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Veröffentlicht am 12.07.2021

Liebe zur Besatzungszeit

Wenn die Hoffnung erwacht
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Nora besucht 1947 gemeinsam mit ihrer Freundin Hedi eine deutsch-amerikanische Silvesterfeier ohne Wissen ihrer Eltern. Sie möchte das Leben ein wenig genießen. Hier lernt sie den amerikanischen US-Officer ...

Nora besucht 1947 gemeinsam mit ihrer Freundin Hedi eine deutsch-amerikanische Silvesterfeier ohne Wissen ihrer Eltern. Sie möchte das Leben ein wenig genießen. Hier lernt sie den amerikanischen US-Officer William kennen und lieben. Heimlich treffen sich die beiden. Nora wird schwanger und als sie Willam davon erzählt, will er ihren Vater sofort um ihre Hand bitten. Doch bevor es dazu kommt, wird William überraschend abkommandiert. Nun muss sie ihrem Vater die Schwangerschaft gestehen. Er ist wütend und lässt sie spüren, was er von ihr hält. Doch als Nora ein Gespräch belauscht und erfährt, was ihr Vater plant, bleibt ihr nur noch die Flucht mit ihrem Kind.

Der angenehme Schreibstil ist sehr gefühlvoll und hat es mir schnell ermöglicht in die Geschichte abzutauchen. Sehr gut wurde die damalige Besatzungszeit beschrieben. Auf der einen Seite sehnten sich die Menschen danach das Leben zu genießen, gleichzeitig waren die Wohnverhältnisse teilweise sehr beengt. Die Lebensmittelmarken reichten nicht aus, um den Hunger zu stillen. Es gab Zuzugsbeschränkungen in den Städten. Auf der anderen Seite war auch die Aufbruchsstimmung spürbar.
Die Protagonistin Nora ist mir ans Herz gewachsen. Ich habe sie auf ihren Weg begleitet und mit gefiebert.

Die Bücher von Lilli Beck schaffen es immer wieder mich zu berühren und in vergangene Zeiten zu entführen, deshalb eine klare Leseempfehlung für diesen Roman.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Die Suche nach der Wahrheit

Feuer in der Hafenstadt
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Nachdem ich bereits die Bände 2 bis 4 der historischen Kriminalromane um den Kapitän Hauke Sötje mit Begeisterung gelesen habe, war ich erfreut, dass nun der erste Band, der vor vielen Jahren unter dem ...

Nachdem ich bereits die Bände 2 bis 4 der historischen Kriminalromane um den Kapitän Hauke Sötje mit Begeisterung gelesen habe, war ich erfreut, dass nun der erste Band, der vor vielen Jahren unter dem Namen „Fortunas Schatten“ erschienen ist und nicht mehr erhältlich war, nun wieder neu aufgelegt wurde.

Kapitän Hauke Sötje ist aus England in seine Heimat an die Elbe zurückgekehrt, um sich das Leben zu nehmen. Obwohl er von einem englischen Gericht freigesprochen wurde, fühlt er sich schuldig am Tod seiner Mannschaft. Er will nur noch herausfinden, warum ihm damals eine falsche Depesche geschickt wurde. Graf von Lahn will Hauke bei seiner Suche unterstützen, im Gegenzug soll Hauke aufdecken, wer die neugegründete Glückstädter Heringsfischerei zum Scheitern bringen will.

In diesem gut recherchierten historischen Kriminalroman konnte ich eintauchen in vergangene Zeiten. Geschickt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die jeweiligen Kapitelanfänge. Hier liest man Originalauszüge aus der Zeitung Glückstädter Fortuna aus dem Jahre 1894. Diese passten oft zum jeweiligen Kapitel und ließen mich einige Male schmunzeln. Die Handlung wurde abgerundet durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil, wunderbar gezeichneten Charakteren und bildhaften Beschreibungen.

Bis zum Schluss ließ der historische Krimi Raum für Spekulationen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Ein gelungener Thriller

Der böse Mann: Thriller
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Als der Polizist Taylor Field von der Einsatzzentrale zu einem Leichenfund gerufen wird, ist ihm schnell klar, dass das Landeskriminalamt diesen Fall übernehmen muss. Das Gesicht des Opfers wurde von einem ...

Als der Polizist Taylor Field von der Einsatzzentrale zu einem Leichenfund gerufen wird, ist ihm schnell klar, dass das Landeskriminalamt diesen Fall übernehmen muss. Das Gesicht des Opfers wurde von einem Schleier aus Haaren verborgen. Rostige Stacheldrahtspitzen hatten sich in die Haut der Toten gegraben. Bis auf ein Papiertaschentuch waren die Taschen leer. Das Tuch war beschriftet mit den Worten „Ich bin die Zweite“. Die Ermittlerin Laura Kern und ihr Partner Max Hartung beginnen mit ihren Nachforschungen. Nach und nach finden sie die Identität der Toten heraus und stellen fest, dass der Täter das Opfer über längere Zeit beobachtet hat. Doch wer war das erste Opfer? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn der Serienkiller plant alles bis ins kleinste Detail und überlässt nichts dem Zufall. Laura Kern erkennt erst sehr spät, was der Täter wirklich vor hat.

Auch mit ihrem neuen Band um die Spezialermittlerin Laura Kern ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen. Durch ihren Erzählstil hat es die Autorin wieder geschafft, die Spannung stetig zu steigern und auf einem hohen Niveau zu halten, gleichzeitig wurde meine Neugier ständig geweckt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Gern rate ich mit, wer sich hinter dem Täter verbirgt. Dieses konnte ich bis zum Schluss machen, da die Lösung des Falles erst auf den letzten Seiten schlüssig aufgelöst wurde.

Mich hat dieser rundum gelungene Thriller wieder gepackt und sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Vielschichtiger historischer Roman

Die Totenärztin: Wiener Blut
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In seinem neuen Roman nimmt uns René Anour mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wir befinden uns im Jahr 1908 in Wien. Die Ärztin Dr. Fanny Goldmann arbeitet in der Gerichtsmedizin, doch hier darf ...

In seinem neuen Roman nimmt uns René Anour mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Wir befinden uns im Jahr 1908 in Wien. Die Ärztin Dr. Fanny Goldmann arbeitet in der Gerichtsmedizin, doch hier darf sie nur Hilfsarbeiten erledigen. Als ein toter Obdachloser eingeliefert wird, weist nichts auf Fremdeinwirkung hin. Fanny wird stutzig, als sie seine geschnittenen Fuß- und Fingernägel sieht. Ihre Kollegen nehmen ihren Hinweis auf die Ungereimtheiten nicht ernst, so macht sich Fanny heimlich daran die Leiche zu obduzieren und stellt fest, dass der Tote ermordet wurde. Doch was soll Fanny mit dieser Erkenntnis anfangen. Sie begibt sich auf Mördersuche. Die Spuren führen sie nicht nur in die feine Gesellschaft von Wien, sondern auch in die Wiener Unterwelt.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite in den Bann gezogen und dann auch nicht wieder losgelassen. Der Schreibstil von René Anour ist sehr ansprechend, er hat es verstanden mich zu packen und mitzureißen. Die Spannung wurde ständig hoch gehalten, so dass es auf keiner Seite langweilig war. Geschickt wurden historische Personen und Ereignisse mit der Handlung verknüpft. Im Nachwort gibt es eine Übersicht was tatsächlich geschehen und was der Phantasie entsprungen ist. Ein Pluspunkt auch für die gute Recherche von René Anour, so dass man neben der fesselnden Geschichte noch Informationen zur damaligen Zeit erhält. Für mich als Nordlicht fand ich nicht nur das Glossar mit den typischen österreichischen Begriffen sehr hilfreich, sondern auch die Erklärungen zu den medizinischen Namen.

Neben einer spannenden Mischung aus Medizinhistorie und Krimi blitzt zwischendurch immer ein wenig feiner Humor auf, so dass mir das Lesen dieses Romans viel Freude bereitet hat und ich in eine andere Welt eintauchen konnte.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein beeindruckendes Ende

Gut Greifenau - Sternenwende
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Nach dem ich bereits ungeduldig auf den sechsten Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun voller Freude weiterlesen. Der sechste Band knüpft nahtlos an den fünften Band an. Er beginnt im Dezember ...

Nach dem ich bereits ungeduldig auf den sechsten Band dieser Reihe gewartet habe, konnte ich nun voller Freude weiterlesen. Der sechste Band knüpft nahtlos an den fünften Band an. Er beginnt im Dezember 1928 und endet mit einem Paukenschlag am 31. Dezember 1932. Langsam beginnen dunkle Wolken über Deutschland zu ziehen. Die Weltwirtschaftskrise zwingt die Demokratie in die Knie. Die Arbeitslosenzahlen steigen und die Menschen bangen um ihre Ersparnisse bei der Bank. Alle sind gleicher Maßen davon betroffen, egal ob Herrschaften oder Dienstboten.

Aufgrund des Covers ist sofort erkennbar, dass auch dieser Band zu der Reihe um Gut Greifenau gehört. Am Anfang des Buches befindet sich ein Personenverzeichnis, so dass man sich schnell wieder auf dem Gut heimisch fühlt. Hanna Caspian ist es wieder gelungen mit ihrem wundervollen Schreibstil und ihrer guten Darstellung der Personen mich auch mit dem sechsten Teil zu begeistern. Die Charaktere von Adel und Bediensteten haben im Laufe der Geschichte wieder eine nachvollziehbare Entwicklung durchgemacht. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in das Geschehen einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch geschichtliches Wissen vermittelt. Abgerundet wird dieses noch am Ende durch das Nachwort.

Durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten wirkt nicht nur die Handlung sehr lebendig und vielschichtig, sondern die Spannung wird bis zum Schluss hochgehalten. Nach und nach versinkt man als Leser in die Geschichte, leidet mit, ist gefesselt vom Geschehen, entwickelt Verständnis für manche Handlungen und ist wütend auf einige Protagonisten. Die Seiten flogen nur so dahin.

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen immer weitergehen. Gut Greifenau gehört definitiv dazu. Nun verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge von Gut Greifenau und den Bewohnern. Mit einem lachenden Auge, weil ich diese wunderbare Geschichte von Beginn an verfolgen durfte und sie mir schöne, aber teilweise auch nachdenkliche Lesestunden bereitet hat. Mit einem weinenden Auge, weil ich nun endgültig von Gut Greifenau Abschied nehmen muss.

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