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Veröffentlicht am 09.11.2021

Zwei Liebende wie Katz und Maus

Only Us - Unvergesslich
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"Unvergesslich" ist der 2. Teil der Only Us - Reihe aus der Feder von Autorin Melanie Harlow und erzählt die Geschichte von Chloe und Oliver. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und kann daher auch ...

"Unvergesslich" ist der 2. Teil der Only Us - Reihe aus der Feder von Autorin Melanie Harlow und erzählt die Geschichte von Chloe und Oliver. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und kann daher auch selbstständig gelesen werden.

Chloe Sawyer und Oliver Pemberton sind Freinde fürs Leben. Seit ihrer frühen Kindheit sind die beiden irgendwie unzertrennlich, wobei sie vor keinem Streich, keinem Ärger zurückschrecken und sich andauernd mit aberwitzigen Wetten gegenseitig herausfordern.
Doch Dinge ändern sich und annähernd 20 Jahre später scheint von der Freundschaft zwischen ihnen nicht viel übrig. Zu viel ist zwischen ihnen passiert, zu viel hat sich geändert und Chloe kann Oliver einfach nicht mehr vertrauen. Es ist schließlich reichlich schwer mit jemanden befreundet zu sein, den man aus Überzeugung hasst.
Und während Chloe plant Oliver bis zu ihrem Lebensende aus dem Weg zu gehen, verfolgt dieser andere Pläne.
Oliver will sich den Traum von einer eigenen Destillerie erfüllen und er braucht niemand anderen als Chloe Sawyer, um das zu tun. Und wie es der Zufall will, war das auch schon immer Chloes großer Wunsch, doch beinhaltete der nie Olivers Anwesenheit.
Ist eine Zusammenarbeit zwischen ihnen überhaupt möglich, nach allem was passiert ist? Kann Oliver Chloe von dieser einen, letzten Chance überzeugen? Und kann Chloe der knisternden Anziehungskraft zwischen ihnen widerstehen?
Auf 336 mitreißenden Seiten findet ihr die Antworten.

Mir hat "Only Us - Unvergesslich" insgesamt gut gefallen, wobei es doch einige Aspekte gegeben hat, die ich persönlich nicht ganz rund fand. Aber alles schön Step by Step:

Das Cover ist in meinen Augen sehr ansprechend. Die Farbabstufung ist eine nette Idee und macht optisch echt was her. Die kleinen goldenen Details geben dem Gesamtbild das gewisse Etwas. Es ist zweifellos ein hübsches Cover, aber ehrlich gesprochen ist es keines, das für mich sehr aus der Masse heraussticht.

Eine Sache, die mich an diesem Buch wirklich begeistert hat, ist der wunderbare Schreibstil. Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Oliver und Chloe, wobei auch immer wieder kleine Rückblenden in ihre gemeinsame Vergangenheit eingeflochten werden. So entsteht beim Lesen ein Gefühl von Abwechslungsreichtum, das der Geschichte echt Pepp verleiht.
Darüber hinaus hat Melanie Harlow einen Weg gefunden so geschickt mit ihren Worten umzugehen, dass ein unwiderstehlicher Sog entsteht, der einen nicht so schnell wieder loslässt. Sie schreibt eingängig, lebendig und sehr bildhaft. In der Kombination war es absolut mitreißend.
Erstmal angefangen mit dem Buch, konnte ich es nie wirklich lange beiseite legen und so ließ es sich super schnell und locker runterlesen.

Das hat mich auch sehr für die kleineren Schwächen in der Handlung entschädigt. Für meinen Geschmack hätte das Buch etwas dynamischer und überraschender ausfallen können. Ab einemem gewissen Punkt war der Verlauf der Geschichte recht vorhersehbar und auch die Spannungsverteilung hätte etwas geschickter sein können. Nach einem vielversprechenden Start plätschert die Geschichte im Mittelteil eher vor sich hin, um zum Schluss eher übereilt abgeschlossen zu werden. Was der Handlung an Spannung jedoch fehlt, macht wie gesagt der Schreibstil größtenteils wett.

Mit den Protagonisten in diesem Roman bin ich nur bedingt warm geworden. Besonders Chloe hat mich ein wenig enttäuscht, da ihre Entwicklung nicht wirklich zu dem Bild gepasst hat, das am Anfang von ihr gezeichnet wird. Man lernt sie als starke, ambitionierte und selbstbewusste Frau kennen. Ihre beruflichen Ziele und Wünsche hat sie klar vor Augen und es wird schnell deutlich, dass sie sehr engagiert daran arbeitet, diese zu verwirklichen. Das hat mir sehr gefallen.
Auch ihre entschlossene Abneigung gegenüber Oliver war sehr glaubhaft dargestellt. Sie wirkte so zielgerichtet, entschieden und skeptisch ihm gegenüber, dass ich dachte, der wird sich ganz ordentlich ins Zeug legen müssen, um ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.
Leider ist Chloes Entschlossenheit aber innerhalb weniger Kapitel vollständig verpufft. Sie ist nachgiebig, inkonsequent und schrecklich beeinflussbar in einem Ausmaß, das einfach nicht zu dem passen will, was noch zu Beginn der Geschichte geschrieben wird. Ihr Handeln war für mich schwer nachzuvollziehen und teilweise war ich richtig genervt ob ihrer Naivität und Beeinflussbarkeit. Noch schlimmer war nur, dass sie mit Oliver herumgewitzelt hat, wie beeinflussbar und durchschaubar sie doch sei.
Dieses Verhalten zieht sich durchs Buch wie ein roter Faden und hat die Protagonistin nach meinem Empfinden leider in kein gutes Licht gerückt.

Oliver auf der anderen Seite fand ich rückblickend ein wenig sympathsicher, wenn auch nicht weniger schwierig als Charakter. Mir hat gefallen, dass er zumindest bemüht war, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, sein Handeln zu hinterfragen und zu überlegen, was er besser machen kann. Dennoch bleibt auch das größtenteils sehr oberflächlich. Stattdessen leistet er sich direkt den nächsten (eigentlich) unverzeihlichen Fehltritt, als hätte er kein bisschen aus seinen Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Trotz seiner annähernd 30 Jahre verhät er sich wie ein Impulsgesteuerter Teenager, dem noch dazu alles zu leicht gemacht wird.
Ich wünschte die Autorin hätte ihm ein paar mehr Stolpersteine in den Weg gelegt, denn so leistet sich Oliver eine Katastrophe nach der Nächsten ohne wirklich je Konsequenzen zu spüren. Seinem Charakter hätte es sicherlich nicht geschadet, sich etwas mehr ins Zeug legen zu müssen.

Oliver und Chloe zusammen toll zu finden war angesichts dieser Punkte nicht einfach. Man wünscht sich permanent sie wäre konsequenter und er aufrichtiger und erwachsener.
Ich denke ihre Dynamik hätte mir ein wenig mehr zugesagt, wenn sie sich auf emotionalere Art mit dem jeweils anderen auseinandergesetzt hätten. Ihre Beziehung lebt aber überwiegend durch Körperlichkeiten.
Überhaupt finden sich in der zweiten Hälfte des Buches viele explizite Szenen zwischen Oliver und Chloe. Prinzipiell gehört das auch zum Genre dazu, so auch hier. Aber am Ende liefern diese Szenen (finde ich) keinen wirklichen Mehrwert für die Geschichte, daher wird es in meinen Augen etwas problematisch, wenn sie anfangen die Handlung zu überschatten.
Und in diesem eher kurzen Buch, nehmen gerade diese Szenen doch sehr viel Raum ein, die eventuell besser in die Charakterentwicklung oder Handlung investiert gewesen wären.

Unterm Strich hat mich "Only Us - Unvergesslich" nicht so vom Hocker gehauen, aaaber aller Kritik zum Trotz war es dennoch gut zu Lesen. Man kann gut in der Geschichte abtauchen, die Handlung plätschert so vor sich hin und der Unterhaltungsfaktor ist auch da.
Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass dieser Roman für mich nichts Besonderes war. Dafür waren mir die Charaktere zu schwierig und die Handlung zu flach. Richtig Enemies-to-Lovers war es leider auch nicht.
Es mag also etwas an Substanz fehlen, aber für Nebenher ist es eine super Lektüre, die man aufschlagen, genießen, zum Schluss aber auch weglegen kann, ohne ihr groß nachzuhängen. Wer also gerne wieder einen kurzweiligen, romantischen und prickelnden Roman zum Abschalten sucht, wird hiermit sicher nichts falsch machen.

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  • Erzählstil
  • Charaktere
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 16.07.2021

Auf Spurensuche in Frankreich

Das Erbe von Lorraine
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In dem leichten Sommerroman "Das Erbe von Lorraine" geht es um die lebensfrohe Isabelle. Verlassen vom langjährigen Freund und nachdem die Bank ihre Kreditzusage für das geplante, eigene Café aus heiterem ...

In dem leichten Sommerroman "Das Erbe von Lorraine" geht es um die lebensfrohe Isabelle. Verlassen vom langjährigen Freund und nachdem die Bank ihre Kreditzusage für das geplante, eigene Café aus heiterem Himmel zurückzieht, steht die junge Frau vor einem Scherbenhaufen.
Doch ihr Blatt soll ich ebenso unerwartet wieder wenden, als ein mysteriöser Brief aus Frankreich sie erreicht. Eigentlich richtet sich dieser an ihre Mutter Mathilde und ordert sie in einer dringenden Familienangelegenheit nach Frankreich - dabei hat Mathilde dort gar keine Verwandschaft.
Da ein Tapetenwechsel aber genau das richtige für Isabelle zu sein scheint, macht sie sich kurzerhand mit der Vollmacht ihrer kranken Mutter auf den Weg nach Lothringen, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Die Reise führt sie nicht nur auf die Spur eines lange gehüteten Familiengeheimnisses, sie begegnet dort auch einer unerwarteten Liebe...

Der Schreibstil von Autorin Jana Engels ist locker-leicht und flüssig, sodass man sich schnell in den Seiten ihrer Geschichte verlieren kann. Besonders die Beschreibungen der Umgebung fallen facettenreich und bildhaft aus und erlauben dem Leser, sich in die Sommerhitze Frankreichs wegzudenken.

Die Charaktere sind nahbar und authentisch und es fällt leicht, sie gern zu haben. Besonders Isabelle ist mit ihrer Art ungemein sympathisch. Da wir die Handlung aus ihrer Perspektive heraus erleben, sind es besonders ihre Gedanken und Gefühle, die vorrangig beschrieben werden.
Die Nebencharaktere waren mir ebenfalls im Großteil sympathisch, hier hätte ich mir allerdings ein wenig mehr Authentizität gewünscht. Die allermeisten treten nur selten auf und wenn, dann nur um "eine ihnen zugedachte Aufgabe zu erfüllen", die die Geschichte etwas vorantreiben soll. Obwohl sie durchaus ihren Anteil an der Handlung haben, wirkten Figuren wie Mathilde oder selbst der Anwalt Antoine auf mich mehr, als seien sie etwas farblose Statisten mit mehr oder eben weniger Redeanteil.

Handlungs-technisch hat mich die Geschichte auch abholen können. Die Idee war gut konzipiert und umgesetzt und als Leserin war ich sehr interessiert daran herauszufinden, was nun dieses Titel-gebende Geheimnis eigentlich ist. Spannungstechnisch hatte das Buch für mich dann wieder Höhen und Tiefen. Mir persönlich hätte ein etwas ausgewogenerer Spannungsbogen mehr zugesagt. Etwa bis zur Hälfte des Buches erhält man nur ausgesprochen wenige Hinweise und vage Andeutungen, die zur Lösung des Rätsels beitragen, sodass es mit der Handlung gefühlt nur langsam voran geht. Die große Auflösung folgt dann Knall auf Fall und so plätschert das letzte Drittel der Geschichte eher mäßig spannungsvoll vor sich hin. Beziehungsherausforderungen und Zukunftsängste der Protagonistin haben dann aber dafür gesorgt, dass man doch mit Vergnügen bis zum Ende weiter gelesen hat. Die Belohnung erfolgt in Form eines herzerwärmenden und kitschig-süßem Happy End, wie man es sich nach einer solchen Geschichte eben wünscht.

Insgesamt hat mir "Das Erbe von Lorraine" von Jana Engels aber doch wirklich gut gefallen. Es ist das perfekte Buch für den Urlaub oder einfach zum Ausspannen zu Hause, wenn man was zum Faulenzen in der Hitze sucht oder auch nur bisschen Kopfkino-Ferien vom Alltag braucht. Man bekommt eine süße, sehr romantische Liebesgeschichte und kann gleich ein wenig miträtseln, wenn es darum geht, das mysteriöse Familiengeheimnis zu lüften. Mein neues Lieblingsbuch ist es leider nicht geworden, aber die Leseempfehlung ist es allemal wert.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Der Auftakt einer schönen Football-Romance Reihe

Game on - Mein Herz will dich
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Fans von Collegestories und der Sportler-Thematik werden an der Game On- Reihe nur schwer vorbei kommen. Mich haben hauptsächlich die Cover auf die Reihe aufmerksam gemacht, da ich diese wirklich schön ...

Fans von Collegestories und der Sportler-Thematik werden an der Game On- Reihe nur schwer vorbei kommen. Mich haben hauptsächlich die Cover auf die Reihe aufmerksam gemacht, da ich diese wirklich schön gestaltet finde. Schlicht aber ästhetisch. Der Klappentext klingt dazu auch vielversprechend.
Es geht um Anna Jones und Drew Baylor. Anna hat nur ihren möglichst guten College Abschluss im Kopf. Drew ist der Star-Quarterback des Universitätsteams und hat gute Chancen auf die Profi-Liga. Eine ungleiche Kombination und doch fliegen sofort die Funken, als sich die beiden in ihrem Kursraum zufällig über den Weg laufen. Nach einem unvorhergesehenen On-Night-Stand beschließen die beiden Regeln aufzustellen, wie es zwischen ihnen weitergehen soll. Doch genau darin sind sich die beiden uneinig. Anna ist sicher, aus ihnen kann nicht mehr werden, doch Drew ist entschlossen ihre Meinung zu ändern.

Grundsätzlich war der Einstieg in das Buch sehr leicht. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Es wird abwechselnd mal aus der Sicht Annas, mal aus der Sicht Drews geschrieben, was mir gut gefallen hat. Mit Anna und Drew hat die Geschichte auch zwei interessante Protagonisten mit Ecken und Kanten.

Leider konnte ich Anna's Beweggründe nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr ganz nachvollziehen. Trotz ihrer nachfühlbaren Unsicherheiten war ihre kategorische Ablehnung einer Beziehung zu Drew nicht schlüssig für meinen Geschmack.

Drew war in seinem Charakter dann doch etwas nahbarer für mich. Er hat einige überraschende Charakterzüge, was wohl mit dem Klischee-Bild der "dummen Sportskanone" aufräumen sollte. Außerdem hat es seine wunderbare Art schwer gemacht, ihn nicht zu mögen, besonders wenn man erfährt, was er in seinem Leben schon alles hat durch machen müssen.
Dann kam er zu Beginn mit einem Image als Frauenheld und Playboy daher, was besonders Anna durch ihre Sicht in den ersten Kapiteln stark bekräftigt. So wirklich passend wollte dieses Bild für mich aber nicht. Und ich meine damit nicht "oh der ist ja gar nicht so ein Frauenheld, wie es nach Außen immer wirkt" sondern irgendwie passen Image und Drews Art null zusammen. Da gab es Leute in Drews Umfeld, auf die diese Beschreibung eher gepasst hätte und die sich gerade auch für Ihre Außenwelt so gegeben haben. Für Drew kann ich das jedoch nicht sagen.

Handlungs-technisch hat mich dieser erste Teil auch nicht komplett abholen können, wobei ich finde, dass 500 Seiten für eine solche Geschichte auch etwas hoch angesetzt sind. Es war viel Auf und Ab zwischen Anna und Drew. Sowas kann in einem Young Adult Roman durchaus spannend sein, hier ist der Funke aber nicht richtig übergesprungen. Zum Ende hin gab es dann eine spannende (wenn auch nicht direkt überraschende) Wendung, die der Geschichte in meinen Augen etwas mehr Tiefgang verleihen konnte.

Obwohl ich ein Paar Kritikpunkte habe, ist Game On - Mein Herz will dich unterm Strich aber ein schönes Buch, das man sehr gut mal zwischendurch oder einfach zum abschalten in die Hand nehmen kann.

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Veröffentlicht am 06.05.2024

Okay für Zwischendurch

Absturz
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Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das ...

Ich fand das Debut von T.J. Newman richtig gut und habe mich dann entsprechend gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von ihr erscheinen soll. Ihr neuer Thriller „Absturz“ greift abermals das Thema einer Flugzeugtragödie auf und schmeißt die Leser direkt ins kalte Wasser – im wahrsten Sinne des Wortes. Kaum hat Flug 1421 von Honolulu nach Kalifornien den Boden verlassen stürzt die Maschine in den Pazifik. Für die Überlebenden Passagiere und Crewmitglieder beginnt ein erbarmungsloser Kampf ums Überleben.
Das Hörbuch wird gelesen von Uve Teschner und Michaela Gaertner, die sich sehr schön hier ergänzen konnten. Die beiden Sprecher haben meiner Meinung nach einen tollen Job gemacht und den Charakteren wirklich Leben eingehaucht, wobei mir die Kapitel von Uve Teschner persönlich etwas mehr zugesagt haben.
Das Hörbuch war von Anfang bis Ende absolut spannungsgeladen und während sich eine Katastrophe an die nächste reihte, blieb kaum Zeit zum Atemholen. Die Autorin versteht sich darauf gleich zu Beginn ein ordentliches Tempo vorzulegen und dieses auch beizubehalten. Der Erzählstil ist flüssig, als auch bildhaft und passt perfekt zu dieser Sorte Katastrophen-Thriller. Nur mit den technischen Details ist Newman gerne mal etwas über die Stränge geschlagen.
Während ich den Einstieg ins Buch, in dem sich auch der Absturz ereignet, noch sehr gut fand, hat mein Interesse an der Story allerdings mehr und mehr nachgelassen, sobald die Mitte hinter mir lag. Die Charaktere haben sich alle ein wenig eindimensional und stereotypisch angefühlt, sodass ich besonders bei denen, die im Flugzeug eingeschlossen waren, nicht den größten Antrieb hatte mitzufühlen. Die Familie Kent, insbesondere Chris und Will, lernt man etwas besser kennen, da sie quasi die Helden der Geschichte sind, und auch wenn ihre Backstory ganz interessant war, waren mir die beiden als Figuren einfach nicht sympathisch. Sie haben jede Situation mit einer Selbstverständlichkeit an sich gerissen, als wären sie die einzig kompetenten Menschen in dieser Geschichte. Da hat auch nicht geholfen, dass die Autorin versucht hat das so zu verkaufen, als seien Chris und Will besser als Militär, Seenotrettung und Bordpersonal zusammen.
Insgesamt hatte ich bei diesem Buch einfach das Gefühl, dass sich die Geschichte besser auf der Leinwand gemacht hätte. Das Lesen bzw. Zuhören gibt einem zu viel Zeit sich an Details oder Elementen der Geschichte aufzuhängen, die nicht rund sind und wenn man zu sehr ins Grübeln darüber kommt, wie realistisch oder unrealistisch eine Szene ist, schmälert das irgendwann den Unterhaltungsfaktor. Für mich lief es leider darauf hinaus.
Am Ende des Tages war „Absturz“ von T.J. Newman ganz in Ordnung, mehr aber auch nicht. 2.5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2023

Eher unbeeindruckend

Atalanta
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Vom eigenen Vater als Säugling verstoßen und zum Sterben im Wald ausgesetzt überlebt Atalanta nur durch die Gunst der jungfräulichen Göttin Artemis. Großgezogen von einer wilden Bärenmutter, bis sie alt ...

Vom eigenen Vater als Säugling verstoßen und zum Sterben im Wald ausgesetzt überlebt Atalanta nur durch die Gunst der jungfräulichen Göttin Artemis. Großgezogen von einer wilden Bärenmutter, bis sie alt genug ist von ihr zu lernen, wird Atalanta unter Artemis Führung zu einer sagenhaften Jägerin, zu einer Heldin, wie es sie nur einmal in ganz Griechenland gibt. Um zu beweisen, dass Atalanta es selbst mit den größten Helden der Antike aufnehmen kann, trägt Artemis ihrem Schützling auf, sich in ihrem Namen Jason und seinen sagenhaften Argonauten auf der Jagd nach dem legendären goldenen Vlies anzuschließen. Verspottet und unterschätzt von ihren Mitstreitern muss Atalanta fernab der Heimat lernen, dass es ihr alles abverlangen wird, sich als Heldin unter ihnen zu beweisen.

Atalanta von Autorin Jennifer Saint gibt erneut einer der eher unbekannten Frauengestalten der griechischen Mythologie eine eigene Geschichte. Und was für eine Frau sie sich hierfür erwählt hat. Kaum einem ist wohl bewusst, dass auf der legendären Argo auch eine Frau mitgesegelt ist. Ein Missstand, dem Jennifer Saint mit diesem Buch begegnet.
Ich bin ein großer Fan von Neuerzählungen griechischer Heldensagen, besonders solche, die den Frauen jener Sagen ihre Aufmerksamkeit schenken und so habe ich mich sehr auf Atalanta gefreut. Nachdem ich das Buch nun beendet habe, will ich nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, denn das trifft nicht zu, aber all zu sehr konnte mich diese Neuerzählung nicht begeistern.

Es ist sicherlich eine ordentliche Herausforderung für jeden Autor und jede Autorin eine Geschichte zu erzählen, die in ihrer Handlung von Anfang bis Ende vorgegeben ist, denn die kreativen Ausgestaltungsmöglichkeiten sind dadurch ganz schön beschränkt. Es kommt finde ich also wirklich drauf an, das Beste aus den Szenen und Figuren herauszuholen. Gerade das ist Jennifer Saint mit Atalana finde ich nicht so gut gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Geschichte wird ziemlich einfach und flach herunter erzählt. Das funktioniert zu Anfang ganz gut, wo noch nicht viel Ereignisreiches passiert und Atalantas Jahre der Kindheit und des Erwachsenwerdens beschrieben werden. Atalanta versteht viele Dinge noch nicht richtig, weil sie so fernab der Gesellschaft und unter dem Schutz von Artemis heranwächst. Doch spätestens als Atalanta aufbricht, um sich Jason und den Argonauten anzuschließen, hätte ich darauf gehofft, dass die Erzählung etwas spannungsvoller wird. Das passiert jedoch nicht. Jede Herausforderung, Schlacht oder Prüfung, der die Argonauten begegnen, wird kurz, bündig und wenig dramatisch abgehandelt, wie ein Punkt auf einer Checkliste. So kam für mich selbst bei den eigentlich aufregenden Szenen nur wenig Spannung auf.

Ähnlich flach blieb für mich auch die titelgebende Heldin. Durch die Erzählung lernt man zweifellos Atalantas Sage kennen, aber nicht Atalanta selbst und genau darauf hatte ich irgendwie gehofft. Statt einer komplexen, aufregenden und nahbaren Heldin, die sich gegen all die Männer durchsetzt, die auf sie hinabsehen, bekommt man eine eher eindimensionale Protagonistin, deren Entscheidungen und Emotionen für mich nicht sehr nachvollziehbar waren. Hängen blieb vor allem ihre Tendenz sich selbst zu bemitleiden.
Der große Pluspunkt bei diesem Buch war für mich der Schreibstil. Ich fand es super einfach in die Geschichte hineinzufinden und mit dem flüssigen und bildhaften Worten der Autorin flogen die Seiten nur so dahin. Besonders angesichts der fehlenden Spannung war es der Schreibstil, der mich dranbleiben ließ.

Mein Fazit zu Atalanta fällt gemischt aus. Eine Enttäuschung war das Buch nicht direkt, aber es steht definitiv nicht aus der Masse heraus.