Cover-Bild Das Damengambit
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 26.05.2021
  • ISBN: 9783257071610
Walter Tevis

Das Damengambit

Gerhard Meier (Übersetzer)

Mit acht entdeckt Beth Harmon im Waisenhaus zwei Möglichkeiten, der harten Realität zu entfliehen: die grünen Beruhigungspillen, die den Kindern täglich verabreicht werden. Und Schach. Das Mädchen ist ein Ausnahmetalent und gewinnt Turnier um Turnier, mit 16 spielt sie gegen lauter erwachsene Männer um die US-Meisterschaft. Ihr Weg führt steil nach oben, doch bei jedem Schritt droht der Abgrund von Sucht und Selbstzerstörung. Denn für Beth steht viel mehr auf dem Spiel als Sieg und Niederlage.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine tolle Geschichte über Aufstieg und Absturz eines Wunderkindes

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+ + hat mir richtig gut gefallen - - gehört für mich zu den Lese-Highlights des Jahres - - über Obsessionen und Strategie + +

Ich kenne die Netflixserie nicht und bin nur aufgrund des wunderschönen Covers ...

+ + hat mir richtig gut gefallen - - gehört für mich zu den Lese-Highlights des Jahres - - über Obsessionen und Strategie + +

Ich kenne die Netflixserie nicht und bin nur aufgrund des wunderschönen Covers auf das Buch aufmerksam geworden.

Das Damengambit wurde 1983 kurz vor dem Tod des Autors veröffentlicht und spielt in den frühen 60er Jahren in Amerika. Der damalige Zeitgeist ist beim Lesen deutlich spürbar.

Beth Harmon kommt mit 8 Jahren in ein Waisenhaus und lernt vom Hausmeister Schachspielen. Das introvertierte Mädchen ist ein Ausnahmetalent, das aber im Heim nicht gefördert wird. Im Gegenteil nach einem Fauxpas wird ihr sogar das Schachspiel verboten. Ihre spätere Pflegemutter erkennt aber die Möglichkeiten und reist mit dem kleinen Mädchen zu verschiedenen Turnieren. Beth macht sich einen Namen und wird als Teenagerin US-Meisterin. Außer Schach hat Beth noch zwei Leidenschaften: Beruhigungspillen und Alkohol. Die Tabletten und der Alkohol sind phasenweise ihre ständigen Begleiter.

Beth Harmon hat unter den Schachspielern den Ruf einen gnadenlosen Angreiferin. Nur ein Mann macht ihr Angst, der russische Weltmeister Vasily Borgov. Es braucht viel Vorbereitung und Disziplin um sich ihm zu stellen.

Obwohl ich keine Ahnung von Schach habe, konnte ich der Handlung und den beschriebenen Spielzügen gut folgen und mich wundert es nicht, dass mit der Netflix-Serie und dem Buch das Interesse an Schach so explodiert ist.

Michael Ondaatjes Aussage auf dem Klappentext "Das Damengambit ist ein reines Vergnügen... " Kann ich bestätigen.

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Veröffentlicht am 30.06.2021

Die Grande Dame des Schachs

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Inhalt:

Kentucky in den 1960er Jahren: Als Beths Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt wird sie über Nacht zur Waisen und muss fortan in einem Kinderheim Leben. Ihr Alltag ist trostlos, richtige ...

Inhalt:

Kentucky in den 1960er Jahren: Als Beths Mutter bei einem Autounfall ums Leben kommt wird sie über Nacht zur Waisen und muss fortan in einem Kinderheim Leben. Ihr Alltag ist trostlos, richtige Freunde hat sie nicht, und die Direktion verabreicht den Kindern regelmäßig Beruhigungstabletten, um sie besser kontrollieren zu können. Eines Tages beobachtet sie den Hausmeister im Keller beim Schachspielen gegen sich selbst und ist sofort fasziniert vom „Schwersten Spiel der Welt“, wie Schach auch genannt wird. Aus Faszination wird schnell Besessenheit. Das Schachspielen lässt Beth lebenslang nicht mehr los. Auch nicht als sie Jahre später vom Ehepaar Wheatley adoptiert wird. Genauso wenig wie die kleinen grünen Pillen, die ihre Kindheit geprägt haben.

Meine Meinung:

Eins vorab. Ich habe absolut keine Ahnung vom Schachspielen. Wirklich nicht die geringste. Damen, Bauern, Springer. Das sind für mich sprichwörtlich „Spanische Dörfer“

In „Das Damengambit“ werden Beths Schachspiele teils bis ins Detail beschrieben. Das könnte langweilig werden, ist es aber überhaupt nicht! Ganz im Gegenteil! Es fasziniert mich, wie es der Autor schafft, dieses Spiel sprachlich so spannend darzustellen. Beim Lesen kommt es mir vor, als wäre Schach eine Mischung aus Krieg und kompliziertem Tanz. Ich konnte das Buch gerade während der Spiele kaum zur Seite legen.

Generell habe ich eine Schwäche für Geschichten, in denen Turniere oder Wettbewerbe ausgetragen werden und der Protagonist als Underdog in den Kampf zieht.

Beth ein weiterer Punkt, der „Das Damengambit“ so bestechend macht. Die Beth aus dem Buch finde ich noch spannender als die Beth aus der Netflix Serie, weil sie ambivalenter ist. Der Autor beschreibt ihre Gefühle nur rudimentär, lässt sie so sehr matt wirken, aber trotzdem sind ihre Gefühle da. Sie stecken tatsächlich zwischen den Zeilen. Besonders gefallen hat mir außerdem die Beziehung zwischen Beth und ihrer Adoptivmutter Mrs. Wheatley. Hier wird ein sehr individuelles, auf unterschwellige Art anrührendes Mutter-Tochter-Verhältnis dargestellt. Beth und Mrs. Wheatley halten sich gegenseitig fest, ohne sich wirklich zu berühren. Sie ergänzen sich und sind dabei trotzdem nie ein Ganzes.

„Das Damengambit“ wurde bereits in den Achtzigerjahren erstveröffentlicht. Vor diesem Hintergrund habe ich es als besonders empfunden, dass der Autor eine doch sehr feministische Geschichte erzählt. Beth ist eine junge Frau, die sich in der von Männern dominierten Schachwelt an die Spitze kämpfen will. Dabei wird immer wieder dargestellt, wie sie von der Öffentlichkeit auf ihre Weiblichkeit reduziert wird und wie sehr sie sich selbst dagegen sträubt.

Beeindruckend erzählt wird außerdem Beths Abhängigkeit. Erst von Tabletten, später auch von Alkohol. Diesen subtilen, sich über Jahre hinweg ziehenden Weg in die Sucht zu verfolgen, hat mich sehr betroffen gemacht.

„Das Damengambit“ ist in so vielen Beziehungen ein brillantes Buch, das einen Stoff und eine Geschichte bietet, die ich so noch nirgendwo gelesen habe. Ich kann es jedem nur ans Her legen.

Fazit:

Egal ob ihr die entsprechende Netflix Serie gesehen habt oder nicht. Es lohnt sich wirklich dieses Buch in der Buchhandlung zweimal anzuschauen. Mich konnte es uneingeschränkt begeistern. Mehr als jedes andere Buch in den letzten sechs Monaten, obwohl 2021 bisher ein ausgesprochen erfolgreiches Lesejahr für mich war.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ein Roman mit Sogwirkung

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Beth Harmon ist acht Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt und sie in die Obhut des Methuen-Kinderheims in Mount Sterlin, Kentucky übergeben wird. Jeden Tag erhalten die Kinder dort nicht ...

Beth Harmon ist acht Jahre alt, als ihre Mutter bei einem Autounfall stirbt und sie in die Obhut des Methuen-Kinderheims in Mount Sterlin, Kentucky übergeben wird. Jeden Tag erhalten die Kinder dort nicht nur Vitaminpräparate, sondern auch Beruhigungspillen. Beth lernt schnell, einige heimlich aufzuheben, denn mit mehren auf einmal gelangt sie in einen besonders wohligen Zustand und kann alles Störende ausblenden. Zur selben Zeit entdeckt sie, dass der Hausmeister Mr. Shaibel im Keller Schach gegen sich selbst spielt. Sie zeigt sich beharrlich und schließlich willigt er ein, ihr das Spiel beizubringen. Bald ist klar, dass Beth ein Naturtalent ist. Aber findet sie jemanden, der sie fördern kann? Und kann sie ihre Sucht unter Kontrolle bringen?

Ich habe im vergangenen Jahr mit großer Begeisterung die Serie zum Buch auf Netflix gesehen und habe mich darüber gefreut, mit dieser Neuauflage des Romans von Walter Tevis noch einmal in die Geschichte eintauchen zu können. Diese beginnt mit Beths Aufnahme ins Kinderheim, wo sie schon bald auf die beiden Dinge stößt, die ihr Leben fortan dominieren sollen: Schach und grüne Beruhigungspillen.

Die Handlung der Serie ist sehr nah am Buch geblieben, was mich positiv überrascht hat. Ich hatte bei den einzelnen Szenen gleich wieder die starken Bilder der Serie im Kopf und konnte gleichzeitig tiefer in Beths Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen. Ich kenne die Schachregeln, habe selbst aber seit meiner Kindheit nicht mehr gespielt. Versierte Schachspieler werden aus der Beschreibung der einzelnen Partien vermutlich noch mehr herausziehen können, aber dieses Buch weiß unabhängig von den eigenen Schachkenntnissen zu fesseln. Beths Faszination für das Spiel wurde für mich nachvollziehbar und ich fieberte mit, was sie aus ihrer Begabung machen wird.

Der Roman umfasst Beths Lebensweg vom achten bis zum neunzehnten Lebensjahr. Allmählich macht sie sich in der Schachwelt einen Namen und die Beschreibung der einzelnen Turniere ist spannend und in angenehm straffen Tempo erzählt. Zu der Sucht nach Beruhigungspillen kommt schließlich eine weitere hinzu und Beth droht insbesondere nach Rückschlagen, sich dieser gänzlich hinzugeben. Für sie ist es ein schmaler Grat zwischen Erfolg und Absturz.

Der Roman entwickelt eine Sogwirkung, die mich durch die Seiten fliegen ließ. Auch wenn ich aufgrund der Serie wusste, was passiert, habe ich ihn von der ersten bis zur letzten Seite mit großer Begeisterung gelesen. Für mich ist „Das Damengambit“ als Roman ebenso wie als Serie ein absolutes Highlight, das ich uneingeschränkt weiterempfehle!

Veröffentlicht am 25.06.2021

zwischen Schach und Sucht

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Inhalt
Beth Harmon ist acht Jahre alt und wohnt seit dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus. Nur ungern fügt sie sich den dort geltenden Regeln und immer gleichen Tagesabläufen. Einen Ausweg bieten ihr ...

Inhalt
Beth Harmon ist acht Jahre alt und wohnt seit dem Tod ihrer Mutter in einem Waisenhaus. Nur ungern fügt sie sich den dort geltenden Regeln und immer gleichen Tagesabläufen. Einen Ausweg bieten ihr nur die Beruhigungspillen, die das Waisenhaus den Kindern gibt, oder das heimliche Schachspielen im Keller mit dem Hausmeister, der ihr Talent schnell erkennt.
Erst nachdem Beth adoptiert wird, kann sie endlich offiziell Schach spielen und ihr Können unter Beweis stellen. Schnell arbeitet sie sich von Turnier zu Turnier hoch und befindet sich bereits mit 16 Jahren als fast einzige Frau bei den US-Meisterschaften. Doch je besser sie selbst aber auch ihre Gegner werden, desto stärker wird ihr Verlangen nach den Beruhigungspillen und dem Alkohol. Je weiter sie aufsteigt, umso näher bringt sie sich selbst an den Abgrund.

Meinung
Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich war fasziniert von der Schachwelt, in die sich die Protagonistin begibt. Ich selbst habe keine Ahnung von Schach, und war doch bei jeder Schach-Szene unglaublich gespannt, wie diese enden wird. Der Autor schafft es mit seinem packenden Schreibstil, wirklich alle sofort in die Geschichte zu ziehen.
Das Buch war für mich ein absolutes Highlight, das nicht nur Schach sondern auch viele ernste und wichtige Themen aufgreift und diese ganz toll umsetzt.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Ein genialer Roman!

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Vielen Lieben Dank an Netgalley und den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

Ein außergewöhnliches und hoch interessantes Buch. Es ...

Vielen Lieben Dank an Netgalley und den Diogenes Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

Ein außergewöhnliches und hoch interessantes Buch. Es entführt den Leser in die hoch komplexe und bemerkenswerte Welt des Schachs. Das, was im ersten Moment vielleicht langweilig erscheinen mag, ist in raffinierter Weise mit der Handlung verbunden und trotz der vielen unbekannten Begriffen konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen, als ich einmal angefangen hatte. Die Geschichte ist Knall hart und ehrlich, nichts wird verschönert. Die Ehrlichkeit in Hinsicht zur Drogensucht der Protagonistin war bemerkenswert und verlieh dem Buch etwas extrem realistisches und authentisches. Die Protagonisten war eine einzigartige, von Genialität nur so strotzende und starke Persönlichkeiten. Der Schreibstil war anspruchsvoll, aber keines Wegs öde sondern raffiniert und individuell. Dieses Buch ist einzigartig und bekommt von mir 4,5 Sterne. Jedem der Schach liebt und auch sonst jedem Leser der nach einer außergewöhnlichen Geschichte sucht, sei dieses Buch ans Herz zu legen.

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