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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2021

Emotional fesselnd und beinahe etwas zu viel Spannung

Everything I Ever Needed
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Wegen ihrer Herzkrankheit musste Ava es während ihrer gesamten Jugend ruhig angehen lassen. Jetzt auf dem College möchte sie endlich auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben genießen, doch Avas langjähriger ...

Wegen ihrer Herzkrankheit musste Ava es während ihrer gesamten Jugend ruhig angehen lassen. Jetzt auf dem College möchte sie endlich auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben genießen, doch Avas langjähriger Freund Nathan findet kaum noch Zeit für sie. Immer wieder trifft sie auf Dexter, der niemanden hinter seine abweisende Fassade blicken lässt und zu dem sich Ava trotz aller Gewissensbisse gegenüber Nathan stark hingezogen fühlt.

"Everything I Ever Needed" ist das zweite Buch, das ich von Kim Nina Ocker gelesen habe und wie schon beim Vorgängerband habe ich die Geschichte größtenteils gemocht und mich davon recht gut unterhalten gefühlt - dennoch hat die Autorin es für meinen Geschmack stellenweise etwas mit der dramatischen Spannung übertrieben. Den Schreibstil habe ich als fesselnd empfunden und sowohl Ava als auch Dexter waren mir sympathisch, beide haben harte Zeiten hinter sich und besonders Dex trug so schwer an seiner Vergangenheit, dass er sich kaum eine Zukunft vorstellen konnte.

Auch die anderen Figuren fand ich umfassend und lebensecht beschrieben, es hat Spaß gemacht, sie durch ihren College-Alltag zu begleiten. Lediglich an Nathan habe ich mich gestoßen, das lag weniger an seiner aktuell äußerst unsympathischen Art (es war schnell klar, dass er als Antagonist angelegt wurde, da gehörte das dazu) sondern vielmehr an der Beschreibung seines früheren Wesens. Denn all die Jahre, die die Beziehung mit Ava umfasst hat (immerhin seit sie Beide 14 waren), ist er ihr ein liebevoller, fürsorglicher Freund gewesen, war bei jedem Krankenhausaufenthalt an ihrer Seite - und plötzlich mutiert er zum absoluten A*loch, das gedankenlos auf Avas Gefühlen rumtrampelt? Sicher, Menschen verändern sich im Lauf der Zeit, aber diese totale Kehrtwende fand ich extrem unglaubwürdig.

Einen weiteren Kritikpunkt muss ich zum Klappentext anbringen, darin gibt es einen Satz, der schlicht und ergreifend nicht wahr ist - zwischen einem Kuss auf offener Straße (wie intensiv er auch empfunden wird) und miteinander im Bett landen sehe ich doch einen recht deutlichen Unterschied. Das mag jetzt alles nach viel Gemecker klingen, dennoch habe ich das Leseerlebnis genossen und empfehle die Geschichte überzeugt weiter. Die Entwicklung zwischen den Protagonisten habe ich gerne gelesen und es hat mich gefreut, dass auch die Hauptfiguren aus dem Vorgängerband einen kurzen Auftritt hatten. Insgesamt konnte mich Kim Nina Ocker mit ihrem Roman fesseln und ich hatte einige angenehme Lesestunden.

Fazit: Die Geschichte ist spannend und emotional geschrieben. Auch wenn die Autorin für meinen Geschmack einen Zacken zu viel Drama in die Handlung eingeflochten hat, wurde ich insgesamt gut unterhalten und spreche gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 19.07.2021

Spannend und emotional geschrieben

Everything I Didn't Say
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Gleich an ihrem ersten Tag im Praktikum bei einer Fernsehserie trifft Jamie auf den selbstbewussten Schauspieler Carter und ist fest entschlossen, sich auf gar keinen Fall von seinem Charme einwickeln ...

Gleich an ihrem ersten Tag im Praktikum bei einer Fernsehserie trifft Jamie auf den selbstbewussten Schauspieler Carter und ist fest entschlossen, sich auf gar keinen Fall von seinem Charme einwickeln zu lassen. Auch Carter spürt die Anziehung, die von Jamie ausgeht, aber um seine Karriere voran zu bringen, darf er sich auf keine Beziehung einlassen - doch wird es den Beiden gelingen, ihre Gefühle um der Arbeit willen zu ignorieren?

"Everything I Didn't Say" von Kim Nina Ocker hat mich schnell in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Jamie und Carter sind sympathische Figuren, ich habe beide sehr gemocht und es hat mir gefallen, dass die Geschichte sowohl aus seiner als auch aus ihrer Sicht erzählt wurde. In der ersten Buchhälfte spielte sich die Handlung in zwei verschiedenen Zeitebenen ab, abwechselnd in der Gegenwart und vier Jahre zuvor, als die Protagonisten sich kennen gelernt haben. Wobei mir die Spannung in diesem Teil der Geschichte stellenweise beinahe zu viel war, so dass ich mich beim Lesen etwas gehetzt gefühlt habe. Erst nachdem ich erfahren habe, was damals zwischen Carter und Jamie abgelaufen ist und die beiden Erzählstränge sich vereinen, um die Handlung in der aktuellen Zeit weiter zu führen, konnte ich das Leseerlebnis etwas entspannter angehen und damit dann auch wirklich genießen.

Den Schreibstil der Autorin kann ich nur als sehr fesselnd bezeichnen, die Darstellung der Figuren fand ich umfassend, sie alle habe ich als reale Personen gesehen und konnte emotional mit ihnen mit gehen. Auch der Hintergrund war meiner Meinung nach ausgiebig beschrieben, so dass ich die Geschichte beinahe wie einen Film vor meinem geistigen Auge ablaufen lassen konnte. Bis zur letzten Seite mochte ich das Buch kaum aus der Hand legen, insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und spreche für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und auf sehr spannende Weise unterhalten, so dass ich sie mit Freude weiter empfehle.

Veröffentlicht am 12.07.2021

Sanfte Liebesgeschichte mit ernster Hintergrundthematik

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Als Billy dem gut aussehenden Cedric sprichwörtlich in die Arme fällt, ist es für sie nur ein flüchtiger Flirt. Schon bald vertiefen sich ihre Gefühle - Cedric macht allerdings sofort klar, dass mehr als ...

Als Billy dem gut aussehenden Cedric sprichwörtlich in die Arme fällt, ist es für sie nur ein flüchtiger Flirt. Schon bald vertiefen sich ihre Gefühle - Cedric macht allerdings sofort klar, dass mehr als eine Nacht für ihn nicht in Frage kommt. Darauf möchte Billy sich nicht einlassen, doch auch Cedric kann sie nicht so einfach vergessen und taucht immer wieder in ihrer Nähe auf. Wären da nicht die Probleme, die sowohl Cedric als auch Billy hinter ihrer Fassade verstecken und auf gar keinen Fall nach Außen hin zeigen wollen....

"A Reason To Stay" von Jennifer Benkau hat mich emotional schnell in seinen Bann gezogen und bis auf wenige kleine Längen auch beinahe durchweg gefesselt. Ein Großteil der Handlung kreist um Cedrics psychische Erkrankung, betroffene Personen sollten unbedingt die im Buch enthaltene Triggerwarnung beachten. Auch Billy trägt Lasten aus der Vergangenheit mit sich, doch um ihre Schwierigkeiten wird ein großes Rätsel gemacht, was mir beim Lesen weniger gefallen hat. Sie ist eine sympathische Protagonistin, empathisch und liebevoll gegenüber Cedric, da passt es für mich einfach nicht, dass sie seine rückhaltlose Ehrlichkeit mit dieser Geheimniskrämerei beantwortet. Dennoch habe ich die Geschichte bis zur letzten Seite hin genossen, es hat Spaß gemacht, Billy und Cedric zu begleiten.

In wunderbar leichtem Schreibstil ist es der Autorin gelungen, mich auf der Gefühlsebene anzusprechen. Das Kennenlernen der Figuren bietet einen guten Einstieg in die Handlung und das ernste Hintergrundthema ist einfühlsam mit dem Ablauf des Geschehens verflochten, so dass ich mich auf jeder Seite wohl gefühlt habe. Da die Kapitel abwechselnd aus Billys und Cedrics Sicht dargestellt sind, konnte ich mich gut in Beide hinein versetzen und habe sie schnell gemocht. Auch die Figuren in ihrem Umfeld waren ausreichend beschrieben, so dass ich sie Alle als lebensecht empfunden habe. Dieses angenehme Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Fazit: Die sanfte Liebesgeschichte hat mich berührt, das Thema psychische Erkrankung war sensibel im Handlungsverlauf eingebracht und das Ende hat mich schließlich rundum zufrieden zurück gelassen. Deshalb spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 07.07.2021

Packend und authentisch geschrieben

Im Westen ist Amerika
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Im Jahr 1792 wird das Leben in Paderborn durch Armut und scheinheilige Frömmigkeit bestimmt. Der siebzehnjährige Johannes Bargfeld ist auf Wilderei angewiesen, um nicht zu verhungern, als er eines Tages ...

Im Jahr 1792 wird das Leben in Paderborn durch Armut und scheinheilige Frömmigkeit bestimmt. Der siebzehnjährige Johannes Bargfeld ist auf Wilderei angewiesen, um nicht zu verhungern, als er eines Tages dabei erwischt wird und in Notwehr den Sohn des Oberforstmeisters erschießt, beginnt eine regelrechte Hetzjagd auf den jungen Mann. Seine Flucht führt ihn zunächst nach Amsterdam und schließlich nach Amerika - doch auch dort liegen Glück und Leid dicht beieinander und Johannes ahnt nicht, dass ihm ein Verfolger seit Paderborn immer noch auf der Spur ist.

"Im Westen ist Amerika" ist das Belletristik-Debüt von Dirk Möller, das mich bis zur letzten Seite hin gefesselt hat. Schonungslos direkt beschreibt der Autor das düstere Leben, zu dem arme Menschen wie Johannes und seine Familie gezwungen waren, dabei hatte ich stets das Gefühl, mitten in der Handlung versunken zu sein, anstatt die Ereignisse "nur" mit Abstand zu beobachten. Emotional bin ich an Johannes´ Seite durch Paderborns Gassen, Gräben und Wälder gehetzt, auch später in Amsterdam war der Schmutz und Gestank für mich beim Lesen äußerst greifbar dargestellt, dadurch hatte ich den Eindruck, nur so durch die Seiten zu gleiten.

Dem Buch ist anzumerken, dass der Autor die historischen Fakten gründlich recherchiert hat, ich habe seine Schilderungen als sehr authentisch empfunden, die düstere Grundstimmung der Geschichte passt meiner Meinung nach gut zum alltäglichen Leben in jener Zeit. Lediglich der Abschnitt nach Johannes´ Ankunft in Amerika hat sich leicht in die Länge gezogen, aber kurz darauf hatte mich die Spannung wieder fest im Griff und ich mochte das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen. Einer meiner ersten Gedanken nach Beendigung dieses Leseerlebnisses war: "Wann erscheint die Fortsetzung?", dennoch ist die Handlung in sich abgeschlossen und kann so auch als Einzelband stehen bleiben. Für den fesselnden historischen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Nach wenigen Sätzen war ich schon tief in die Geschichte eingetaucht, die Spannung hat mich beinahe durchgängig gefesselt, so dass ich das Buch trotz der recht düsteren Grundstimmung mit Begeisterung weiter empfehle.

Veröffentlicht am 28.06.2021

Wunderbarer Schreibstil, holperiger Inhalt

A Different Blue
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Blues Leben war nie einfach, als Kleinkind von der Mutter ausgesetzt kennt sie weder ihren wirklichen Namen, noch den eigenen Geburtstag. Inzwischen ist sie 19 (oder vielleicht auch 20) Jahre alt, lebt ...

Blues Leben war nie einfach, als Kleinkind von der Mutter ausgesetzt kennt sie weder ihren wirklichen Namen, noch den eigenen Geburtstag. Inzwischen ist sie 19 (oder vielleicht auch 20) Jahre alt, lebt bei einer gleichgültigen Pflegemutter und hat ihr letztes Jahr an der Highschool. Um die innere Unsicherheit wegen ihrer fehlenden Wurzeln nicht zu zeigen, hat Blue sich eine harte Fassade zugelegt, sie trägt enge Kleidung, viel Make Up und trifft sich ab und zu mit Mason, nicht aus Liebe, sondern um der Einsamkeit zu entfliehen. Erst als der neue Lehrer Darcy Wilson an ihrer Schule auftaucht, der sich von Blues abweisender Art nicht abschrecken lässt, findet Blue mehr und mehr zu sich selbst, was ihr auch das Selbstbewusstsein gibt, nach ihrer Familie zu suchen.

"A Different Blue" ist das erste Buch, das ich von Amy Harmon gelesen habe und der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Nach wenigen Sätzen war ich in Blues Welt eingetaucht und mochte den Ebook-Reader bis zum Ende hin kaum aus der Hand legen. Blue war eine Protagonistin, die ich trotz ihrer zunächst schroffen und überheblichen Art gemocht habe. Auch Wilson war mir schnell sympathisch und dennoch habe ich dieses Buch nicht wirklich als zufrieden stellendes Leseerlebnis empfunden. Das liegt hauptsächlich daran, dass manche Handlungsstränge und Figuren zu knapp abgehandelt wurden, so als ob einige Personen aus Blues Umfeld nur dem Zweck gedient haben, dramatische Momente in die Geschichte zu bringen und nachdem sie ihren Auftritt hatten, sind sie auf Nimmerwiedersehen von der Bühne verschwunden. Dadurch wirkte die Handlung stellenweise recht oberflächlich, sicher geht es um Blues Entwicklung und mir gefiel es durchaus, mit zu erleben, wie sie sich verändert und lernt, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Doch manchmal schien es mir, als ob sie sich in einer Art Blase befindet, so distanziert habe ich die Figuren um sie herum wahr genommen, beinahe als würden sie wie eine Fernsehszene vorbei flimmern. Auch die zeitliche Raffung fand ich unglücklich dargestellt, nach einer dramatischen Begebenheit sind plötzlich Monate vergangen ohne das der Leser erfährt, was aus den beteiligten Personen geworden ist und wie das Geschehen sich auf Blue und ihr Umfeld ausgewirkt hat.

Außerdem muss ich sagen, dass der Klappentext eine völlig falschen Eindruck über das zu erwartende Buch hinterlässt. Wer (wie ich) zu der Annahme kommt, dass es in der Geschichte um eine verbotene Beziehung zwischen Lehrer und Schülerin geht, liegt völlig daneben. Sicher wird am Anfang erwähnt, dass Blue, wie viele ihrer Mitschüler, den neuen Lehrer anziehend findet, irgendwann erfährt der Leser, dass sie sich Wilson gegenüber trotz seiner faszinierenden Unterrichtsmethoden besonders kratzbürstig verhält, um nicht zu zeigen, dass sie ihn in Wirklichkeit mag. Aber das war auch alles was in dieser Hinsicht passiert, die Freundschaft zwischen den Beiden entwickelt sich erst nach Blues Schulabschluss. Und auch dann ist es ein ewiges Hin und Her, hauptsächlich erzählt dieses Buch von Blues Selbstfindungsprozess - was ich durchaus mochte, aber es hat eben nichts mit der Geschichte zu tun, die der Klappentext andeutet. Deshalb kann ich keine uneingeschränkte Leseempfehlung geben, obwohl der angenehme Schreibstil für die Gesichte spricht. Positiv habe ich auch einige geschichtliche Informationen empfunden, die die Autorin nebenher vermittelt - sowohl in Wilsons Unterrichtseinheiten über Julius Cäsar, als auch die aktuelleren Ereignisse um den Stamm amerikanischer Ureinwohner, von denen Blues Mutter abstammt und für deren Rechte sich ihre Großmutter einst politisch stark engagiert hat. Das Ende hat mich versöhnlich zurück gelassen, so dass ich die Lesezeit nicht als verschwendet empfinde und doch hat das Buch meine Erwartungen leider nicht erfüllt.

Fazit: Der Schreibstil ist bezaubernd, doch inhaltlich konnte mich das Buch leider nicht so ganz begeistern. Erschwerend kommt hinzu, dass der Klappentext eine völlig andere Handlung suggeriert, der Roman dreht sich hauptsächlich um Blues Entwicklung und in dieser Hinsicht war das Leseerlebnis durchaus angenehm, während die Liebesgeschichte sich seltsam, stellenweise lang gezogen, im Hintergrund sehr sehr leise angebahnt hat.

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