Cover-Bild Die Kräuterhändlerin
(9)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 28.02.2020
  • ISBN: 9783548060026
Beate Maly

Die Kräuterhändlerin

Roman | Eine Geschichte für alle Sinne von Bestsellerautorin Beate Maly

Eine starke Frau und eine Geschichte für alle Sinne

1230: Die junge Adelige Leni steht kurz vor ihrer Hochzeit, als die Burg ihres Vaters in der Nähe des Klosters Zwettl überfallen wird. Dabei gerät Leni in die Fänge des brutalen Hadmar von Kuenring. Mit letzter Kraft kann sie sich schließlich in den Wald retten. Doch hier muss sie feststellen, dass sie ein Kind von Hadmar erwartet. Leni findet Unterschlupf bei einer Kräuterfrau und bringt ihren Sohn Jakob zur Welt. Fortan leben die beiden verborgen im Schutz des Waldes, bis Leni eines Tages einen verletzten jungen Mann findet. Damian kommt aus Genua und handelt mit Gewürzen aus dem Orient. Während Leni ihn gesundpflegt, kommen die beiden sich näher, und gemeinsam entwickeln sie einen günstigen Pfefferersatz, der großen Absatz findet. Lenis Glück scheint zum Greifen nah, doch dann wird ihr Sohn von Hadmar entführt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2020

Die Kräuterhändlerin

0

Waldviertel in Österreich 1230: Eigentlich ist Lady Leona, von allen Leni genannt, gerade dabei, sich auf ihre Hochzeit vorzubereiten, als die Burg ihres Vaters überfallen wird. Auf einen Schlag verliert ...

Waldviertel in Österreich 1230: Eigentlich ist Lady Leona, von allen Leni genannt, gerade dabei, sich auf ihre Hochzeit vorzubereiten, als die Burg ihres Vaters überfallen wird. Auf einen Schlag verliert die junge Frau alles, ihr Heim, ihren Vater, die Menschen auf Burg Lichtenfels, sogar ihre Identität, denn Hadmar von Kuenring sorgt dafür, dass der Name „von Rauheneck“ total von der Bildfläche verschwindet. Damit nicht genug, vergeht er sich auch noch an Leni, bevor diese heimlich fliehen kann. Zu ihrem Entsetzen stellt sie später fest, dass sie von Hadmar schwanger ist. Sie flüchtet sich in den Wald, wo eine geächtete Kräuterfrau sie bei sich aufnimmt. Bei ihr lernt sie alles über die Kräuterheilkunde, und ihr Sohn Jakob erblickt das Licht der Welt. Ist sie anfangs noch der Meinung, ein Kind von Hadmar könne sie nicht lieben, so wird sie eines Besseren belehrt, als sie ihren Sohn im Arm hält. Behütet und in Abgeschiedenheit leben Leni und ihr Sohn bei der Heilerin, bis diese eines eines Tages von Jakob zu einem verletzten Mann geführt wird. Damian hatte einen schweren Unfall mit seinem Wagen. Während sie ihn gesund pflegt, erfährt Leni, dass er aus Genua stammt und Gewürzhändler ist. Zusammen haben sie eine erfolgreiche Geschäftsidee, indem sie eine Art Pfefferersatz auf dem Markt verkaufen und viele Interessenten finden. Es sieht aus, als würde das Glück wieder in Lenis Leben einziehen, doch dann geschieht das Furchtbare: Hadmar hat herausgefunden, dass Leni einen Sohn von ihm hat und wo die beiden leben. Er entführt das Kind, und für Leni bricht erneut eine Welt zusammen.

Beate Maly schreibt fesselnde historische Romane. Mit Leni, der Kräuterfrau Mara und dem Gewürzhändler Damian hat der Roman sehr sympathische, vielschichtige Protagonisten, nicht zu vergessen der kleine Johannes, ein fröhliches Kind, das die Stärke seiner Mutter geerbt hat. Denn stark ist Leona von Rauheneck, eine wahre Kämpfernatur. Obwohl sie alles verloren hat, was ihr wichtig und lieb war, gibt sie nicht auf.

Die Autorin beschreibt sehr lebendig und authentisch, und der Roman konnte mich bis zuletzt fesseln. Besonders das Leben im Wald und die Beschäftigung mit Kräutern und Gewürzen ist farbig und lebendig dargestellt. Man kann die Gefühle der Menschen gut nachvollziehen, sogar Hadmar ist nicht einfach nur böse, sondern man erfährt, wie er zu dem Ungeheuer geworden ist, das Frauen Gewalt antut und keine Gefühle kennt. Besonders interessant finde ich, dass es Hadmar von Kuenring und seinen Bruder wirklich gegeben hat. Sie sind als Raubritter und „Hunde von Kuenring“ in die Geschichte eingegangen. Auch die Burg Lichtenfels in der Nähe des Klosters Zwettl existiert, und die Rauhenecks lebten im 13. Jahrhundert dort. Sehr viele Fakten sind nicht überliefert, aber die Lücken in der Historie hat die Autorin sehr gekonnt mit ihrer Phantasie gefüllt. Wenn ich historische Romane lese, erwacht in mir immer der Wunsch, zu den Original-Schauplätzen zu reisen, denn ich finde es faszinierend, alten Geschichten nachzuspüren. Vielleicht schaffe ich es wirklich einmal, nach Österreich ins Waldviertel zu kommen, dann werde ich den Roman sicher noch einmal hervor holen und darin schmökern. Insgesamt hat er mir sehr gefallen, nur das Ende ist für mein Empfinden etwas knapp ausgefallen und wirkte sehr abrupt, da hätte ich gerne noch ein wenig mehr erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2021

Schnelle Unterhaltung, die in ihrem Potenzial etwas beschränkt wurde

0

Klappentext:
1230: Die junge Adelige Leni steht kurz vor ihrer Hochzeit, als die Burg ihres Vaters in der Nähe des Klosters Zwettl überfallen wird. Dabei gerät Leni in die Fänge des brutalen Hadmar von ...

Klappentext:
1230: Die junge Adelige Leni steht kurz vor ihrer Hochzeit, als die Burg ihres Vaters in der Nähe des Klosters Zwettl überfallen wird. Dabei gerät Leni in die Fänge des brutalen Hadmar von Kuenring. Mit letzter Kraft kann sie sich schließlich in den Wald retten. Doch hier muss sie feststellen, dass sie ein Kind von Hadmar erwartet. Leni findet Unterschlupf bei einer Kräuterfrau und bringt ihren Sohn Jakob zur Welt. Fortan leben die beiden verborgen im Schutz des Waldes, bis Leni eines Tages einen verletzten jungen Mann findet. Damian kommt aus Genua und handelt mit Gewürzen aus dem Orient. Während Leni ihn gesundpflegt, kommen die beiden sich näher, und gemeinsam entwickeln sie einen günstigen Pfefferersatz, der großen Absatz findet. Lenis Glück scheint zum Greifen nah, doch dann wird ihr Sohn von Hadmar entführt.


Autorin:
Beate Maly wurde 1970 in Wien geboren und machte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zur Kindergarten - und Montessori Pädagogin. Seit ihrem Studium an der Universiät Wien (MA) arbeitet sie als Frühförderin. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt im BereichrASS (Autismus-Spektrum-Störung). Inzwischen hat Beate Maly zahlreiche Kinderbücher und Sachbücher geschrieben und Beiträge in Anthologien verfasst. Mit „Die Hebamme von Wien“ erschien 2008 ihr erster historischer Roman. Für dieses Buch erhielt sie das Wiener Autorenstipendium.


Bewertung:
Das Cover ist wunderbar und passt - wie der Titel - hervorragend. Leider spoilert der Klappentext von Lovelybooks, was ärgerlich ist, da ich bestimmte Dinge extra aus der Rezension genommen habe. Der Klappentext am Buch spoilert dagegen diese Dinge nicht.

Die Geschichte ist in drei Teile geteilt. Am Ende folgt ein Epilog. Der erste Teil 1230, da ist Leona 14 Jahre alt. Ich hatte mich zuerst erschrocken, weil ich annahm, sie ist eine junge Frau in der Geschichte. Teil 2 spielt 1235 und hat mir Erleichterung verschafft. Nicht, dass es nicht auch 14 Jährigen passiert, aber der Klappentext und das Cover lassen auf eine Frau schließen. Leona ist da 19 Jahre alt. Der dritte Teil spielt 1241, da ist sie 25 Jahre alt. Der Epilog spielt 1243. Die Teile sind nicht als Teile gekennzeichnet. Für mich stellen sie aber Teile des Verlaufs dar. Hier ist auch ein Datenfehler passiert: Der Überfall findet nicht 1230 statt, wie im Klappentext steht, sondern 1235. Das führte bei mir auch zu dem Schock mit der 14 Jährigen Leona, da das das Jahr 1230 war.

Das Setting gefällt mir gut und die Atmosphäre kommt rüber. Allerdings habe ich nicht gemerkt, dass es sich um Österreich handelt. Es könnte genauso gut Deutschland sein. Hier fehlen mir die landesspezifischen Einzelheiten, das man auch mitbekommt, in welchem Land man sich befindet. Durch den Klappentext und bei einem Kapitel ist das deutlich. Ansonsten nicht. Das Zeitalter wird glaubhaft dargestellt. Die Erzählform ist die Über-Erzählung. Dabei ist Leona etwas mehr im Mittelpunkt.

Leona ist eher eine rebellische junge Frau. Es gibt ja zu dieser Zeit nur zwei Charaktere: die braven, die sich unterordnen und die rebellischen, die alles hinterfragen. Für einen rebellischen Geist zu dieser Zeit nimmt Leona ihre Verlobung ohne Worte hin. Nichts negatives, kein zweifeln oder wimmern. Das passt nicht zu ihrem Charakter. Das ist fehlerhaft. Mara wird aus der Gemeinschaft verstoßen und wird später eine treue Gefährtin für Leona.

Viele Charaktere werden eingeworfen und die Erzählung wechselt dementsprechend hin und her.


Leider befinden sich auch ein paar Fehler im Verlauf:

Warum der Altersvergleich von Mara vor 10 Jahren, wo sie sie doch vor 5 Jahren gesehen hat? Ergibt keinen Sinn! Es wird gar nicht geklärt, wie Mara Leona in die Hütte bringen kann ... ohne dass diese nichts mitbekam. Auch unlogisch. Wirkt auch zu gewollt, damit der Verlauf dann so kommt, wie er kommt. Damian hat doch sein Pferd verkauft und einen Gaul gekauft, um ihn vor den Wagen zu spannen. Jetzt ist es auf einmal wieder ein Pferd? Kapier ich nicht!

Das Ende ist enttäuschend salopp und unvollständig. Genaueres kann ich wegen der Details nicht schreiben, aber einiges bleibt offen. Es fehlt ein Stück, aber die Autorin springt direkt zum Epilog.


Fazit:
Das Buch hatte ich schnell durchgelesen, es ist eine recht fesselnde Geschichte. Es gibt Passagen, die nicht so fesselnd sind, aber das ist wirklich erträglich. Ich hatte nicht das Gefühl, gelangweilt zu werden. Trotzdem habe ich mir den Verlauf etwas anders vorgestellt und das Ende enttäuscht mich. Vielleicht liegt es an meinem nicht hervorragenden Gedächtnis, aber die Kriegssache hat mich schon in manchen Szenen verwirrt bzw. konnte ich nicht mehr alle Namen zueinander zuordnen.

Ein schöner historischer Roman, der nicht ganz für Erstleser dieses Genre geeignet ist, aber auch nicht historisch kompliziert erzählt wird. Das Potenzial wurde allerdings nicht ausgeschöpft, hier hätte die Autorin mehr rausholen können. Nicht nur, was das Setting und das Ende angeht. Und wie bei jedem historischen Roman gilt: Wer nichts gewalttätiges lesen möchte/kann, muss das Genre ausschließen.




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.05.2020

gefühlvoller historischer Roman

0

Leni wächst nach dem Tod ihrer Mutter mit einer verarmten Cousine bei ihrem Vater auf Burg Lichtenfels auf. Es sind unruhige Zeiten, eine Hochzeit von Leni mit dem Sohn eines Nachbarn soll einen Aufstand ...

Leni wächst nach dem Tod ihrer Mutter mit einer verarmten Cousine bei ihrem Vater auf Burg Lichtenfels auf. Es sind unruhige Zeiten, eine Hochzeit von Leni mit dem Sohn eines Nachbarn soll einen Aufstand verhindern. Doch kurz vor der Hochzeit wird die Burg überfallen, der Burgherr wird ermordet und Leni geschändet. Mit letzter Kraft gelingt ihr die Flucht. Eine Kräuterfrau nimmt sich ihrer an, doch Hadmar, ihr Peiniger, hat sie nicht vergessen. Als er erfährt, dass aus seiner Vergewaltigung ein Kind entstanden ist, will er sich zurückholen, was seiner Meinung nach ihm gehört.

Ein ansprechender Roman über Liebe, Verrat und Verlust. Die Charaktere werden sehr bildhaft dargestellt, das Leben im Wald ist trotz einiger Längen unterhaltsam und lesenswert. In die Geschichte darf man nicht zu viel hineininterpretieren, der Roman soll in erster Linie unterhalten, was er auch schafft. Etwas vorhersehbar, ist es eine schöne Geschichte, ansprechend erzählt und als leichte Unterhaltung auf jeden Fall empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.04.2020

Auf der Flucht

0

Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ...

Ich war anfangs etwas skeptisch, was man über Kräuter denn alles schreiben könnte bzw. wie daraus eine Geschichte entstehen soll, die möglichst spannend und unterhaltsam ist und ich muss sagen, diese Geschichte ist wirklich genauso. Leni wächst nach dem Tod ihrer Mutter mit ihrem Vater Otto von Rauheneck auf Burg Lichtenfels auf, gemeinsam mit ihrer angenommenen verwaisten Cousine Margot, die ihr mehr als übel mitspielt.
Ihres Hab und Guts beraubt, völlig allein auf sich gestellt und dann auch noch geschändet muss sie um das Überleben kämpfen. Doch weil sie eine gute Seele ist, darf sie Unterschlupf bei einer Kräuterfrau finden, die sie in diese so umfangreiche und interessante Wissenskunst einführt.Gemeinsam mit einem Händler aus Genua entwickeln sie eine Geschäftsidee, die überall Anklang findet, doch leider tauchen die Schatten der Vergangenheit wieder auf und Leni muss erneut um das Leben von sich und ihrem Sohn kämpfen.

Es ist so faszinierend, wie hier das Kräuterwissen und ihre Anwendung in die Geschichte eingeflochten wird, die so gut zusammenpasst und für einen flüssigen Schreibstil sorgt und man auf eine interessante, erstaunliche Reise ins Mittelalter genommen wird, wo man überrascht ist, was für Gesetze und Vorstellungen dort herrschen.
Die Abläufe, Gefühle, Gedanken, Charaktere, Umstände und Situationen werden so bildlich umschrieben, dass man mitten im Geschehen ist und teilweise denkt, man erlebt das alles selber.
Man mag das Buch gar nicht weglegen, weil sich diese Gefahr von vorne bis hinten durchzieht, allerdings hätte ich mir für das Ende ein wenig mehr noch an Spannung gewünscht, hier war es mir ein wenig zu schnell erledigt und das Ende kam doch etwas zu abrupt, was den Schwung der gesamten Geschichte etwas rausgenommen hat. Doch insgesamt gab es so viele neue Wendungen, Umstände zum Luft anhalten, dass das Buch alles in allem sehr gelungen ist und ich hier eine 4 Sterne Leseempfehlung gerne abgebe, da für mich zudem noch das Cover als auch die Charaktere absolut stimmig sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere