Rezension: "Sommernächte" von Emilia Schilling
Autor/in: Emilia Schilling
Titel: Sommernächte
Reihe/Band: Lovett Island, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Mai 2021
ISBN: 978-3-442-49030-1
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem ...
Autor/in: Emilia Schilling
Titel: Sommernächte
Reihe/Band: Lovett Island, Band 1
Genre: New Adult
Erschienen: Mai 2021
ISBN: 978-3-442-49030-1
Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über das Portal MyTest zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.
Klappentext
Bist du bereit für den Sommer deines Lebens?
Wer einen Job auf der paradiesischen Karibikinsel Lovett Island ergattert, den erwarten neben extravaganten Gästen weiße Sandstände, so weit das Auge reicht, türkisblaues Meer und schillernde Partys mit den Reichen und Schönen. Maci Stiles will ihr altes Leben endlich hinter sich lassen und hier neu anfangen. Doch als sie ausgerechnet dem Sohn des Inselbesitzers ins Auge fällt, zerplatzt dieser Traum. Trevor Parker ist nicht nur märchenhaft reich, sondern auch ein gefährlich attraktiver Baseball-Star, dem die Frauenherzen nur so zufliegen. Und Society-Girl Blair hat nicht vor, ihn kampflos einem Niemand zu überlassen …
Buch-/Reihentitel und Coverdesign
"Sommernächte" versprüht schon mit diesem wunderschönen blumigen Cover ein unglaubliches Sommerfeeling, dass ich regelrecht hin und weg war. Der Untergrund ist in einem perlmuttfarbigen Rosaton gehalten, während der Reihenname "Lovett Island" etwas herausgestanzt ist und die Großbuchstaben mit Blumen, grünen Blättern und Sträuchern gefüllt sind. Es vermittelt ein klein wenig eine Art Dschungel-Feeling, aber auch karibisches Flair kommt definitiv auf. Der Titel des ersten Bandes ist mittig zwischen den beiden Zeilen des Reihennamens in goldfarbener Schreibschrift platziert. Über diesem Titel-Konstrukt ist der Autorenname, ebenfalls in Gold in vollständig in Großbuchstaben, abgebildet. Dieses Cover ist gleichzeitig sehr dezent und irgendwie auch aufregend gestaltet und in Kombination mit dem Klappentext konnte ich mir schon ganz gut ein inneres Bild der Insel vor Augen rufen.
Der Reihenname „Lovett Island“ beschreibt das Setting der Geschichte, während „Sommernächte“ eher einen zeitlichen Zustand beschreibt, in den man handlungstechnisch gesehen, aber noch nicht sonderlich viel reininterpretieren kann. Ich war auf jeden Fall gespannt, was dieses Buch für mich bereithalten würde.
Charaktere
Maci Stiles hat das Image einer grauen Maus und gleichzeitig ein absolutes Tennis-Ass. Nach einem Unfall und darauffolgender Genesung ist sie von Zuhause abgehauen, da sie dem Druck ihrer Eltern nicht mehr standhalten konnte. Auf Lovett Island soll sie das neue Mitglied des Staff arbeiten, obwohl sie absolut nicht auf die Insel der Reichen und Schönen passt. Sie bekommt kaum den Mund auf, wird meistens eher übersehen und weder vom Äußeren noch von ihrer Einstellung her passt sie zu den restlichen Staff-Mitgliedern.
Trevor Parker ist ein Baseball-Star und kennt sich mit elterlichem Druck genauso gut aus wie Maci. Nach der Trennung von seiner Ex-Freundin wird er immer noch von ihr ‚belästigt‘, obwohl er mittlerweile nur noch One-Night-Stands nachgeht. Trevor ist gefühlt ein ziemliches Weichei, denn er ist absolut nicht in der Lage eigene Entscheidungen zu treffen.
Zusätzlich zu den vermeintlichen Protagonisten der Geschichte gibt es noch sechs Staff-Mitglieder, die in der Geschichte vorkommen – davon drei weibliche und drei männliche. Die Männer waren vom Charaktere her alle ziemlich gleich und haben sich nur minimal voneinander abgehoben. Bei den Frauen war das schon etwas anders. Eine ist komplett untergangen, denn man erfährt nicht sonderlich viel über sie. Violet scheint ein geheimnisvolles und mysteriöses Leben vor ihrer Ankunft auf der Insel geführt zu haben und Blair, das Society-Girl der Insel, ist eine ziemliche Upper Class Zicke, vergleichbar mit einigen Charakteren aus der Serie „Gossip Girl“.
Schreibstil und Handlung
Der erste Band der „Lovett Island“-Reihe ist in der ersten Person, aus den Sichtweisen von Maci, Violet und Blair geschrieben, was man so zunächst mal überhaupt nicht erwarten würde. Die Erzählperspektive beschränkte sich nämlich vollständig auf die weiblichen Charaktere der Geschichte ohne, dass man einen Einblick in die männlichen Charaktere nehmen konnte. Der Schreibstil selbst war recht flüssig, locker, leicht und unglaublich detailreich, sodass man problemlos vorankam. Leider waren allerdings die Perspektivenwechsel recht anstrengend, teilweise auch verwirrend, denn die Kapitelenden waren meist spannend gestaltet, allerdings find danach eine neue Perspektive an, die dieses fesselnde Gefühl nicht aufrechterhalten konnte. Dadurch bedingt waren die Charaktere nur schwer greifbar und auch ist das Empfinden jeglicher Emotionen nahezu auf der Strecke geblieben.
Die Story selbst war größtenteils sehr handlungsarm. Maci kommt als neues Staff-Mitglied auf die Insel, aber man erfährt das ganze Buch über nur sehr wenig über die Arbeit als solches oder den Umgang mit den Gästen. Das Einzige was dauerhaft präsent gewesen ist, waren die Spielchen, die Society-Zicke Blair mit Maci spielt, die unglaublich stark an die Serie „Gossip Girl“ erinnern. Klar, die waren bis zu einem gewissen Grad auch unterhaltsam, aber irgendwann empfand ich es nur noch als niveaulose Eifersüchteleien. Auch ist z.B. Trevor, eigentlich angepriesen als der männliche Protagonist der Geschichte, handlungstechnisch ziemlich untergegangen. Auch bin ich mit keinem der Charaktere im Gesamten sonderlich warm geworden, denn niemand entwickelte sich, mal abgesehen von Maci, groß weiter. Bei ihr hat man gemerkt, dass sie selbstbewusster, abenteuerlustiger geworden ist und für sich selbst einstehen konnte. Das war dann aber auch schon alles. Mal angenommen ich würde Macis Charakter auf das Cover beziehen, dann wäre sie zu Beginn der Geschichte eher der farbliche Untergrund gewesen, während sie im Laufe ihrer Entwicklung bzw. der Geschichte etwas schillerndere Farben bzw. auffälliger wird und weniger zu übersehen ist. Die Einzige, an deren Geschichte ich ein größeres Interesse hege ist eigentlich Violet, weil sie aus vielem ein sehr großes Geheimnis gemacht hat und ich da wirklich neugierig wäre, was daraus wird. Das Ende bot nochmal einen ziemlichen Cliffhanger, der aber gewissermaßen auch absolut vorherzusehen gewesen ist, weshalb er mich einfach nur genervt hat. Es war absurd, hat zwar viele offene Fragen gelassen, konnte aber mein Interesse zum Weiterlesen nicht fürs sich gewinnen. Insgesamt konnte ich leider weder mit den Charakteren noch mit der Geschichte viel anfangen.
Positiv hervorheben möchte ich allerdings noch das Setting, denn das war einfach traumhaft schön! Die Szenenbeschreibungen in "Sommernächte" sind sehr detailgenau und vermitteln dem Leser ein absolut intensives Sommerfeeling. Auch die verschiedenen 'Attraktionen' tragen dazu bei, dass man eine unbändige Lust auf Urlaub bekommt bzw. generell den Drang verspürt etwas zu unternehmen.
Die weißen langen Strände, Wasserski fahren, Volleyball oder Tennis spielen, am Wasser eine Yogaeinheit absolvieren oder einfach mit einem Drink am Pool oder auf einer der vielen Sonnenliegen entspannen - ein wunderbarer Traum! Das Setting rund um Maci, Trevor & Co. hat mir sehr gut gefallen und auch für die Geschichte das richtige Gefühl hervorgerufen. Was das angeht ist die Geschichte auf jeden Fall gelungen gewesen.
Fazit
Leider konnte mich die Story nicht überzeugen. In „Sommernächte“ wurde meiner Meinung nach ziemlich viel Potential verschenkt – die Story war schwach und die Charaktere noch schwächer. Leider gab es, bis auf eine einzige Ausnahme, keine spannenden Entwicklungen, sondern weitestgehend waren die Handlungen vorhersehbar. Einziger Lichtblick war das wundervolle Setting.
Bewertung: 2 von 5 Sternen