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Veröffentlicht am 21.07.2021

Tag und Nacht mit Hund und Katz

Wann gehts rund beim Hund?/ Wann macht die Katz Rabatz?: Ein Wendebuch
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„Wann geht’s rund beim Hund?“ ist ein wunderschönes Wendebuch für die Allerkleinsten, denn auf der Rückseite beginnt das Buch „Wann macht die Katz Rabatz?“. Das Buch begleitet mit wenigen, klaren Sätzen ...

„Wann geht’s rund beim Hund?“ ist ein wunderschönes Wendebuch für die Allerkleinsten, denn auf der Rückseite beginnt das Buch „Wann macht die Katz Rabatz?“. Das Buch begleitet mit wenigen, klaren Sätzen den Hund Max und die Katze Mieze durch ihren Alltag. Dabei erleben die beiden ähnliche Situationen zu unterschiedlichen Zeiten – Tag und Nacht! Toll für die Kleinsten ist, dass in beiden Geschichten Parallelen auf den Bildern zu entdecken sind – z.B. Max Ball oder Poster an der Wand auf dem Markt. Diese Übereinstimmungen zu suchen, macht auch etwas größeren Kindern Spaß.

Die Illustrationen sind wunderschön gestaltet. Ich liebe den Stil von der Illustratorin „käselotti“. Die Bilder sind modern, simple und klar, nicht überfrachtet, aber bunt und mit Liebe zum Detail. Für die Kleinen gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Das Buch ist dabei sehr robust gestaltet, sodass es den Kontakt mit Kleinkindern auch gut übersteht. Einziger Minuspunkt ist für mich das Cover der Katzengeschichte, das leider durch einen sehr großen Barcode nicht so schön ist. Ansonsten ein schönes Buch zum Entdecken!

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Ein Morgenritual, das Wärme spendet

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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„The Comfort Book“ von Matt Haig ist eins der wenigen Bücher, das ich bewerte, bevor ich es zu Ende gelesen habe. Und das nicht etwa, weil es mir nicht gefällt und ich es abgebrochen habe, sondern ganz ...

„The Comfort Book“ von Matt Haig ist eins der wenigen Bücher, das ich bewerte, bevor ich es zu Ende gelesen habe. Und das nicht etwa, weil es mir nicht gefällt und ich es abgebrochen habe, sondern ganz im Gegenteil: Dieses Buch begleitet mich jeden Tag seitdem ich es habe!

Direkt das Cover hat mich sehr angesprochen. Es strahlt Ruhe und Wärme aus und wirkt sehr modern. Es passt meiner Meinung nach perfekt zum Titel, denn es verspricht „Comfort“ - Trost, wärmende Gedanken und ein kuscheliges Nest. Ich mag Matt Haigs unkomplizierten, persönlichen Schreibstil und finde das Buch einfach schön. Wie schon nach der Leseprobe geplant, habe ich dieses Buch in mein kleines Morgenritual eingebaut. Ich lese einen Abschnitt und starte dann mit guten Gedanken in den Tag.

Während es sich bei der Sammlung manchmal nur um einen einzelen kurzen Gedanken handelt, sind auch kurze Anekdoten und Erlebnisse beschrieben. Ich mag die Abwechslung. Je nachdem in welcher Lebensphase man sich gerade befindet, wird jeder sich von anderen Zeilen angesprochen fühlen oder sie anders interpretieren. Manche Seiten habe ich nach dem Frühstück schon „verdaut“, über andere denke ich beim Einschlafen noch nach. Ich denke man kann es auch immer wieder von vorne lesen und die Geschichten neu interpretieren. Auf jeden Fall werde ich es dieses Jahr auch bestimmt noch ein, zwei Mal verschenken. Eine klare Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Gesünder Naschen - vegane Eiscreme und Süßigkeiten

Feel Good Ice Cream & Sweets
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Feel Good Icecream & Sweets ist ein schönes Buch für alle, die aufgrund von Unverträglichkeiten, veganem Lebensstil oder einfach aus Interesse nach „gesunden“ Rezepten für leckere Eiskreationen oder Süßigkeiten ...

Feel Good Icecream & Sweets ist ein schönes Buch für alle, die aufgrund von Unverträglichkeiten, veganem Lebensstil oder einfach aus Interesse nach „gesunden“ Rezepten für leckere Eiskreationen oder Süßigkeiten suchen. Alle Rezepte im Buch sind vegan und ohne raffinierten Zucker. Glutenfreie und histaminarme Rezepte sind außerdem gekennzeichnet, sodass man sich mit jeder Ernährungsbesonderheit im Buch sehr gut zurecht finden sollte.

Für die Herstellung der Rezepte braucht man teilweise Küchenequiment, das nicht jeder standardmäßig zuhause hat, wie z.B. eine Eismaschine oder einen Standmixer. Da das Buch sich rund ums Thema Eis dreht, finde ich das aber durchaus gerechtfertigt. Zutaten und Hilfsmittel werden zu Beginn des Buches ausführlich erklärt. Die meisten Zutaten sind inzwischen in einem gut sortieren Supermarkt auffindbar, für einige ist jedoch ein Besuch im Reformhaus nötig.

Mir hat im Buch vor allem die Kombination aus Eis und Süßigkeiten gefallen, die oft gut aufeinander abgestimmt und kombinierbar war. So lassen sich z.B. aus Eis und Cookies Eissandwiches herstellen. Die Einteilung in die 5 Kapitel Fruchtig, Cremig, Schokoladig, Nussig und Würzig ist sehr gelungen. So lassen sich sehr schnell Rezepte finden die perfekt zu den eigenen Bedürfnissen passen. Der Großteil der Rezepte ist sehr ansprechend und alle Rezepte, die ich getestet habe, haben einwandfrei funktioniert.

Hervorheben möchte ich auch noch die wunderschöne Food Fotografie des Buches. Auch wenn natürlich die Rezepte im Vordergrund stehen sollten, ist die Darstellung in Kochbüchern für mich ein wichtiger Faktor. Dieses Buch nehme ich immer wieder gerne zur Hand und lasse mich inspirieren!

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Unglaublich starkes Debüt!

Der Verdacht
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Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt ...

Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Debüt und das vor allem aus zwei Gründen: 1) dem schonungslos ehrlichen und ungeschönten Blick auf Mutterschaft, den Ashley Audrain zeichnet und 2) der dichten Atmosphäre der Anspannung und Angst, die der Roman transportiert.

Die Protagonistin Blythe hat Schwierigkeiten sich selbst in der Mutterrolle zu sehen und macht dies vor allem an ihrer Vergangenheit fest. Bereits ihre eigene Mutter und ihre Großmutter konnten diese Rolle nicht so ausfüllen, wie es allgemein gesellschaftlich erwartet wird. Ihre Geschichte erleben wir in Rückblenden. Den verheerenden Effekt der dadurch fest verankerten Glaubenssätze erfährt Blythe. In kurzen Kapiteln, in denen sie sich als Erzählerin direkt an ihren Ehemann wendet, berichtet Blythe ungeschönt von ihren Schwierigkeiten als Mutter anzukommen, von negativen,  schockierden Gedanken,  die nicht in das Bild der perfekten Mutter auf der rosa Wolke passen. Diese auszusprechen, wirkt auch in der heutigen Zeit oft noch wie ein Tabubruch, da von Selbstaufopferung und bedingungslose Liebe von Müttern erwartet wird. Schnell wird klar, dass Blythe Hilfe und Verständnis benötigt, doch als Leserin kann man nur hilflos dabei zusehen, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Rollenklischees, postnatale Depressionen,  Aggressionen,  Vereinsamung,  die Beziehung von Ehepartnern, Fremdbestimmung, gesellschaftliche Werte und Glaubensätze - all diese Themen sind in Blythes Erinnerungen verpackt und regen zum Nachdenken an.

Eng verknüpft mit dem Thema "Mutter sein" ist die Geschichte rund um Blythes Tochter Violet, die aus dem Roman einen Thriller macht, der den Atem stocken lässt. Schon früh hat Blythe das Gefühl, dass mit Violet etwas nicht stimmt und empfindet sogar Angst vor ihrer Tochter. Ihr Ehemann kann dieses Gefühl absolut nicht nachvollziehen. Doch umso älter Violet wird, umso mehr häufen sich seltsame Vorfälle. Stimmt etwas nicht mit Violet oder interpretiert die angeschlagene Blythe alles fehl? Ashley Audrain schafft es das ständige Gefühl der Anspannung unter der Blythe steht,  auch auf die Leser
innen zu übertragen. Gänsehaut, Zweifel,  Rätsel, Angst, kalte Schauer- hier habe ich alles miterlebt und mir häufig gewünscht ich könnte in die Geschichte eingreifen. Aber das Schicksal nimmt unbarmherzig seinen Lauf. Fazit: Ein überraschendes Lesehighlight für mich, das mich nicht so schnell loslässt und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Time heals nothing by itself – über Trauer und Vertrauen

So wie du mich kennst
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Klara und Marie sind Schwestern und seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden, obwohl sie auf den ersten Blick so verschieden sind. Klara, die bodenständige, heimatverbundene Lokaljournalistin verliert ...


Klara und Marie sind Schwestern und seit ihrer Kindheit eng miteinander verbunden, obwohl sie auf den ersten Blick so verschieden sind. Klara, die bodenständige, heimatverbundene Lokaljournalistin verliert ihre Schwester Marie, die es als Fotografin nach New York gezogen hat, bei einem Unfall. Sie bricht auf, um Maries Apartement aufzulösen und entdeckt dabei, dass Marie ihr trotz täglicher Telefonate offenbar auch viel verschwiegen hat.

Anika Landsteiner erzählt die Geschichte der beiden Schwestern in „So wie du mich kennst“ unglaublich eindringlich und mit viel Feingefühl. Ihre Worte transportieren das beklemmende Ohnmachtsgefühl der Trauer, die Wut, das Gefühl von Heimat und Verbundenheit, Kindheit und Familie so intensiv, dass ich den Roman kaum aus der Hand legen konnte. "Ich wusste genau, wann ich in welchen Gang schalten muss, um die Kurven so gleichmäßig wie möglich zu fahren" - genauso fühlt sich auch für mich Heimat an!

Der Roman wechselt zwischen Klaras und Maries Perspektive und so erleben wir als Leser wie wahnsinnig gut die beiden sich kennen, aber eben auch, was der anderen verborgen bleibt. „Man muss die richtigen Fragen stellen, um zu jemanden wirklich durchzudringen“ - diese Erkenntnis von Marie ist bei mir auch nach dem Lesen noch hängen geblieben. Wie oft hören wir einer Erklärung nur halb zu? Sehen nicht richtig hin? Wie schnell entsteht aus dem kleinen Weglassen eines kleinen Erlebnisses eine große Lüge?

Für mich hat in diesem Buch hinter dem wunderschönen, modernen Cover einfach alles gestimmt – vielschichtige Charaktere, komplexe Beziehungen und ein fesselnder Stil. Von mir eine klare Leseempfehlung!

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