Cover-Bild Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783596705818
V. E. Schwab

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue

Roman
Petra Huber (Übersetzer), Sara Riffel (Übersetzer)

»Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« ist ein großer historischer Fantasy-Roman, eine bittersüße Liebesgeschichte – und eine Hommage an die Kunst und die Inspiration.
Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.
Für Leser*innen von Erin Morgenstern, Neil Gaiman, Audrey Niffenegger, Leigh Bardugo und Diana Gabaldon

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2021

Warum der Hype?

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Inhalt
Bete nie nach Einbruch der Dunkelheit zu den Göttern. Addie Larue soll 1714 endlich heiraten. Für eine Frau gehört es sich einen Mann zu finden und Kinder zu bekommen. Aber Addie möchte ein anderes ...

Inhalt
Bete nie nach Einbruch der Dunkelheit zu den Göttern. Addie Larue soll 1714 endlich heiraten. Für eine Frau gehört es sich einen Mann zu finden und Kinder zu bekommen. Aber Addie möchte ein anderes Leben führen. Voller Neugier und Liebe zur Kunst ist sie erfüllt und will nichts lieber als ein selbstbestimmtes Leben außerhalb ihres kleinen Dorfes kennenzulernen. Am Tag ihrer Hochzeit bleibt ihr nur die eine Möglichkeit: sie verschwindet in den naheliegenden Wald und betet. Nicht zu Gott, sondern den Göttern an die ihre alten Freundin Estelle glaubt. Dabei macht Addie einen großen Fehler. Als die Nacht angebrochen ist, die Dorfbewohner nahe sind, schließt Addie einen Pakt mit einem Gott der Dunkelheit. Ist es der Teufel? Er verspricht ihr eine Ewigkeit für ihre Seele. Unwissend, dass jeder der sie sieht sie im nächsten Augenblick vergessen wird, nimmt Addie an. Und so beginnt Addies Reise durch die Geschichte. Einsam, verzweifelt und anfangs ängstlich durchlebt sie Krankheiten, Revolutionen und Kriege. Bis sie im Jahr 2014 Henry begegnet. Selbst am Boden geschieht das Unglaubliche. Er erinnert sich an Addie. Und auf einmal ist sie nicht mehr allein…

Meine Meinung:
Das unsichtbare Leben der Addie Larue war mein erstes Buch von V.E.Schwab. Die Autorin wird ja von vielen geliebt und ich war schon sehr lange gespannt darauf eines ihrer Bücher zu lesen. Der Schreibstil hat mich anfangs aber nicht wirklich gut gefallen und ich habe lange gebraucht bis ich damit zurecht gekommen bin. Dann hat er mir aber gut gefallen. Er ist wirklich sehr poetisch. Mich haben manchmal die Zukunftsaussichten etwas gestört, aber das liegt an meinem Geschmack.
Das Cover gefällt mir nicht besonders gut. Die englischen Ausgaben sind wahnsinnig schön und das Deutsche ist dagegen so, wtf? Die Farbe geht ja noch, aber für mich sieht das Cover aus wie das eines seltsamen High Fantasy Romans in der Magie und Glaskugeln eine Rolle spielen. Mit dem Inhalt hätte man sich echt was Besseres ausdenken können.


Bei den Charakteren bin ich sehr zwiegespalten.
Addie mochte ich wirklich gerne. Ihre Geschichte wird in unterschiedlichen Zeitaltern gezeigt und somit sieht man auch perfekt die Wandlung, die sie über Jahrhunderten macht. Anfangs, vor dem Pakt, ist sie ein ganz normales Mädchen, das zeichnen liebt und eigentlich nicht besonders begeistert über ihr Leben als Frau auf dem Lande ist. Man bemerkt, dass sie eigentlich lieber ein selbstbestimmtes Leben führen will. Später ist sie verzweifelt, traurig, wütend. Alles Emotionen, die man als Leser durch ihre Geschichte und die Vorkommnisse verstehen kann. Aber sie wird mutiger und selbstbewusst. Und nach 300 Jahren erkennt man nur wenig von der ängstlichen Addie. Das hat mir gut gefallen. Ihre Ängste und ihre Einsamkeit waren permanent spürbar und haben es mir als Leser wirklich manchmal nicht leicht gemacht. Eine starke und liebenswerte Protagonistin, die auch ziemlich aufopferungsvoll sein kann.
Henry, der Mann der sich an Addie erinnert. Eigentlich sollte ich ihn mögen, denn er liebt Addie. Allerdings war er für mich eher unsympathisch. Man bekommt viel aus seiner Sicht mit, aus seinem Leben und daher erfährt man auch von seinen psychischen Problemen. Das ist auch gut, allerdings war Henry mir ein bisschen zu depressiv. Das soll jetzt nicht böse klingen. Aber er hat das ganze Buch runtergezogen und ich fand ihn auch abgesehen davon nicht wirklich ansprechend. Er konnte mich einfach überhaupt nicht für sich gewinnen und irgendwie konnte ich deswegen auch Addies und Henrys Beziehung nicht wirklich in mein Herz schießen. Seine Geschichte, die erzählt wurde fand ich außerdem ziemlich trocken, fast schon langweilig und ich hab oft nachgeschaut wie lange das Kapitel denn noch geht.
Luc, der Teufel. Ich mag es zwar nicht, was er Addie angetan hat, aber Luc war für mich der wohl interessanteste Charakter. Man wusste nicht, was ihn bewegt. Er trat zwar öfter auf, aber gekannt hat man ihn nie und Addies Beziehung zu ihm war natürlich schwierig, voller Wut und Hass. Und trotzdem hab ich zwischen den zwei viel mehr Gefühl gespürt als zwischen Henry und Addie im Buch. Auch wenn es eher Hassgefühle waren. Ich habe mich nach dem Auftauchen von Luc gesehnt, denn das versprach Aufregung, Gefühl und neues Wissen. Ich war gegen Ende sogar etwas überrascht wie sich seine Beziehung zu Addie verändert hat, denn das habe ich so nicht kommen sehen. Er war mysteriös, geheimnisvoll und dunkel. Und hat wirklich für Spannung und Drama im Buch gesorgt.

Das Buch wird ja vor allem in Amerika ziemlich gehyped. Ich habe es unzählige Male auf Instagram gesehen, auf TikTok und alle haben von einem gefühlvollen Buch mit tollen Charakteren geredet. Ich war dementsprechend aufgeregt und hatte hohe Erwartungen. Ich war nach dem Lesen nicht wirklich niedergeschmettert, aber doch enttäuscht. Ich fand es nämlich nicht so besonders.
Vor allem der Anfang war langweilig. Anders kann man es nicht sagen. Es hat ewig gedauert bis etwas Spannendes passiert ist. Das waren die Vergangenheitsrückblicke, die aber auch ihre Längen hatten. Die Gegenwart war so langsam. Es wurde viel erklärt, man hat viel von Addies Alltag kennengelernt und für mich ist es irgendwie in Zeitlupe abgelaufen. Ich musste das Buch oft weglegen, weil ich mit meinen Gedanken abgeschweift bin. In der Handlung ist nichts passiert und ich hatte ständig in Gedanken, dass ich wahrscheinlich Wochen brauche um es fertig zu lesen.
Das hat dann zum Glück nicht gestimmt. Ab Abschnitt 2 ist es besser geworden. Zumindest ein wenig. Das Tempo war immer noch das einer Schnecke und die Gegenwart fand ich nie besonders gut. Aber die Vergangenheit hat dem Buch viel Gutes gebracht. Die Handlungen der Gegenwart waren eher langsam. Das Ganze spielte bis kurz vor Schluss innerhalb von 3 oder 4 Tagen, was ich etwas seltsam fand. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich Henry nicht mag.
Die unterschiedlichen Vergangenheitsrückblicke habe ich geliebt. Für mich haben sie Schwung, Spannung und vor allem Inhalt in das Buch gebracht. Und Gefühl. Verzweiflung, Angst, Wut. Das alles war für mich vor allem in den Kapitel der Vergangenheit gegeben und da waren sie auch wirklich überwältigend. Es gab so viel zu entdecken und durch Luc auch wirklich interessante und fesselnde Dialoge. Es ist einfach Schwung aufgekommen.
Zum Ende hin wurde ich überrascht. Es hat an Dynamik gewonnen, es sind Dinge geschehen mit denen ich niemals gerechnet habe. Die große Frage, die ich mir die ganze Zeit gestellt habe war natürlich, warum Henry sich an Addie erinnern kann. Und die Auflösung hat mich wirklich und wahrhaftig überrascht. Auch die Handlung und der Fortgang der letzten 100 Seiten war irgendwie schwungvoll und spannend. Das Ende hat mir dann sogar das Herz gebrochen und ich musste weinen. Obwohl ich den Inhalt davor nicht so gut fand.

Fazit
Für mich war Addie Larue okay. Ich verstehe leider auch den Hype nicht, denn wirklich gefühlvoll ist es nicht wirklich. Es gab tolle Stellen, die interessant waren und Gefühle in mir wachgerufen haben. Meist war es aber wirklich keine Handlung mit vielen Längen. Addie ist ein toller Charakter und auch Luc hat mich überzeugt. Die Hauptbeziehung, die wahrscheinlich überzeugen sollte, hat für mich einfach nicht gepasst und 0 Gefühle hervorgerufen. Muss man meiner Meinung nach nicht unbedingt gelesen haben, aber Geschmäcker unterscheiden sich natürlich. Wer gerne Geschichten in unterschiedlichen Zeitebenen mag, kann es gerne mal ausprobieren. Die Kapitel waren nämlich auch echt gut.

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Potential einer grandiosen Idee verschenkt

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Adeline war schon immer ein Freigeist, eine Träumerin, die ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten wollte statt in der Ehe mit einem Mann wie eine gepflückte Rose zu verwelken. Als sie 1714 als ...

Adeline war schon immer ein Freigeist, eine Träumerin, die ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten wollte statt in der Ehe mit einem Mann wie eine gepflückte Rose zu verwelken. Als sie 1714 als junge Frau zur Ehe gezwungen wird, fleht sie auf ihrer Flucht die Götter um Hilfe an. Einer meldet sich tatsächlich, bietet ihr ein freies Leben gegen ihre Seele. Zwar glaubt Adeline, bei diesem Handel alles richtig bedacht zu haben, doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail und ihre Formulierung lässt dem Gott der Finsternis genügend Spielraum, um Adeline in ein freies Leben nach seinen Vorstellungen zu schicken. Ein Leben, in welchem sich die Leute nicht mehr an sie erinnern, sobald sie Addie aus den Augen verlieren und sie keine direkte Möglichkeit hat, Spuren zu hinterlassen. Dafür hinterlässt das Leben allerdings auch keine Spuren an ihr.

„Und ganz gleich, wie verzweifelt du bist, bete niemals zu den Göttern, die nach Einbruch der Nacht antworten.“

Die Geschichte klingt zunächst reizvoll, bietet sie doch viel Potential, Addie auf ihrem unsichtbaren Leben durch die Jahrhunderte zu begleiten. Tatsächlich wurde diese Möglichkeit von der Autorin gar nicht wirklich ausgereizt. Berichte besonderer historischer Ereignisse, welche Addie miterlebt hat, findet man im Roman ebensowenig wie die Chance, die Welt zu erkunden, wie sie es sich als Kind oft erträumt hat. Stattdessen lebt sie die meiste Zeit in Paris mit ein paar nostalischen Abstechern in ihr Heimatdorf sowie später in New York. Keine Reisen nach Afrika oder Asien, kein Besuch von Woodstock oder eine Fahrt im Orient Express, keine spannenden Kombinationen mit historischen Berühmtheiten, nichts. Lediglich ein Sänger wurde mal am Rande erwähnt. Ziemlich enttäuschend.
Auch das Potential, durch den gelegentlichen Besuch vom Gott der Finsternis, den Addie Luc getauft hat, Abwechslung reinzubringen wurde verspielt, indem die beiden sich lediglich ein paar langweilige Wortgefechte liefern, er sie aus brenzlichen Situationen entführt und die Autorin dem ganzen noch eine unnötige Romanze andichtete.
Insgesamt blieb Addies Leben relativ langweilig, nach ihrer ersten Orientierungsphase kam keinerlei Neugier auf das Leben, vielmehr wurde beschrieben, wie sie sich als Betthäschen wiederholt Übernachtungsmöglichkeiten sicherte. Die Rolle als unbekannte Muse blieb auch eher unbedeutend.
Mit dem Einführen eines weiteren Hauptcharakters, Henry, erfährt man unnötigerweise seine halbe Lebens- und Leidensgeschichte, was das Ganze noch mehr in die Länge zieht. Henry kann sich überraschend an Addie erinnern, auch als sie einen Tag später erneut in seinen Buchladen kommt. Zusammen mit Luc bildet das Ganze eine sehr fragwürdige Ménage à Trois, die statt Spannung und Handlung nur noch mehr Gedankenwälzerei mit sich bringt. Da wurd es auch irgendwann langweilig, zum x-ten Mal zu erleben, wie Addie erneut Henrys Freunde kennenlernt und wie diese auf sie reagieren.
Eine recht langweilige Erzählung, bei der die Verbindung zu historischen Ereignissen oder Persönlichkeiten in keinster Weise ausgereizt wurde. Addie mutiert von einer lebenshungrigen jungen Frau zu einem langweiligen Betthäschen, dass keinerlei Ambitionen zeigt, die Welt zu erkunden und stattdessen beginnt mit dem Gott, der ihr das eingebrockt hat, rumzuflirten. Manche Gedanken, die Addie im Laufe des Romans anstellt, mögen zwar ganz interessant sein, handlungstechnisch orientiert sich das Ganze jedoch eher an der Baseline ohne wirkliche Höhepunkte oder Spannungselemente.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Zu langsam und zu wenig bunt, aber Addie bleibt trotzdem in Erinnerung

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Disclaimer: Ich würde gern das * zum Gendern nutzen, doch das sorgt für Formatierungsfehler hier in der Lesejury. Deshalb weiche ich ausnahmsweise auf das Binnen-I aus.

Mein erstes Buch von V. E. Schwab. ...

Disclaimer: Ich würde gern das * zum Gendern nutzen, doch das sorgt für Formatierungsfehler hier in der Lesejury. Deshalb weiche ich ausnahmsweise auf das Binnen-I aus.

Mein erstes Buch von V. E. Schwab. Eine direkte Empfehlung vom Verlag via Twitter. Fast 600 Seiten. What could go wrong?

Schon länger steht mit Die vier Farben der Magie ein anderes Buch von V. E. Schwab ungelesen in meinem Regal, weil gefühlt alle BloggerInnen über nichts anderes mehr gesprochen haben. Damals. Wie gesagt, ist schon etwas her. Inzwischen scheint der Name der Autorin fast so etwas wie ein Qualitätssiegel zu sein und als mir Das unsichtbare Leben der Addie LaRue vom Verlag empfohlen wurde, habe ich etwas genauer hingeschaut und schließlich nach einem Rezensionsexemplar gefragt. Denn die Idee gefällt mir ausgesprochen gut: Wie entwickelt sich ein Mensch, der ständig in Vergessenheit gerät? Eine spannende Frage, wie ich fand.

Eine Frau, an die sich niemand erinnert. Eine Geschichte, die man nie wieder vergisst.
Frankreich im Jahr 1714. Die junge Addie LaRue möchte nur eins: Den Beschränkungen der Provinz entkommen und ein selbstbestimmtes Leben führen. In einem Moment der Verzweiflung schließt sich einen Pakt mit dem Teufel, der ihr Freiheit und ewige Jugend verspricht. Doch der Preis ist hoch: Niemand, den sie trifft, wird sich an sie erinnern. Und so beginnt ihre Reise durch die Jahrhunderte, die Addie an die faszinierendsten Orte der europäischen Geschichte, aber auch an die Grenzen der Einsamkeit und Verzweiflung führt. Bis sie im Jahr 2014 in New York einen jungen Mann trifft, der sie nicht mehr vergessen kann … Quelle: Klappentext

Mein erster Eindruck bleibt auch rückblickend nach Beenden des Buches zutreffend: Die Geschichte ist faszinierend, aber sie ist mir nicht schnell und bunt genug. Was genau meine ich damit? Das erkläre ich euch.

Aufbau

Das Buch besteht aus sieben großen Teilen, deren Kapitel abwechselnd in der Gegenwart und in Addies Vergangenheit spielen. Meist sehen wir die Handlung aus Addies Perspektive, aber an einem gewissen Punkt taucht Henry auf. Er ist der Mann aus dem Klappentext, der sich an Addie erinnert. Seine Perspektive nehmen wir LeserInnen auch ab und zu ein. Zeit und Ort der Handlung sowie der Name der perspektivgebenden Figur stehen am Anfang jedes Kapitels.

Ich bin nicht ganz sicher, wie ich die Perspektivwechsel werte. Sie ergeben Sinn. Aber ich hätte lieber die ganze Geschichte aus Addies Sicht gelesen, glaube ich. Es ist nun einmal ihre Geschichte. Es ist ihr titelgebendes unsichtbares Leben.

Als schönes Detail befindet sich am Anfang jedes neuen Teils eine Beschreibung eines Kunstwerkes. Dieses spielt im jeweils folgenden Teil eine bestimmte Rolle und es zeigt sich, dass Addie im Lauf ihres Lebens auf unterschiedliche Weise als Inspiration für diese Kunstwerke gedient hat – Musik, Gemälde, Installationen, Schnitzerei. Ich habe nicht recherchiert, ob die beschriebene Kunst wirklich existiert, aber ich finde die Idee sehr passend für die erzählte Geschichte.

Der Pakt mit dem Teufel

Die Ausgangssituation ist folgende: Addie ist dreiundzwanzig, als sie verheiratet werden soll. Sie lebt im Jahr 1714 in einem kleinen Dorf in Frankreich und fühlt sich mit den Erwartungen, die an Frauen gestellt werden, sehr unwohl: Kinder kriegen, Haus und Hof pflegen, hübsch aussehen und jeden Sonntag in die Kirche gehen? Das ist nichts für Addie. Sie will lieber zeichnen, reisen, die Welt sehen.

Und als sie schon im Hochzeitskleid vor dem Haus steht und mit ihren Eltern in Richtung Kirche aufbrechen soll, ist es Addie schließlich genug: Unter einem Vorwand macht sie sich aus dem Staub und endet im nahegelegenen Wald, wo sie einen folgenschweren Fehler macht: Sie betet zu den alten Göttern – auch zu denen, die nach Einbruch der Nacht antworten.

Und so gerät Addie an einen namenlosen Schatten, der Ähnlichkeiten mit dem Teufel der christlichen Mythologie hat aber nicht dieser ist, wird durch einen Deal in die Lage versetzt, mitzuerleben, wie Geschichte geschrieben wird. Über drei Jahrhunderte. Sie kann die Welt sehen, ihre Freiheit leben, nach der sie sich so sehr gesehnt hat – doch die Sache hat einen Haken: Niemand erinnert sich an sie, sobald zwischen Addie und der anderen Person eine Tür zugefallen ist. Besitz ist dadurch schwer zu bekommen oder zu erhalten, Arbeit ist unmöglich und Geld ein konstantes Problem. Addie lernt mit der Zeit, dass Stehlen manchmal ihre einzige Möglichkeit ist. Und sie lernt auf die harte Tour, dass sie außerdem nicht sterben kann.

Dabei erlebt sie die französische Revolution, den Zweiten Weltkrieg, sie gerät in Gefangenschaft und prostituiert sich in einer Zeit der Verzweiflung. Addie lernt Kunst zu lieben, Malerei, Musik, Geschichten. Ein Satz wiederholt sich häufiger in Das unsichtbare Leben der Addie LaRue: „Ideen sind stärker als Erinnerungen“. Und dieses Detail macht sich Addie zunutze.

Kunst

Addie sucht sich bewusst KünstlerInnen in allen Jahrhunderten ihres Lebens, um sich verewigen zu lassen, da sie durch ihren Pakt selbst keine Spuren hinterlassen kann; wäre das der Fall, könnte sie ja ein Vergessen verhindern. Mal ist sie die Muse einer Malerin, mal schreibt jemand einen Song mit ihr und weil er sich nicht an sie erinnern kann, ist es schließlich sein Song – ohne, dass er wüsste, wie und warum er ihn geschrieben hat.

Mir gefällt, welchen Stellenwert Kunst und Inspiration in diesem Roman bekommen. Klar, die Autorin ist selbst in der Branche tätig, ein kleines bisschen Selbstbeweihräucherung ist also dabei. Aber hier ist nicht nur die Liebe zum Buch oder zur Schriftstellerei eingeschlossen, sondern die Kunst an sich und der Wert von Ideen, von Inspiration, das steht im Vordergrund. Gefühlt ist Addies Geschichte nur ein Rahmen, um die Wichtigkeit von Kreativität und Kunst zu betonen. Deshalb passt die Beschreibung des Verlags, dass dieses Buch „eine Hommage an die Kunst und die Inspiration“ sei, meiner Meinung nach perfekt.

Da wir gerade von Kunst sprechen habe ich noch eine Frage: Was stellt die Glaskugel im Gestell auf dem deutschen Cover dar? Sie gehört nicht zu den Kunstwerken, die Erwähnung finden. Übernommen vom Originalcover ist sie auch nicht. Dort sind passenderweise Vergissmeinnicht zu sehen, die einer Art (Zeit-?) Fluss folgen. Obwohl mir das deutsche Cover mit dem deutlich sichtbaren, beinahe mystischen Fantasy-Aspekt besser gefällt, finde ich das Originalcover passender für die Geschichte.





Spoiler: Beziehungen und Ende
Ich mag die „enemy to (kind of ) friends“-storyline von Addie und Luc, dem anfangs namenlosen Schatten. Den Namen hat Addie ihm gegeben. Dass man sich nicht ausstehen kann, sich gar eine vor dem anderen fürchtet, aber man durch mehrere Jahrhunderte die einzige Person füreinander ist, die sich erinnern kann, zu der man eine Beziehung aufbauen kann und diese Beziehung zwar als Feindschaft anfängt, mit der Zeit aber irgendwie freundschaftlich wird – das finde ich einleuchtend.

Es gefällt mir auch, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht starr definiert ist, sondern sich mit der Zeit verändert. Es werden auf beiden Seiten Fehler gemacht und bereut, Entscheidungen getroffen, Erfahrungen gemacht. Und das Machtverhältnis zwischen Addie und Luc verschiebt sich nach und nach in verschiedene Richtungen. Diese Entwicklung zu verfolgen hat mir am letzten Drittel mit am besten gefallen.

Ich mag die Idee, dass Henry das Buch „geschrieben“ hat. Dass dieses Buch, Das unsichtbare Leben der Addie LaRue, im Buch selbst unter demselben Titel existiert. Es ist ein bisschen meta und sowas mag ich sehr, wenn es gut gemacht ist. Aber ich finde, dann hätte auf dem Cover nicht der Name der Autorin V. E. Schwab stehen, sondern, wie es in der Geschichte beschrieben wird, das Buch keinen offensichtlich erkennbaren Autor haben dürfen.

Es ist plotrelevant, dass kein Autor genannt wird, dass die Menschen spekulieren. Wer ist Addie LaRue, hat es sie wirklich gegeben, wer hat das Buch geschrieben, schau mal, da steht wirklich kein/e AutorIn, und so weiter. Klar, das Buch verkauft sich dann wahrscheinlich nicht so gut, wie wenn der Name einer Bestsellerautorin dick auf dem Cover steht. Trotzdem, wenn schon meta, dann richtig. Mir hätte dieses Detail jedenfalls gefallen.

SPOILER ENDE





Slow pace und nicht genug Vielfalt

Sehr schade finde ich den Fakt, dass Das unsichtbare Leben der Addie LaRue so eurozentristisch und westlich-weiß ist. „Schade“ ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck: es enttäuscht mich und direkt nach dem Lesen habe ich mich sogar ziemlich geärgert. Addie hat die einzigartige Möglichkeit, die ganze Welt zu sehen. Das ist auch ihre ursprüngliche Motivation, um überhaupt diesen Pakt zu schließen. Und dann ist sie nur in Europa und im Osten der USA unterwegs? Ich hätte zumindest in den Rückblicken kurze Kapitel in Asien, Australien, Südamerika oder Afrika erwartet, vielleicht sogar in Polarregionen.

Es gibt eine Szene, in der Addie im Rahmen einer Ausstellung einen lebendigen Löwen in Frankreich sieht, im 18. oder 19. Jahrhundert, und total fasziniert davon ist. Dass es sie später, als es ihr möglich ist, per Schiff oder Flugzeug zu reisen, nicht in die hintersten Ecken der Welt verschlägt, um diese Faszination für das bisher Unbekannte aufleben zu lassen; das verstehe ich nicht.

Wie schon beschrieben sind Geld und Besitz für Addie nicht leicht zu händeln, sich auf einem Schiff der in einem Flugzeug zu befinden und immer wieder erklären zu müssen, wie man dorthin kam (falls sie kein Ticket gekauft und damit einen Nachweis über ihre Erlaubnis hat, sich dort aufhalten zu dürfen), ist sicherlich nicht leicht. Aber sie ist ja auch irgendwie von Frankreich nach Nordamerika gekommen. Also hätte sie Möglichkeiten gehabt, hat schon anderes geschafft. Durch Bedingungen der Geschichte selbst wurden solche Reisen oder auch Kunstwerke aus dem nicht-westlichen Raum also nicht verhindert.

Vielleicht hat die Autorin sich bewusst dagegen entschieden, über etwas zu schreiben, dass sie selbst nicht erlebt hat oder kennt. (Disclaimer: Das ist reine Spekulation meinerseits.) Kulturelle Aneignung und so weiter. Aber ganz ehrlich, für genau solche Fälle gibt es inzwischen sensitivity reading. Es hätte Möglichkeiten gegeben, um Addies Geschichte bunter und kulturell diverser zu gestalten, da bin ich sicher. So, wie sie jetzt ist, finde ich die Geschichte okay, aber es gibt sehr viel Luft nach oben. Und leider ungenutztes Potenzial, um diese Luft zu füllen.

Noch etwas, das mich beim Lesen sehr gestört hat: Leider kommt die Geschichte einfach nicht in die Gänge. Ich habe mich schwergetan mit beispielsweise Tolkien oder Reihen wie Die Zwerge. Für meinen Geschmack geht es dabei nicht schnell genug voran. Und auch Addies Geschichte hat einen slow pace: es dauert gute 120 Seiten, bis die Handlung überhaupt ein bisschen in Schwung kommt, und durch die vielen Unterbrechungen mit den Rückblicken fiel es mir wirklich schwer, mehrere Kapitel am Stück zu lesen.

Etwa vier Wochen lag das Buch bei mir, bevor ich es komplett gelesen hatte. Dabei beträgt die reine Lesezeit nur zwei, vielleicht drei Tage. Ich habe Das unsichtbare Leben der Addie LaRue einfach zu oft weglegen müssen, um nicht die Lust am Buch zu verlieren, obwohl mich die Entwicklungen der Handlung und das Ende ja interessierten.

Fazit

Hier haben wir einen Fall von „spannende Geschichte, nicht gut genug erzählt„, um es kurzzufassen: Die Idee ist faszinierend, die Umsetzung gefällt mir nicht so gut. Und trotzdem ist Das unsichtbare Leben der Addie LaRue besonders genug, um mir wohl noch einige Zeit in Erinnerung zu bleiben. Ob ich aber so schnell weitere Bücher der Autorin lesen werde, weiß ich nicht. Man hat mir bestätigt, dass ihre Bücher wohl alle etwas langsamer funktionieren, als mir lieb ist.

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Veröffentlicht am 22.06.2021

Die Welt der Addie Laurie

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Das unsichtbare Leben der Addie LaRue ein Roman von V.E. Schwab aus dem Amerikanischen übersetzt von Petra Huber und Sara Riffel, erschienen bei FISCHER Tor

Jetzt steht sie auf keiner steilen Anhöhe, ...

Das unsichtbare Leben der Addie LaRue ein Roman von V.E. Schwab aus dem Amerikanischen übersetzt von Petra Huber und Sara Riffel, erschienen bei FISCHER Tor

Jetzt steht sie auf keiner steilen Anhöhe, keinem Abhang, und trotzdem spürt sie, wie sie das Gleichgewicht verliert. Und dann erklingt Esteles Stimme in der Dunkelheit. Wie läuft man zum Ende der Welt?, fragte sie einmal. Und als Addie es nicht wusste, lächelte die alte Frau ihr runzliges Lächeln und antwortete. Einen Schritt nach dem anderen. S.107/108

Die Geschichte gestaltet sich in Zeitsprüngen, wobei mir die Episoden aus der Vergangenheit besonders gut gefallen haben. Der Plot an sich ist unheimlich spannend und steigert die Vorfreude auf die kommende Geschichte.
Die Hauptprotagonistin Addie ist eine besondere Figur in verschieden Zeiten und an verschiedenen Orten. Ihre Entwicklung finde ich gut umgesetzt. Der Wandel ihrer Gefühle und der Umgang mit der ganzen Situation sind durchaus nachvollziehbar.
Den dunklen Part im Buch verkörpert Luc. Er faszinierte mich erschreckenderweise von Anfang an. Ich war neugierig auf seine wahren Beweggründe und wie letztendlich alle Fäden zusammenlaufen werden.
Eine weitere Figur, Henry blieb für mich unscheinbar und wenig greifbar. Richtig erwärmen konnte ich mit nicht für ihn. Er ist in der Geschichte sehr mit sich selbst beschäftigt. Außerdem umgibt ihn ein Geheimnis was es aufzudecken gilt.
Die Autorin hat sich bemüht, die Charaktere ihrer Protagonisten und ihr Gefühlsleben hinreichend zu beleuchtet. Trotzdem blieb gerade Henry blass und oberflächlich. Er selbst ist nicht die große Figur im Roman und ist mir etwas unsympathisch geblieben.
Die Einflechtung realer Persönlichkeiten finde ich besonders gelungen und gibt dem Roman noch einmal einen besonderen Touch.
Mir gefällt der Schreibstil von V.E. Schwab im allgemeinen recht gut. Die Gefühle und Emotionen werden zum Leser transportiert. An manchen Stellen packte mich die Atmosphäre besonders, so z.B. als Addie den Pakt mit den dunklen Mächten eingeht oder Luc immer wieder gekonnt die Stirn bietet. Oder, als sie ihre Situation zu begreifen beginnt, von ihren Bekannten und Lieben nicht mehr erkannt zu werden, fühlte ich mit ihr.
Die Sache mit der GBTQ-Community muss für mich in einem Buch nicht unbedingt zur Sprache kommen. Ehrlich gesagt meide ich solche Lektüre. Ich habe keine Vorurteile, vielleicht bin ich dafür schon zu alt. Das Thema ist halt auch im wahren Leben da und alles muss immer irgendwie ausdiskutiert, beleuchtet und rechtfertigt werden. Vielleicht nervt mich das einfach. In meinem Lesestoff darf so etwas gern fehlen! Aber die jüngere Generation sieht das vielleicht anders?!
Die Kunst bekommt einen besonderen Stellenwert im Buch. Wie die einzelnen Kunsträume beschrieben sind fand ich wunderbar. Addie schafft es endlich, mit Henrys Hilfe, Spuren zu hinterlassen und das auf eine ganz besondere Art und Weise, eine tolle Idee!
Das Ende war unheimlich berührend, auch wenn man geahnt hat dass zwischen Addie und Luc eine intensivere Verbindung besteht, wird man sich der Tragweite am Ende erst richtig bewusst.
Es gab so viele berührende Szenen und es ist durchaus ein spannendes Buch. Trotz der leisen Töne kommen emotionalen Episoden wuchtartig und bereiten Herzklopfen beim Lesen. Trotzdem empfand ich gewisse Längen und hatte an manchen Stellen Schwierigkeiten an der Geschichte dranzubleiben.

Fazit: Das war mein erster Roman, den ich von dieser Autorin gelesen habe. Ich bin hin- und hergerissen. Die Erwartungen waren, nach vorangegangenem Lob, sehr hoch. Ganz erfüllen konnte die Lektüre meine Vorfreude und Erwartungen nicht. Luc ist für mich der eigentliche Held und stärkste Charakter des Romans. Von ihm hätte ich gern noch mehr gelesen. Drei gute Sterne, da ich lesetechnisches Durchhaltevermögen brauchte und ab und an die Spannung auf der Stecke blieb. Und einfach zu wenig Luc! Trotzdem regt der Roman zum Nachdenken an und ist ein gelungener Ausflug in eine Fantasie-Welt mit Love-Faktor.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Anders als erwartet und schwierig einzuschätzen...

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"In der Kunst geht es um Ideen.
Und Ideen sind hartnäckiger als Erinnerungen. Sie sind wie Unkraut, das immer den Weg ans Licht findet"

Wenn es einen Moment aus dem ganzen Roman gibt, der mir langfristig ...

"In der Kunst geht es um Ideen.
Und Ideen sind hartnäckiger als Erinnerungen. Sie sind wie Unkraut, das immer den Weg ans Licht findet"

Wenn es einen Moment aus dem ganzen Roman gibt, der mir langfristig in Erinnerung geblieben ist, dann war es wohl dieser hier. Außerdem beschreibt er die Atmosphäre einfach unglaublich gut und fängt die grundlegenden Gefühle ein.

"Das unsichtbare Leben der Addie LaRue" von V. E. Schwab war mein erstes Buch der Autorin. Ich glaube ich habe leider etwas zu viel von dem Fantasyroman erwartet, da ich so viel Gutes von der Autorin gehört habe. Von allen Seiten wurden mir ihre Werke als absolute Jahreshighlights praktisch entgegen geworfen und auch dieses Exemplar hier, wurde ziemlich gelobt. Daher bin ich wohl unterbewusst mit ziemlich hohen Erwartungen ans Lesen herangegangen.

Aber erstmal zum Cover: Es wird wohl nicht in die Liste meiner liebsten Cover kommen und doch passt es zu dem Inhalt des Buches. Irgendwie hat es ja doch etwas Mysteriöses an sich!

Inhaltlich konnte es mich leider nicht so vom Hocker hauen, wie einige andere. Was natürlich ganz selbstverständlich ist, da Geschmäcker nun einmal verschieden sind.
Ich habe wirklich einige zeit gebracht um mich bei dem Schreibstil zurechtzufinden. Die Perspektive unterscheidet sich wirklich grundlegend von anderen Romanen. Allerdings hat mich das eher neugierig werden lassen. In diesem Roman folgen ziemlich viele Zeitsprünge und Perspektivenwechsel hintereinander und das hat mir wirklich gut gefallen Ich brauchte zwar immer einen Moment, um mich zu orientieren allerdings war es durchaus abwechslungsreich.
Die Handlung hat mich wirklich nachdenklich gestimmt und hat mich einiges Hinterfragen lassen.
Besonders den ganzen Aspekt rund um die Kunst und die Vergänglichkeit sowie die Ausdrucksweise und die Art wie Addie durch die Kunst in gewisser Weise doch immer in Erinnerung geblieben ist hat mir unglaublich gut gefallen.
Allerdings hatte ich auch abseits vom Schreibstil einige Probleme mit dem Buch. Ich bin nie wirklich in einen richtigen Lesefluss gekommen und hatte zu keinem Zeitpunkt wirklich das Gefühl unbedingt weiterlesen zu müssen. Teilweise habe ich mich gefragt, worauf die Handlung überhaupt hinauswill und die Charaktere waren oft nicht greifbar. Ich habe mit Addie gelitten und ihre Entscheidungen nachvollziehen können aber Henry ist mir bis zum Schluss immer Entglitten und das obwohl wir einige Szenen aus seiner Sicht erhalten haben. Lucs Rolle hätte meiner Meinung nach etwas mehr Raum bekommen müssen, denn so war er irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.

Alles in allem hat mich der Fantasyroman wirklich zum Nachdenken angeregt aber konnte mich letztendlich nicht wirklich anhand der Charaktere, Schreibstils oder Handlung grundlegend überzeugen. Nichtsdestotrotz würde ich in naher Zukunft gerne ein weiteres Buch der Autorin lesen und ihr und mir somit eine erneute Chance geben.

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