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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2021

Der, der mit den Bienen spricht

Die Sprache der Bienen
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Klappentext:

„.. Die Betrachtung aus einem neuen Blickwinkel führt zu bisher unbekannten Einsichten. Zugleich wird durch diese neue Perspektive deutlich, wie groß unsere Wissenslücken zur Sprache der ...

Klappentext:

„.. Die Betrachtung aus einem neuen Blickwinkel führt zu bisher unbekannten Einsichten. Zugleich wird durch diese neue Perspektive deutlich, wie groß unsere Wissenslücken zur Sprache der Bienen noch immer sind und welche Forschungsarbeiten angestoßen werden müssen, um das Bild über eine der bemerkenswertesten Verhaltensleistungen im Tierreich eines Tages komplett zu machen.“



Autor Jürgen Tautz ist der, der mit den Bienen spricht. Es ist nicht mein erstes Buch von ihm über diese kleinen Wundertiere und ich dachte eigentlich, er hätte alles bereits erzählt, aber weit gefehlt. Tautz nimmt uns hier wieder mit in den Bienenstock und Kenner seiner Bücher werden zwar hier und da Dinge wiederkennen aber auch Neuigkeiten erleben die einen staunen lassen. Tautz hat eine wunderbare Art sein Wissen weiter zu geben. Hätte er damals meinen Biologie-Unterricht gehalten, wäre ich heute bestimmt so wie er…

Jürgen Tautz geht hier wieder detailliert auf das Verhalten, genauer das Sprachverhalten, der Bienen ein. Ihre Kommunikation ist eine kleine Sensation und in diesem Buch geht es ausschließlich darum.

Wer also wissen will, ob Bienen auch mal lästern oder für eine andere Biene schwärmen, sollte dieses Buch auf jeden Fall „inhalieren“ - nach beenden geht man hier wieder ganz bewusster mit diesen kleinen Flugkünstlern um als ohnehin. Das unermüdliche Drängen von Forschern und Beobachtern ist einfach nur unschlagbar, denn ohne dieses Wissen, könnte wir vieles einfach nicht verstehen und Jürgen Tautz ist wie ein Schwamm der Wissen aufsagt…

Grandios und typisch „Tautz“ - dafür gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Traumhaft!

Urtümliche Bergtäler der Schweiz
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Klappentext:

„Die Schweiz ist reich an eindrücklichen Bergtälern. Auch an solchen, die sich abseits der ausgetretenen Pfade befinden und ihre Natürlichkeit weitgehend bewahren konnten. Binntal, Valle ...

Klappentext:

„Die Schweiz ist reich an eindrücklichen Bergtälern. Auch an solchen, die sich abseits der ausgetretenen Pfade befinden und ihre Natürlichkeit weitgehend bewahren konnten. Binntal, Valle di Muggio, Safiental, Valle Onsernone, Val Ferret oder Calanca gelten als Sehnsuchtsorte und Traumlandschaften. Was sie besonders faszinierend macht, ist die Kombination aus starker Urtümlichkeit und reizvollen Kulturlandschaften. In diesem grosszügig illustrierten Band stellt der Alpenkenner Marco Volken einige der schönsten urtümlichen Täler vor. Er entwirft lebendige Porträts der Landschaften, zeigt deren Besonderheiten auf, interessiert sich für die ansässigen Menschen. Und richtet den Blick auch auf Details und vergessene Geschichten. Das Buch umfasst einen ausführlichen Serviceteil mit Wandervorschlägen, touristischen Informationen,

Hinweisen auf Übernachtungs- und Einkehrmöglichkeiten sowie Bezugsquellen für regionale Produkte.“



Hier erwartet den Leser ein wunderschönes und sehr puristisches Coffetable-ähnliches Buch mit wunderschönen Bildern und Erklärungen zur Landschaft der Schweiz und zwar zur verborgenen Schweiz. Wer meint alles bereits zu kennen, der wird hier gewiss noch ganz besondere Ecken finden. Die Täler werden alle einzeln vorgestellt und neben Texten gibt es auch traumhafte Fotografien und Tipps rund um diese entsprechende Region. Es werden Hinweise auf Sprache und Dialekte gegeben, die Möglichkeit zur Einkehr jeglicher Art und dem eigentlichen Hauptakteur: die Ruhe der Natur zu finden und zu erleben, und das ganz umsonst. Marco Volken gibt neben Wandertipps aber auch Möglichkeiten mit Bus, Bahn und Autor vor. Hier wird also jeder das finden was er gerade sucht.

Ich muss wirklich sagen, das mich dieses Buch sehr stark beeindruckt hat mit seiner Schönheit und seinem Charme - hier wurde das rustikale Flair der Gegend wunderbar in Buchform verewigt! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Danke, Asma!

Asma's Indische Küche
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Klappentext:

„Dieses Buch bietet einen einzigartigen Einblick in die echte indische Küche mit Rezepten, die auch zu Hause gut gelingen. Beeinflusst von der Küche ihrer Mogulvorfahren und dem Street Food ...

Klappentext:

„Dieses Buch bietet einen einzigartigen Einblick in die echte indische Küche mit Rezepten, die auch zu Hause gut gelingen. Beeinflusst von der Küche ihrer Mogulvorfahren und dem Street Food Kalkuttas lädt die Autorin ein zu kulinarischen Ausflügen. Die Rezepte umfassen Gerichte für zwei, unkomplizierte Mahlzeiten für die ganze Familie und Vorschläge für kleine Festessen mit Freunden oder einen grossen Festschmaus mit zahlreichen Gästen. Das Buch enthält vegetarische und Fleischgerichte, Süssigkeiten

und Getränke. Die Autorin enthüllt das Geheimnis ihres Erfolgs, erzählt die Geschichte ihres Kampfes für die Frau und beschreibt, wie Essen ihr beim Ankommen in ihrer neuen Heimat half. Sie feiert gleichermassen kulturelles Erbe, Gemeinschaft und Qualität.“



Dieses Kochbuch ist eine Hommage an die indische Kochkunst und Küche. Asma nimmt uns mit in ihr Land und weiht uns die Kunst der indischen Küche ein. Ihre Herzlichkeit springt dabei förmlich aus allen Buchseiten und wir erleben eine Köchin die mit vollem Herzblut hier ihre Rezepte weitergibt. Die Rezepte sind äußerst vielseitig und Asma nimmt alles unter die Lupe. Von süßen Gerichten bis hin zu typischen indischen Nationalgerichten wird hier alles aufgeschlüsselt und für uns Leser in Rezepten sichtbar gemacht.

Aber dieses Buch ist mehr als ein Kochbuch, denn Asma verrät auch ihr Leben und lässt dabei tief blicken. Die Frau kämpft für alles und besonders für ihre Rechte aber fest steht: Essen hält Leib und Seele zusammen, egal ob in Indien oder hier in Deutschland.

Eine wahre Lust dieses Buch zu studieren und die Rezepte auszuprobieren - Danke Asma! 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Verwurzelt mit der Heimat

Chor der Pilze
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Klappentext:

„Natürlich spricht sie die neue Sprache, auch wenn keiner in der Familie das glaubt. Dabei könnte sie, wenn sie wollte, im Kopfstand Shakespeare zitieren, bis sie Nasenbluten bekommt, behauptet ...

Klappentext:

„Natürlich spricht sie die neue Sprache, auch wenn keiner in der Familie das glaubt. Dabei könnte sie, wenn sie wollte, im Kopfstand Shakespeare zitieren, bis sie Nasenbluten bekommt, behauptet die alte Dame. Sie ist vor zwanzig Jahren aus Japan eingewandert, sitzt unverrückbar im Flur ihres kanadischen Hauses und beobachtet alles. Als sie ins Heim soll, macht sie sich mitten in einem Schneesturm davon, geht mit einem jungen Trucker, der sie aufliest, auf einen Roadtrip. Niemand weiß, wo sie sich aufhält – außer ihrer Enkelin Muriel, eine junge, schon in dem neuen Land geborene Frau, mit der die Großmutter in ständiger telepathischer Verbindung steht. Man erzählt sich drei Leben, ein altes, ein neues, ein mögliches, doppelt gespiegelt und in allen Facetten veränderlich. Ein erzählerisches Meisterstück über kulturelle Identität, Feminismus, Rassismus, und eine Hommage an die Heimat, die wir alle im Kopf haben: unsere Sprache. Mit Passagen von betörender Schönheit.“



Hiromi Goto hat mich mit diesem Buch sehr tief berührt. Die Geschichte der alten Dame ist so voller Gefühl, voller zarter Worte, voller Beobachtung und voller Ehrfurcht. Man ist als Leser sehr neugierig und verfolgt gebannt die Geschichte um ihr Leben. Goto‘s Sprachstil ist so zart und dennoch so voller Kraft, zeigt so viele gedankliche Denkweisen auf, bringt dem Leser zum nachdenken und vor allem zeigt Goto mit enormer Stärke die Kraft der Frauen. Die Frage nach Heimat ist hier der Tenor und Muriel und ihre Großmutter haben beide besondere und verschiedene Antworten darauf - genau wie jeder von uns, aber dennoch meinen wir alle das Gleiche. „Wo gehöre ich hin? Darf ich hier sein? Was soll ich hier? Warum bin ich hier?“ sind nur ein paar Fragen die aufkommen wenn man diese Geschichte inhaliert. Man liest sie nicht einfach weg, man stellt sich diese Fragen selbst und versucht eine Antwort mit der eigenen Selbstreflexion zu finden.

Diese Geschichte ist wunderbar philosophisch und hallt unheimlich nach - ich bin sehr begeistert und dankbar, diese Geschichte gelesen zu haben! 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein kleines Meisterwerk

Jeder geht für sich allein
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Klappentext:

„Mit 24 ging Momoko in die große Stadt, nach Tokyo, um die Zwänge der Provinz hinter sich zu lassen, um frei zu sein. Sie war sich für keine Arbeit zu schade, schuftete, passte sich an, gab ...

Klappentext:

„Mit 24 ging Momoko in die große Stadt, nach Tokyo, um die Zwänge der Provinz hinter sich zu lassen, um frei zu sein. Sie war sich für keine Arbeit zu schade, schuftete, passte sich an, gab sich, wie man es von ihr erwartete: folgsam, freundlich, auf Harmonie bedacht. Und schlug so unversehens den Weg ein, den die Gesellschaft ihr vorgab: Mann, Kinder, ein schönes Zuhause. Jetzt, mit 74, ihr Mann ist tot, die Kinder sind erwachsen und aus dem Haus, denkt Momoko nach. Über die Träume, die sie einst hatte. Über die Liebe. Über das Altern. Über Einsamkeit. Und nach fünfzig Jahren Leben mit der Hochsprache kommt mit Macht wieder, was die junge Momoko in Tokyo immer für ein Stigma hielt: ihr Dialekt. Ihre Heimat.“



Für dieses Buch gibt es nicht nur 5 von 5 Sterne sondern auch nur ein Wort: wunderschön. Die Geschichte um Momoko ist so ehrlich, so bewegend und so aktuell. Wakatake hat mit Momoko eine sehr starke Persönlichkeit geschaffen, die man bewundert, obwohl sie es nicht möchte, denn das was sie in ihrem Leben geschaffen hat, ist für sie „normal“, es musste so sein, sollte so sein, musste so kommen. Jetzt, wo sie allein ist, versinkt sie in ihren Träumen und es tut manchmal weh zu sehen, was sie alles nie erlebt hat, was sie verloren hat, was ihr verwehrt wurde bzw. wie sie sich angepasst hat um in das Raster aller zu passen. Man merkt als Leser ihren Drang nach Freiheit, nach frei und offen sein, so zu leben, wie sie es gern möchte, auch jetzt im Spätherbst ihres Lebens…Sie ist dabei keineswegs undankbar…aber ,an darf doch mal träumen, oder? Denn schlussendlich geht jeder für sich allein…wie der Titel schon besagt.

Die Sprachmelodie ist hier enorm und hat mich umgehauen mit ihrer Stärke. Der Inhalt bzw. der Tenor der Geschichte gab mir dann noch den Rest und versetzte mich in einen Rausch der Zeilen - welch ein tiefgründiges und bewegendes Buch rund um die Suche nach Freiheit, Heimat und dem Weg zurück zu den Wurzeln die einen erden, bei denen man sich wohl fühlt, die einem das Gefühl von Geborgenheit geben…Wow!

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