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Veröffentlicht am 16.07.2018

Ein absolutes Lesevergnügen mit sympathischen Protagonisten

Eine unbeugsame Braut
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Zum Inhalt:

Die junge, naive Illiana trifft durch ein Missverständnis auf den berüchtigten Ritter Markus. Durch unglückliche Ereignisse werden Markus und Illiana gezwungen die Ehe einzugehen, was zunächst ...

Zum Inhalt:



Die junge, naive Illiana trifft durch ein Missverständnis auf den berüchtigten Ritter Markus. Durch unglückliche Ereignisse werden Markus und Illiana gezwungen die Ehe einzugehen, was zunächst keinem von beiden wirklich gefällt. Illiana folgt ihrem Mann auf eine abenteuerliche Reise nach Stockholm an den Königshof und zu seiner einsamen Burg. Im Verlauf der Reise reift Illiana zu einer starken Frau und wächst am Ende über sich hinaus.
Markus wird von seiner Vergangenheit eingeholt, die ihm das Leben kosten könnte und kann sich ein Leben als liebender Ehemann nun wirklich nicht vorstellen. Ob die Beiden wirklich zueinander finden, bleibt spannend bis zum Schluss.

Meine Meinung:



Auch wenn ich schon einige Bücher von Simona Ahrnstedt verschlungen habe, war dies mein erster historischer Roman von ihr.

Wie immer ließ sich der Roman flüssig und schnell lesen und ich konnte toll in die Geschichte von Illiana und Markus eintauchen. Das konnten auch ein paar kleinere Unstimmigkeiten in der Handlung oder im Charakter von Illiana nicht ändern. Bereits auf den ersten Seiten passiert so viel, dass man kaum zum Luftholen kommt und kopfüber in die Geschichte geworfen wird. Manchmal war mir die Handlung allerdings ein bisschen zu schnell, oder oberflächlich. Da ist ein schlimmer Streit sehr schnell vergessen oder über den Tod einer Figur wird zügig und relativ gefühllos hinweggegangen.

Was mir gut gefallen hat ist der Perspektivwechsel, der immer wieder stattfindet, so erhält man gute Einblicke in die Gedanken und Gefühle der handelnden Personen.

Durch viele Andeutungen und Geheimnisse (besonders was Markus Vergangenheit angeht) bleibt der Spannungsbogen die ganze Geschichte über erhalten und verführt einen zum immer weiterlesen.

Illiana ist sehr jung, unerfahren und naiv. Auf der anderen Seite merkt man aber auch schnell, dass sie eine neugierige, starke und stolze junge Frau ist, die sich wünscht, nicht mehr durch andere bestimmt zu werden, sondern ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt immer mal wieder eine Szene, in der ich ihre Handlungen und Reaktionen nicht ganz nachvollziehen kann. Trotzdem war sie mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr gelacht und gelitten.

Das Cover des Buches passt hervorragend zu Illiana. Hier zeigt sich für mich bereits durch das rote Kleid und das offene, ungekämmte Haar, dass wir es mit einer unangepassten und starken Heldin zu tun haben, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg gehen wird und sich nicht so schnell aus der Bahn werfen lässt.

Markus ist der Inbegriff von „harte Schale weicher Kern“. Er ist der berüchtigte Ritter des Königs und als solcher von Gewalt und Intrigen umgeben. Er kann sich nicht vorstellen, dass er zu romantischen Gefühlen fähig ist und mehr als einmal möchte man ihn schütteln, damit er zur Vernunft kommt. Seine netten und gefühlvollen Seiten haben mir sehr gut gefallen und ließen mich immer wieder hoffen, dass er nun doch endlich zu seinem wahren Ich stehen kann und die Geschichte ein gutes Ende nehmen wird.

Der Schlagabtausch zwischen den Hauptfiguren macht richtig Spaß und ließ mich mehr als einmal schmunzeln. Auch wenn das „Einen Schritt vor und zwei zurück“ mich manchmal entnervt aufstöhnen ließ. Kaum nähern sich die beiden an (hier gibt es wirklich ein paar wunderbar romantische Szenen), führt auch schon wieder ein Missverständnis oder eine ungünstige Verwicklung dazu, dass sie an sich selbst und aneinander zweifeln.

Außer Roland, von dem man schon im Prolog erfährt, dass er nichts Gutes im Schilde führt und für viel Spannung in der Geschichte sorgen wird, spielen die anderen Figuren in diesem Roman leider eher eine Randrolle und sind am Ende teilweise gar nicht mehr präsent. Das ist sehr schade, aber tut der Geschichte keinen Abbruch.

Das Ende des Romans kommt leider ziemlich schnell und oberflächlich daher. Hier hätte ich mir die Szenen noch etwas ausführlicher gewünscht.

Fazit:



Trotz einiger kleiner Schwächen (s.o.) hat mir der Roman sehr gut gefallen. Definitiv ein Buch, das man schlecht aus der Hand legen kann.

Wer hier einen Roman mit historischem Einblick erwartet, wird sicherlich etwas enttäuscht sein. Die unbeugsame Braut ist ein schöner Liebesroman vor historischem Hintergrund zum wegschmökern, den man aber nicht zu sehr analysieren und hinterfragen sollte. Das Buch macht einfach Spaß und ist für mich eine perfekte Urlaubslektüre zum Abschalten. Eine klare Kaufempfehlung!

Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten historischen Roman von dieser Autorin, der im Dezember erscheint.

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  • Handlung
Veröffentlicht am 18.07.2023

Unterhaltsamer zweiter Teil der Saga, der aber nicht an den ersten Teil herankommt

Ein kleines Stück von Afrika - Hoffnung
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„Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung“ ist der zweite Band der großen Afrika-Saga von Christina Rey, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Kenia spielt. Zum besseren Verständnis der Handlungen und Hintergründe ...

„Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung“ ist der zweite Band der großen Afrika-Saga von Christina Rey, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Kenia spielt. Zum besseren Verständnis der Handlungen und Hintergründe ist es sinnvoll, erst den ersten Band „Ein kleines Stück von Afrika – Aufbruch“ zu lesen.

Ivys Glück mit ihrer kleinen Familie auf der Farm scheint perfekt zu sein, bis eines Tages ihr Schwager aus Schottland auftaucht und Anspruch auf das Land erhebt. Schweren Herzens müssen Ivy und Sanele mit ihren Kindern ihre Heimat verlassen. Erst als sie im Haus eines reichen Inders in Nairobi aufgenommen werden, scheint ihr Leben wieder in ruhigeren Bahnen zu laufen. Hier treffen sie eine alte Bekannte wieder, die aus ihrem Land fliehen musste und sich nun in Afrika ein neues Leben aufbauen muss.

Nachdem ich den ersten Teil der Saga verschlungen habe, freute ich mich sehr, nun endlich den zweiten Teil lesen zu können. Leider fehlten mir hier die wunderbar bildhaften Beschreibungen Afrikas, die mich im ersten Band so fasziniert und gefesselt hatten. Im Gegensatz zum ersten Band, in dem es ausschließlich um Ivys Geschichte geht, wechselt hier die Perspektive immer wieder. Mal wird Ivys Geschichte erzählt und dann wieder zu großen Teilen die Geschichte von Ranjana, der indischen Maharani. Da die Geschichte von Ranjana hier überwiegt, war ich etwas enttäuscht, dass sich die Handlung nicht mehr um Ivy und ihre Familie drehte. Außerdem kam im Laufe der Geschichte bei mir der Eindruck auf, dass hier viele Ideen aus dem ersten Band einfach wieder aufgewärmt wurden. Hier hätte ich mir doch noch etwas Neues gewünscht.
Zum Ende hin wurde die Handlung immer dramatischer, was dann auch teilweise etwas zu überladen und zu gewollt auf mich wirkte. Hier hätte für meinen Geschmack auch etwas Weniger ausgereicht, um das gewünschte Ende glaubwürdig herbeizuführen.

Ivy ist immer noch mein Lieblingscharakter in der Geschichte. Sie ist eine Kämpferin, die sich nicht entmutigen lässt und für ihre Familie und ihre Überzeugungen eintritt. Hier scheut sie keinen Konflikt. Auch ihr Mann Sanele hat mir gut gefallen. Er erträgt stoisch alle Anfeindungen und Ungerechtigkeiten, um seine Familie zu schützen und zu ernähren.
Ranjana konnte ich auch nach vielen Kapiteln, in denen ihre Geschichte erzählt wird, nicht richtig greifen. Sie ist eine schöne Puppe, die funktioniert und gehorcht, aber einfach zu blass und schüchtern ist, um mich wirklich beeindrucken zu können. Ihre Freundin Naeku hingegen hat mir sehr beeindruckt. Auch wenn sie es als Afrikanerin nicht leicht hat, hat sie immer zu Ranjana gehalten und ist ihr ohne Rücksicht auf eigene Nachteile zur Seite gestanden.

Fazit:
„Ein kleines Stück von Afrika – Hoffnung“ ist die unterhaltsame Fortsetzung des ersten Bandes, der aber inhaltlich und auch von den Beschreibungen Afrikas bei weitem nicht an den ersten Band herankommt. Trotzdem hat es Spaß gemacht wieder nach Afrika zu reisen und Ivys Geschichte zu Ende zu lesen.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

Italienisches Flair und persönliche Verwirrung

Tödliche Mitgift
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Ihr fünfter Fall führt Pia Korittki nach Italien. In Perugia ist eine Lübeckerin ermordet worden und Pia soll bei der Vernehmung der Deutschen Zeugen/Beteiligten behilflich sein.

Der Roman lässt sich ...

Ihr fünfter Fall führt Pia Korittki nach Italien. In Perugia ist eine Lübeckerin ermordet worden und Pia soll bei der Vernehmung der Deutschen Zeugen/Beteiligten behilflich sein.

Der Roman lässt sich gewohnt flüssig lesen und die Spannung wird bis zum Ende aufrecht gehalten. Wie immer waren mir die Zusammenhänge bis zum überraschenden Ende unklar.

Ich fand den veränderten Schauplatz der Ermittlungen, der ca. die Hälfte des Buches einnimmt, sehr gelungen und eine tolle Abwechslung.
Dass Pia dort auf einen alten Bekannten trifft und diese Begegnung ihr ganzes Leben verändern wird gibt dem Ende des Buches nochmal eine gewisse Würze und macht Lust auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 20.12.2022

Ein spannender Kriminalfall für ein sympathisches Ermittler-Duo

Küstenmord: Kein Wort zu viel
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Eine junge Frau wird tot in einer Klärgrube auf dem Grundstück einer Luxusferienvilla gefunden. Die Ermittlungen zu diesem Mordfall gestalten sich schwierig, da eine Identifizierung der Toten zunächst ...

Eine junge Frau wird tot in einer Klärgrube auf dem Grundstück einer Luxusferienvilla gefunden. Die Ermittlungen zu diesem Mordfall gestalten sich schwierig, da eine Identifizierung der Toten zunächst unmöglich erscheint und alle Ermittlungsansätze im Sande verlaufen. Erst als eine alte Bekannte den Kommissaren einen entscheidenden Hinweis auf die Identität der Toten gibt, kommen die Ermittler der Lösung des Mordfalles langsam näher.

Küstenmord ist der zweite Teil einer Krimireihe um die Schleswiger Polizisten Katja Greve und Daniel Kowalski. Dieser Roman kann zwar unabhängig vom ersten Teil gelesen werden, da es aber immer mal wieder Bezüge auf den ersten Fall des Ermittlerduos gibt, habe ich mir zwischendurch doch gewünscht, dass ich erst den ersten Teil gelesen hätte.

Der Kriminalfall ist gut aufgebaut und hält die Spannung bis zum überraschenden Ende aufrecht. Die Lösung des Falles ist für mich plausibel, auch wenn ich mir eine andere, weniger tragische Lösung gewünscht hätte.

Das Ermittlerduo ist mir sehr sympathisch. Katja Greve und Daniel Kowalski sind Menschen mit Ecken und Kanten und ergänzen sich wunderbar.
Während der Ermittlungen erfährt man einiges über das Privatleben der Kommissare, jedoch werden diese Informationen wohl dosiert eingesetzt, so dass der Mordfall nie aus dem Fokus gerät.


Fazit:
Küstenmord ist ein spannender Kriminalfall aus Norddeutschland, der mich gut unterhalten hat und Lust auf weitere Fälle des sympathischen Ermittlerduos macht.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ein runder Abschluss der Saga, der leider nicht an seine Vorgänger heranreicht

Der Traum von Freiheit
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Nach „Der Duft der weiten Welt“ und „Der Glanz der neuen Zeit“ ist „Der Traum von Freiheit“ der dritte Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders. In diesem Band begleiten wir Mina und ihre Freunde von ...

Nach „Der Duft der weiten Welt“ und „Der Glanz der neuen Zeit“ ist „Der Traum von Freiheit“ der dritte Band der Speicherstadt-Saga von Fenja Lüders. In diesem Band begleiten wir Mina und ihre Freunde von 1925 bis zum Kriegsende.

Mina ist es gelungen, das Kontor gut durch die letzten Jahre zu bringen und auch privat scheint sie ihr Glück mit Edo nun gefunden zu haben. Mit der zunehmenden Macht der Nationalsozialisten wird das Leben für Mina und ihre Familie allerdings nicht einfacher. Es gilt viele Schicksalsschläge zu überwinden und schwerwiegende Entscheidungen zu treffen, wobei Mina wiederum viel Mut, Rückgrat und Stärke beweist. Auch während der Kriegsjahre und der Bombardierungen von Hamburg bleibt Mina sich selbst treu und hilft denen, die sich nicht selbst helfen können.

„Der Traum von Freiheit“ beginnt im Jahre 1925 und führt den Leser in 17 Kapiteln bis zum Kriegsende. Insbesondere im ersten Kapitel gibt es viele Rückblenden, die auch Lesern, die die ersten zwei Bücher nicht gelesen haben, den Einstieg in die Geschichte erleichtern. Trotzdem finde ich es sinnvoll, auch die ersten zwei Bücher zu lesen, um die Personen und Handlungen besser verstehen zu können.

Das Buch ließ sich wieder sehr angenehm und flüssig lesen und ich war gleich wieder mittendrin in Minas Welt. Ich habe alle liebgewonnenen Charaktere wiedergetroffen, neue kennengelernt und wurde auch sehr von der Entwicklung einzelner Personen überrascht.

Das Cover des Buches hat mir gut gefallen und passt von der Gestaltung her auch gut zu den Vorgängern. Was mich allerdings sehr irritiert hat ist der Klappentext. Aufgrund dieses Textes habe ich eine andere Geschichte erwartet, bzw. eine Handlung die viel mehr zur Nazizeit spielt, in der Mina wesentlich mehr in der Flüchtlingshilfe aktiv ist und hierdurch auch große Probleme bekommt.

Nachdem die Geschichte im ersten Drittel des Buches relativ gemütlich vor sich hinplätschert, habe ich mich schon gefragt, wann das Tempo angezogen wird, um noch die Zeit des Nationalsozialismus und die Kriegsjahre abzuhandeln. Im zweiten Drittel ging es dann auch sehr zügig vorwärts. Allerdings gab es hier massive Zeitsprünge, durch die ich den Bezug zu der Geschichte etwas verloren habe. Es fehlten mir wichtige Entwicklungen, um die Handlungen und Entscheidungen der Personen nachvollziehen zu können. Oft wurde ich einfach nur durch einen Satz informiert, dass Themen die vorher wichtig waren, jetzt wie von Zauberhand gelöst sind. Kinder waren auf einmal geboren oder erwachsen, Personen die sich vorher weigerten auszuwandern sind nun in einem neuen Leben angekommen usw.

Auch lief es mir in der Nazizeit, viel zu glatt für Mina. So wurde geholfen Personen außer Landes zu bringen oder Juden zu verstecken, aber es wurde nie wirklich gefährlich für Mina und ihre Freunde. Außerdem wurden diese Themen so knapp abgehandelt, dass es für mich nicht so richtig spannend und dramatisch wurde. Natürlich freue ich mich, dass alle so gut durch diese schreckliche Zeit gekommen sind, aber für mich hat es die Geschichte etwas unglaubwürdig gemacht.

Sehr gut beschrieben wurde aus meiner Sicht aber, wie sich langsam der Nationalsozialismus durchgesetzt hat und wie viele Menschen die schrecklichen Taten der Nazis nicht wirklich sehen wollten oder sich das Ganze noch schön geredet haben. Auch Mina zögert zu handeln oder den Mund aufzumachen, da es sie ja nicht betrifft, bzw. sie keine Probleme mit dem Kaffeehandel bekommen will, der ja die Familie ernährt.

Fazit:
„Der Traum von Freiheit“ ist ein rundes Finale der Speicherstadt-Saga, welches aber nicht an die zwei Vorgänger heranreicht.

Für meinen Geschmack wurde versucht zu viel Geschichte auf zu wenige Seiten zu pressen. Hier wäre es vielleicht besser gewesen, auf einzelne Personen oder Erzählstränge zu verzichten und dafür einige wenige ausführlicher und nachvollziehbarer zu erzählen. Durch die vielen Zeitsprünge habe ich leider etwas die Beziehung zu der Geschichte und den Personen verloren und konnte mich dann nicht mehr wirklich in die Handlung einfühlen. Sehr schade!

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