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Veröffentlicht am 11.04.2017

interessant, aber keine leichte Kost

RE: Das Kapital
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Anlässlich des 150. Jahrestages der Veröffentlichung von Karl Marx' „Das Kapital“ haben mehrere
Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler subjektiv einzelne Passagen ...

Anlässlich des 150. Jahrestages der Veröffentlichung von Karl Marx' „Das Kapital“ haben mehrere
Soziologen, Publizisten, Politiker, Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler subjektiv einzelne Passagen daraus besprochen, bzw. kurze Abhandlungen zu einzelnen Begriffen geschrieben.

Die Beschreibung des Buches hatte mich sehr angesprochen und ich war ganz gespannt auf dieses Buch. Beim Lesen stellte sich heraus, dass die meisten der Autoren als Professor tätig waren oder sind und anscheinend davon ausgehen, dass sie eh nur für die Bildungselite schreiben. Ich muß gestehen, ich habe mich über längere Passagen durch die Ausführungen gequält, manchmal waren mir der Zitate oder Wortklaubereien zuviel, genauso wie ein ausschweifendes Kreisen um eine einzige Aussage; ein Riesenlichtblick waren für mich die Ausführungen Sahra Wagenknechts, interessant und von der breiten Masse gut lesbar.

Fazit: interessant, aber keine leichte Kost

Veröffentlicht am 10.04.2017

Schöner Auftakt einer neuen Krimireihe

Cherringham - Folge 1 & 2
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Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe um das Ermittlerduo Sarah und den Ex-Detectice Jack, die in Cherringham, eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds, ...

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um den Auftakt einer neuen Krimireihe um das Ermittlerduo Sarah und den Ex-Detectice Jack, die in Cherringham, eine beschauliche Kleinstadt in den englischen Cotswolds, und deren Umgebung auf Spuren- und Tätersuche gehen.

Der erste Fall etwas seichter und durchschaubarer, so dass man sich auf die Hauptcharaktere konzentrieren konnte, der zweite schon etwas kniffeliger und überraschendem Ende. Bei beiden Fällen handelt es sich um Kurzkrimis, bei denen Land und Leute sehr schön beschrieben werden, so dass man sich Details sehr genau vorstellen kann. Das Ermittler-Duo wirkt sehr sympathisch und es macht Spass, mit auf Täterjagd zu gehen. Ein wenig hat mich das Ermittlerduo an die gerade im Fernsehen gelaufene Serie „Agatha Raisin“ erinnert, bei der die Ermittlerin ebenfalls eine erfolgreiche Geschäftsfrau war / ist und auch in den Cotswolds lebt und ermittelt. Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ich mir einige Drehorte dieses Krimis auch als Kulisse dieser Hörbuchkrimis vorstellen konnte; das Titelbild des Hörbuch steht damit auch im Einklang.

Der Inhalt des Hörbuches hat mir sehr gut gefallen; leider konnte mich Sabine Godec als Sprecherin nicht überzeugen; häufig wirkte das Vorgelesene auf mich ziemlich gekünzelt und auch diese ständige Flirterei in der Stimme fand ich eher befremdlich für einen Krimi; jedoch genau richtig für einen Liebesroman oder ein Feen- / Prinzessinnenmärchen.

Das Hören und Mitermitteln hat mir gut gefallen und ich freue mich auf weitere Folgen des sich bei den Ermittlungen perfekt ergänzenden Duos.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
  • Stimme
Veröffentlicht am 06.04.2017

guter Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen

Der letzte Scheißkerl
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Roman Maria Koidl hat zu seinem ersten Buch ( „Scheißkerle“) soviele Zuschriften erhalten, dass es nun eine Fortsetzung gibt: „Der letzte Scheißkerl“. Das erste Buch habe ich nicht gelesen und kann somit ...

Roman Maria Koidl hat zu seinem ersten Buch ( „Scheißkerle“) soviele Zuschriften erhalten, dass es nun eine Fortsetzung gibt: „Der letzte Scheißkerl“. Das erste Buch habe ich nicht gelesen und kann somit nicht beurteilen, ob sich in diesem Buch Wiederholungen finden.

Eigentlich hatte ich eine saloppe Zusammenstellung von Zuschriften, ergänzt durch Kommentare und Erklärungen erwartet und war ganz überrascht, dass dieses geschätzt die Hälfte des Buches ausmacht. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit der Unterteilung von Persönlichkeitstypen, mal als Haie und Delphine, dann etwas genauer unter den gegensätzlichen Aspekten von Dauer/Wechsel und Nähe/Distanz, denen die Typen beständiger Analyst/blendender Sunnyboy oder melancholischer Diener /abwesender General zugeordnet werden. Verschiedene Kommunikationsebenen und Kindheitsprägungen in der Familie werden betrachtet, welche oft bewirken, dass sich Gegensätze anziehen, aber nicht guttun.

Die angegebenen Briefe und mails samt beschriebener Erlebnisse empfinde ich zu einem guten Teil, genau wie der Autor es selbst formuliert, haarsträubender als jede Fiktion. Koildl hat sein Buch erfrischend und witzig geschrieben und das Lesen bereitet Spaß und Freude. Der Autor spielt mit Klischees und ihrem wahren Kern, betont aber immer wieder, dass die vorgestellten Typen genauso unter den Frauen zu finden sind. Seine Einteilung In die vier Typen, die Unterscheidung in Nähe und Distanz oder Haie und Delphine ist nun nicht wirklich neu, wurde aber sehr originell und kurzweilig aufgearbeitet. Auch ganz neue Aspekte fand ich interessant, z.B. die Erwähnung eines Regelwerkes um den richtigen Mann zu finden, was in den USA wohl ein Topseller zu sein scheint und auf Aufzeichnungen um 1900 basieren soll. Sehr interessant fand ich auch die vielen Zitate und Lehrmeinungen, die die Ausführungen Koils ergänzen und mich auf Alice Miller aufmerksam und neugierig gemacht haben ( da wird meine Bücherwunschliste wohl wieder etwas länger).

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen; es verfügt über einen guten Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen, ist so erfrischend und witzig geschrieben, dabei interessant und kurzweilig.

Veröffentlicht am 31.03.2017

interessanter Debütroman mit ernstem Hintergrund

Die relative Unberechenbarkeit des Glücks
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Antonia Hayes erzählt in „Die relative Unberechenbarkeit des Glücks“ über Ethan, einen inselbegabten Zwölfjährigen mit besonderen Talenten in Physik und Astrologie. Ethan lebt mit seiner Mutter Claire ...

Antonia Hayes erzählt in „Die relative Unberechenbarkeit des Glücks“ über Ethan, einen inselbegabten Zwölfjährigen mit besonderen Talenten in Physik und Astrologie. Ethan lebt mit seiner Mutter Claire in Sidney, seinen Vater ( Mark) hat er bislang nicht kennengelernt und seine Mutter will nicht über ihn sprechen. Davon, dass er als Baby beinahe gestorben wäre, sein Vater beschuldigt wurde, ihn geschüttelt zu haben, seine Unschuld beteuert und trotzdem zu einer Gefängnissrafe verurteilt wurde, hat Ethan keine Ahnung. In der Schule hat Ethan Schwierigkeiten mit anderen, wird von vielen als Freak bezeichnet; sein größter Wunsch ist es, seinen Vater kennenzulernen....
Nach und nach erfährt der Leser, was damals passiert ist, welche Folgen sich daraus ergeben haben.
Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und in Rückblicken erzählt. Immer wieder beeindrucken die Fähigkeiten Ethans und seine manchmal ganz spezielle Sicht der Dinge.

Antonia Hayes verarbeitet in ihrem Debütroman Autobiographisches und möchte auf die Problematik von heftigem Schütteln aufmerksam machen, denn jedes Jahr werden Tausende von Kindern als Folge dessen schwer verletzt oder sogar getötet und widmet allen Betroffenen dieses Buch.

Obwohl der Roman gut erzählt wurde, hatte ich einige Anfangsschwierigkeiten mit ihm. Zunächst haben mich die vielen Einfügungen mit Ethans Wissen und Erklärungen zu physikalischen oder astrologischen Themen eher verschreckt als in ihren Bann gezogen und mich das Buch immer wieder beiseite legen lassen. Doch dann war der Knoten plötzlich geplatzt und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, mich letztendlich auch an Ethans Ausführungen und Sichtweisen erfreuen können. Ganz besonders spannend fand ich auch die Erläuterungen der Ärzte zu unterschiedlichen Symptomen und Krankheitsbildern und jene, wie Betroffene mit dem Erlebten umgehen; den Titel finde ich ausgesprochen gut gewählt. Insgesamt erzählt Antonia Hayes diese tragische Familiengeschichte sehr fesselnd und zeigt auf, wie ein einziger Moment alles verändern kann.

Fazit: Ein interessantes Buch zum Thema Kindesmisshandlung / Schütteltraumata, jedoch standen mir die physikalischen und astrologischen Darstellungen etwas zu sehr im Mittelpunkt

Veröffentlicht am 28.03.2017

Gesund und glücklich alt werden

Ikigai
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Die Autoren beschreiben es perfekt: „Ziel dieses Buches ist es, Sie in die Geheimnisse der japanischen Hundertjährigen einzuweihen, Ihnen zu zeigen, wie man ein gesundes, erfülltes Leben führen kann und ...

Die Autoren beschreiben es perfekt: „Ziel dieses Buches ist es, Sie in die Geheimnisse der japanischen Hundertjährigen einzuweihen, Ihnen zu zeigen, wie man ein gesundes, erfülltes Leben führen kann und was man zu tun vermag, um sein eigenes Ikigai zu entdecken.“ (S. 15)

Ikigai bedeutet übersetzt in etwa: Das Glück immer beschäftigt zu sein. Hierbei scheint ein wichtiger Aspekt zu sein, dass man seine Arbeit sinnvoll findet, bestenfalls sogar liebt. Nebenbei wird die Wichtigkeit von sozialen Kontakten, Ernährung, Bewegung ( nicht Sport, sondern Bewegung, wie z.B. Gartenarbeit) beschrieben.

Das Buch wurde sehr abwechslungsreich geschrieben und gestaltet: Listen, Merksätze, Gedichte, Auszüge aus Interviews mit Alten, sogar dargestellte Bewegungsabläufe ( z.B. zum Yoga) erleichtern es dem Leser ungemein, für sich selber zu ergründen, was ihm wichtig ist, ihn antreibt, glücklich macht und seine Zeit beim Erleben verfliegen läßt.

Für mich waren die Ausführungen zu Resilienz und Antifragilität sowie die Einführung und Unterscheidung verschiedener Bewegungsprogramme und Darstellungen einzelner Übungen besonders interessant.

Fazit: hilfreiches Buch um sein Ikigai zu finden und sich Gedanken darüber zu machen, wie man glücklich 100 Jahre alt werden möchte.