"Genau so war ihr ganzes Leben, dachte Lore. Sie bewegte sich nie in die richtige Richtung und dauernd nahmen die anderen an ihr Anstoß."
Worum geht's?
Lore ist übergewichtig und wird in der Schule täglich gemobbt. Sie hat keine Freunde und die Lehrer unternehmen nichts dagegen.
Lore beschließt abzunehmen, um endlich Anerkennung zu finden ...
Worum geht's?
Lore ist übergewichtig und wird in der Schule täglich gemobbt. Sie hat keine Freunde und die Lehrer unternehmen nichts dagegen.
Lore beschließt abzunehmen, um endlich Anerkennung zu finden und der Mobbinghölle zu entkommen. Ein 3/4 Jahre muss Lore hierfür in eine Klinik für Kinder mit Essstörungen in Bayern.
In der Klinik lernt Lore die ebenfalls übergewichtige Julia kennen, die ihre Zimmergenossin ist und im Laufe der Zeit zu ihrer besten Freundin wird. Zum ersten Mal steht Lore nicht alleine da und kann in der Schule glücklich sein. Sie merkt, wie einfach das Leben sein kann, wenn man Rückhalt erfährt.
Doch was wird passieren, wenn Lore in ihr altes Leben zurückkehrt? Wird sie auch dort ihr Selbstwertgefühl stabilisieren können?
Ich habe das Rezensionsexemplar von Christiane Kromp im Rahmen einer Buchtour erhalten.
Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, so dass sich das Buch flüssig und locker lesen lässt. Jedoch sind der Inhalt und die Message des Buches sehr wichtig.
Es gab oft Momente, gerade am Anfang des Buches, an denen ich innehalten musste und das Ganze erst einmal sacken lassen.
Lores Mobbingerfahrungen werden sehr genau und detailreich beschrieben und man muss als Leser da erst einmal durch.
Ich habe mit der Protagonistin mitgelitten und mich umso mehr im Laufe des Plots gefreut, als sie endlich erfahren hat, wie normal auch ein Leben ablaufen kann.
Christiane Kromp hat mit Lore eine tolle Protagonistin erschaffen und man erfährt sehr viel über ihre Gefühlswelt und auch über die Hintergründe, die zu ihrem Übergewicht geführt haben. Der Leser nimmt Anteil an Lores Gedanken und ihrer Hoffnung mit einem Normalgewicht auch endlich in der Schulklasse akzeptiert zu werden.
Sie nimmt quasi nicht nur für sich selbst und ihre Gesundheit ab, sondern lediglich um anderen zu gefallen.
Und so unnatürlich uns diese Gedanken erscheinen mögen, so spiegelt genau das leider einen Großteil der Realität wider.
Wir werden Zeuge der Ängste aber auch der Hoffnungen von Lore. Stellenweise habe ich richtig mitgefiebert und mir ein Happy End für die Protagonistin gewünscht, da sie schon sehr viel durchmachen musste.
Auch der Charakter von Julia, der Berliner Kodderschnauze, ist toll beschrieben.
Szenen mit Julia und ihrem Berliner Dialekt haben immer wieder für Erheiterung gesorgt und das - doch ernste Thema - gut aufgelockert zwischendurch.
Für mich hatte das Buch keine unnötigen Längen und die Geschichte von Lore war in sich schlüssig.
Das Ende war nochmal harter Tobak und ich hatte nach Beendigung des Buches echt Gesprächsbedarf zum Thema Mobbing.
Das Buch wirkt lange nach und das ist gut so!
Denn wer hat noch nicht mit dem Thema Mobbing Erfahrungen gemacht? Fast jeder hat schon einmal unangenehme Szenen in der Schule oder im Privaten erleben müssen.
Und Kinder können leider grausam sein, ohne das Böse zu meinen!
Ein sehr gutes Buch mit einer sehr sehr wichtigen Message!
Von daher kann ich dieses Buch wirklich JEDEM empfehlen!
5 von 5 Sternen
Danke Christina Kromp für diese Geschichte!