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Veröffentlicht am 17.09.2021

abwechslungsreiche, lehrreiche Story mit zu vielen Themen

Leo und Lucy 1: Die Sache mit dem dritten L
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Leo wünscht sich ein spezielles Skateboard. Dieses gibt es als Preis bei einem Vorlesewettbewerb zu gewinnen. Allerdings ist Lesen nicht gerade Leos Stärke. Dennoch ist er fest entschlossen, in den verbleibenden ...

Leo wünscht sich ein spezielles Skateboard. Dieses gibt es als Preis bei einem Vorlesewettbewerb zu gewinnen. Allerdings ist Lesen nicht gerade Leos Stärke. Dennoch ist er fest entschlossen, in den verbleibenden Wochen bis zum Wettbewerb zu üben. Unterstützung bekommt er von seinen Freunden, die sich immer neue Aufgaben für ihn überlegen.

Das Thema Legasthenie hat mich im Klappentext direkt angesprochen. Ich war neugierig, in welcher Form es umgesetzt wird und wie Leo und sein Umfeld damit umgehen.
Überrascht war ich aber, wie viele andere Themen noch in das Buch gepackt wurden. Und insgesamt muss ich sagen, waren es vielleicht dann doch etwas zu viele, denn am Ende bleibt einiges auf der Strecke…

Leo ist der Ich-Erzähler der Geschichte. In einfacher Sprache schildert er seine Erlebnisse und Gefühle. Gelungen finde ich dargestellt, wie sich seine Gedanken manchmal verknoten. Wenn er beispielsweise negativ über Mitschüler denkt und für sich feststellt, dass er dies eigentlich gar nicht will und es auch nicht gut ist, er aber gerade nicht anders kann.

Wenn Leo versucht, zu lesen, machen sich die Buchstaben auf dem Papier selbstständig. Vor allem, wenn er unter Druck oder Beobachtung steht, fällt es ihm schwer, Wörter zu entziffern. Ist er allein, gelingt das Lesen deutlich leichter – und dann kann Leo sich auch richtig viel merken. Seine Leseschwierigkeiten, wie sich die Buchstaben verhalten und verdrehen, werden sehr anschaulich dargestellt.
Die Strategien seiner Freunde, optische Eselsbrücken zu bauen, fand ich sehr clever. Die ganze Nachbarschaft wird in die Pläne mit einbezogen und unterstützt Leo tatkräftig, auch wenn nicht jede/r die nötige Geduld mitbringt. Richtig wütend gemacht hat mich hingegen der Umgang seines Lehrers mit dem Thema.

Leos Wettebewerbsvorbereitung zeigt, wie wichtig es ist, sich etwas zuzutrauen und für seinen Traum zu arbeiten. Wie gut, dass Leo so tolle Freunde hat, die ihn auf unterschiedlichste, kreative Arten unterstützen. Ihn aufbauen, wenn Leo der Mut verlässt und ihn nicht aufgeben lassen.

Die Freundschaft der drei Kinder ist neben Leos Legasthenie ein zentrales Thema. Leo und Lucy sind beste Freunde. Begleitet werden die zwei auf Schritt und Tritt von Lucys Hund Blumenkohl. Cornelius kommt neu zu diesem Grüppchen dazu, hat aber keinen ganz einfachen Einstieg. Die drei müssen erst zusammenwachsen und besonders Leo setzt sich in dieser Zeit auch mit den Themen Neid und (fehlendem) Vertrauen auseinander. Die Kinder erkennen, wie wichtig es ist, sich Fehler einzugestehen und aus diesen zu lernen.

Mobbing erfahren alle drei in der Schule auf verschiedene Weise. Leo durch seine Leseschwäche. Lucy sitzt im Rollstuhl. Und Cornelius wegen seiner Figur und Unsportlichkeit. Die Schwierigkeiten, mit denen sich Leos Freunde auseinandersetzen müssen, schwingen allerdings nur nebenbei mit. So wird beispielsweise zigfach darauf hingewiesen, dass Cornelius von seinen Eltern nur Salat zum Essen bekommt, sodass ich mir letztlich auch nochmal einen intensiveren Umgang mit diesem Themen gewünscht hätte.

In einer Szene versuchen einige Erwachsene, Leo, der von Mitschülern gehänselt wird, aufzumuntern, indem sie ihm zeigen, welche Beleidigungen sie bereits in ihrem Leben ertragen mussten. Dies ist zwar ein berührender Moment, fördert aber viele neue Themen wie Rassismus oder Sexualität zutage, für die kein weiterer Raum zur Bearbeitung zur Verfügung steht.

Und dann gibt es da ja auch noch die Sache mit Leos Eltern. Leo lebt allein bei seiner Mutter. Seinen Vater kennt er nicht. Er weiß nur, dass dieser Astronaut ist – zumindest ist er fest davon überzeugt.
Im Verlauf offenbart seine Mutter ein persönliches Geheimnis. Und findet den neuen Hausmeister ganz spannend… Und um den Vater tut sich ganz am Ende auch noch eine Story auf, auf die für mein Empfinden aber viel zu wenig eingegangen wird.

Und als wäre das alles nicht genug, werden die Kinder auch noch in eine Hundeentführung verstrickt.

Fazit

Legasthenie, Mobbing, Behinderung, Freundschaft, Familie, Hundeentführungen, große Träume und kleine Abenteuer… Ganz schön viel Stoff. Für mich verliert die Handlung dabei immer mal wieder den roten Faden und ich empfand einige der Abschweifungen als langatmig, während ich mir an anderen Stellen eine intensivere Bearbeitung einiger angeschnittener Themen gewünscht hätte (wenn man sie halt schon benennt).
Insgesamt konnte mich die teils verrückte, teils berührende Geschichte aber gut unterhalten. Und letztlich zeigt sich, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind. Und dass es sich lohnt, für seine Ziele zu arbeiten…

Veröffentlicht am 17.08.2021

Actonreiches, spannendes Finale

Kingdoms of Smoke – Brennendes Land
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3. Band. Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger

Ich habe mich sehr auf den Trilogieabschluss gefreut. Dennoch habe ich mit dem Lesen zunächst gezögert, weil ich fürchtete, ich müsste ...

3. Band. Rezension enthält kleine Spoiler in Bezug auf die Vorgänger

Ich habe mich sehr auf den Trilogieabschluss gefreut. Dennoch habe ich mit dem Lesen zunächst gezögert, weil ich fürchtete, ich müsste die vorherigen Bücher nochmal auffrischen. Letztlich habe ich dann doch einfach angefangen zu lesen und dachte, ich könnte im Zweifel halt nochmal einzelne Handlungsstränge nachlesen – dies war aber kaum notwendig (nur bei einer Figur habe ich nochmal in ihr letztes Kapitel geschaut).

Dank der vielen unterschiedlichen Figuren und Handlungsstränge ist mir der Einstieg gut gelungen. Die Handlung wird nahtlos fortgesetzt. Es ist bereits einiges passiert, allerdings gibt es kein allzu verworrenes Netz an Intrigen und Geheimnissen, sodass der Weg jeder Figur relativ klar ist. Rückblicke gibt es nur vereinzelt in Form kurzer Gedanken und Erinnerungen.

Die Erzählweise wird beibehalten: Abwechselnd wird aus der personalen Sicht der bereits bekannten Charaktere das Geschehen geschildert. Da diese sich teilweise an verschiedenen Orten aufhalten, gibt es dadurch einen Überblick, was in den verschiedenen Ländern vor sich geht, und einen Ausblick, was anderen Figuren bald bevorstehen könnte.
Über die Reihe hinweg, machen alle Figuren eine Entwicklung aus – einige mehr, andere weniger. Besonders Catherine entwickelt sich hier im Finale deutlich weiter, aber auch in March kommt einiges in Bewegung und er muss erneut folgenreiche Entscheidungen treffen.

Egal ob Catherine, March oder Tash – ich empfand alle Handlungsstränge als sehr interessant, sodass ich durchweg neugierig war, was ihnen bevorsteht. Neben ein paar gefühlvollen Szenen gibt es vor allem jede Menge dramatische und actionreiche Passagen – in Form zahlreicher blutiger, verlustreicher Kämpfe, die insgesamt sehr grausam und detailliert beschrieben sind. Besonders ein Charakter genießt es, seine Gegner zu Quälen und macht auch vor Leichenschändungen, die ebenfalls entsprechend bildhaft dargestellt werden, nicht halt. An einigen Stellen empfand ich dies als unnötig viel Gemetzel.

Das Buch ist von Beginn an spannend. Manche der Charaktere befinden sich bereits an der Front, haben den Gegner also bereits vor Augen. Andere wähnen sich noch in Sicherheit, werden aber stattdessen mit politischen Intrigen konfrontiert. Dabei kommt es zu einigen unerwarteten Entwicklungen.
Nur das Ende konnte mich nicht komplett überzeugen. Hier deutet sich im Verlauf eine Entwicklung an, die leider die Konflikte letztlich auf eine zu einfache Weise löst. Dadurch erscheint etliches, was zuvor passiert ist, sinnlos und unnötig.

Fazit

Die Handlung der bekannten Charaktere wird nahtlos fortgeführt. Alle Handlungsstränge sind spannend und mit einigen Wendungen versehen. Blutige Schlachten und politische Intrigen wechseln sich ab und sorgen für einen anhaltenden Lesesog. Nur die abschließende Konfliktlösung empfinde ich als viel zu simpel, zumal sie viele der zuvor passierten Dinge abwertet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2021

Ruhige Geschichte mit sympathischen Figuren

Mit dir leuchtet der Ozean
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Penny hat gerade ihr Studium abgebrochen und will sich eine Auszeit auf Fuerteventura nehmen, wo sie einen Job in einer Hotelanlage bekommen hat. Dort trifft sie auf Milo, der ebenfalls vor seinem Leben ...

Penny hat gerade ihr Studium abgebrochen und will sich eine Auszeit auf Fuerteventura nehmen, wo sie einen Job in einer Hotelanlage bekommen hat. Dort trifft sie auf Milo, der ebenfalls vor seinem Leben in München geflüchtet ist. Milo, mit dem sie eine gemeinsame Vergangenheit verbindet…

Das Buch spielt auf Fuerteventura und weckt auf jeden Fall Fernweh und Urlaubsgefühle. Letztlich hätte ich mir davon aber noch viel mehr gewünscht – mehr Naturbeschreibungen und Inselausflüge, vielleicht auch mehr Kontakte mit Einheimischen und ja, ich hätte auch noch ein wenig mehr Hotelflair und Bingo-Abende vertragen. All das gibt es eher am Rande, obwohl die Arbeit im Hotel ihren Alltag bestimmt und nur wenig Freizeit lässt. Dadurch bleibt das Setting leider etwas austauschbar.
Die langsame Annährung der Figuren und vor allem die Gedanken, die sich beide über sich selbst und übereinander machen, stehen klar im Vordergrund und bestimmen das Geschehen.

Dabei gibt es zunächst gar nicht so viele gemeinsame Szenen, sondern eher gemeinsame Momente, über die sinniert wird und bei denen sich beide Gedanken machen, was ihr erneutes Aufeinandertreffen zu bedeuten hat. Darunter leidet die eigentliche Handlung teilweise ein wenig, denn das meiste spielt sich in den Gedanken der Figuren ab.

Sowohl Milo als auch Penny haben ihre Probleme beim Flug über den Atlantik nicht völlig hinter sich lassen können, sodass durchaus auch ernste Themen besprochen werden. Besonders Milo hat eine dramatische Vergangenheit, die ihn nicht zuletzt in Form von üblen Gerüchten stets verfolgt. Die Mühe, den Leuten die Wahrheit zu sagen, macht er sich nicht.

Für Drama sorgen Milo und Penny selbst eher nicht. Dafür sind andere zuständig. Dabei gibt es einen Sinneswandel einer Figur, den ich nicht so ganz nachvollziehen konnte.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Milo und Penny schildern ihre Erlebnisse und Erinnerungen abwechselnd aus der Ich-Perspektive. Beide haben eine sehr angenehme Art, die es leicht macht, sich in sie hineinzufühlen. Gut gefallen hat mir auch der Umgang miteinander. Die Gefühlsentwicklung ist nachvollziehbar dargestellt.

Der Schluss kam für mich etwas abrupt. Es hätten am Ende für mich gern noch ein paar Seiten mehr sein dürfen.

Fazit

Schön geschrieben, tolles Setting, das aber gern mehr Raum hätte bekommen dürfen. Insgesamt hat mir das Buch gefallen, ich mochte beide Hauptfiguren und ihre Gefühlsentwicklung. Allerdings grübeln beide mehr, als miteinander in Aktion zu treten, sodass es für mich durchaus etwas mehr Handlung und ein paar weniger sich im Kreis drehende Gedanken hätte geben dürfen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

etwas ereignisreicher als Band 1

House of Scarlett
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Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Es gibt nur wenige kurze, gedankliche Rückblicke.

Scarlett und Legend sind weiterhin ...

Achtung: 2. Band. Rezension enthält inhaltliche Spoiler zum Vorgänger.

Die Handlung knüpft nahtlos an den Vorgänger an. Es gibt nur wenige kurze, gedankliche Rückblicke.

Scarlett und Legend sind weiterhin Ich-Erzähler bzw. Erzählerin und geben einen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Die Kapitel sind relativ kurz, sodass schnelle Wechsel zwischen den Perspektiven entstehen.

Im ersten Band hat mich die ganze Kennenlernsituation und wie daraus bei Scarlett die plötzlichen Gefühle entstanden sind, gestört. Dies habe ich nun ein Stück weit ausgeblendet, denn noch immer finde ich es recht eigenwillig, dass Scarlett nach dieser Vorgeschichte so verrückt nach Legend ist.

Sehe ich aber von diesem Punkt ab, hat mich auch Band 2 gut unterhalten. Während in Fall of Legend insgesamt gar nicht so viel passiert, gibt es diesmal ein paar mehr Ereignisse und Mini-Dramen. Ich fand es interessant, wie sich die Situation zwischen Scarlett und Legend entwickelt. Nun findet eigentlich erst ein langsames Kennenlernen statt, sodass die Gefühle für mich auch greifbarer geworden sind.
Auch einige erotische Szenen sind wieder enthalten.

Das Ende ist ein fieser, superspannender Cliffhanger, den ich als Schluss toll gewählt finde. Seitdem frage ich mich aber, ob dieser Aspekt ein guter Start für Teil 3 sein kann und wie sich die Geschichte dann wohl entwickeln wird. Ich bin gespannt.

Fazit

Scarlett und Legend sind schon ein wenig schräg. Da sie nun aber mehr miteinander in Kontakt kommen als noch in Band 1, sind die Gefühle für mich greifbarer geworden. Die Handlung bietet Spannung, Erotik und kleinere Dramen.

Veröffentlicht am 02.07.2021

solides Finale, hat meine Erwartungen aber nicht ganz erfüllt

Fight for Forever
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Achtung: 3. Band. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung geht nahtlos weiter. Vorwissen ist zwingend notwendig.

Nach dem gemeinen Cliffhanger von Band 2 war ich sehr gespannt, wie ...

Achtung: 3. Band. Rezension enthält Spoiler zu den Vorgängern.

Die Handlung geht nahtlos weiter. Vorwissen ist zwingend notwendig.

Nach dem gemeinen Cliffhanger von Band 2 war ich sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht. Scarlett und Legend befinden sich in einer extrem brenzligen Situationen und viele andere Schwierigkeiten stehen ihnen noch bevor.
Tatsächlich hat mich der Beginn des Buches fast ein wenig enttäuscht. Ich hätte mir die Ereignisse irgendwie spektakulärer und aufregender vorgestellt.
Und so geht es mir letztlich mit dem ganzen Buch. Obwohl immer eine gewisse Anspannung in der Luft liegt, ist der Handlungsverlauf über weitere Strecken recht ruhig und harmonisch. Nach all den schwelenden Konflikten hätte ich mir etwas mehr Spannung und eine insgesamt vielleicht auch rasantere Handlung gewünscht.
Auch am Ende werden mir manche Schwierigkeiten zu schnell oder zu einfach gelöst. Zudem bleiben für mich ein paar Fragen offen, auch wenn es keine super relevanten Infos sind.

Nichtsdestotrotz liest sich das Buch wieder sehr gut. Die wechselnden Ich-Perspektiven werden beibehalten. Legend und Scarlett geben dabei intensive Einblicke in ihre oft aufgewühlten Gedanken.
Und auch die Handlung ist nicht uninteressant – nur sehr viel ruhiger als erhofft und erwartet. Die Entwicklungen zwischen Legend und Scarlett haben mir wieder gut gefallen und auch die Interaktionen mit dem Umfeld des anderen fand ich sehr spannend.

Gefallen haben mir in der ganzen Reihe auch die abwechslungsreichen Nebenfiguren. Auf der einen Seite gibt es Scarletts etwas verrückten, leicht versnobten Freundinnen, auf der anderen Seite Legends Umfeld, das wie Pech und Schwefel zusammenhält.

Fazit

Zwar liest sich das Buch, nicht zuletzt dank des tollen Schreibstils, super und auch die Handlung hat mir grundsätzlich gefallen, allerdings hätte ich mir aufgrund des vorhandenen Konfliktpotentials mehr spannende oder dramatische Szenen gewünscht.