Japan und Liebe erleben
Ihr habt Lust auf eine zweiwöchige Reise nach Tokio? Dann begleitet Fiona, die bereits in Kopenhagen dabei war, auf ihrer Reise. Die junge Fotografin hat ein Stipendium erhalten. In diesen 14 Tagen wird ...
Ihr habt Lust auf eine zweiwöchige Reise nach Tokio? Dann begleitet Fiona, die bereits in Kopenhagen dabei war, auf ihrer Reise. Die junge Fotografin hat ein Stipendium erhalten. In diesen 14 Tagen wird ihr als Mentor der japanische Professor Araki zur Seite gestellt. Doch der hat einen Trauerfall in der Familie und wird von Gabriel Burnett, einem erfolgreichen englischen Fotografen und mehrfacher Preisgewinner, vertreten.
Gabe hat sichtlich nicht gross Lust - und merkt erst noch nicht, dass er Fiona eigentlich kennen müsste. Fiona ist gelinde gesagt genervt, macht aber das Beste aus der Situation. Obwohl sie scheu ist, auf den Mund gefallen ist sie nicht. Sie bringt Gabe aus der Reserve, zeigt auf seine negativen Punkte, die er theoretisch kennt, aber bisher nichts dagegen unternahm. Er selbst ermuntert Fiona ihrer manipulativen Mutter Gegenwehr zu geben. So helfen sie sich gegenseitig, was beide zwar anfänglich nicht als Hilfe sehen, und trauen ihren erneut aufgewallten Gefühlen dennoch nicht.
Die Charaktere sind liebenswürdig, haben aber alle ihre Ecken und Kanten, egal ob die Briten oder Japaner. Die scheue Fiona will unbedingt fotografieren, sucht sich viele Sujets aus, denn am Ende soll sie ihre japanischen Bilder in London ausstellen, doch die finale Idee fehlt ihr noch. Gabe hat sich aufgegeben, nimmt aber noch Kundenaufträge an, ihm fehlt seit einigen Jahren aber das Feuer für seinen Job. Haruka ruht in sich selbst, kann aber auf ihre Art gut zeigen, wenn sie mit einer Verhaltensweise nicht einverstanden ist. Teenager Mayu fand ich super gut gezeichnet: einerseits teenietypisch rebellisch, macht sie es ihrer Mutter und Grossmutter nicht leicht, gesteht Fiona aber, dass sie beide liebt und später in die Fussstapfen ihrer Grossmutter treten möchte.
Fionas Gastfamilie (Teemeisterin und Grossmutter Haruka, Mutter Setsuko, Teenietochter Mayu) und auch Gabe zeigen Fiona Tokio und bringen ihr und allen Leserinnen die japanische Kultur ein wenig näher. "Der kleine Teeladen in Tokio", im Original der sechste Band der "Romantic Escapes"-Serie, macht deshalb Lust auf eine Reise nach Tokio und erzählt zeitgleich eine schöne Liebesgeschichte. Fotografiert wird natürlich auch.
Nach 2020 bin ich ein wenig ausgehungert nach Reisen und Kulturen entdecken. So genoss ich es total, mit Fiona zusammen Tokio zu entdecken: mit einem Hochgeschwindigkeitszug fahren, an einer Teezeremonie teilnehmen, einen Schrein besuchen, Tempura und Ramen essen, Karaoke singen und noch ganz vieles mehr. Obwohl mich eine Reise nach Tokio nie reizte, gebe ich nach diesem tollen Roman von Julie Caplin Japan eine Chance. Falls es die Gelegenheit dazu gäbe, würde ich mich nicht mehr dagegen sperren.
Dieser Geschichte bin ich von der ersten Seite an verfallen. Julie Caplin hat so einen leichten, aber doch intensiven Schreibstil, so dass man erst nach der letzten Seite wieder zurück in der Realität ankommt.
Fazit: Diese schöne Lovestory macht auch aus Japan-Skeptikern Japan-Fans!
5 Punkte.