ihre langjährige beste Freundin Ramona und Chris, den sie mag, aber nicht einschätzen kann. Und was sie über Emelys Leben vor dem Unfall erzählen, klingt nicht sehr sympathisch. Wird sie je herausfinden, was wirklich passiert ist? Wird sie ihr Gedächtnis wiedererlangen? Was, wenn nicht???

Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Emely fand ich auf den ersten Seiten sehr anstrengend und absolut unreif für ihre 20 Jahre. Ich habe mich zu Beginn wirklich gefragt, ob das die richtige Lektüre für mich mit meinen 55 Jahren ist, weil es sich eher nach Young Adult angefühlt hat. Dieses „Party machen“ fand ich alles etwas übertrieben, vor allem in die „alte“ Emely konnte ich mich überhaupt nicht einfühlen.

Von Kapitel zu Kapitel fand ich das Buch jedoch immer besser. Die Protagonistin lernt sich selbst neu kennen, realisiert, wie viel sie vor dem Unfall falsch gemacht hat. Sie hat den falschen Freunden vertraut und langjährige Vertraute vor dem Kopf gestoßen. Mit jeder neuen Erkenntnis konnte ich mich besser in Emely einfühlen. Der Zwiespalt, in dem Emely sich befindet, wurde von der Autorin wunderbar herausgearbeitet. Ich habe ihre Zweifel gespürt, den Ekel vor sich selbst und auch das Unverständnis, wie sie so geworden ist. Gleichzeitig hat sie Mühe, überhaupt wieder jemandem zu vertrauen und legt alles auf die Goldwaage mit dem Ergebnis, dass sie irgendwann gar nicht mehr weiter weiß.

Das Thema Amnesie wurde hier sehr sensibel angepackt. Man kann die Zerrissenheit der Protagonistin quasi mit den Händen greifen, hat aber dennoch Hoffnung, dass es wieder gut wird. Gleichzeitig kam bei mir die Überlegung, was passiert, wenn die Erinnerungen nicht wieder kommen. Überhaupt hat mich die Geschichte viel zum Nachdenken angeregt. Sowas mag ich immer sehr.

Ich kann die Geschichte wirklich empfehlen und spreche eine klare Leseempfehlung aus, auch wenn mir der Anfang schwer fiel. Ich bewerte den Roman mit guten 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Liebesgeschichte mit Höhen und noch mehr Tiefen - keine leichte Kost, aber lesenswert

Erzähl mir vom Glück
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Irgendwie hatte ich nach Lesen von Titel und Klappentext etwas anderes erwartet. Ich dachte, ich bekomme eine schöne Liebesgeschichte serviert, die ihre normalen Höhen und Tiefen hat. Stattdessen driftet ...

Irgendwie hatte ich nach Lesen von Titel und Klappentext etwas anderes erwartet. Ich dachte, ich bekomme eine schöne Liebesgeschichte serviert, die ihre normalen Höhen und Tiefen hat. Stattdessen driftet die Protagonistin in eine tiefe Depression ab, aus der sie mit eigener Kraft nicht herauszukommen scheint.

Darum geht es:

Lukas ist die große Liebe von Marie, und auch umgekehrt ist es so. Die beiden sind einige wunderschöne Jahre sehr glücklich, zumindest was das Privatleben betrifft. Leider hat Marie einen Job als Sekretärin bei einem Choleriker, und als dieser wegen einer Kleinigkeit völlig ausrastet, wirft sie ihren Job hin und geht. Das Ergebnis ist eine Euphorie, die Marie glauben macht, das Richtige getan zu haben. So kann sie sich erstmal um ihre Oma kümmern, die ihren Mann und mit ihm ihren Lebensmut verloren hat. Die beiden hatten immer alles auf „später“ verschoben, und nun ist er wenige Monate vor seiner Pensionierung verstorben. Dieses „später“ war für Marie mit ein Grund, zu kündigen. Sie will es besser machen, das Leben mit Lukas genießen. Und dazu gehört für sie ein Job, der ihr Spaß macht. Die Suche danach und das Erkennen, dass es diesen Job anscheinend nicht gibt, lässt sie in eine Depression abdriften. Das schlimme ist jedoch, dass sie für ihre Oma stark sein muss und sie offensichtlich nicht versteht. Das führt zu Missverständnissen, beide fühlen sich unverstanden, und die Stimmung, die sich auch auf den Leser überträgt, verdunkelt sich ins graue bis schwarze.

Es ist keine leichte Kost, die Belinda Benna uns hier präsentiert. Maries Schwermut hat mich bedrückt, und gleichzeitig wollte ich Lukas schütteln. Der schöne Schreibstil hat es mir leicht gemacht, diese Emotionen auch bei mir zuzulassen.

Eine liebe Lesefreundin, die den Roman zur gleichen Zeit gelesen hat, hat mich gefragt, ob ich eher „Team Marie“ oder „Team Lukas“ sei. Ehrlich gesagt kann ich diese Frage auch jetzt, nachdem ich das Buch fertig gelesen habe, noch nicht beantworten. So richtig hinein versetzen konnte ich mich in beide nicht. Ich verstehe zwar Maries Wunsch und Lukas´ Bedenken, aber zu 100 % nachvollziehen kann ich beide nicht.

Dennoch hat mich die Geschichte wirklich gefesselt. Nur hatte ich vergessen, dass es sich um eine Dilogie handelt und das Ende des Buches nicht gleichzeitig das Ende der Geschichte bedeutet. Nun muss ich leider noch etwas warten, bis der 2. Teil erscheint und ich lesen kann, wie es mit Marie und Lukas weitergeht.

Das Buch ist keine leichte Kost, aber lesenswert für alle, die nicht nur Gute-Laune-Liebesgeschichten lesen wollen, sondern sich gerne auch mal mit den Problemen der Protagonisten beschäftigen. Ich vergebe der Geschichte 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Es sind zwar einige wenige Fragen nicht beantwortet worden, aber ich habe den Ausflug in die österreichische Bergwelt dennoch sehr genossen

Stadt, Land, Kuh!
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Protagonistin Franzi lebt in Berlin und arbeitet in einer Bücherei. Ihr Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen, so dass sie meist alleine in ihrer Wohnung sitzt. Ihre Eltern leben nicht mehr ...

Protagonistin Franzi lebt in Berlin und arbeitet in einer Bücherei. Ihr Freund hat sie mit ihrer besten Freundin betrogen, so dass sie meist alleine in ihrer Wohnung sitzt. Ihre Eltern leben nicht mehr und Geschwister hat sie auch keine. Lediglich mit ihrer Kollegin Tanja und ihrem Nachbarn Manfred tauscht sie sich hin und wieder aus.

Ein Paket aus Österreich, das von Manfred entgegengenommen wird, ändert alles. Es stammt von einer Freundin ihrer Tante Rosi, der Schwester ihres Vaters. Sie hat sie lange nicht mehr gesehen, und nun wird ihr mitgeteilt, dass Rosi verstorben ist und Franzi geerbt hat. Gleichzeitig wird sie eingeladen, sich ihr Erbe vor Ort anzusehen.

Manfred bestärkt sie, und Franzi nimmt ihn spontan mit auf die Reise. Vor Ort findet sie Menschen, die sie so annehmen, wie sie ist, jede Menge Tiere, vor allem Kühe und Hunde, vor denen sie eine Höllenangst hat und die sich ihr immer wieder in den Weg stellen, wodurch sie in haarsträubende Situationen gerät. Und dann ist da auch noch Jan, der Erbschaftsverwalter, der anscheinend jede Frau mitnimmt, die er kriegen kann, und mit dem sie immer wieder aneinander gerät.

Wird Franzi es schaffen, ihre Tierphobie zu überwinden? Kann sie den hohen Erwartungen von Rosis Freunden entsprechen? Oder wird ihr irgendwann alles zuviel?

Die Kapitel sind recht kurz gehalten, was ich persönlich sehr mag. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin erzählt, was es sehr leicht macht, in sie einzutauchen. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und die Landschaftsbeschreibungen haben mich eingeladen, dem Alltag zu entfliehen und gedanklich mit nach Österreich zu reisen. Ich muss allerdings zugeben, dass die Ignoranz der Protagonistin mich manchmal etwas gestört hat und auch einige Fragen offen geblieben sind. Dennoch hat mich die Geschichte gefesselt und mir ein paar schöne Lesestunden beschert.

Ich gebe dieser Geschichte aufgrund der kleinen Schwächen 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die dieses Genre lieben.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Witzige Liebesgeschichte im schönen Schweden - leichte Kost für zwischendurch mit kleinen Schwächen

Liebe mit Zimt und Schweden
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Protagonistin Rena ist 30, wohnt nach der Trennung von ihrem Ex Kai wieder bei ihren Eltern und genießt, dass Mutti immer noch die Wäsche bügelt. Sie weiß, dass ihr geliebter Papa nicht ihr leiblicher ...

Protagonistin Rena ist 30, wohnt nach der Trennung von ihrem Ex Kai wieder bei ihren Eltern und genießt, dass Mutti immer noch die Wäsche bügelt. Sie weiß, dass ihr geliebter Papa nicht ihr leiblicher Vater ist, aber das hat sie nie gestört. Doch als ihre Mutter ihr einen Brief aus Schweden gibt und ihr mitteilt, dass sie auswandern muss, ist sie not amused. Ihr Vater war Schwede, ist gestorben und hat ihr als seiner einzigen Tochter ein Haus hinterlassen mit der Auflage, dass sie dort auch wohnen muss, wenn sie das Erbe annimmt. Ihre Mutter glaubt sich zu erinnern, dass es eine Villa mit Nebengebäuden ist und drängt sie zur Auswanderung.

Eigentlich findet Rena das anfangs ziemlich doof, doch je mehr sie darüber nachdenkt, umso mehr Lust hat sie auf dieses Abenteuer. Also zieht sie eine Woche später mit ihrem Hund Theo und ihrem alten Kadett los und fährt nach Schweden. Dort angekommen findet sie ein abbruchreifes Haus ohne Strom und Wasser mitten im Nirgendwo. Doch wie sagte der knackige Handwerker, der das B&B führt, in dem sie in der ersten Nacht in Schweden übernachtet: „Entweder man liebt Schweden oder man hasst es.“ Und auch ihrer innere Stimme, die sie Gertrud nennt, und die normalerweise immer nur rumnörgelt, scheint es zu gefallen. Also nimmt sie die Herausforderung an.

Aber der grantige Nachbar, der ihr sogar die Zufahrt zu ihrem Haus versperrt, von sonstigen Frechheiten ganz zu schweigen, macht ihr das Leben schwer. Und zwischen ihr und dem verdammt sexy Handwerker aus dem B&B gibt es jede Menge Missverständnisse, was die Sache nicht vereinfacht. Als dann auch noch ihre Eltern unangekündigt auftauchen und ausgerechnet ihren Ex als „Hilfe“ mit zwei linken Händen mitbringen, ist das Chaos perfekt.

Der Schreibstil ist wirklich ansprechend, leicht zu lesen und vor allem fesselnd. Die Protagonistin ist schusselig, aber dabei absolut liebenswert. Eigentlich sind alle Personen etwas überdreht dargestellt, was die ganze Geschichte wirklich witzig macht. Leider hatte ich das Gefühl, dass das zum Ende hin etwas nachlässt. Gestört hat mich auch, dass einige Dinge nicht aufgeklärt wurden und somit bei mir Fragen offen geblieben sind. Deshalb habe ich bei meiner Bewertung auch einen Punkt abgezogen. Eigentlich habe ich zwischen drei und 4 Sternen geschwankt. Aber weil mich die Geschichte zum größten Teil wirklich sehr gut unterhalten hat, sind es zum Schluss doch 4 Sterne geworden. Gleichzeitig gebe ich eine Leseempfehlung an alle, die witzige Geschichten gepaart mit etwas Liebe und einem leichten Schreibstil mögen.

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