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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2021

Gelungenes Debüt

Leichenblume
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Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief einer gesuchten Mörderin. Der Inhalt beunruhigt - denn dort werden Dinge über Heloise genannt, die niemand wissen kann. Was will ...

Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief einer gesuchten Mörderin. Der Inhalt beunruhigt - denn dort werden Dinge über Heloise genannt, die niemand wissen kann. Was will die Mörderin von Heloise und vor allem: Woher kennt sie diese Dinge? Auch Kommissar Erik Schäfer erhält einen Hinweis auf die Gesuchte. Die Spuren führen zu Heloise....

Anne Mette Hancock hat mit ihrem Debüt "Leichenblume" einen sehr gelungenen Krimi geschrieben. Der Spannungsbogen liegt hier sehr hoch und fesselt von Beginn an. Die Kapitel sind kurz gehalten, so daß man immer versucht ist, nur noch dieses eine Kapitel zu lesen und man so gar nicht merkt, wie schnell man durch die Seiten fliegt. Dabei erlebt man immer neue Aspekte, die der Geschichte durch die Wendungen eine Eigendynamik geben. Die Autorin konzentriert sich auf das Wesentliche, sie ergeht sich nicht in aufblähenden Beschreibungen, vermittelt aber trotzdem ein klares Bild von Handlungsorten und ihren Charakteren. Heloise und Erik sind beide absolut sympathisch und sind für mich sehr gut ausgewählt. Beide passen einfach und es macht Spaß, ihnen zu folgen. Man erlebt mit ihnen Ermittlungen, die glaubhaft sind und man sich nicht über spontane Eingebungen wundert. Diese halten Tatsächlich bis zum Schluss, so daß man erst ganz am Ende die bewegenden Gründe für die Morde erfährt und darüber noch einige Zeit nachdenkt.

Für mich wird Anne Mette Hancock völlig zu Recht als neue Autorin in der Krimiwelt hoch gehandelt!

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Siggi wieder..

Der Club der toten Sticker
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In Schwäbisch Hall werden reihenweise die Mitglieder des Männerstickclubs mit einer Präzisionsschleuder umgebracht. Ist ein Stricker der Mörder? Oder ist Siggi Seiferheld, Kommissar a. D. und prominenter ...

In Schwäbisch Hall werden reihenweise die Mitglieder des Männerstickclubs mit einer Präzisionsschleuder umgebracht. Ist ein Stricker der Mörder? Oder ist Siggi Seiferheld, Kommissar a. D. und prominenter Sticker, durchgedreht und erträgt keine Konkurrenz? Die Indizien deuten jedenfalls auf Siggi, so daß die Mordkommission ihn verdächtigt. Nun ist es an Siggi, den wahren Mörder zu finden!

Einfach herrlich, wie Tatjana Kruse ihren Held Siggi Seifferheld in "Der Club der toten Sticker" nun zum achten Mal ermitteln läßt. Ich liebe auch diesen Band wieder - denn der Humor von Tatjana Kruse ist einzigartig. Sie läßt ihren Siggi einfach in jedes Fettnäpfchen tappen und er erlebt sehr kuriose Situationen. Als Leser kann man hier herzhaft lachen - aber tauschen möchte ich nicht mit Siggi. Tatjana Kruse gelingt es, den Leser von der ersten Seite an mitzunehmen und nicht eher loszulassen, bis das Buch beendet ist. Denn außer humorvoll ist es auch spannend. So wirklich glauben, daß Siggi der Täter ist? Niemals. Dafür wird man immer wieder auf falsche Fährten geschickt. Was mir an dieser Krimiserie auch gut gefällt: Es gibt nie ein blutiges Gemetzel. Wer das sucht, ist hier falsch. Hier geht alles seinen ruhigen Gang. Neben dem Fall selbst spielt Siggis Familie eine große Rolle, in der jeder seine liebenswerten Eigenarten aufweist. Alle zusammen bilden ein großartig funktionierendes Familienunternehmen, in dem jeder seinen Platz hat und auf keinen Fall fehlen darf. Allen voran natürlich Hovawart Onis, mit dem Siggi schon so manchen Fall gemeinsam gelöst hat.
Wer also Krimis voller Humor, Spannung und wenig Blut mag, ist hier genau richtig. Ich persönlich liebe die Serie und hoffe, daß Siggi und Onis sehr bald einen neuen Fall zu lösen haben!

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Absolut gelungen

Nordwestzorn
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Kommissarin Anna Wagner beschäftigt sich mit einem Fall, der bereits 15 Jahre zurückliegt. Damals verschwand ein Junge aus dem Sommercamp bei St. Peter-Ording, eine Leiche wurde bis heute nicht gefunden. ...

Kommissarin Anna Wagner beschäftigt sich mit einem Fall, der bereits 15 Jahre zurückliegt. Damals verschwand ein Junge aus dem Sommercamp bei St. Peter-Ording, eine Leiche wurde bis heute nicht gefunden. Verdächtigt wurden damals drei Männer, doch nur der Leiter des Camps wurde damals angeklagt, jedoch aufgrund von Indizien freigesprochen. Nun ist der ehemalige Leiter nach einem langen Auslandsaufenthalt wieder zurück in St. Peter-Ording. Kurz darauf ist er spurlos verschwunden. Die Soko muß nun den alten Fall lösen, um eine Chance zu haben, den Mann zu retten.

Mit ihrem zweiten Fall "Nordwestzorn" schickt Svea Jensen die Soko St. Peter-Ording erneut zu einem spannenden Fall. Vorweg gesagt: Man kann diesen Band sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Svea Jensen verpackt alle Informationen geschickt in die Handlung, so daß man keine Verständnisprobleme haben wird. Die Charaktere entwickeln sich hier weiter, erhalten dadurch Leben eingehaucht. Dabei schafft die Autorin es gekonnt, daß das Private hier nicht überhand nimmt und interessant bleibt. Der Fall an sich ist richtig spannend und hält sein Niveau kontinuierlich hoch. Svea Jensen hat eine glaubhafte Handlung erschaffen, der man aufgrund der Logik her gut folgen kann. Hier wirkt nichts gestellt oder "an den Haaren herbeigezogen". Ihr Schreibstil ist absolut angenehm. Leicht lesbar, bildhaft und fesselnd. Gerade das Bildhafte schafft hier eine absolute Küstenatmosphäre, in der man sich wohlfühlt.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

Macht gute Laune

Pension Herzschmerz
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Als Anna ihren Freund Timo beim fremdgehen ertappt, sperrt sie ihn vor Wut im Badezimmer ein und holt sich Hilfe bei Freundin Lou. Gemeinsam packen sie Annas Sachen, Anna zieht vorübergehend bei Lou und ...

Als Anna ihren Freund Timo beim fremdgehen ertappt, sperrt sie ihn vor Wut im Badezimmer ein und holt sich Hilfe bei Freundin Lou. Gemeinsam packen sie Annas Sachen, Anna zieht vorübergehend bei Lou und ihrem Freund Nils ein. Der setzt Lou ein Ultimatum - er oder ihre Freundinnen. Da kommt der Hilferuf von Kim gerade recht. Kim lebt auf Norderney, hat sich den Fuß gebrochen und braucht Hilfe. Bei einem Abend zu dritt entsteht die Idee der "Pension Herzschmerz". Doch so einfach, wie die drei Freundinnen sich das gedacht haben, läßt sich diese Idee nicht umsetzen...

"Pension Herzschmerz" ist das gelungene Erstlingswerk von Christin-Marie Below. Sie hat hier einen Roman geschaffen, der einfach gute Laune verbreitet. Anna, Lou und Kim sind absolut sympathisch und so gut dargestellt, daß man fast meint sie so gut zu kennen, als wäre man die vierte Freundin. In ihrer Mitte fühlt man sich wohl. Hier wird sehr gut beschrieben, was wahre Freundschaft bedeutet. Aber die Autorin beweist nicht nur bei ihren Charakteren ein gutes Händchen und Talent zur Darstellung. Auch Norderney wird wunderbar beschrieben, so daß man diese Insel genau vor Augen hat und die Nordsee spürt. Auch der Schreibstil ist einfach wunderbar. Locker-leicht wird hier eine liebenswerte Geschichte erzählt, die den Leser gefangen nimmt und verzaubert. Dieser Roman hat mich absolut begeistert und mir einen kleinen Nordseeurlaub zu Hause beschert!

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Einfach schön

Die Roseninsel
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Liv braucht eine Auszeit sowohl von ihrem Job, als auch von ihrem Privatleben. Sie wird für einen Monat Verwalterin der Roseninsel im Starnberger See. Statt im Trubel Berlins zu leben, ist sie nun für ...

Liv braucht eine Auszeit sowohl von ihrem Job, als auch von ihrem Privatleben. Sie wird für einen Monat Verwalterin der Roseninsel im Starnberger See. Statt im Trubel Berlins zu leben, ist sie nun für eine leerstehende königliche Villa und einen Rosengarten zuständig. Statt Shopping bekommt sie ihre Lebensmittel per Ruderboot geliefert. Eines Tages entdeckt sie in der alten Villa ein Tagebuch, in dem die Geschichte von Magdalena, einer Verwandten des Königs von Bayern, aus dem 19. Jahrhundert niedergeschrieben ist. Liv vertieft sich in das Tagebuch und entdeckt dabei das Geheimnis der Roseninsel...

Das Buch "Die Roseninsel" von Anna Reitner hat mich begeistert. Hier erfährt man sehr viel über die Roseninsel, die im Starnberger See tatsächlich existiert. Man erhält hier historische Details, die von sehr guter Recherche zeugen. Gekonnt wird hier von Anna Reitner ein Geflecht aus Historie und Fiktion geschaffen. Dadurch, daß die Geschichte in zwei Zeitebenen spielt, kann man sowohl Liv, als auch Magdalena gut verstehen. Beide werden sehr gut dargestellt und wirken sympathisch. Bei Liv kann man wunderbar verfolgen, wie der Streß von ihr abfällt, während man andererseits bei Magdalena erfährt, warum sie als Tochter von König Otto auf der Insel leben muß. Beide Handlungsstränge sind interessant, wobei ich den Strang um Magdalena spannender fand. Anna Reitner hat es geschafft, mich mit ihrem Buch perfekt zu unterhalten. Hier stimmt alles - vom wunderbar locker lesbaren Schreibstil über die interessante Handlung bis hin zur zum Träumen anregenden Darstellung der Roseninsel.

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