Cover-Bild 365 Tage
Teil 1 der Serie "Laura & Massimo"
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25,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Random House Audio
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Erotisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 28.12.2020
  • ISBN: 9783837156195
Blanka Lipińska

365 Tage

Das Buch zum NETFLIX-Blockbuster "365 Tage"
Julia Sommer (Sprecher), Martin Bross (Sprecher), Saskia Herklotz (Übersetzer), Marlena Breuer (Übersetzer)

Laura Biel & Massimo Torricelli – eine unwiderstehlich gefährliche Leidenschaft. Die Romanvorlage zum internationalen NETFLIX-BLOCKBUSTER!

Hotelmanagerin Laura fährt mit Freunden nach Sizilien. Sie will dort ihren Geburtstag feiern und hofft, dass auch ihr Freund Martin im Urlaub endlich mehr Zeit für sie haben wird. Doch es kommt ganz anders: Nach einem heftigen Streit verlässt Laura wutentbrannt das Hotel – und begegnet Don Massimo Torricelli. Der attraktive, junge Don ist das Oberhaupt einer der mächtigsten Mafia-Familien Siziliens und gewohnt zu bekommen, was er will. Und Massimo will Laura. Er entführt sie in seine luxuriöse Villa und macht ihr ein Angebot: 365 Tage soll sie bei ihm bleiben, wenn sie sich bis dahin nicht in ihn verliebt hat, wird er sie gehen lassen. Massimo ist siegessicher, doch er hat nicht mit der selbstbewussten Laura gerechnet …

Ungekürzte Lesung mit Julia Sommer, Martin Bross
ca. 10h 44min

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2021

Schwierig

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Hotelmanagerin Laura fährt mit Freunden nach Sizilien. Sie will dort ihren Geburtstag feiern und hofft, dass auch ihr Freund Martin im Urlaub endlich mehr Zeit für sie haben wird. Doch es kommt ganz anders: ...

Hotelmanagerin Laura fährt mit Freunden nach Sizilien. Sie will dort ihren Geburtstag feiern und hofft, dass auch ihr Freund Martin im Urlaub endlich mehr Zeit für sie haben wird. Doch es kommt ganz anders: Nach einem heftigen Streit verlässt Laura wutentbrannt das Hotel - und begegnet Don Massimo Torricelli. Der attraktive, junge Don ist das Oberhaupt einer der mächtigsten Mafia-Familien Siziliens und gewohnt zu bekommen, was er will. Und Massimo will Laura. Er entführt sie in seine luxuriöse Villa und macht ihr ein Angebot: 365 Tage soll sie bei ihm bleiben, wenn sie sich bis dahin nicht in ihn verliebt hat, wird er sie gehen lassen. Massimo ist siegessicher, doch er hat nicht mit der selbstbewussten Laura gerechnet... (Klappentext Buch/Verlag)

Ich war mega gespannt auf das Buch, denn ich habe wie alle anderen den Film vorhergesehen. Den fand ich zwar gut, aber es gab ein paar Stellen, wo ich mich als Frau gefragt habe, ob die gute Laura nicht bis drei denken kann. Bei Shades of Grey war nach meiner Ansicht so, dass ich z.B. die Filme angenehmer fand als das Buch, nun war ich hier sehr gespannt auf die Umsetzung. Ich habe mir das Hörbuch angehört und fand es zum Teil recht heftig und an dem Film vorbei. Im Buch ist es so, dass Laura zwar eine aufgeschlossene und sexuelle aktive Frau ist, was heutzutage auch kein Problem mehr sein sollte. Was mich aber gestört hat ist, dass Sie dabei ständig getrunken hat, da hat sich mein Kopfkino eingeschaltet, wo ich eine Frau sehe mit einen ständigen „Gläschen Sekt“ in der Hand. Das war mir, dann doch wieder zu klischeehaft ehrlich gesagt. Vorteil ist hier, dass man anders agiert als im Film, dies wirkte deutlich realer. Im Großen und Ganzen war ich zufrieden mit dem Buch, hat mich jetzt nicht umgehauen, aber es war ok und ich bin auf die Fortsetzung gespannt.

Aufgrund dessen würde ich hier auch gute 3,5 Sterne von 5 vergeben wollen.

Vielen Dank an Randomhouse Bloggerportal für die Bereitstellung des Hörbuches.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Maffia Boss trifft auf Urlauberin...

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Das Hörbuch zu Blanka Lipińska's 365 Tage habe ich innerhalb wenigen Tage durchgehört gehabt.
Ich kannte bereits den Film, daher war die Story an sich keine Überraschung mehr für mich, aber ich wusste ...

Das Hörbuch zu Blanka Lipińska's 365 Tage habe ich innerhalb wenigen Tage durchgehört gehabt.
Ich kannte bereits den Film, daher war die Story an sich keine Überraschung mehr für mich, aber ich wusste auch worauf ich mich da einlasse.

365 Tage (als Buch, als auch als Film) hat sehr viel Kritik bekommen. Und hier nicht nur positive.

Wer dieses Buch aufschlägt, bzw. das Hörbuch an macht, kann sich auf einen emotionaln Roadtrip einstellen. Laura denkt sich nichts böses, als sie mit ihrem Freund und Bekannten nach Sizilien in den wohl verdienten Urlaub fährt. Als ihr im Hotel allerdings Don Massimo begegnet, wird sie in das Leben des Mafia Bosses hineingezogen. Für Don Massimoi ist Laura förmlich aus seiner Traumwelt entstiegen. Kurzerhand entführt er Laura und verlangt von ihr mit ihm für ein Jahr zusammenuleben. Danach kann sie sich entscheiden, ob sie bei ihm bleibe will oder nicht.
Hier beginnt für Laura ein neuer Lebensabschnitt. Sie hadert viel mit sich, hat (berechtigte) Zweifel am Maffiakonstrukt und deren Methoden und vermisst ihre Heimat. Nichtsdestotrotz zieht sie etwas an Massimo an.
Beim Stichwort Maffia sollte eigentlich schon klar sein, dass es sich hier um ein Buch unter mit Motto "Gewaltszenen, Sex, Inrigen und Vervollgungsjagten" handelt. Dass das nicht unbedingt etwas für jeden ist verstehe ich. Ich persönlich habe da aber mit den fiktionalen Charakteren kein Problem.

Was mit an Laura nicht sehr gut gefallen hat, war ihr dauer-trunkener Zustand und die häufigen Schwankungen in ihrer Meinung über die Maffiamethoden. Ich bin davon überzeugt, dass es einfach gewisse Dinge und Ansichten gibt, die man in Beziehungen nicht einfach über den haufen wirft oder von denen man plötzlich abrückt. Laura erschien mir hier etwas sprunghaft.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe!

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"Hast du dich verlaufen, Kleines?"


Was darf Dark Romance? Diese Frage ist in letzter Zeit vermehrt aufgetaucht, seit der Blanvalet Verlag die polnische Romanvorlage des erfolgreichen, wenn auch heiß ...

"Hast du dich verlaufen, Kleines?"


Was darf Dark Romance? Diese Frage ist in letzter Zeit vermehrt aufgetaucht, seit der Blanvalet Verlag die polnische Romanvorlage des erfolgreichen, wenn auch heiß diskutierten Netflix-Films "365 Tage" herausgebracht hat. Nachdem ich schon sowohl flammende Plädoyers für die Freiheit der Unterhaltungsliteratur als auch scharfe Kritik und Zensurwünsche im Zusammenhang mit dieser Geschichte gelesen habe, wollte ich mir ein eigenes Bild verschaffen und habe den Roman beim Verlag angefragt. Schon nach wenigen Seiten war ich dann auch bei der Problematik angelangt, die die Bookcommunity so in Rage versetzt und stehe nun auch vor der eingangs erwähnten Frage: was darf Dark Romance? Im Laufe meiner Rezension will ich mich genau dieser Fragestellung annähern und gleichzeitig möglichst sachlich erläutern, was ich an der Geschichte nicht mochte.

Das Cover versetzt mich als passioniertes Mitglied des "Mimimi-keine-Personen-auf-Buchcover"-Clubs eindeutig nicht in Begeisterung, ist aber noch das geringste Problem des Romans. Zusehen ist die Hälfte eines männlichen Gesichts, das wahrscheinlich Massimo darstellen soll, Teile eines Anzugs und ein schwarzer Hintergrund. Der Titel "365 Tage" ist die genaue Übersetzung des polnischen Originaltitels "365 dni". Auch die beiden Folgebände, die im Laufe dieses Jahres ebenfalls bei Blanvalet erscheinen, sind nach demselben Muster konzipiert und zeigen jeweils ein Gesicht. Die 400 seitenlange Geschichte ist in 21 Kapitel eingeteilt, die aus Lauras Sicht geschrieben sind. Eingeführt in den Roman werden wir aber durch eine kurze Passage aus Massimos Sicht.


Erster Satz: "Weißt du was das bedeutet, Massimo?"


So, Einleitung ist geschrieben, ein paar Worte zum Cover - check -, wo soll ich jetzt weitermachen? Am besten beginnen wir mit meiner Kritik zum Dark Romance Part der Geschichte. Dieses Genre, dass die Faszination für das Böse, das Abgründige zum Thema nimmt, sich mit der Kehrseite des menschlichen Daseins beschäftigt, ist nicht gerade neu (die literarische Strömung existiert schon seit dem Ende des 18. Jahrhunderts), hat aber in den letzten 10 Jahren ordentlich Auftrieb erhalten. Unterwerfungsfantasien, dominante Alpha-Männer mit erotischer Aura, meist viel Geld und eine Menge fataler Düsternis und Gefahr - das verkauft sich spätestens seit "Fifty Shades of Grey" gut. Oftmals wird für dieses Genre das Argument vorgebracht, dass Geschichten auch mal abwegig sein dürfen, dass ja auch in Krimis oder Thriller oft Moralvorstellungen verletzt werden und fiktive Handlungen nun mal nicht in die Realität übersetzt werden müssen. Da kann ich auch teilweise zustimmen. Klar, man sollte beim Konsumieren von fiktiven Inhalten immer Realität und Fiktion genau trennen können und wer reif genug ist, das während dem Lesen oder Film schauen im Kopf zu behalten, der kann ja auch unbedenklich alles lesen oder schauen, was ihm/ihr Spaß macht.

Im Fantasy Genre gibt es klassischerweise ganz häufig das Strong-Guy-meets-Damsel-in-Distress-Szenario, in New Adult sind es die Good-Girl-Bad-Boy Konstellationen und bei der Dark Romance eben die Unterdrücker-Opfer-Fantasien, die die Beziehungen zwischen den Figuren aus dem Gleichgewicht bringen aber eben manchmal auch interessant machen. Solange die Figuren sich bewusst sind, dass die andere Person gerade Mist baut, kann man mit dieser Dynamik von mir aus ruhig spielen. Wenn eine Person aber ein Opfer der Manipulation und Gefühle des anderen wird, ohne dass dies kritisch hinterfragt wird, dann wird es toxisch statt sexy und ich will das eigentlich nicht mehr lesen. Als Messlatte für die Akzeptanz von potentiell problematischen Themen und Motiven würde ich also die Auseinandersetzung und Reflexion mit eben diesen ansetzen. Liest man von einer moralisch klar abwegigen Handlung - zum Beispiel einem Mord in einem Krimi - und kann trotz Täterperspektive oder kompliziertem Kontext erkennen, dass man sich auf der "dunklen Seite der Macht" befindet, kann man sich guten Gewissens unterhalten lassen. Wird das Dargestellte aber romantisiert oder vielleicht sogar glorifiziert, hat es meiner Meinung nach auch unter dem Renner "Unterhaltung" in der heutigen, aufgeklärten Gesellschaft nichts verloren.


"Ich werde nichts unversucht lassen, um deine Liebe zu gewinnen. Ich warte, bis du mich willst, mich begehrst und freiwillig zu mir kommst"


Warum habe ich diese allgemeinen Gedanken zum Genre meiner Rezension vorangestellt? Ganz einfach, weil ich das Thema als Psychothriller mit ausgereifter, ambivalenter Charaktergestaltung vielleicht ganz interessant gefunden hätte, es aber viel zu viele höchstfragwürdige Elemente gibt, als dass ich die Geschichte als Liebesroman akzeptieren könnte. Erstens: Massimo ist einfach die Inkonsequenz in Person. Er verspricht Laura zwar immer wieder, dass nichts passiert, was sie nicht auch will und gibt vor, ihren freien Willen zu achten, aber das hält ihn nicht davon ab, seine Hände ständig überall auf ihrem Körper zu platzieren, sie ständig unaufgefordert zu Küssen und großzügig darüber hinwegzusehen, wenn sie "nein" sagte. Doch nicht nur "Nein" heißt nach Massimos Interpretation "Ja", er versteht auch Lauras Scherze, Provokationen und Kleiderwahl als klare Einladung. Klar, Lauras Verhalten erscheint emotional äußerst labil und sprunghaft, aber die "joa, sie will es ja bestimmt auch"-Logik ist wohl als Grund für einen nicht unerheblichen Prozentsatz von realen Vergewaltigungen dennoch keine Entschuldigung. Zweitens: Das vor den Lesern damit zu rechtfertigen, dass der arme kleine Massimo gar nicht anders kann, da er nie gelernt hat, zärtlich zu sein und auch leider nicht damit umgehen kann, nicht zu bekommen, was er will, ist bestenfalls lächerlich und schlimmstenfalls ein perfektes Beispiel für eine toxische Beziehung.

Gewaltverherrlichung und Verharmlosung von Übergriffigkeit und Missbrauch ist ja ein allgemeines Dark-Romance-Problem, aber selbst wenn man die Geschichte unter der Prämisse "Dark Romance darf verwerflich sein, es spiegelt nicht die Realität wieder" liest, fallen offensichtliche Mängel ins Auge. Davon abgesehen, dass man die Handlung inhaltlich natürlich diskutieren muss, ist "365 Tage" leider auch handwerklich ziemlich mies umgesetzt meines Erwachens nach. Hier wurde sich ziemlich auf "Sex sells" verlassen und sowohl in der Plotgestaltung als auch in der Figurencharakterisierung oder in der Umsetzung wichtiger Motive lassen sich größere Mängel entdecken.

Was die Handlung betrifft war ich darauf vorbereitet, dass außer seitenlangen, ausufernden Sexszenen, dürftigen Gesprächen und einem wohl dossierten Schuss Gangster-Spannung nicht besonders viel passieren würde, doch dass hier wirklich jeder Versuch, Spannung aufzubauen, von einer Ansammlung (häufig sehr gleicher und für mich definitiv nicht reizvoller) Sexszenen zunichte gemacht wird, sorgt nicht unbedingt dafür, dass man die 400 Seiten an einem Tag lesen will. Dazu kommt, dass nicht nur die Ausgangssituation mit dem Entführungsthema einfach null problematisiert wird, sondern diese auch als Basis für die Geschichte höchst unglaubwürdig ist. Laura sieht ihre Situation nach wenigen Seiten als spannendes Abenteuer an, beschäftigt sich nicht lange mit der Tatsache, dass Massimo ihre Familie bedroht hat, ein mörderisch gefährlicher Mafiaboss ist und Blut an seinen Händen klebt, sondern lässt sich hoffnungslos schmachtend auf Machtspielchen mit ihm ein. Schon nach wenigen Seiten kann man das Ende der Geschichte erahnen. und auch wenn ich keine komplexe Story erwartet hatte, ist das ein bisschen schade.


"Dieses Auto war genauso wie Massimo: kompliziert, gefährlich, schwer zu beherrschen und unglaublich sinnlich."


Auch was die Protagonisten anbelangt hatte ich gar nicht viel und schon gar keine psychologisch ausgefeilte, tiefgründige Charakterdarstellungen erwartet. Leider sind die Figuren aber noch farbloser, nerviger und oberflächlicher, als ich das befürchtet hatte. Dass Massimos Innenwelt und dessen Handlungen oft mit einem "er kann es halt nicht anders" erklärt und somit jegliche tiefere Begründung abgeschmettert wird, hatte ich ja schon gesagt. Laura ist aber fast ein noch größeres Problem. Außer ihrem Aussehen, teurer Mode, Partys, Alkohol und Sex hat sie keine besonderen Interessen, trotz dass sie als erfolgreiche Geschäftsfrau beschrieben wird, erscheint sie erstaunlich dümmlich und wie sie es mit all ihren Exzessen zu einem sportlichen Traumkörper schaffen konnte, den ihr die Autorin selbstverständlich an den Leib geschrieben hat, ist auch ein Rätsel. Kein Wunder also, dass sie mir nicht besonders sympathisch war, sondern mich in erster Linie genervt hat.

Sie total sprunghaft, klischeehaft, lässt sich mit teuren Uhren total kaufen, hat dafür, dass sie sich selbst als intelligent beschreibt, null Reflexionsvermögen und ist gefühlt zu 98% der Geschichte entweder betrunken oder geil - oder beides. Ich habe absolut nichts gegen Feiern und Alkoholkonsum grundsätzlich in Büchern, aber hier zeichnen literweise Champagner und Wein in Kombination mit Tabletten und sporadischem Essen ein sehr ungesundes Bild. Und ja, es ist schön, wenn Protagonistinnen ein gesundes Interesse an Sex haben. Aber hier wird dieses dazu fast ausschließlich eingesetzt, um das Annähern von Massimo und Laura zu erklären. Die Autorin gibt sich gar nicht erst die Mühe, eine vielschichtige Beziehung aufzubauen und uns Schritt für Schritt zu erklären, warum sich Laura trotz allem in Massimo zu verlieben scheint. Stattdessen scheint die Standardantwort auf alle Probleme zu sein: sie will ihn. Wenn man nun also die ethische Seite der ganzen Thematik beiseitelässt, ist die Entwicklung der Geschichte einfach unfassbar unglaubwürdig und eindimensional.

Ein weiterer Punkt, der mich genervt hat und der handwerklich äußerst schäbig umgesetzt ist, ist der Umgang mit einigen erwähnten Themen. Zum einen wäre da die medikamentös behandelte Herzkrankheit der Protagonistin. Diese wird nämlich null aufgegriffen, Laura schluckt nur ab und an blisterweise Tabletten, fällt in den passenden Szenen dramatisch in Ohnmacht, lässt sich aber davon nicht abhalten, jeden Tag ihre Sorgen in ihrem Lieblingsschaumwein zu ertränken ... weil sich Alkohol und Herztabletten ja bekanntermaßen gut vertragen... Wenn man also schon nichts mit der Thematik anfängt und diese in starkem Widerspruch zu den Handlungen der Figuren stehen, warum lässt man sie dann nicht einfach weg?


"Ich bin kein Objekt, niemand kann mich besitzen."


Ein weiteres dieser Probleme ist der immer wieder auftauchende offene Sexismus und die Diskriminierung gegenüber Randgruppen. Aussagen wie "Eine Frau hat in jeder Lebenslage gutauszusehen", das Ziel Lauras Eltern, sie möglichst reich zu verheiraten und nicht zuletzt auch Lauras Oberflächlichkeit zeichnen ein sehr verdrehtes Frauenbild. Laura ist gerne dazu bereit, über gewaltige Probleme in ihrer Beziehung hinweg zu sehen, denn Massimo ist ja ansonsten ein totaler Traumtyp. Ja, er hat vor ihren Augen jemanden erschossen, ihre Eltern bedroht, sie muss ihn ständig davon abhalten, ihren Exfreund zu ermorden, er lässt ihr keinen Entscheidungsfreiraum und behandelt sie respektlos. Aber sonst ist er doch reich, gutaussehend, beschützend und... habe ich schon reich erwähnt? Obwohl Massimo sie physisch wie psychisch fortwährend erniedrigt, lösen exzessives Shopping, schicke Bälle und glamouröse Makeover jedes Problem. Darüber hinaus ist jeder vorkommende Friseur/Stylist homosexuell (und nicht nur das, sondern natürlich "der perfekte Homosexuelle", da er ein Auge für Mode hat), wenn man die neuste Kollektion von Chanel nicht kennt, ist man keine richtige Frau und Prostituierte werden beleidigt, während Lauras Freundin Olga, die keine Lust hat zu arbeiten und sich lieber von reichen Liebhabern aushalten lässt für ihren Lebensstil gefeiert wird. Würde man alle anderen Kritikpunkte außer Acht lassen, reichten allein diese groben Schnitzer schon aus, um das Buch in den unteren Sternebereich rutschen zu lassen. Denn selbst wenn man hier davon ausgehen würde, dass die Autorin gesellschaftliche Zustände in ihrem Heimatland Polen zur Sprache bringen will (was man nur mit viel gutem Willen annehmen kann), dann fehlt hier einfach die kritische Auseinandersetzung. So liest sich die Geschichte einfach sexistisch.

Neben der unglaubwürdigen, vorhersehbaren Handlung, der oberflächlichen Figurenzeichnung und den groben Schnitzern hinsichtlich mancher Themen lässt sich auch der Schreibstil in die Reihe der handwerklichen Mängel problemlos einreihen. Einige Rezensenten hatten Blanka Lipińska für ihre flüssige Sprache gelobt und ja, es stimmt, man kann die Geschichte leicht lesen, literarisch hochwertig geht aber definitiv anders. Plumpe Aneinanderreihung immer gleicher Sätze, seltsame Dialoge, viele Wiederholungen, primitive Ausdrücke und teilweise stümperhafte Übergänge - ob es nun an der Übersetzung aus dem polnischen liegt (ich habe leider keine Ahnung von dieser Sprache und kann nicht einschätzen, wie leicht die Übertragung ins deutsche möglich ist), oder ob der Stil der Autorin auch im Original sehr einfach ist - feststeht: ich habe schon lange kein so schlechtes Buch mehr gelesen. Den Netflix-Film und die Fortsetzungen spare ich mir also aus den offensichtlichen Gründen.

Ich hoffe, es kam in dieser leider sehr negativen Rezension heraus, dass ich die Geschichte nicht nur mit der "Mimimi-Dark-Romance-ist-böse"-Karte abstempele, sondern sie auch aus sachlichen, handwerklichen Gründen ablehne. Ich habe mir die größte Mühe gegeben, unvoreingenommen an den Roman heranzutreten und meine Rezension auch so objektiv und belegt wie mir möglich zu verfassen und bin jetzt sehr gespannt, was Ihr zu dem Thema zu sagen habt.



Fazit:

Das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Hier geben nicht nur eine toxische Beziehung, ein sexistisches Frauenbild, die Diskriminierung von Randgruppen und die Verherrlichung von Gewalt Anlass zur Diskussion - auch andere Teile der Geschichte wie die Figuren, der Schreibstil und die Handlung weisen größere Mängel auf, über die ich nicht hinwegsehen will und kann.

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