Ein neues Abendteuer aus der Feder von Kerstin Gier beginnt
Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kannInhalt: Quinns Leben ist eigentlich vollkommen normal, bis zu einem verhängnisvollen Abend. Plötzlich sitzt er im Rollstuhl und sieht überall Gesichter, die er eigentlich nicht sehen sollte. Wer ist der ...
Inhalt: Quinns Leben ist eigentlich vollkommen normal, bis zu einem verhängnisvollen Abend. Plötzlich sitzt er im Rollstuhl und sieht überall Gesichter, die er eigentlich nicht sehen sollte. Wer ist der Hutmann und warum sieht er auf einmal im Dunklen alles haar scharf? Diese Nacht ist der Auftakt von vielen komischen Vorkommnissen, denen er ausgerechnet mit seiner komischen Nachbarin Mathilda auf den Grund geht.
Meine Meinung:
Cover: Dieses Cover ist der absolute Hammer. Es erinnert mich ein wenig an die Cover der Silber Reihe die auch sehr verspielt waren und trotzdem hat es etwas eigenes. Mir gefällt vor allem die Farbgebung gut. Durch den schwarzen Hintergrund setzen sich alle anderen Farben wunderbar ab und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Ich bin jetzt schon gespannt, was die ganzen Pflanzen noch mit der Geschichte auf sich haben oder ob es nur die eine, im Buch genannte Verbindung, geben wird. Neben anderen Büchern ist es definitiv ein Eyecatcher und wird vielen Leuten ins Auge fallen.
Schreibstil: Wie ich schon in der Leseprobe bemerkt habe, ist es bei Büchern von Kerstin Gier wie eine Zeitreise in die frühe Jugend oder das Gefühl nach Hause zu kommen. Ich weiß nicht, wie sie es schafft verschiedene Storys so zu schreiben, dass ihre Handschrift immer unverkennbar erkennen zu ist. Mich hat besonders am Anfang gewundert warum sie die Geschichte zu Anfang eher ruhig gehalten hat und wenige Informationen preisgegeben wurden. Das hat sich mit dem Nachwort aufgeklärt und ich muss sagen das es dadurch einfach war in die Geschichte einzusteigen. Komischerweise hatte ich keine Probleme mit dem Lesen aufzuhören, zumindest am Anfang, doch irgendwann sind die Seiten so an mir vorbeigeflogen, dass ich nicht Mal bemerkt habe, wie spät es wurde. Sehr ansprechend finde ich, dass dieses Mal beide Charaktere zu Worte kommen. Teilweise wurde der Leser dadurch noch mehr auf die Folter gespannt. Grandios ist wie schon so oft, dass Worldbuilding. Die Welt die Kerstin Gier aufgebaut hat ist absolut nahbar und es erscheint mir als würden Quinn und Mathilda irgendwo in meiner Nähe wohnen.
Handlung: Wie oben schon angedeutet hat die Handlung einige Zeit gebraucht, um richtig Fahrt aufzunehmen, was ich im Nachhinein verstehen kann. Trotzdem war es gerade am Anfang schwierig sich nicht ablenken zu lassen. Nachdem dann die Spannung angezogen hat war die Handlung angenehm zu verfolgen und ich hoffe das sich das so weiterführen wird. Gerade das Worldbuilding hat die Handlung unterstützt und somit auch möglich gemacht, dass fast alles für mich nachvollziehbar ist. Gewöhnungsbedürftig waren die Weltenwechsel, da ich mir den Saum bisher noch nicht vollständig vorstellen kann. Das wird sich denke ich Mal im Laufe der Zeit noch ändern. Der Leser merkt definitiv, dass es nur der erste Teil einer Reihe ist, das die Haupthandlung erst spät einsetzt.
Charaktere: Mathilda tat mir zwischenzeitlich wirklich leid, obwohl sie in Hinblick auf Quinn wirklich naiv war. Trotzdem hoffe ich, dass sie gerade wegen ihrer strengen Eltern alles wieder ins Lot bringen lässt. Von Quinn dachte ich zunächst er wäre ein weiblicher Charakter, zumindest nach der Leseprobe. Deswegen war ich positiv überrascht, dass es doch einen männlichen Hauptcharakter gibt, was selten genug der Fall ist. Und welches Kerstin Gier Buch wäre ein richtiges ohne die passende Liebesgeschichte. Zurück zu Quinn. Ihn finde ich äußerst faszinierend. Er nimmt alle Nachrichten mit Leichtigkeit an, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Ich meine wer schluckt einfach, dass sein Vater angeblich kein Mensch, sondern ein Halbwesen war?! Seinen Ehrgeiz finde ich sehr faszinierend und finde es klasse das Kerstin Gier einen Menschen mit, wenn auch kurzzeitigen, Handicap die Hauptrolle gibt.
Quinns Eltern habe ich genau wie Julie direkt in mein Herz geschlossen. Ihre offene und herzliche Art lässt es erst gar nicht zu sie nicht zu mögen. Hingegen sind mir Mathildas Familienmitglieder allesamt suspekt.
Ein Schmunzeln hatte ich bei dem sprechenden Wasserspeier auf den Lippen, irgendwie gehört auch dieser zu dem Erlebnis dazu.
Fazit. Bücher von Kerstin Gier sind nach wie vor großartig, wobei ich hoffe, dass die nächsten Teile etwas mehr Spannung beinhalten. Ihr Schreibstil gibt mir das Gefühl von zu Hause und auch kleinere Details zeigen mir wie viel ich doch schon von ihr lesen durfte. Wie schon in den anderen Reihen ist ihr auch bei Vergissmeinnicht das Worldbuilding grandios gelungen. Ich persönlich habe keine Logikfehler oder Ungereimtheiten gefunden, die mich stocken lassen. Ich hoffe einzig, dass sie den Saum und seine Besonderheiten in Teil zwei und drei weiter erklären wird und der Leser mit Quinn und Mathilda mehr darüber erfährt.
Mit Quinn und Mathilda hat sie zwei Hauptcharaktere geschaffen, die sympathisch aber auch noch recht jung wirken, wenn ich schätzen müsste würde ich sie auf um die 15 schätzen. Dadurch verdreht der erwachsenere Leser vielleicht hin und wieder Mal die Augen, aber irgendwie ist es auch süß.
Insgesamt gebe ich Vergissmeinnicht von Kerstin Gier 4,5 von 5 Sternen und freue mich nach diesem Ende schon auf den nächsten Teil, der hoffentlich bald erscheint. Die einzige Schwachstelle die ich finden konnte, ist wirklich die sich langsam aufbauende Spannung, die nach meinem Geschmack deutlich höher sein könnte.