Cover-Bild Die Bucht der Lupinen
(25)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783442206223
Johanna Laurin

Die Bucht der Lupinen

Roman
Als Annas Großmutter Lou stirbt, reist sie mit ihren beiden Schwestern nach Neufundland, wo Lou seit vielen Jahrzehnten gelebt hat. Während die drei das Haus am Meer ausräumen, wird ihnen bewusst, wie wenig sie über die Vergangenheit und das Leben ihrer Großmutter wissen. Doch dann stoßen die Schwestern auf ein verblichenes Foto, das ihre Großmutter mit einem unbekannten Mann zeigt. Es beginnt eine Reise in das Hamburg der 1930er Jahre, wo Lou als Tochter jüdischer Eltern heranwuchs und wo die Geschichte ihrer ganz großen Liebe begann – einer schicksalhaften Liebe, die Lou in Zeiten der größten Finsternis den Weg wies wie ein leuchtender Stern ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2021

Ein bittersüßer Roman, der mit viel Liebe gegen das Vergessen kämpft

0

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen sind wir 2016 unterwegs, zum anderen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
In der Jetzt-Zeit begleiten wir hauptsächlich Anna, die versucht, den Verlust der ...

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen sind wir 2016 unterwegs, zum anderen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.
In der Jetzt-Zeit begleiten wir hauptsächlich Anna, die versucht, den Verlust der Großmutter zu verarbeiten und dabei immer mehr über ihre Vergangenheit erfährt. Und wir lernen direkt auch Neufundland lieben


In der Vergangenheit nimmt die Autorin uns mit auf Louises Lebensreise als Jüdin im 2. Weltkrieg bis zu ihrem Leben in Neufundland. Dies macht Johanna Laurin auf eine einfühlsame und unaufgeregte Art und Weise, ohne explizit auf die Gräueltaten der Nazis einzugehen.

Der Schreibstil ist wundervoll flüssig und leicht zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin. Johanna Laurin hat beide Zeitstränge so interessant und toll ineinander verwoben, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Ich fühlte mich den Figuren direkt nah und habe in jeder Situation mit ihnen gefühlt und gezittert.

Für mich eine absolute Perle der Unterhaltungsliteratur.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2021

Eine Geschichte, die unter die Haut geht

0

Als erstes ist mir hier das wunderschöne Cover aufgefallen. Als mir dann der Klappentext auch noch ein Familiengeheimnis versprach, wusste ich, diese Buch muss ich lesen. Ich wurde auch nicht enttäuscht ...

Als erstes ist mir hier das wunderschöne Cover aufgefallen. Als mir dann der Klappentext auch noch ein Familiengeheimnis versprach, wusste ich, diese Buch muss ich lesen. Ich wurde auch nicht enttäuscht und mit einer sehr berührenden und zu Herzen gehenden Geschichte belohnt.
Sie wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Zukunft treffen wir auf Anna und ihre Schwestern, die nach dem Tod ihrer Großmutter Lou die Trauerfeier in Neufundland organisieren. Lou hat nie irgendwas über ihr Leben erzählt und als die Schwestern ein Foto ihrer Großmutter mit einem Mann finden, beginnen sie nachzuforschen. Anna hat mich von den Schwestern am meisten erreicht, sie hat ihre eigenen Probleme und man merkt einfach, wie gut ihr Neufundland tut und wie sie wieder zu sich selbst findet.
In der Vergangenheit erleben wir parallel dazu Lou`s Geschichte, die mich sehr bewegt hat. Vor allem der Schluß ging mir unter die Haut und hat mich zu Tränen gerührt.
Johanna Laurin hat einen sehr emotionalen und bildhaften Schreibstil der mir die wunderschöne und rauhe Landschaft vor Augen führte und mich das Kriegsgeschehen und die damit verbundenen schlimmen Gräueltaten hautnah miterleben ließ.
Lou und Carl haben mein Herz ganz besonders berührt, sie haben sich sehr für die Juden eingesetzt, obwohl sie dadurch selbst ihr Leben riskiert haben.
Fazit: Eine Geschichte, die sehr unter die Haut geht, nichts beschönigt und mir oftmals Gänsehaut bereitet hat. Ich vergebe 5/5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2021

Großartiger Roman auf zwei Zeitebenen

0

Schon lange habe ich keinen Roman mehr aus diesem Genre gelesen, der mich in allen Bereichen so überzeugt hat. Zusätzlich ist diese Geschichte auf zwei Zeitebenen ein Debütroman! Kaum zu glauben!
Meistens ...

Schon lange habe ich keinen Roman mehr aus diesem Genre gelesen, der mich in allen Bereichen so überzeugt hat. Zusätzlich ist diese Geschichte auf zwei Zeitebenen ein Debütroman! Kaum zu glauben!
Meistens bevorzuge ich ja bei Erzählungen mit zwei Zeitsträngen den Vergangenheitsstrang. Doch diesmal konnten mich beide Zeiten gefangen nehmen und ich habe die 480 Seiten im Nu inhaliert.

Im Prolog lernen wir Louise kennen, die in ihrem Haus in Seaborough, Neufundland, an ihr Leben zurückdenkt, denn ihr bleibt nicht mehr viel Zeit...
Nach ihrem Tod reisen ihre drei Enkelinnen Judith, Anna und Greta aus Deutschland, ihrer ehemaligen Heimat, an. Sie sollen das Haus entrümpeln, um es für einen Verkauf vorzubereiten. Zusätzlich muss die Trauerfeier organisiert werden, bis ihre Mutter Helene ebenfalls in Kanada ankommen wird. Zwischen Helene und Louise bestand seit Jahren keine gute Beziehung. Beide Frauen verweigern die Aussage, wenn es um die Vergangenheit von Louise geht. Das Schweigen lastet auf den Enkelinnen, besonders auf Anna, die eine ganz besondere Beziehung zu ihrer Großmutter hatte. Viele gute Kindheitserinnerungen verbinden die jungen Frauen mit ihrer Oma und doch war die Entfernung so groß, dass sie sie viel zu wenig besucht haben. Als Anna beim Aufräumen alte Fotos und ein Tagebuch findet, möchte sie mehr über die Vergangenheit ihrer Oma wissen. Es lässt ihr keine Ruhe, dass Louise und ihre Mutter so ein Geheimnis daraus machten.

Louise ist gemeinsam mit ihrer Schwester Hannah in Hamburg als Tochter eines jüdischen Arztes aufgewachsen. Wir schreiben das Jahr 1935 und wir alle wissen, was auf die Familie in den nächsten Jahren zukommen wird. Und diese Geschichte, die den Leser in diese dunkle Zeit zurückführt und man auf den nächsten Seiten lesen wird, geht wahnsinnig zu Herzen und berührt sehr. Ich bin komplett abgetaucht in diese Zeit voller Gefahren für Louise, die in Carl, den Sohn eines Fabriksbesitzers, ihre große Liebe findet. Doch sein Vater ist Mitglied der SS, der die Verfolgung der Juden mit voller Kraft unterstützt. Doch Louise gibt die Hoffnung nie auf...

Aber auch der Handlungsstrang in der Gegenwart hat mir sehr gut gefallen. Vorallem die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen haben in meinem Kopf sofort atemberaubende Bilder dieser rauen Gegend hervorgerufen. Gelungen sind auch die sehr unterschiedlichen Charaktere der Schwestern, die mir alle drei sehr ans Herz gewachsen sind. Die temperamentvolle Greta und die liebenswerte Anna mochte ich noch um einen Ticken mehr, als die ehrgeizige Judith. Auf Anna warten in Neufundland noch einige Veränderungen, die ihr Leben auf den Kopf stellen werden. Doch auch Judith und Greta müssen ihren Weg finden und sich über sich selbst klar werden...

Abwechselnd erzählt Johanna Laurin die Geschichte von Lou(ise) und ihren Enkelinnen auf zwei Zeitebenen. Dabei überrascht die Autorin den Leser immer wieder mit ungeahnten Wendungen. In dieser Geschichte ist nichts vorhersehbar und die Spannung immer vorhanden. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe die letzten Seiten mit Wehmut gelesen.

Der Schreibstil ist fesselnd, einnehmend und bildhaft. Die Figuren sind liebevoll gezeichnet und ich konnte mich in alle wunderbar einfühlen. Ich habe mit ihnen gebangt, geweint, gelacht und gezittert. Die Erzählweise der Autorin ist brilliant und zeigt ebenso von exakter Recherche.

Ein absolutes Lesehighlight, mit dem ich so überhaupt nicht gerechnet hatte. Eine grandiose Geschichte, die mich auf allen Ebenen begeistert hat. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung!

Fazit:
Ein großartiger Roman mit Tiefgang und einer sehr berührenden Story, die wunderbar erzählt wird. Ich kann es nicht glauben, dass es sich hier wirklich um einen Debütroman handelt. Wunderbar erzählt auf zwei Zeitebenen, die mich beide gleichermaßen begeistern konnten. Ganz große Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.06.2021

Bewegendes Debüt

0

„...Sie dachte an ihr Leben zurück wie an eine Reise, Eine lange und stetige Reise. Sie dachte an jene Momente, die sich für immer in ihr Gedächtnis eingeprägt hatten. Aber das, an das sie sich am besten ...

„...Sie dachte an ihr Leben zurück wie an eine Reise, Eine lange und stetige Reise. Sie dachte an jene Momente, die sich für immer in ihr Gedächtnis eingeprägt hatten. Aber das, an das sie sich am besten erinnerte, war er...“

Diese Worte stehen im Prolog des Buches. In dem Moment, wo sie Louise durch den Kopf gehen, weiß sie, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Sie sieht dem Tod gelassen entgegen.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Einerseits erlebe ich, wie in der Gegenwart die Enkeltöchter Judith, Anna und Greta nach dem Tode ihrer Großmutter Louise nach ihren Wurzeln suchen, andererseits führt mich der Roman in die Vergangenheit und erzählt dort eine bewegende Liebesgeschichte.
Während Judith und ihre Schwestern in Deutschland aufgewachsen sind, lebte Großmutter Louise auf Neufundland. Schnell wird klar, dass es zwischen ihr und ihrer Tochter Helene heftige Spannungen gab. Eines aber war beiden eigen. Sie haben sich jede Frage nach der Vergangenheit verbeten. Das Schweigen wurde von Generation zu Generation wietergegeben.
Der Schriftstil ist ausgereift und abwechslungsreich. Das ist auch notwendig, denn die Geschichte steckt voller tiefer Emotionen.
Die drei Schwestern sind völlig unterschiedlich. Judith ist Juristin und geht zielstrebig ihren Weg. Gefühle schiebt sie schnell zur Seite. Anna hat momentan eine schwierige Entscheidung zu treffen. Verlässt sie sich auf ihr Herz oder ihren Verstand? Anna ist auch diejenige von den Dreien, die sich am meisten für die Wurzeln der Familie interessiert. Greta ist lebenslustig. Leben und leben lassen, ist ihr Motto.
Der Strang der Vergangenheit führt mich ins Jahr 1935 nach Hamburg. Jedes Kapitel beginnt mit einem Tagebuchauszug, der dann vertieft und fortgeführt wird. Louise ist die älteste Tochter des jüdischen Arztes David Blum. Sie ist befreundet mit dem Nachbarsjungen Carl von Hochstetten. Dessen Vater ist nicht nur Fabrikbesitzer, sondern ein hohes Tier bei den Nationalsozialisten. Wird ihre Liebe an den Zeitverhältnissen zerbrechen?

„...Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich wünschte, ich könnte immer bei dir sein, um dich zu beschützen, aber das kann ich nicht...“

Für Louises Familie beginnt der soziale Abstieg. Eine Ausreise zu Verwandten in Amerika lehnt der Vater ab, weil er seine Eltern nicht allein zurück lassen will. Beide würden keine Reise überstehen. Für Carl dagegen beginnt ein Leben voller Widersprüche. Er muss lavieren zwischen seinen persönlichen Empfinden - dass ist nicht nur seine Liebe zu Louise, sondern auch seine Einstellung zu Recht, Gerechtigkeit, Menschlichkeit – und den Erfordernissen der Zeit sowie den Ansprüchen seines Vaters.
In der Gegenwart erlebe ich bei einer Fahrradtour der Schwestern die Schönheiten von Neufundland.

„...Hunderte Meter unter ihnen schlugen die Wellen mit lauten Getöse gegen die steinigen Felsen und ließen Gicht aufsteigen. Vor ihnen schimmerten die Umrisse riesiger Eisberge...“

Beide Handlungsstränge verfügen über eine hohe innere Spannung. Während diese in der Gegenwart durch die menschlichen Befindlichkeiten und die komplexen Beziehungen aufgebaut wird, liegt sie in der Vergangenheit in den gesellschaftlichen Verhältnissen. Mehrere Male geht es um das nackte Überleben. Ab und an gestattet mir die Autorin einen kleinen Einblick in den Widerstandskampf gegen das Regime. Was man nicht weiß, kann man nicht verraten. Deshalb bleibt es in den Gesprächen bei vagen Andeutungen.
In beiden Zeitabschnitten werden die Protagonisten mit der folgenden Tatsache konfrontiert:

„...Es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht beeinflussen. Die passieren einfach. Ob man will oder nicht...“

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Für ein Debüt ist es von hoher erzählerischer Qualität. Außerdem zeugt es von exakter Recherche der Autorin. Mit dem Lebensmotto von Annas Großmutter möchte ich meine Rezension beschließen:

„...Morgen sieht die Welt wieder anders aus, und jeder Tag kann der Anfang einer neuen Geschichte deines Lebens sein...“

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2021

Grandioses Debüt mit zwei spannenden Zeitsträngen

0

Man mag es kaum glauben, dass „Die Bucht der Lupinen“ das Debüt der Autorin ist. Gekonnt verwebt sie zwei Zeitstränge miteinander und wir Leser erfahren abwechselnd etwas über das Leben von Lou, die als ...

Man mag es kaum glauben, dass „Die Bucht der Lupinen“ das Debüt der Autorin ist. Gekonnt verwebt sie zwei Zeitstränge miteinander und wir Leser erfahren abwechselnd etwas über das Leben von Lou, die als Tochter jüdischer Eltern mit dem steigenden Judenhass in der Nazizeit zu kämpfen hat und der Jetztzeit, bei der die drei Enkelinnen von Lou ihre sehr unterschiedlichen Lebenswege bestreiten.

Sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart sind sehr packend und lebendig beschrieben und ich konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Die Gräueltaten von Nachbarn und Denunzianten, von Machtmenschen, die einfach nur zum Spaß oder aus perversen Gelüsten heraus Menschen gequält und gedemütigt haben, waren nur schwer nachzuvollziehen. Doch sie sind noch immer unter uns und es ist wichtig, dass diese sogenannten „Herrenmenschen“ nie wieder an die Macht gelangen.

Wie zur Erholung nach den Erlebnissen in der 1930-er Jahren habe ich die wunderschönen Naturbeschreibungen der Enkelinnen in Neufundland empfunden und das Buch macht richtig Lust auf einen Urlaub in dieser Region. Ich versetze mich in die Bucht der Lupinen und beobachte Wale oder auch einen Eisberg, der vorüberzieht.

Der Sprachstil gefällt mir sehr, trotz der fast 500 Seiten, habe ich das Buch in kürzester Zeit inhaliert und immer wieder wurde ich mit unerwarteten Wendungen überrascht.

Unterhaltung der Spitzenklasse mit ernstem Hintergrund und gerade in der heutigen Zeit wieder sehr aktuell. Ein Buch über Toleranz und Mitgefühl, über mutige Alltagshelden und feige Denunzianten und über die Liebe, die alle Hindernisse überwindet.

Sehr gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere