Cover-Bild Der Traum von Freiheit
Band 3 der Reihe "Die Kaffeehändler"
(8)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 25.06.2021
  • ISBN: 9783732581603
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Fenja Lüders

Der Traum von Freiheit

Speicherstadt-Saga

Hamburg Ende der 30er Jahre. Hakenkreuzfahnen wehen über der Hansestadt. Mina ist als erste Frau an der Kaffeebörse zugelassen worden, die Geschäfte laufen gut. Doch heimlich hilft sie ihrem Jugendfreund Edo, flüchtige Juden außer Landes zu bringen. Dabei bringt sie nicht nur die Firma, sondern auch sich selbst in große Gefahr.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Hamburg 1925 - 1948

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Mina hat es geschafft. Die Firma Kopmann & Deharde – und hier insbesondere Mina als Frau – hat sich einen festen Platz in der Hamburger Kaufmannschaft erarbeitet. Sie wird endlich an der Börse als Händlerin ...

Mina hat es geschafft. Die Firma Kopmann & Deharde – und hier insbesondere Mina als Frau – hat sich einen festen Platz in der Hamburger Kaufmannschaft erarbeitet. Sie wird endlich an der Börse als Händlerin anerkannt (nicht zuletzt durch ihre Heirat mit Frederik von Lohmeyer) und durch das Abkommen mit ihrem Schwiegervater in Guatemala wird das Kontor mit hervorragenden Kaffeebohnen beliefert. Eigentlich könnte alles so schön sein ….. eigentlich ….

Frederik von Lohmeyer betreibt in Berlin einen florierenden Nachtclub und auch wenn Mina und er nur noch eine Ehe auf dem Papier führen, kann Frederik nicht umhin, Mina von den Gerüchten zu erzählen, die in Berlin die Runde machen; der Name Adolf Hitler (damals Vorsitzender der NSDAP) ist in aller Munde und irgendwie schafft der Mann es, seine antisemitische und rassistische Ideologie des späteren Nationalsozialismus in die Köpfe der Menschen zu pflanzen. Langsam aber stetig beginnt die Hetze gegen jüdische Bürger – und sowohl Edo, Minas heimliche große Liebe, als auch Anton, der Mann ihrer Schwester Agnes, sind jüdischer Abstammung. Noch glaubt niemand daran, dass dieser Adolf Hitler mehr als ein „kleines Licht“ werden wird und auch Mina nimmt die gutgemeinten Ratschläge ihres Ehemannes nicht ernst.

Was dann geschieht, ist Geschichte!

„Der Traum von Freiheit“ ist der 3.und letzte Band der Speicherstadt-Saga. Die Geschichte beginnt im Jahr 1925, also einige Jahre später als der 2. Band endet und umfasst die Jahre 1925 bis 1948.

Nachdem Großmutter Hiltrud gestorben ist, hat Mina ihre Schwester Agnes und ihren Mann Anton eingeladen, zu ihr in die Villa zu ziehen. Edo wohnt noch immer in der kleinen Kutscherwohnung und da Mina offiziell mit Frederik von Lohmeyer verheiratet ist, können sie ihre Liebe noch immer nur hinter verschlossenen Türen leben.

Mina ist zwar, was den Kontor und die kaufmännische Seite betrifft, schon immer sehr fortschrittlich und für eine Frau der damaligen Zeit sehr weit voraus, politisch ist sie jedoch (wie so viele andere Deutsche damals) ziemlich naiv unterwegs. Trotzdem lässt sie sich von ihrem langjährigen Freund Heiko und später auch von Edo in politische Aktionen einspannen, die für alle Beteiligten gefährlich sind und harte Konsequenzen nach sich ziehen würden.

Die Bombardierung Hamburgs macht natürlich auch vor der Villa Kopmann nicht halt und die Bewohner der Villa verbringen viele Stunden im Luftschutzkeller. Seitdem das harte Regiment von Hiltrud Deharde geendet hat, verbindet Mina mit ihren Angestellten ein eher freundschaftliches denn herrschaftliches Verhältnis.

Nicht alle Personen überleben, aber nicht jeder stirbt durch den Krieg.

Der Klappentext suggeriert, man würde sich gleich im Kriegsjahr 1940 befinden, dem ist leider nicht so. Das erste Drittel des Buches hat sich deswegen ein wenig zäh gelesen, da nicht wirklich etwas passiert bis zum Ausbruch des Krieges und durch den großen zeitlichen Umfang von 24 Jahren werden zusätzlich einige Charaktere in die Geschichte integriert, die es mir nicht immer leicht machten, den Überblick zu behalten.

Insgesamt ist dieser 3. Band ein gelungener Abschluss für die Speicherstadt-Saga, für mein Empfinden haben die Charaktere in diesem Teil aber sehr an Wärme und Tiefe verloren. Es hätte auch nicht unbedingt 448 Seiten gebraucht um die Saga zum Abschluss zu bringen, einige Längen hätte man durchaus vermeiden können. Trotzdem hat es mir gefallen, Mina und ihre Lieben ein paar Jahre ihres Lebens zu begleiten.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Gelungener Abschluss der Saga

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"Der Traum von Freiheit" ist der dritte Teil der Speicherstadt-Saga und dieses Mal sehen sich Mina und ihre Familie in der Gefahr vor den Gefahren des anrückenden zweiten Weltkrieges.

Es ist schon eine ...

"Der Traum von Freiheit" ist der dritte Teil der Speicherstadt-Saga und dieses Mal sehen sich Mina und ihre Familie in der Gefahr vor den Gefahren des anrückenden zweiten Weltkrieges.

Es ist schon eine Weile her, dass ich den vorgehrigen Teil gelesen habe, daher fand ich es sehr gut, dass die Autorin nochmal einen kleinen Rückblick in die vorherigen Ereignisse gibt. Dies hat es mir sehr viel einfacher, wieder in die Geschichte reinzufinden.

Ich habe die Geschichte von Mina und ihrer Familie wieder sehr gerne verfolgt, auch wenn das Kontor dieses Mal eher eine untergeordnete Rolle spielt, da die Handlung zu großen Teilen während des zweiten Weltkrieges stattfinden. Dieses Mal stand sehr viel mehr die persönlichen Erlebnisse der Familienmitglieder im Vordergrund.

Auch wenn mir die Geschichte grundsätzlich gut gefallen hat, waren es mir manchmal ein wenig zu viele Schauplätze und Personen und vieles wurde manchmal nur angerissen. Ich fühlte mich manchmal ein wenig durch die Handlung gehetzt. Hier wurde meiner Meinung nach ein bisschen Potenzial verschenkt. Auch was Minas persönliches Leben angeht, war es mir manchmal ein wenig zu viel, insbesondere zum Ende.

Insgesamt war das Buch aber ein gelungener Abschluss der Speicherstadt-Saga, die ich wirklich sehr empfehlen kann.

Veröffentlicht am 01.07.2021

Unterhaltsamer Abschluss der Speicherstadt-Saga

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Der dritte Teil der Speicherstadt-Saga ist überschattet vom Nationalsozialismus. Im Hamburg des Jahres 1925 begegnen wir Mina, die seit zwölf Jahren Kopmann & Deharde, eine der führenden Kaffeeimportfirmen ...

Der dritte Teil der Speicherstadt-Saga ist überschattet vom Nationalsozialismus. Im Hamburg des Jahres 1925 begegnen wir Mina, die seit zwölf Jahren Kopmann & Deharde, eine der führenden Kaffeeimportfirmen in der Hamburger Speicherstadt, führt. Damals von ihrem Vater übernommen versteht sie es mit viel Geschick gute Gewinne zu erzielen. Ihren früheren Verlobten Edo, der mit einer schweren Kriegsverletzung zu kämpfen hat, weiß sie als Bürovorsteher stets an ihrer Seite. Er ist nach wie vor ihre große Liebe, auch wenn sie mit Frederik offiziell verheiratet ist. Diese Ehe besteht jedoch nur noch auf dem Papier, er hat sich schon längst nach Berlin abgesetzt, lebt sein eigenes Leben.

Mina mit ihrer resoluten, zupackenden, sehr liebenswerten Art bringt das Kontor auf Vordermann, hat trotz der Vorurteile gegen Frauen in Führungsposition Erfolg. Mit Frederik hat sie sich soweit ausgesöhnt, sie treten mittlerweile bei bestimmten gesellschaftlichen Ereignissen gemeinsam auf, was für sie sehr hilfreich ist, ihre Stellung in dieser Männerdomäne festigt.

Nach dem Tod von Minas Großmutter Hiltrud führt sie nun auch den Haushalt der Villa und bietet Agnes, ihrer Schwester und Anton, deren Mann an, hier zu wohnen. Anton mag es lange nicht wahrhaben, dass er als Jude hier nicht überleben wird. Immer näher rücken die strammen Nazis, auch wenn es keiner so recht glauben mag.

Ich war gleich mit Mina und den ihren dabei - zu Friedenszeiten und während des beginnenden Hitler-Regimes. Hier hat die Autorin die Atmosphäre gut eingefangen. Bei der nächsten Generation, die direkt in diese Zeit der Hitlerjugend hineinwächst, spürt man direkt, wie die Jugend auf deren Ideale gedrillt wurde. Jedoch sind sie schon imstande, so manches zu hinterfragen und nicht alles gutzuheißen. Die Bombennächte über Hamburg, die Nöte der Bewohner und die Hilfsbereitschaft, diesem Irrenhaus zu entkommen waren eindringlich geschildert.

Trotz des ernsten Hintergrundes war „Der Traum von Freiheit“ ein kurzweiliges Lesevergnügen, das ich gerne weiterempfehle.

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