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Veröffentlicht am 28.06.2021

Was kommt danach

RC2722
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Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Eine Klimakatastrophe, eine Pandemie, eine Atomunfall und alles ist zu Ende. Nur eine Handvoll Menschen haben es in einem Bunker geschafft und ...

Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Eine Klimakatastrophe, eine Pandemie, eine Atomunfall und alles ist zu Ende. Nur eine Handvoll Menschen haben es in einem Bunker geschafft und überlebt. Die Umwelt ist verseucht. Tapfere Krieger gehen raus und holen das lebensnotwendige Wasser. So sind die Umstände unter denen Oliver mit Vater und Bruder lebt. Dann stirbt sein Vater überraschend und sein Bruder verschwindet und alles ist eine Lüge. Draußen muss Oliver alles neu lernen und bekommt Hilfe von Tsche.
Die Geschichte springt zwischen Olivers Gegenwart und seiner Vergangenheit hin und her.
Es ist ein spannende Geschichte wie Oliver die Wahrheit erfährt und damit umgeht. Dazu wird die Vergangenheit, also Olivers Kindheit aus den Erinnerungen des Vaters erzählt, durcheinander und nicht chronologisch. Diese Art zu Erzählen passt gut zu dem Chaos und Durcheinander das nach so einer Katastrophe entsteht.
Alle Ereignisse die dazu geführt haben gibt es schon heute, das Buch ist also eine gute Mahnung vor der Apokalypse. Auch der Umgang mit den Folgen kommt mir als Leser bekannt vor, das Thema Flüchtlinge ist nur ein Beispiel. Genauso finde ich es spannend wie Lösungen angeboten werden. Pflanzen die wenige Wasser brauchen oder kleine Häuser die in die Erde gebaut werden.
Der Schreibstil ist präzise und trotzdem leicht verständlich. Das ideale Buch für junge Leser, die vom Alter her in der Lage sind über die Folgen jeden Handelns auch im weiterer Zukunft nach zudenken.


Veröffentlicht am 27.06.2021

Zwei Frauen - Eine Insel

Die Roseninsel
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Eine Insel im Starnberger See, etwas geheimnisvoll, wunderschön und einen Besuch wert. Hier nimmt Liv eine Auszeit von ihrem Beruf als Ärztin in der Notaufnahme der Charité. Sie soll dort den ...

Eine Insel im Starnberger See, etwas geheimnisvoll, wunderschön und einen Besuch wert. Hier nimmt Liv eine Auszeit von ihrem Beruf als Ärztin in der Notaufnahme der Charité. Sie soll dort den Gärtner vertreten, ist ganz allein mit ihren Gedanken und den Rosen, ab und zu wird ihr Lebensmittel und Post gebracht. Dort erfährt sie die Geschichte von Magdalena. für die die Insel ein Gefängnis war bis ein Wunder geschah.
Das Buch ist in zwei Zeitebenen erzählt, abwechselnd erfahren wir das Schicksal der beiden Frauen.
Die Ruhe auf der Insel ob im positiven wie negativen Sinn überträgt sich beim Lesen. Als Leserin habe ich die Stille und den Duft der Rosen zusammen mit Liv genossen. Die Arbeit in den Gärten entspannt und hilft die Gedanken zu sortieren das beste Mittel für Liv um mit der Vergangenheit fertig zu werden. Magdalena war vor über hundert Jahren auf der Insel, zusammen mit einer Gesellschafterin und zwei Dienstboten ist sie dort vor der Außenwelt versteckt worden. Auch hier kann ich als Leserin die Einsamkeit und Langeweile nach vollziehen.
Die Autorin vermittelt diese Atmosphären sehr subtil, denn die Gründe für das Leben auf der Insel sind sehr unterschiedlich. Als Leser erfährt man sie nach und nach, bei Liv sind sie verständlich und logisch. Bei Magdalena sind die Gründe zwar nachvollziehbar aber grausam.
Ein lesenswertes Buch, spannend mit Liebe ohne das übliche Gedöns. Gerne öfter mal ein Buch dieser Autorin.

Veröffentlicht am 26.06.2021

Urlaub mit Mord

Trüffelgold
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Kommissarin Marie nimmt im Perigord eine Auszeit von ihrem stressigen Beruf in Paris. Auf dem Hof ihrer Großeltern will sie sich einfach nur erholen und keine Kriminalfälle erleben. Ein schöner Traum der ...

Kommissarin Marie nimmt im Perigord eine Auszeit von ihrem stressigen Beruf in Paris. Auf dem Hof ihrer Großeltern will sie sich einfach nur erholen und keine Kriminalfälle erleben. Ein schöner Traum der nicht in Erfüllung geht. Ein Tourist wird ermordet und eine Jugendfreundin von ihr gerät in Verdacht. Der zuständige Kommissar MIchel will sich auf keinen Fall von Marie reinreden lassen. Aber sie muss doch ihrer Freundin helfen.
Am Anfang kommt es einem Wettrennen zwischen den beiden gleich, wer hat die besseren Ideen, wer ist schneller bei der Befragung.
Gleichzeitig spielt das gute Essen in dieser Region wieder mal eine Rolle. Bald bekomme ich das Gefühl Krimis die in Frankreich und besonders in dieser Gegend zuhause sind haben ein Abkommen mit den dortigen Bauern, Winzern überhaupt allen Erzeugern und Verarbeitern von Nahrungsmittel, um Werbung für ihre Produkte zu machen.
Es stört nicht, denn es war gut eingebunden in dem Krimi in dem auch das Privatleben der Beteiligten und di e Beziehungen in dem Dorf eine große Rolle spielen.
Die Charaktere waren fast ausnahmslos sympathisch ich habe mit ihnen getrauert, gelacht und gegessen um die, auf die diese Aussage nicht zu trifft war es nicht schade. Es war kein blutiger oder brutaler Krimi, sondern vermittelte eher das Gefühl einer Urlaubsgeschichte mit mörderischen Einschlag.
Es wäre schön wenn diese Autorin ihre Kommissare öfter ermitteln lassen würde.

Veröffentlicht am 20.06.2021

Liebesroman mit Gesellschaftsthemen

Kaputte Herzen kann man kleben
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Louisa ist alleinerziehend und als Hebamme im Dauerstress. Ihr Rücken zwingt sie zu einer Auszeit. Gemeinsam mit ihrer Tochter fährt sie zu ihrer Tante an die Nordsee. 8 Wochen Pause von allem Stress. ...

Louisa ist alleinerziehend und als Hebamme im Dauerstress. Ihr Rücken zwingt sie zu einer Auszeit. Gemeinsam mit ihrer Tochter fährt sie zu ihrer Tante an die Nordsee. 8 Wochen Pause von allem Stress.
Tom der Osteopath soll ihren Rücken wieder auf Vordermann bringen. Auch er hat private Probleme über die er nicht spricht.
Es ist ein Liebesroman und noch viel mehr. Die Autorin hat viele Probleme angesprochen, die alle Frauen wie Männer aus eigener Anschauung kennen. Die Überforderung von Alleinerziehenden die gleichzeitig Familie und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Die Situation der Hebammen in Deutschland, mehr Geburten aber weniger Hebammen, weniger Zeit für eine Geburt, bei selbstständigen Hebammen die hohen Kosten die die Fallpauschalen fast auffressen. Helikopter Mütter die alles besser wissen und auch können die weder den Vätern etwas zutrauen noch die Leistungen anderer Mütter anerkennen.
Insgesamt ist unsere Gesellschaft auf Kriegsfuß mit arbeitenden Müttern. Sie sollen Kinder, Mann und Haushalt optimal versorgen, im Beruf erfolgreich sein, gut aussehen und immer Up to date sein. Neuestes Beispiel ist die Grünen Politikerin. Erste Frage war Wie will sie es machen als Mutter von zwei kleinen Töchtern Kanzlerin zu werden. Bei einem Mann wird diese Frage nicht gestellt. Beispiel Joe Biden, der am Krankenbett seines Sohnes nach dem Unfalltod seiner Frau als Senator vereidigt wurde.
Diese Aufforderung über diese Themen nach zudenken fand ich sehr gut verpackt. In einer spannenden Liebesgeschichte in Verbindung mit neuen Freundschaften kamen diese Fragen nicht trocken oder anklagend an sondern sie passten sehr gut zum Setting genauso wie die Gefühle und Gedanken der Nebenfiguren.
Alle Personen waren sehr detailliert gezeichnet und kamen sehr sympathisch bei mir an.
Selbst der nicht vorhandene Vater bekam einen freundlichen Touch den ich gut akzeptieren konnte.
Es ist kein reiner Wohlfühlroman, eher ein entspannende Geschichte über die man nachdenkt.

Veröffentlicht am 18.06.2021

Einen Ort gibt es jenseits des Bösen, da werden wir uns wiedersehen

Nelkenblatt
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Pina wird zur Pflegerin von Elsa, ohne Erfahrung oder Ausbildung widmet sich die Studentin dieser Aufgabe. Im Grunde begleitet sie Elsa beim Sterben, Elsas Tochter hat sie eingestellt weil sie selber in ...

Pina wird zur Pflegerin von Elsa, ohne Erfahrung oder Ausbildung widmet sich die Studentin dieser Aufgabe. Im Grunde begleitet sie Elsa beim Sterben, Elsas Tochter hat sie eingestellt weil sie selber in ihrem Beruf sehr beansprucht wird, gleichzeitig gibt sie aber ständig Anweisungen wie z.B.: der Tagesablauf aus zu sehen hat.
Ich habe wenig über die beiden Frauen erfahren. Pina ist aus ihrem Heimatland geflohen weil sie an Studentenunruhen teilgenommen hat. Nach dem wenigen was der Autor über sie erzählt: der Vater besitzt eine Granatapfelplantage; an der Universität soll es separate Eingänge für Frauen und Männer geben; ein Religionsgelehrter kommt in ihr Dorf und richtet im Gästehaus ihrer Mutter einen Gebetsraum ein; lässt mich vermuten das es um ein Land wie den Iran handelt. Genauso wenig erzählt er über Elsa. Sie war Lehrerin, ihr Mann war Ingenieur der weltweit im Einsatz war. Solange die Kinder jünger waren hat die Familie ihn begleitet. Als sie sesshaft werden mussten geriet die Ehe in Schwierigkeiten.
Das sind alles Informationen die ich mir zusammen gereimt habe. Sie stehen bruchstückhaft zwischen Aufstehen, waschen, essen und schlafen gehen.
Es ist ein stilles Buch, auf wenigen Seiten und noch weniger Ereignissen werden einige Monate des Zusammenlebens erzählt.
Es hat mich berührt, die Gedanken an den Tod eines geliebten Menschen, an das Abschiednehmen oder es nicht zu können. Das bewusste Empfinden des Sterbens bei allen Beteiligten.
Ohne Pathos, ohne große Gefühle hat der Autor mich persönlich angesprochen mit einem Thema mit dem sich jeder nicht so gern auseinander setzt.
Als Leser war ich nie allein mit meinen Gedanken die beiden Frauen waren still und leise bei mir.