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Veröffentlicht am 25.07.2021

Buch über eine sagenhafte Freundschaft, Solidarität, Mitgefühl und Nächstenliebe - kaum zu glauben, dass es es sich um eine wahre Geschichte handelt

Immer montags beste Freunde
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An einem ganz gewöhnlichen Montag, als Laura Schroff zur Arbeit geht, wird sie um Kleingeld angebettelt. Als sie sich noch einmal umdreht, stellt sie fest, dass es ein Kind ist. Anstatt dem Jungen Geld ...

An einem ganz gewöhnlichen Montag, als Laura Schroff zur Arbeit geht, wird sie um Kleingeld angebettelt. Als sie sich noch einmal umdreht, stellt sie fest, dass es ein Kind ist. Anstatt dem Jungen Geld zu geben, lädt sie ihn zum Essen ein und spendiert ihm ein Menü bei McDonald's. Laura hat Mitleid mit dem Jungen, der aus ärmsten Verhältnissen stammt, vernachlässigt wird und in einem Drogenmilieu aufwächst. Sie trifft sich deshalb fortan jeden Montag mit Maurice, um ihm ein Essen zu spendieren, versorgt ihn gar die ganze Schulwoche über mit Sandwiches und frischer Kleidung. Maurice wird zu einem Freund, der bei ihr Familienanschluss findet und zu ersten Mal ganz alltägliche Dinge lernt, die für andere Kinder in seinem Alter selbstverständlich sind.
Maurice wächst heran und bekommt durch Laura die Chance, nicht wie seine Eltern und Großeltern auf die schiefe Bahn zu geraten. Mehr als nur materielle Dinge, erhält er Wertschätzung, Zuneigung und eine Form der Erziehung. Laura nimmt ihre Verantwortung ernst und hält an ihrer Fürsorge für ihn dauerhaft fest.

Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der Businessfrau Mitte 30 und dem zwölfjährigen Jungen hat über Jahre Bestand. Es ist eine wahre Geschichte, über die Laura Schroff mit "Immer Montags beste Freunde" ein autobiographisches Buch geschrieben hat. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen, ein Märchen zu lesen. Was Laura selbstlos und ohne einen Anlass für einen fremden Jungen leistet, ist mehr als außergewöhnlich. Ganz selbstverständlich wird Maurice ein Teil ihres Lebens und zu einem festen Bestandteil ihrer Woche. Durch die Gespräche, die die beiden miteinander führen, werden Erinnerungen in Laura wach und man erfährt, was sie in ihrer Kindheit erlebt hat, dass auch sie aus keiner intakten Familie stammt, aber trotzdem ihren Weg gegangen ist. Lauras Menschlichkeit und Fürsorge sind bewunderns- und nachahmenswert.

"Immer Montags beste Freunde" ist ein Buch über eine sagenhafte Freundschaft, über Solidarität, Mitgefühl und Nächstenliebe. Es ist ein Roman, der einen an das Gute im Menschen glauben lässt und hoffnungsvoll stimmt. Gleichzeitig sind die Passagen über Maurices Lebenswelt und Alltag im Drogensumpf und auch über Lauras Kindheit, die von häuslicher Gewalt geprägt war, belastend und machen betroffen. Umso schöner ist es zu sehen, dass die äußeren Umstände ihre Leben zwar prägten, aber nicht bestimmten. Ihre Schicksale waren nicht vorgezeichnet, ihnen blieb immer noch die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen und zu besseren Menschen zu werden, als es ihnen in ihren Familien vorgelebt worden war.

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Veröffentlicht am 17.07.2021

Charmante Haupt- und Nebencharaktere machen aus der schicksalhaften, schmerzhaften Geschichte einen Wohlfühlroman voller Leichtigkeit.

Bevor ich dich sah
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Alice Gunnersley und Alfie Mack liegen beide nach lebensgefährlichen Unfällen im Krankenhaus. Alfie hat bei einem Verkehrsunfall sein Bein verloren, während Alice bei einem Brand in ihrem Büro fast ums ...

Alice Gunnersley und Alfie Mack liegen beide nach lebensgefährlichen Unfällen im Krankenhaus. Alfie hat bei einem Verkehrsunfall sein Bein verloren, während Alice bei einem Brand in ihrem Büro fast ums Leben gekommen und schwer gezeichnet ist. Beide befinden sich körperlich auf dem Weg der Besserung und liegen Seite an Seite auf einer Rehastation.
Alfie ist ein aufgeschlossener junger Mann, der lebhaft und redselig ist und mit seiner fröhlichen Art das ganze Krankenzimmer und das Pflegepersonal unterhält. Alice ist dagegen verschlossen, schottet sich ab und möchte ihre Antlitz, das sie selbst nach dem Brand noch nicht betrachtet hat, niemandem zeigen. Sie versteckt sich hinter ihrem schützenden Vorhang, wird aber bald neugierig auf ihren Bettnachbarn, der hartnäckig den Kontakt zu ihr sucht.
Alfie schafft es, einen Zugang zu der traumatisierten jungen Frau zu finden und schon bald öffnen sie sich einander in nächtlichen Gesprächen. Alice fasst neuen Lebensmut und Alfie bewundert sie dafür. Sie schließen Freundschaft und entwickeln tiefere Gefühle für einander, obwohl sie sich noch nie gesehen haben und nur die Stimme des anderen kennen.
Sie blieben jedoch im Mikrokosmos des Krankenzimmers und als Alfie entlassen wird, wissen sie beide nicht, wie es weitergehen soll und ob ihre zarte Liebe unter den Umständen auch im Alltag Bestand haben kann.

Der Roman wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht von Alfie und Alice erzählt. Beide verbindet durch die Unfälle, die sie erlitten haben, zunächst nur ein seelischer und körperlicher Schmerz und die Tatsache, dass ihre Leben nie wieder so sein werden, wie zuvor. Sie verbringen mehrere Wochen auf engstem Raum und erfahren so unweigerlich vom Schicksal des anderen.
Alfie möchte der verschlossenen Alice, die anfangs mit niemandem spricht, helfen und Alice merkt bald, dass sie die Einsamkeit, die ihr als Karrierefrau nichts ausmachte, nicht mehr erträgt. Durch viele scherzhaft neckende, aber auch tiefgründige Gespräche lernen sie den andern kennen und lieben.
Doch trotz allem scheint Alice nicht bereit zu sein, ihr Schicksal zu akzeptieren. Sie sieht sich als Monster und sieht keinen Lebenssinn mehr. Auch Alfie hat Probleme nach der Entlassung aus dem Krankenhaus seinen Alltag wieder aufzunehmen, insbesondere weil er Alice vermisst.

Der Roman schildert zwei vom Schicksal gezeichnete, ganz unterschiedliche Charaktere, die sich gegenseitig wieder aufrichten und durch die Liebe Kraft und neue Hoffnung schöpfen. Der Roman liest sich leicht und ist durch die vielen liebenswerten Nebencharaktere, die für humorvolle Dialoge und unbeschwerte Szenen im Krankenhaus sorgen, nicht deprimierend zu lesen.
Nichtsdestotrotz berühren die Schicksale von Alfie und Alice und es ist lebensnah geschildert, wie sie mit dem Folgen ihrer Unfälle und allen Höhen und Tiefen des Krankenhausalltags umgehen müssen. Alfie versucht mit seiner Fröhlichkeit viel zu überspielen, während Alice resigniert hat. Durch den Perspektivwechsel kann man sich in beide Personen gut hineinversetzen und ihre Strategien zur Bewältigung ihrer Traumata nachvollziehen.
Die Liebesgeschichte bleibt dabei etwas im Hintergrund, was angesichts der Erlebnisse authentisch wirkt. Beide müssen sich im Leben erst wieder neu zurechtfinden.
Der Roman lebt von der Leichtigkeit und wird vom Charme der Haupt- und Nebencharaktere getragen, die aus der schmerzhaften Geschichte einen Wohlfühlroman machen. Die Erzählung geht ans Herz, blieb mir jedoch in Bezug auf Alfies Umgang mit der Amputation zu oberflächlich und die geballte Kraft aus so vielen herzensguten, selbstlosen, immer positiven Nebencharakteren, die das bunt gemischte Krankenzimmer bevölkerten, empfand ich als zu märchenhaft.

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Veröffentlicht am 10.07.2021

Vielschichtiger Roman über die erste Liebe, Trauer, Enttäuschungen, familiäre Konflikte, Lügen und Geheimnisse, der durch die vielen gemeinsamen Glücksmomente Hoffnung schenkt

So leise wie ein Sommerregen
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Als die 18-jährige Hope vom Tod ihres Vaters erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen. Zeitgleich findet sie zudem heraus, dass ihre Mutter ihren Vater betrügt - und das vermutlich seit Jahren. Am Tag ...

Als die 18-jährige Hope vom Tod ihres Vaters erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen. Zeitgleich findet sie zudem heraus, dass ihre Mutter ihren Vater betrügt - und das vermutlich seit Jahren. Am Tag der Beisetzung lernt Hope Cooper kennen, der völlig unvoreingenommen einfach für sie da ist und ihr in ihrer Trauer und Wut Halt gibt und Verständnis zeigt. Er selbst gerade erst zurück zu seinem Stiefvater nach Newport/ North Carolina gezogen, um nach einem schwerwiegenden Fehler neu anzufangen. Auch wenn beide anfangs noch nicht bereit für eine Beziehung scheinen, treffen sie sich bald täglich und können ihre Verbindung nicht mehr nur auf einer freundschaftlichen Basis belassen. Gemeinsam erleben sie eine unbeschwerte Zeit und können ihre Sorgen und Probleme für den Moment ausblenden und neue Kraft schöpfen. Doch das Glück ist fragil, denn ein Geheimnis drängt sich zwischen sie, das ihre junge Liebe gefährdet.

"So leise wie ein Sommerregen" ist ein Young Adult-Roman, der abwechselnd aus der Perspektive von Hope und Cooper geschrieben ist, so dass man als Leserin Einblicke in beider Gefühlswelten erhält und ihre Sorgen nachvollziehen kann. Hope ist voll Trauer und Wut, vermisst ihren Vater schrecklich und gibt ihrer Mutter indirekt die Schuld am Tod. Das Zusammenleben der beiden ist konfliktgeladen und als Hopes Mutter ihrer Tochter ihren neuen Lebenspartner vorstellt, wird es nicht einfacher. Cooper schottet sich dagegen von seinem Stiefvater ab, möchte niemandem zur Last fallen und bereut zutiefst, was er in jüngster Vergangenheit getan hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Hope und Cooper entwickelt sich wenig überraschend, dafür jedoch glaubwürdig, denn die beiden nähern sich nur zögerlich an, fassen Vertrauen und kommen sich erst dann körperlich nahe. Wie sie die Zeit hinter dem Rücken ihrer Familien miteinander gestalten, ist romantisch und voller Emotionen beschrieben. Man spürt, wie die beiden aufblühen und sich gegenseitig aus ihren dunklen Löchern ziehen. Hope kann die Probleme mit ihrer Mutter bei Cooper abladen, während er Vertrauen fasst und Hope seine Vergangenheit offenbart.
Früh zeichnet sich ein Happy End ab, aber als Leser
in ahnt man, dass das noch nicht alles gewesen sein kann und dass es noch ein Detail geben muss, dass ihre noch junge Beziehung zerstören kann. Was dann jedoch zwischen ihnen steht, ist letztlich nicht so groß wie erwartet und wird für meinen Geschmack zu sehr aufgebauscht und dramatisiert. Coopers Angst, Hope zu verlieren, konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Seine Schlussfolgerungen empfand ich als übertrieben.
Die Geschichte ist bis zu diesem konstruierten Konflikt abwechslungsreich und vor allem sehr empathisch geschildert. Die Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit beider junger Protagonisten ist spürbar und glaubwürdig. Es sind zwei Teenager, die beide aus der Bahn geworfen worden sind und gemeinsam wieder in die Spur kommen.

"So leise wie ein Sommerregen" ist ein vielschichtiger Roman über die erste Liebe, über Trauer, Enttäuschungen, familiäre Konflikte, Lügen und Geheimnisse, der durch die vielen gemeinsamen Glücksmomente, die Hope und Cooper erleben, trotz aller Melancholie eine positive Atmosphäre vermittelt und Hoffnung schenkt.
Fazit: Ein Buch für junge Romantiker*innen, die das Drama lieben.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Aufwühlendes Buch über Erinnerungen, Wünsche und Hoffnung, über die große Liebe, Sehnsucht, Vergebung und Loslassen können - eine emotionale Reise.

Du und ich ein letztes Mal
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Drei Jahren waren Vivi und Josh zusammen glücklich, sind um die Welt gereist und haben in ihrer unbeschwerten Verliebtheit gemeinsam die verrücktesten Dinge erlebt, bis sie erkannten, dass sie trotz Liebe ...

Drei Jahren waren Vivi und Josh zusammen glücklich, sind um die Welt gereist und haben in ihrer unbeschwerten Verliebtheit gemeinsam die verrücktesten Dinge erlebt, bis sie erkannten, dass sie trotz Liebe nie miteinander glücklich werden würden und sich letztlich schmerzvoll trennten. Zwei Jahre nach ihrer Trennung begegnen sie sich in New York wieder und haben immer noch starke Gefühle für einander. Sie möchten vernünftig sein, einander loslassen und beschließen dazu, alle ersten Momente miteinander noch einmal zu erleben - zum allerletzten Mal.

Der melancholische Roman wird abwechselnd aus der Perspektive von Vivi und Josh erzählt. Beide Charaktere sind sich in ihrem Verhalten und ihren Gedanken so ähnlich, dass die Kapitel kaum zu unterscheiden sind. In Rückblenden wird geschildert, wie sich Vivi und Josh fünf Jahre zuvor auf der Golden Gate Bridge begegnen, sich in New York ineinander verlieben und anschließend ganz spontan nach Shanghai reise. Neben Studium, Projekten und beruflichen Verpflichtungen entdecken sie gemeinsam die Welt. Auch in der Gegenwart schwelgen sie in Erinnerungen und möchten auch ganz bewusst vergangene Momente wiederherstellen.
Sehr anschaulich begleitet man ihre Reisen und kann sich die besonderen Orte, die sie miteinander verbinden, bildhaft vorstellen. Es ist zu spüren, dass es sich bei Vivi und Josh um Seelenverwandte handelt, dass sie sich aufrichtig lieben und alles miteinander teilen möchten, aber gleichzeitig ist eine Dunkelheit vorhanden, die ihre Beziehung prägt und die von Anbeginn bedrohlich wirkt.
Lange bleibt rätselhaft, was die beiden für Geheimnisse verbergen, was ihre Beziehung gefährdet und was letztlich zur Trennung und dem bedingungslosen Kontaktabbruch geführt hat.

Diese Ungewissheit sorgt für Spannung, während man sich fragt, ob es wirklich der richtige Weg ist, gemeinsame Erinnerungen hervorzuholen und noch einmal zu erleben, um sich danach endgültig voneinander zu lösen. Belügen die beiden sich damit selbst? Ist es vielleicht vielmehr ein Versuch zu entdecken, dass es mit einem zweiten Anlauf doch zwischen ihnen funktionieren kann und dass sie die Chance auf eine gemeinsame Zukunft haben, in der sie beide trotz der persönlichen Schwierigkeiten, die sie haben, glücklich sein können?
Das sind Fragen, die den/ die Leserin unweigerlich während des Romans, der so gefühlvoll, empathisch und leidenschaftlich geschrieben ist, bewegen und den/ die Romantikerin auf ein Happy End hoffen lassen, denn so eine intensive Liebe sollte doch alle Hindernisse überwinden können.
Die innere Zerrissenheit der Charaktere und ihre widerstreitenden Gefühle sind authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Durch den Wechsel der Perspektiven erhält man tiefe Einblicke in beiderlei Emotionen und Gedanken. Der Roman tritt dann ein wenig auf der Stelle. Ich hätte mir früher eine Erklärung für die Trennung gewünscht, um dann auch ihre jeweiligen Probleme noch vertiefter erfahren zu können.

"Du und ich ein letztes Mal" ist ein aufwühlendes Buch über Erinnerungen, Wünsche und Hoffnung, über die große Liebe, Sehnsucht, Vergebung und Loslassen können. Es ist eine emotionale Reise, in der die Probleme, die die beiden Protagonisten trennen, erst spät gewahr werden, aber eine schlüssige Erklärung für das Hin und Her und den Schmerz, den die beiden sich immer wieder gegenseitig zufügen, liefern.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Psychothriller über die Ängste einer Mutter, der zunächst etwas auf der Stelle tritt, aber am Ende an Fahrt aufnimmt und die Spannung deutlich steigern kann.

Die Angst schläft nie
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Gina Royal lebte als Hausfrau und Mutter neun Jahre lang ein beschauliches Leben an der Seite ihres Ehemanns Melvin Royal. Als dieser durch einen Zufall als skrupelloser Serienmörder überführt wird, wird ...

Gina Royal lebte als Hausfrau und Mutter neun Jahre lang ein beschauliches Leben an der Seite ihres Ehemanns Melvin Royal. Als dieser durch einen Zufall als skrupelloser Serienmörder überführt wird, wird Gina zunächst der Beihilfe beschuldigt, aber letztlich freigesprochen. Sie hatte all die Jahre nichts von dem Doppelleben ihres Ehemanns gewusst. Die Öffentlichkeit sieht dies anders und verurteilt Gina als "Melvins kleine Helferin". Gina flüchtet daraufhin nach Kansas, um zusammen mit ihren beiden Kindern Lily und Brady ein neues Leben zu beginnen. Sie verwischen ihre Spuren und wechseln ihre Identitäten bis sie sich a, Stillhouse Lake in Tennessee so sicher und wohl fühlen, um dort als Gwen Proctor mit den Kindern Lanny und Connor ein neues Leben zu beginnen. Doch ihre Sicherheit ist trügerisch. Die Vergangenheit scheint Gwen einzuholen, als in dem See eine Leiche gefunden wird, die nach dem Muster ihres Ex-Mannes getötet wurde.

"Die Angst schläft nie" ist ein Psychothriller, der von den Ängsten einer Mutter handelt, die sich verfolgt fühlt und in Sorge um ihre Kinder ist. Die Vorsichtsmaßnahmen, die sie zum Schutz trifft, sind enorm und werden mit einem großen Aufwand betrieben. Die Kinder hatten deshalb bisher keine Möglichkeit sich nach "dem Ereignis" irgendwo heimisch zu fühlen und sehnen sich nach Beständigkeit.

Der Roman ist aus der Perspektive von Gwen beschrieben, so dass man sich gut in ihre Situation versetzen und ihre Paranoia nachvollziehen kann. Sie vertraut niemandem und ist deshalb weitgehend auf sich selbst gestellt. Erst in Stillhouse Lake kann sie sich öffnen und findet in einem Außenseiter einen Freund, dem sie sogar ihre Kinder anvertraut.
Gwen ist Bedrohungen von Internettrollen ausgesetzt, was zunimmt, als die erste Leiche im See nahe ihres Anwesens gefunden wird. Dabei ist sie wie man selbst als Leser unsicher, ob die Gefahr von ihrem Ex-Mann ausgeht, der im Todestrakt aus dem Gefängnis die Fäden ziehen könnte oder ob es Angehörige der Opfer sind, die Gwen und ihre Kinder ausfindig gemacht haben und auf Rache sinnen.

Gwen ist eine Kämpfernatur, die seit der Verhaftung ihres Mannes und ihrem eigenen Gefängnisaufenthalt eine Wandlung durchgemacht hat und weitaus stärker als die alte Gina Royal ist, die naiv ihrem Ehemann vertraute und offenbar keine Anzeichen seines Doppellebens erkannte oder erkennen wollte. Dennoch empfand ich es als unerträglich, wie andere Menschen Gina als Ex-Frau eines Serienmörders verurteilen und ihr das Leben zur Hölle machen.

Die Spannung de Psychothrillers ist lange auf einem gleichbleibenden mittlerem Niveau, da sich an der Situation um die Ängste und Drohungen nicht viel ändert. Auch schon vor dem Auffinden der ersten Leiche in Stillhouse Lake war Gwen in Sorge und fühlte sich nie wirklich sicher. Als die Gefahr jedoch akut wird, nimmt die Geschichte am Ende an Fahrt auf und auch die Spannung kann in typischer Thrillermanier noch gesteigert werden.

Auch wenn sich Gwens Sorgen um ihre Kinder wiederholen und die Dynamik des Thrillers durch ihre Melodramatik etwas gebremst wird, ist die Geschichte grundsätzlich spannend und authentisch beschrieben. Noch besser hätte mir der Roman gefallen, wenn er am Ende zu einem Abschluss gefunden hätte und nicht den Auftakt einer Buchreihe darstellen würde, in der Gwen weiterhin nicht zur Ruhe kommt und unter Ängsten, Hass und Bedrohungen zu leiden hat.

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