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Veröffentlicht am 01.07.2021

Das Meer lebt in jedem von uns (Wyland)

Der Kaffeegarten. Die Farbe des Meeres
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Endlich tragen die Anstrengungen Früchte und das Konzept des Kaffeegartens geht auf - die Gäste sind zufrieden und das Geschäft läuft. Aber mit dem Erfolg ziehen auch die ersten dunklen Wolken über Sylt ...

Endlich tragen die Anstrengungen Früchte und das Konzept des Kaffeegartens geht auf - die Gäste sind zufrieden und das Geschäft läuft. Aber mit dem Erfolg ziehen auch die ersten dunklen Wolken über Sylt auf, denn Elin geht ganz in ihrem Glück auf und widmet sich mit Hingabe dem Geschäft, aber Marei kann sich nicht mehr wirklich mit dem Kaffeegarten identifizieren und sucht Erfüllung in ihrer Malerei. Und dann ist da auch noch Hannes, der nicht nur großes Interesse an Mateis Gemälden, sondern auch an ihr selbst bekundet. Er spricht von einer Vernissage in Hamburg, von großen Reisen nach Paris und Mailand und Matei kann dieser Versuchung nicht widerstehen. Doch diese Entscheidung entzweit die Schwestern...für immer ?



Mit dem zweiten Band der Kaffeegarten-Trilogie lässt Anke Petersen wieder die ursprünglich wilde Schönheit der Nordseeinsel Sylt vor dem inneren Auge des Lesers entstehen und so begleiten abwechslungsreiche Landschaftsbilder die Handlung, die zwar eine deutliche Steigerung zum Vorgängerband erlebt, aber immer noch nicht das Zeug zum Pageturner hat.

Matei trägt die Farben des Meeres in sich und fühlt sich zwischen ihrer Entscheidung, Sylt zu verlassen und das Glück als Künstlerin zu versuchen und der Zuneigung zu ihrer Schwester schon recht hin und hergerissen. Aber so ganz kommt der Zwiespalt hier nicht wirklich zum Tragen und auch sonst bleibt Mateis Seelenpein eher farblos. Man liest von ihren Bauchlandungen, die sie leider erleben muss, aber auch hier sind es keine großen Überraschungen für den Leser, sondern logische Schlussfolgerungen aus den Szenen, die man vorher gelesen hat. Es fehlt mir die emotionale Bindung, um das enorme Gefühlschaos, das in Matei tobt, auch wirklich nachvollziehen zu können.

Elin bleibt auf Sylt zurück, versucht das Beste aus der Situation zu machen und weiter nach vorne zu blicken. Aber auch hier hält das Schicksal einige herbe Schläge parat, die Elin aus der Bahn werfen. Erneut gelingt es der Schreibenden leider nicht, die tiefe Verbundenheit zwischen Protagonistin und Leser herzustellen, um ihr Mitgefühl entgegenzubringen.

Die Handlung spielt abwechselnd auf Sylt und in Hamburg und bietet ein sehr differenziertes Bild der wirtschaftlichen Situation in den 1920er Jahren. Auch die modische Entwicklung hat Petersen hier sehr schön mit in die Handlung eingeflochten und gibt den Leser so die Möglichkeit, aus den verstaubten hochgeschlossenen Kleidern hinauszusteigen und in die neuen Kreationen hineinzuschlüpfen.

Und genauso hätte ich es mir für die gesamte Dauer des Buches gewünscht, dass ich mit dem Betreten der Welt von Elin und Matei meinen eigenen Alltag hinter mir lasse und als Gast in den Kaffeegarten schlüpfe, um hier hautnah mit dabei zu sein, wenn große Träume in Erfüllung gehen, andere wiederum zerplatzen und es immer wieder um die Frage geht : Gehen oder bleiben ?

So ist dieser Roman eine nette Insellektüre, die schnell gelesen ist, aber leider wieder keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Erfüllt leider nicht ganz meine Erwartungen

Die Tochter des Präsidenten
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Auch nach seiner Amtszeit muss Ex-Präsident Matthew Keating höllisch aufpassen, dass er nicht zur Zielscheibe für Terrorsiten wird, denn Keating steht mitsamt seiner Familie auf der Todesliste. Als eine ...

Auch nach seiner Amtszeit muss Ex-Präsident Matthew Keating höllisch aufpassen, dass er nicht zur Zielscheibe für Terrorsiten wird, denn Keating steht mitsamt seiner Familie auf der Todesliste. Als eine Tochter entführt wird, nützen ihm all seine früheren politischen Verbindungen nichts, um Schlimmeres abzuwenden. Einzig sein hartes SEAL-Training kann er gewinnbringend einsetzen und so hoffen, dass er das Leben seiner Tochter retten kann...


Ich war so unglaublich neugierig, wie sich die Erfahrungen von Bill Clinton als ehemaliger POTUS mit den sehr guten Ideen von James Patterson verbinden und daraus ein Politthriller entsteht, der die Nervenenden kribbeln lässt und für einen absoluten Lesesog sorgt. Denn das hätte ich nach den rühmenden Ankündigungen vermutet - aber weit gefehlt.

Die Thematik bietet unglaublich viel Brisanz, um hier wirklich psychische Anspannung herauszukitzeln und den Leser an die Seiten zu fesseln, aber im Endeffekt dreht sich alles nur um ein bereits vorgefertigtes und bekanntes Bild zwischen Gut und Böse und man liest nicht wirklich etwas Neues. Der islamische Terrorist entführt die Tochter des Präsidenten, es gibt ein Kräftemessen über mehrere hundert Seiten und dann einen versöhnlichen Schluss.

Das Hintergrundwissen von Bill Clinton aus dem Oval Office ist interessant und informativ in die Handlung eingebaut und gibt dem Leser einen Einblick in die Abläufe. Was aber den Aufbau der Handlung und des Spannungsbogens betrifft, so muss ich ehrlich sagen, dass ich da mehr erwartet habe, denn über die Länge von 560 Seiten ist da nicht viel, was den ultimativen Kick hervorholt.

Die Figuren sind eher durchschnittlich, bieten mit nicht viele Facetten an und mir fehlt so das Wichtigste in einem Buch - ich kann mich nicht in sie hineinversetzen, um so mit ihnen gemeinsam durch die Handlung zu gehen. Ihr Vorgehen ist manchmal einfach zu offensichtlich und mir fehlen dadurch die überraschenden Wendungen, die unverhofften Sidekicks, um dieses Buch zu einem echten Reißer werden zu lassen.

Wer Interesse daran hat, einen Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses zu werfen, der wird hier gut bedient werden. Aber alle anderen Erwartungen, die man einen Politthriller stellt, gehen leider größtenteils unter.

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Veröffentlicht am 11.06.2021

Wach ich oder träum ich

Zu den Elefanten
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Theo ist irgendwo falsch abgebogen, hat sich auf dem Weg selbst verloren und grübelt über den Sinn des Lebens nach. Gefühle für seine Frau sind noch vorhanden, aber ob sie ausreichen, um eine erfüllte ...

Theo ist irgendwo falsch abgebogen, hat sich auf dem Weg selbst verloren und grübelt über den Sinn des Lebens nach. Gefühle für seine Frau sind noch vorhanden, aber ob sie ausreichen, um eine erfüllte Beziehung zu führen - wer weiß das schon ? Auch Sohn Max steht mit seinen neun Jahren an einem Punkt, wo es langsam gilt, ihn eigene Erfahrungen machen zu lassen. Da kommt Theo eine gute Idee - eine gemeinsame Reise von Vater und Sohn könnte doch die Bindung stärken und Erinnerungen schaffen, an die man später gerne zurückdenkt. Die historische Reiseroute von Kaiser Maximilian II.und dem Elefanten Soliman bietet sich geradezu an und so machen sich Vater und Sohn auf den Weg, um am Endpunkt der historischen Reise zu starten, um sich Richtung Ursprung der Route zu begeben...


Dieses Buch punktet durch eine wahnsinnig einfühlsame, manchmal schon fast melancholische, Erzählweise, die den Leser tief in die gespaltenen Gefühle von Theo blicken lässt. Seine innere Zerrissenheit ist fast schon greifbar und ermöglicht einen Blick in die Gedanken, die sonst unausgesprochen bleiben.

Es sind die brennenden Fragen, die ein jeder kennt, der Kinder hat, ob man alles richtig gemacht hat, um dem Sprössling den Weg in die Zukunft zu ebnen. Theo ist mehr oder weniger in einer Erinnerungsschleife gefangen, vertraut auf Bekanntes und Altbewährtes und vergisst dabei, die Welt mit Kinderaugen zu sehen.

Gleich zu Beginn der Reise gibt es ein Ereignis, das den weiteren Verlauf der Reise bestimmt und bei dem ich mich frage, warum Theo in seiner Lethargie gefangen bleibt, anstatt alle Hebel in Bewegung zu setzen. Seine Reaktion ist für mich in keiner Weise nachvollziehbar und ich bin erschrocken, dass er so handelt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt bin ich am überlegen, ob die Ausführungen tatsächlich ernst gemeint sind oder ob es sich um einen Traum handelt, in dem Theo gefangen ist.

Hier kann mich der Autor mit seiner Ausführungen, so präzise und skurril sie manchmal auch sind, leider nicht mehr mit ins Boot holen. Ich frage mich die ganze Zeit, ob ich wach bin oder selbst träume, denn die Reise verläuft surreal und wenig glaubwürdig. Ich überlege die ganze Zeit, ob es sich bei dem Reisetagebuch um eine Art der Traumabewältigung oder Teile einer Verhaltenstherapie handelt, denn mitunter kommt es mir so vor, als stehe Theo komplett neben sich und betrachte die Ereignisse als Schatten seiner selbst.

Mir geht immer mehr der Zugang zu Theo verloren, weil ich das Gelesene nur noch schwer einsortieren kann und bin dem Ende des Buches, ehrlich gesagt, vollkommen überfordert. War alles tatsächlich nur ein Traum ? Ich weiß es nicht.

Ich vergebe hier neutrale 3 Sternchen, denn mit gefallen die Grundzüge des Roman, die Seiten lassen sich zum größten Teil sehr flüssig lesen und die eingefangen Atmosphäre ist schon einzigartig. Aber so ganz finde ich mich nicht in der Geschichte wieder...schade

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Heiße Ware, heiße Story - aber in der Umsetzung nicht ganz so gut gelungen

Flut
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Finn ist normalweise professionell und geht auf Abstand, wenn es um die Ermittlungen in einem Fall geht. Aber als er die Puzzleteile zum Mord an seinem Kollegen zusammensuchen muss, kommt er ab und an ...

Finn ist normalweise professionell und geht auf Abstand, wenn es um die Ermittlungen in einem Fall geht. Aber als er die Puzzleteile zum Mord an seinem Kollegen zusammensuchen muss, kommt er ab und an schon einmal in Straucheln. Und dann gibt es auch noch Gabby, die Schwester seines Chefs, die Finn beschützen soll. Wie soll er knallharte Ermittlungen, Personenschutz und gute Kombinationsgabe unter einen Hut bringen, wenn sein Herz sich immer mehr zu Gabby hingezogen fühlt ?



Dani Pettrey packt eine wirklich heiße Story in nervenaufreibende Szenen, die an manchen Stellen an Spannung nicht zu überbieten sind. Drogenschmuggel, Kollegenmord und Rachegedanken sind die treibenden Ideen, die hier für ordentlich Wirbel und Aufregung sorgen und den Leser stellenweise regelrecht an die Seiten fesselt. Aber irgendwie schafft es die Autorin leider nicht, die knisternde Atmosphäre über Weite Strecken aufrecht zu halten und so für einen echten Pageturner zu sorgen.

Zwar werden die Zweifel, wem man hier noch über den Weg trauen kann, sehr gut nachvollziehbar geschildert und das Rätselraten, wer hinter all dem Übel steckt ist gut angelegt, aber manchmal verliert Dani Pettrey das Ziel aus den Augen und es schleicht sich ein bisschen Trägheit ein. Die Lovestory zwischen Finn und Gabby finde ich ja schon wirklich süß, aber irgendwie auch wieder fehl am Platz, denn in einem atemberaubenden Krimi sollte eben die Handlung, und nicht das Liebeswerben, im Vordergrund stehen. Mich persönlich stört, dass hier die die Wertvorstellungen des christlichen Glaubens so offensichtlich und ausgeprägt in den Vordergrund gerückt werden, sodass sie teilweise die Handlung fast erdrücken. Eine gesunde Balance zwischen gelebtem Glauben und einem Alltag ohne religiösem Bezug hätte ich als angenehmer zu lesen empfunden. Ich glaube, es ist nicht wirklich einfach, einen gemeinsamen Nenner zu finden, der beiden Ansprüchen gerecht wird.

Auf den letzten 100 Seiten holt Dani Pettry noch einmal alles aus der Trickkiste, um hier dem Leser Spannung, Action und Nervenkitzel zu bieten. Wirkt an manchen Stellen ziemlich übertrieben (gerade was Gabby betrifft), denn auch hier wäre eine gut verteilte Dosierung über den gesamten Verlauf der Handlung einfach knackiger zu lesen.

So bleibt es eine heiße Story, der manchmal der Dampf aus geht, aber in weiten Teilen ein sehr lesenswerter Krimi

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Veröffentlicht am 07.06.2021

"Es ist die Reise , die zählt. Nicht das Ziel"

Und im Gepäck das Leben
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Abbie blickt auf alles, was sie sich erträumt hat - einen erfolgreichen Mann, zwei Söhne und ein Zuhause, das eindeutig ihre Handschrift trägt. Aber ihre Idylle gerät ganz furchtbar in Schieflage, als ...

Abbie blickt auf alles, was sie sich erträumt hat - einen erfolgreichen Mann, zwei Söhne und ein Zuhause, das eindeutig ihre Handschrift trägt. Aber ihre Idylle gerät ganz furchtbar in Schieflage, als ihre Söhne flügge werden und ihre eigenen Wege gehen und ihr Mann ihr eröffnet, dass er Abstand braucht, um wieder durchatmen zu können.Vollkommen mit sich und ihren Gedanken allein gelassen, stellt sie sich die Frage, was nun werden soll. Aber den Kopf in den Sand stecken gilt nicht und deswegen packt Abbie ihren Trekkingrucksack und begleitet ihren Sohn Bobby auf dem Jakobsweg. Und diese Pilgerreise hat ihre ganz eigenen Gesetze...


"Und im Gepäck das Leben" erzählt von vier Schicksalen, die es zu bewältigen gilt, von Menschen, die mit sich, ihrem Los und Gott hadern und gemeinsam auf dem Jakobsweg ihre Erfahrungen sammeln.

Abbie ist mit ihrem Hang, alles zu kontrollieren, durchzuplanen und nichts dem Zufall zu überlassen so unglaublich anstrengend, dass ich über den gesamt Verlauf des Buches Schwierigkeiten habe, mit ihr warm zu werden. Mich wundert es nicht, dass sich ihr Mann eine Auszeit nimmt, denn mit ihrer erdrückenden Überfürsorglichkeit und ihrem Hang zum Perfektionismus schnürt sie selbst dem Leser die Luft zum Atmen ab.

Caro hat ein Trauma zu verarbeiten, dass sie in die Alkoholsucht getrieben hat und sie bekämpft immer noch ihre Dämonen,auch wenn sie zwischenzeitlich trocken ist.

Rasa und Bobby gefallen mir von allen Beteiligten am besten, da die beiden frischen Wind in die Erzählung bringen und gerade Rasa, trotz ihrer schlimmen Erfahrungen, für eine Atmosphäre sorgt, in der man sich sofort wohlfühlt.

Der Jakobsweg fordert seinen Tribut und so kommt es, dass nicht nur Blasen und andere Wehwehchen jeden Schritt schmerzhaft machen, auch die Erkenntnis, dass man loslassen muss, um wieder ganz bei sich selbst anzukommen, sorgt für Tränen.

Die Zusammenhänge, warum gerade die vier den Weg gemeinsam gehen, werden nach und nach ersichtlich, aber die Auflösung hat mir einfach viel zu viele Zufälle, die die Pilgergemeinschaft miteinander verbindet. Das lässt das Buch an vielen Stellen fragwürdig erscheinen und rückt die Geschichte in ein unglaubwürdiges Licht.

Die Werte des christlichen Glaubens sind gerade für Abbie in dieser schwierigen Zeit wie ein Leuchtturm, bedeuten sie für sie doch Licht und Zuversicht, Hoffnung auf einen Neubeginn und spenden Trost, auch wenn sie manchmal der Verzweiflung nahe ist und mit Gott hadert.

Das Happy End wirkt in meinen Augen sehr überspannt und diese Effekthascherei hat das Buch nun wirklich nicht nötig.


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