Eine schöne Liebesgeschichte à la friends-to-lovers!
Game on - ChancenlosDer zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen ...
Der zweite Teil der Game On-Reihe von Kristen Callihan knüpft locker an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt die Geschichte von Gray und Ivy. (Alle Teile können unabhängig voneinander gelesen werden.)
Als Ivy erfährt, dass Ihr Vater ihren geliebten, rosafarbenen Fiat an den Footballstar Gray Grayson verliehen hat, ist sie erstmal gar nicht begeistert. Eine nette Droh-SMS ist daher mehr als angebracht, denkt sich Ivy, um den Sportler daran zu erinnern, was er zu erwarten hat, wenn sie ihr Auto nicht in tadellosem Zustand zurückbekommt. Aber bei einer SMS bleibt es nicht. Ohne sich jemals gesehen (oder gegoogelt) zu haben und durch einen ganzen Ozean voneinander getrennt, entwickelt sich zwischen den Beiden schnell eine innige Freundschaft. Womit jedoch keiner der beiden gerechnet hat, ist die starke Anziehungskraft, die zwischen ihnen entsteht, kaum dass sie sich zum ersten Mal gegenüber stehen. Und weder Gray, der noch nie in seinem Leben ernsthafte Gefühle für eine Frau entwickelt hat, noch Ivy, die ganz andere Pläne für ihre Zukunft hat, als eine Beziehung einzugehen, möchte diese wertvolle Freundschaft durch unangebrachte Gefühle in Gefahr bringen. Da sind Probleme vorprogrammiert!
Alles in allem hat mich diese Fortsetzung noch etwas mehr abholen können, als der erste Teil. Es fällt unglaublich leicht Gray und Ivy ins Herz zu schließen, weil beide für sich schon sehr sympathisch sind. Besonders gefallen haben mir auch die kleineren und größeren Markel ihrer Charaktere, frei nach dem Motto "weniger Klischee, mehr menschlicher Individualismus". So ist Gray gerade nicht der Klischee beahftete Football-Gott, sondern überrascht den Leser mit einer unverhofften Vielschichtigkeit und hat dabei noch absolutes Book-Boyfriend-Potential.
Ivy hingegen ist eine selbstbewusste, schlagfertige junge Frau, die noch nicht ganz den Durchblick hat, was sie mit ihrer Zukunft anstellen will und sich hie und da trotzallem von ihren Unsicherheiten leiten lässt. Sie ist ganz und gar nicht perfekt und gerade das macht sie authentisch und auch sympathisch.
Der Einstieg in die Geschichte war mal was anderes, weil man zunächst nur die SMS zwischen Ivy und Gray zu lesen bekommt. Die Sympathie zwischen ihnen war gleich spürbar, allerdings waren die Unterhaltungen für meinen Geschmack zeitweise etwas zu oberflächlich, um die Innigkeit der Freundschaft gleich als diese wahrzunehmen. Dieser Punkt kam dann für mich erst, bei ihrer ersten Begegnung. Dieses Gefühl des "sich ewig Kennens obwohl man sich nie getroffen hat", ist sofort auf mich übergesprungen.
Der "Friends-to-Lovers" Ansatz hat viel dazu beigetragen, dass die Geschichte an Tiefgang gewonnen hat. Das war zur Abwechslung kein Kennenlernen, bei dem die Protagonisten von der gegenseitigen Anziehung umgehauen werden, sondern alles basiert auf dem vertrauten Umgang miteinander und der Vertrauensbasis, die sie sich bereits aufgebaut hatten, bevor sie sich begegnet waren. Man konnte also richtig mitfiebern, während sich jeder für sich langsam eingestehen musste, dass die Gefühle für den jeweils anderen, mehr als nur freundschaftliche Zuneigung bedeuten.
Neben den kitschi-kitschi-Gänsehaut-Momenten hat es aber auch überraschend ernsthafte und tiefgründige Szenen gegeben, die ich so in der Geschichte nicht erwartet hatte.
Unterm Strich ist "Chancenlos" ein toller Liebesroman, der vorallem mit seinem locker-leichtem Schreibstiel und einer wundervollen Auswahl liebenswerter, aufregender Charaktere zum Tagträumen einlädt