Unterhaltsamer Schlagabtausch mit wunderbaren Charakteren
Mit „Dear Enemy“ startet Kristen Callihan ihre „Between Us“-Dilogie im LYX-Verlag. Delilah Baker und Macon Saint haben sich in der Highschool gehasst. Zehn Jahre hatten sie keinen Kontakt zueinander, bis ...
Mit „Dear Enemy“ startet Kristen Callihan ihre „Between Us“-Dilogie im LYX-Verlag. Delilah Baker und Macon Saint haben sich in der Highschool gehasst. Zehn Jahre hatten sie keinen Kontakt zueinander, bis Delilahs Schwester Sam Macon bestiehlt und untertaucht. Delilah ist bereit, alles zu tun, um ihre Schwester vor einer Anzeige zu beschützen - sogar ein Jahr als Assistentin und Köchin für ihren größten Feind arbeiten. Beide werden nicht nur mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit Gefühlen, die mit Hass nicht mehr viel zu tun haben.
An diesem Auftakt hat mir besonders gut gefallen, dass es zwar nur wenige Charaktere gibt, aber diese sehr gut ausgearbeitet und individuell sind. Die Nebencharaktere begleiten die Haupthandlung, drängen sich aber nicht in den Vordergrund, was Macon und Delilah Raum gibt, sich und ihre Geschichte zu entfalten. Sie sind nicht perfekt, jeder hat sein Päckchen zu tragen und gegen bestimmte Ereignisse aus der Vergangenheit anzukämpfen.
Die Autorin lässt, zwischen den Kapiteln aus wechselnden Perspektiven, auch einige Szenen aus der gemeinsamen Vergangenheit der Protagonisten einfließen. Diese sind wohldosiert in ihrer Menge und Länge, sodass man die Geschichte weiterhin flüssig lesen und gut verfolgen kann. Auch in der Gegenwart gibt es ein paar düstere Handlungsstränge, auf die aber nur ein geringer Fokus gelegt wird. Hier hätte es gerne noch etwas mehr ausgearbeitet werden können um ein paar spannende Ereignisse hervorzubringen – das Potenzial war da. So ist es eher eine ruhige Geschichte geworden.
Man erlebt mit, wie sich die Beziehung zwischen Macon und Delilah langsam entwickelt. Hierbei ist der verbale Schlagabtausch zwischen den beiden jedes Mal ein besonderes Highlight. Mal humorvoll, mal prickelnd streiten sie sich leidenschaftlich und gewinnen so neue Einsichten in den Charakter und die Gefühle des Anderen.
Das Ende ist nicht übertrieben glücklich, was mir gut gefallen hat. Allerdings ist es auch etwas plötzlich gekommen und manche Handlungsstränge werden sehr leicht aufgelöst.
Zusammenfassend komme ich zu 4 von 5 Sternen. Die Charaktere und ihr Schlagabtausch waren wunderbar ausgearbeitet, die Geschichte selbst eher ruhig und hätte noch ein oder zwei spannende Akzente vertragen können. Das war mein erstes Buch von Kristen Callihan, aber ich freue mich auf den zweiten Teil („Sweet Enemy“; ET 30.09.2021), der eine andere enemies-to-lovers Geschichte erzählen wird.