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Veröffentlicht am 15.07.2021

Wohlfühlroman für den Liegestuhl!

Bernsteinsommer
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Das Buch handelt von der Konditorin Christina, die ein eigenes Cafe besitzt. Im Privatleben läuft es nicht rund, sie steht kurz vor der Scheidung, da ihr Mann sich anderweitig verliebt hat. Auch die Sorgen ...

Das Buch handelt von der Konditorin Christina, die ein eigenes Cafe besitzt. Im Privatleben läuft es nicht rund, sie steht kurz vor der Scheidung, da ihr Mann sich anderweitig verliebt hat. Auch die Sorgen um ihren demenzkranken Vater treiben Christina um. Er verändert sich, verschwindert immer mehr in seiner eigenen Welt, früher hat er gern gemalt, jetzt weiss er oft nicht was er mit der Kreide anfangen soll. Erst ein altes Gemälde führt Christina auf die Spuren der Vergangenheit, nach Rügen und zu einer Verwandten, die sie aus der Kindheit kennt.

Wieder mal ist Anne Barns hier ein ganz zauberhafter Wohlfühlroman gelungen, den man wunderbar am Strand oder auf dem Liegestuhl im Garten genießen kann! Dank des leichten, lockeren und flüssigen Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten. Trotzdem schafft es die Autorin immer wieder berührende Themen wie die Alzheimer-Erkrankung des Vaters mit in die Geschichte einzubringen und ihr soTiefe zu verleihen.

Christina ist eine sympatische Protagonistin, ich konnte ihr Verhalten gut nachempfinden, besonders natürlich auch die Sorge um ihren Vater. Was ich aber etwas störend fande, beziehungsweise unrealistisch war, dass sich alle Probleme sehr schnell in Wohlgefallen auflösen und die Handlung dadurch manchmal etwas "vor sich hin plätschert". Auch die Liebesgeschichte liest sich relativ oberflächlich, dafür ist aber das Thema Demenz wirklich berührend und authentisch beschrieben. Realistisch wird der Alltag beschrieben, der dem Vater immer schwerer fällt und was auch für Christina nicht einfach ist.

Der Roman spielt teilweise wieder auf Rügen und diese Insel wurde wieder sehr schön bildhaft beschrieben und hat Erinnerungen bei mir geweckt-da bekommt man richtig Fernweh! Auch backen, Kuchen und Köstlichkeiten kommen wieder nicht zu kurz und geben dem ganzen ein Urlaubs-und Wohlfühlflair!

Fazit: Wer gedanklich verreisen möchte und einen absoluten Wohlfühlroman sucht, der nicht immer ganz realistisch daher kommt, aber sehr sympathisch ist, der sollte hier unbedingt zugreifen! Ich empfehle das Buch gern weiter.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Eva zwischen den Stühlen

Die Frau im Park
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Vor 15 Jahren wurde die Karriere von Eva Rosenberg jäh unterbrochen, da ihre Tochter Alisa einen schweren Autounfall hatte und seitdem im Rollstuhl sitzt. Nun ist Alisa so weit auszuziehen und ...

Vor 15 Jahren wurde die Karriere von Eva Rosenberg jäh unterbrochen, da ihre Tochter Alisa einen schweren Autounfall hatte und seitdem im Rollstuhl sitzt. Nun ist Alisa so weit auszuziehen und ihr eigenes Leben in Berlin aufzubauen. Zurück bleibt Eva, die mit ihrer Zeit nun nichts anzufangen weiss. Da ihr Mann viel arbeitet und oft auf Geschäftsreisen ist, ist die Liebe kühl geworden. Eva geht nun stundenlang im Englischen Garten spazieren und trifft dort auf Sportlehrer Ben. Sie kommen ins Gespräch, Eva verschweigt aber das sie verheiratet ist...

Dieses Buch ist eine schöne, leichte Lektüre, die durch einen lockeren und einfachen Schreibstil besticht. Es ist wie geschaffen dafür das Buch mit in den Urlaub zu nehmen, oder bei einem Glas Wein im Garten oder auf dem Balkon zu genießen. Durch den Schreibstil fliegt man nur so durch die Seiten, ausserdem ist das Buch wirklich sehr schön aufgemacht. Nicht nur das Cover besticht, sondern auch vor jedem Kapitelanfang gibt es die hübsche Zeichnung einer Blüte, so eignet sich das Ganze auch als Geschenkidee.

Eva ist eine sympatische Frau mittleren Alters, die Tochter war bis zum Zeitpunkt des Auszugs ihr Wichtigestes im Leben, und so fällt Eva in eine kleine Sinnkrise, was im Buch auch schön beschrieben wird. Die Geschichte ist wirklich schön zu lesen auch wenn einiges etwas vorhersehbar ist. Ausserdem wird mir das Leben von Alisa im Rollatuhl etwas zu "rosarot" beschrieben, da fehlte mir speziell bei diesem Thema, aber auch generell in der Geschichte hier und da einfach der Tiefgang. Ben ist fast ein wenig zu perfekt beschrieben, hier haben mir ein wenig die Ecken und Kanten gefehlt. Auch konnte ich die beiden und ihr Verhalten nicht immer ganz nachvollziehen. Dafür fand ich viele der Nebencharaktere wie Evas oder Bens Freunde gelungen dargestellt. Gut fand ich auch, dass das Buch so alltäglich daher kommt. Diese Geschichte könnte so, oder so ähnlich wirklich irgendwo passieren. Mit dem Ende hatte ich gerechnet, ich fand es aber auch gut und passend.

Fazit: Eine schöne Geschichte aus dem Leben einer Frau die mitten im Leben steht und sich nun in einer Sinnkriese befindet. Das Buch besticht mit einem lockeren Schreibstil und einer sympatischen Protagonistin, mir fehlte aber bei dem Buch etwas die Tiefe.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine ganz persönliche Trauerbewältigung

Betreff: Falls ich sterbe
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In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die ...

In diesem autofiktionalen Buch erzählt die Autorin eine besondere und bewegende Geschichte. Ehemann Aksel sendet eines Tages eine Mail mit dem Betreff: "Falls ich sterbe". Die Mail enthält die wichtigesten Passwörter und Dokumente. Was keiner ahnen kann: ein paar Monate später stirbt Aksel tatsächlich an Herzversagen, eines Nachts, unbemerkt im Bett. Was dies mit seiner Frau macht, wie sie die Trauer bewältigen kann und was in ihr während dieser schweren Zeit vorgeht, kann man in diesem Buch lesen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. Einmal nach dem Tod von Aksel, und dann enthält die Geschichte aber auch viel aus der Vergangenheit des Paares, das erste Kennenlernen, Reisen, gemeinsame Wohnung und schließlich auch die Geburt ihres Sohnes.

Ich finde es immer sehr schwierig ein Buch zu bewerten das so persönlich geschrieben wurde und dann noch so ein traumatisches Thema behandelt. Ich ziehe den Hut vor jedem, der so eine ganz persönliche Geschichte mit einer großen Leserschaft teilt. Der Schreibstil ist leicht verständlich und eher distanziert geschrieben, dennoch blitzen immer wieder Augenblicke durch, die sehr emotional geschrieben sind. Und ich verstehe auch diese gewisse Distanz, denn es muss eine große Überwindung sein überhaupt mit so einem Thema die Geschichte zu beginnen. Die Geschichte handelt zum großen Teil um die Trauerbewältigung, um den Umgang mit dem Tod, wie unterschiedlich die Reaktionen ausfallen von der Familie, von Freunden, Bestattern und sogar Ärzten! Teilweise war ich wirklich entsetzt und schockiert wie gerade vom "Fachpersonal" mit einer leidenden Person umgegangen wird! Aber es gibt nicht nur negative Erfahrungen in der Zeit der Trauer, auch sehr viel Zusammenhalt und Stärke erfährt Carolina von Familie und Freunden, die sie immer wieder aufbauen und unterstützen wo sie können!

Der Zweig in der Vergangenheit liest sich meiner Meinung nach auch etwas distanziert, vielleicht liegt es daran, dass hier immer wieder große Zeitsprünge in der Handlung sind und die Themen so nicht wirklich vertieft werden, was ich oft schade fand! Ausserdem hatte ich oft den Eindruck es liegt auch an der Persönlichkeit des Paares. Carolina erwähnt einmal, dass beide nicht sehr emotionale Menschen sind und das merkt man im Buch immer wieder. So kann ich auch nicht immer hundert Prozent ihre Entscheidungen nachvollziehen. Andererseits finde ich es unglaublich toll wie ehrlich die Autorin alles schreibt und nichts beschönigt wird.

Am Ende muss ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe und auch interessant fande, ich aber nicht so sehr an die Protagonisten rangekommen bin wie ich erst vermutet habe. Ich habe auch mit Carolina mitgelitten, aber es konnte mich nicht ganz so berühren wie ich dache, was am eher distanzierten Schreibstil lag. Trotzdem kann ich das Buch weiterempfehlen, wenn einen die Thematik Trauerbewältigung interessiert.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Fernweh

Sommerreise ins Glück
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Deira wurde von ihrem langjährigen Lebenspartner betrogen und im Stich gelassen-deshalb beschließt sie sein Auto zu klauen und allein auf große Reise nach Frankreich zu gehen! Die kürzlich verwitwete Grace ...

Deira wurde von ihrem langjährigen Lebenspartner betrogen und im Stich gelassen-deshalb beschließt sie sein Auto zu klauen und allein auf große Reise nach Frankreich zu gehen! Die kürzlich verwitwete Grace macht sich zum ersten Mal allein auf eine Reise auf, im Gepäck Rätsel ihres verstorbenen Mannes die es zu lösen gibt um am Ende an einen "Schatz" zu kommen. Die Frauen treffen auf der Fähre Richtung Frankreich aufeinander und nach einigen Zufälle setzten sie die Reise gemeinsam fort von Frankreich nach Spanien.

Dies ist nicht der erste sommerliche Roman der Autorin den ich gelesen habe, und wieder hat mir dieses neue Buch von ihr viel Spaß, Freude und Fernweh bereitet! Die Autorin versteht es jedes mal tragische und tiefgründige Themen in ihre Geschichte einzubringen. Trotzdem macht man sich aber auch jedes mal auf eine kleine, virtuelle und entspannende Urlaubsreise auf-und beide so unterschiedlichen Themen passen trotzdem letztlich gut zusammen!

Der Schreibstil ist sehr malerisch und bildhaft. Die Autorin schafft es jedes mal die verschiedenen Städte in Frankreich und dann auch Spanien zu beschreiben und der Leser fühlt sich, als würde er selber durch die Gassen streifen, ein Glas Wein trinken und die alten Kirchen vor Augen haben.

Die Geschichte behandelt Themen wie Freundschaft, die Suche nach Glück, der Glaube an sich selbst und die eigene Zufriedenheit. Ausserdem werden die Frauen diesmal mit allerhand Rätseln konfrontiert, die mit den verschiedenen Städten zusammen hängen durch die man reist. Das Buch ist nicht unbedingt nur eine leichte Urlaubslektüre. Man wird auch mit tragischen Dingen konfrontiert wie zum Beispiel dem Tod. Darauf muss man sich einstellen.

Die Geschichte hat mir insgesamt sehr gefallen, gerade der Teil in Spanien. Ich habe viel gegoogelt und einige Städte auf meine "Reiseliste" mit aufgenommen die mich nach dem Buch sehr interessieren! Nur der Anfang war etwas zäh und auch durch zu viele Zufälle gespickt, ebenso das Ende. Ausserdem ist mir dann dann doch etwas zu kitschig geraten durch das sonst tiefgründige Buch. Die beiden Protagonistinnen sind mir immer mehr ans Herz gewachsen. Fand ich sie anfangs noch etwas seltsam in ihrem Verhalten, habe ich sie mit der Zeit doch immer mehr verstehen können und mochte beide gern, wobei Grace mir noch sympathischer war.

Fazit: Nachdem ich Zeit brauchte ins Buch reinzukommen, hat mich die Geschichte dann doch noch sehr mitreißen können und hat mich gut unterhalten! Das Ende war mir etwas zu kitschig und es waren mir öfter der Zufälle zu viel, aber dies ist ja immer auch Geschmackssache. Ich empfehle den Roman gern an Leser die tiefsinnigere Urlaubslektüre suchen.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Schicksale vor der Küste Siziliens

Wohin mein Herz dich trägt
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Die frisch getrennte Elena macht Urlaub bei ihrem Cousin Luigi auf Sizilien. Nach ein Paar Tagen fallen ihr ein freundlicher Mischlingshund mit seinem weniger freundlichen Besitzer auf. Nach und nach aber ...

Die frisch getrennte Elena macht Urlaub bei ihrem Cousin Luigi auf Sizilien. Nach ein Paar Tagen fallen ihr ein freundlicher Mischlingshund mit seinem weniger freundlichen Besitzer auf. Nach und nach aber bröckelt die unfreundliche Art des Fremden und Elena und besagter Mann, Gabriel, kommen sich näher. Gabriel ist Arzt und hilft bei den Flüchtlingsbooten, die in der Nähe ankommen. Elena begleitet ihn dorthin und lernt das Mädchen Imani und ihre unglaubliche Geschichte kennen!

Der Schreibstil war wieder einmal sehr gelungen! Anfangs locker-leicht wie eine schöne Sommerlektüre mit wunderschönen, bildhaften Beschreibungen von der Landschaft Siziliens. Man merkt Jani immer an, dass sie schon an den Orten war von denen sie schreibt! Nicht nur tolle Landschaften sondern auch witzige Details wie ein "erotisches Cafe", das es laut Jani wirklich dort geben soll, machen das Buch schon einzigartig. Selten ist es so das ich den Wein auf der Zunge und die Geräusche der Wellen so schmecken bzw. hören kann wie bei den Büchern der Autorin! Aber Jani kann auch anders. So locker und leicht die Geschichte beginnt, gibt es doch auch immer ein wichtiges Thema, dem sie sich in den Büchern widmet. Die Dramatik der Flüchtlinge, die Angst und leise Hoffnung, das Entsetzen und die psychische Belastung der Menschen dort wird so eindrücklich geschrieben, Wahnsinn! Man fühlt sich als würde man selbst in der engen, stickigen Unterkunft stehen und ohnmächtig zuhören wie viele schon wieder auf dem Weg nach Europa ertrunken sind.

Die Geschichte der Flüchtlinge und vorallem das Schicksal von Imani haben mich wirklich sehr berühren können! Ich habe geweint und gelacht, war unglaublich wütend und wurde so mitgerissen! Leider hat mir aber die Liebesgeschichte der Protagonisten nicht so sehr gefallen. Ich fand sie kitschiger und klischeehafter als bei Janis anderen Romanen, zudem wurde ich mit Gabriel nicht warm. Erst ganz zum Schluss habe ich ihn besser verstehen können aber das hat auch nicht alles wieder gut gemacht, in meinen Augen. Elena dagegen hab ich bewundert und fand ich eine tolle, starke Frau. Ich fand es zudem diesmal etwas vorhersehbarer und hatte einiges schon geahnt. Deshalb insgesamt einen Punkt Abzug. Trotzdem 4 Sterne für die grandiosen Beschreibungen von Sizilien, einer starken Protagonistin in der zweiten Hälfte der Geschichte, und vorallem für Imani und die wichtige Thematik der Flüchtlinge die Jani anspricht und die mich unheimlich berührt und auch zum nachdenken gebracht hat.

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