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Veröffentlicht am 16.10.2022

Emotional und Überraschend

Alma Obscura. The Secret Society of Styx
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Als Alma von ihrer Grosstante nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein magisches Buch erbt, überschlagen sich die Ereignisse. Sie wird von Schattendämonen angegriffen und soll dazu noch eine Hexe sein! ...

Als Alma von ihrer Grosstante nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein magisches Buch erbt, überschlagen sich die Ereignisse. Sie wird von Schattendämonen angegriffen und soll dazu noch eine Hexe sein! Der mürrische Charon führt sie in die magische Geheimgesellschaft Styx ein, doch je mehr Alma über ihre Grosstante und Styx erfährt, desto weniger weiss sie, wem sie noch trauen kann.

Alma Obscura: The Secret Society of Styx ist eine ganz besondere Geschichte, was vor allem an der Protagonistin Alma liegt. Im Gegensatz zu all den mutigen, nicht auf den Mund gefallenen Fantasy-Protagonistinnen, die viele so lieben (ich eingeschlossen), ist Alma zurückhaltend, ängstlich, sehr nah am Wasser gebaut und leicht überfordert mir all dem, was sie über sich und die magische Welt herausfindet. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht mutig oder stark ist, denn das ist sie, aber auf ihre eigene Weise, die mir sehr gut gefallen hat. Von Anfang an konnte ich mich gut mit ihr identifizieren und ihre Handlungen und Emotionen nachvollziehen, vor allem, was ihre Social Anxiety angeht, die man ab und zu in ihrem Verhalten durchschimmern sah. Durch Almas jüdische Herkunft habe ich ein paar neue Begriffe gelernt und einen kleinen, aber interessanten Einblick in eine andere Kultur erhalten.
Alma ist eine interessante Protagonistin, die dem Buch durch ihre Schwächen, aber auch durch ihre Stärken einen ganz eigenen Zauber verliehen hat.

Der Love Interest Charon wirkt anfangs wie der typische Bad Boy, mürrisch, abweisend, als wäre es für ihn die Hölle, in Almas Nähe zu sein. Doch im Gegensatz zu anderen Geschichten, in denen der Bad Boy regelrecht bekehrt oder «gezähmt» wird, ändert sich Charon nicht für Alma, genauso wenig wie sie sich für ihn ändert. Sie beide entwickeln sich zwar weiter, aber bleiben ihrem Wesen treu, was mir sehr gefallen hat. Die Liebesgeschichte zwischen ihnen entwickelt sich langsam und man braucht etwas Geduld. Wer also auf Slow-Burn-Romance steht, wird hier nicht enttäuscht.
Die Geschichte an sich hat zwischendurch ein paar Längen, was mich aber nicht sonderlich gestört hat. Es gab genug spannende Momente, die das ausgleichen konnten. Ich habe während des Lesens selbst gerätselt, wer jetzt wohl die Wahrheit sagt und wem Alma wirklich trauen kann, habe aber mit diesem Ende gar nicht gerechnet. Generell ging es mir am Ende sogar etwas zu schnell. Meiner Meinung nach hätten ein paar Szenen mehr der Geschichte nicht geschadet, sondern sie nur noch etwas runder gemacht.
Alma Obscura hat mich berührt, mich rätseln lassen und mich überrascht. Wer sich von einer sanften, ängstlichen Protagonistin nicht abschrecken lässt, kann hier eine tolle Geschichte mit Witchy-Vibes und einer stimmigen Atmosphäre in San Francisco finden.

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Knisternd und magisch

Scherbenprinz. Die Magie der Spiegel
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Rayne ist eine Meisterdiebin, die Verrevilles Strassen unsicher macht. Als sie eine Chance wittert ihrer Diebesbande zu Reichtum zu verhelfen, fackelt sie nicht lange und nimmt den Platz einer Prinzessin ...

Rayne ist eine Meisterdiebin, die Verrevilles Strassen unsicher macht. Als sie eine Chance wittert ihrer Diebesbande zu Reichtum zu verhelfen, fackelt sie nicht lange und nimmt den Platz einer Prinzessin ein, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Anstelle der Prinzessin soll nun sie Alec, den Prinzen von Verreville, heiraten, nur dass dieser ein unausstehlicher Idiot ist. Zumindest scheint es am Anfang so. Während sie eine Prinzessin mimen muss, kommt sie den dunklen Geheimnissen der Königsfamilie immer näher und schon bald steckt nicht nur sie in Gefahr.

Man wird gleich zu Beginn mitten ins Geschehen geworfen, was einem den Einstieg in die Geschichte stark erleichtert. Man lernt Rayne gleich von ihrer taffen Seite kennen und kann sich leicht mit ihr anfreunden. Sie ist taff und weiss, wie man einen Plan schmiedet, trotzdem gab es vereinzelte Szenen, in denen sie doch etwas naiver war als man sie zu Anfang einschätzte. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen war sie mir sehr sympathisch und ich habe mit ihr mitgefiebert. Ihre Art brachte mich das ein oder andere Mal zum Lachen, vor allem weil sie manchmal so gar nichts mehr mit der Prinzessin gemeinsam hat, die sie eigentlich zu sein vorgeben sollte.

Den arroganten Prinzen von Verreville war mir anfangs noch etwas suspekt, aber spätestens nach einer gewissen Szene war ich definitiv ein kleines bisschen in ihn und die Dynamik zwischen ihm und Rayne verliebt. Die Schlagabtäusche zwischen ihnen fand ich ganz toll. Manchmal hätte ich Alec zwar schütteln können, meistens wegen Missverständnissen, aber sonst habe ich seinen Charakter sehr gemocht.

Mit einigen anderen Charakteren wurde ich nicht so ganz warm. Einer von ihnen war Raynes Ziehvater Pierre. Ich konnte seine Handlungen nicht so ganz nachvollziehen und konnte ihn überhaupt nicht einschätzen. Auch mit ihrer besten Freundin Florence hatte ich anfangs meine Probleme, die sich dann durch die Geschichte hindurch gelegt haben. Wahrscheinlich lag es bei diesen zwei Figuren daran, dass sie eher wenig vorgekommen sind und deshalb weniger Spielraum gehabt haben, sich zu entfalten.

Obwohl ich Bücher aus der dritten Person normalerweise nicht so mag, konnte mich diese Erzählweise hier super überzeugen. Da die Geschichte nah an Rayne blieb, konnte man gut mit ihr mitfühlen und wusste genau, was sie fühlte und dachte. Der Schreibstil ist flüssig und die Beschreibungen sind ausführlich, sodass man sich Verreville, das Schloss oder auch das Krähenauge sehr gut vorstellen konnte. Einzig an die französischen Begriffe, die ab und zu mal in die Geschichte eingeworfen werden, musste ich mich zuerst einmal gewöhnen, bis ans Ende der Geschichte sind sie mir aber nicht einmal mehr aufgefallen, da sie gut integriert waren. Das Ende kam mir leider etwas zu schnell, war aber durchaus befriedigend und hat alle Fragen geklärt.

Insgesamt hat mir die Geschichte um Rayne, Alec und die Spiegel sehr gut gefallen, die ein paar meiner Lieblingsthemen in sich vereint hat. Der Schreibstil war angenehm, die Spannung blieb übers ganze Buch erhalten und die Geschichte hielt ein paar Überraschungen bereit. Eine grosse Empfehlung an alle, die Romantasy mit einer schlagfertigen Heldin und einem zum Teil unausstehlichen Love Interest lieben und von magischen Geschichten nicht genug bekommen können.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Unheimlich und Spannend

Die Nacht der Acht
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Die Nacht der Acht handelt von einer Clique von Kunststudenten, die ein Wochenende in einer Villa im Nirgendwo verbringen. Anstelle sich einfach nur zu betrinken, erfinden sie das Spiel "Wer Angst hat, ...

Die Nacht der Acht handelt von einer Clique von Kunststudenten, die ein Wochenende in einer Villa im Nirgendwo verbringen. Anstelle sich einfach nur zu betrinken, erfinden sie das Spiel "Wer Angst hat, trinkt." Die Clique ist äusserst kreativ, was ihre Gruseleinlagen und Streiche angeht, doch als auf einmal einer nach dem anderen verschwindet, ist der Spass vorbei und das echte Grauen wartet auf die anderen.

Die Geschichte beginnt sehr schnell mit der richtigen Geschichte, was mir sehr gefallen hat. Die Streiche beginnen und man weiss nie, was jetzt echt und was nur gespielt ist. Der Gruselfaktor steigt von Stunde zu Stunde an und auch ich als Leser habe ab und zu eine Gänsehaut bekommen oder mich doch nochmal im Haus umgesehen, um sicher zu gehen, dass die Türen und Fenster geschlossen sind. Das Gruseln löst sich aber mit witzigen Sequenzen ab, was für eine gute Mischung gesorgt hat.

Da es so viele Hauptcharaktere gibt, war ich vor allem am Anfang etwas überfordert damit, alle auseinander zu halten und mir zu merken, wer jetzt wer ist und was gemacht hat. Im Laufe der Geschichte, vor allem als sie dann immer weniger werden, ist es mir dann schon leichter gefallen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und alles läuft ziemlich schnell ab. Über das Innenleben der Charaktere erfährt man verhältnismässig nicht sehr viel. Trotzdem kommt ihre Angst oder ihre Schadenfreude durchaus herüber. Für einen gruseligen Thriller ist dieser Schreibstil durchaus passend.

Das Ende konnte mich überraschen und nach dem Lesen war ich ganz zufrieden. Mehr werde ich darüber nicht verraten, um niemandem etwas zu verraten. Das Buch gibt einem ein paar gruselige, unheimliche Stunden, lässt einen danach aber nicht tagelang nicht mehr schlafen.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Eine unterhaltsame Tragödie

Phèdre/Phädra. Tragédie en cinq actes / Tragödie in fünf Aufzügen. Französisch/Deutsch
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Phädra erzählt die Geschichte einer Königin, die sich in ihren Stiefsohn verliebt hat. Als ihr Gemahl als verschollen gilt, gesteht sie ihrem Stiefsohn die Liebe, doch dieser ist heimlich in die Schwester ...

Phädra erzählt die Geschichte einer Königin, die sich in ihren Stiefsohn verliebt hat. Als ihr Gemahl als verschollen gilt, gesteht sie ihrem Stiefsohn die Liebe, doch dieser ist heimlich in die Schwester seiner Feinde verliebt.

Ein Theaterstück voller Missverständnisse und grosser Liebesgeständnisse, die schrecklicherweise in vielen Toden enden, wie es sich für eine gute Tragödie gehört. Trotzdem ist das Stück eher witzig und ich musste mehr als einmal über die Ausdrucksweise der Figuren schmunzeln.

Da die deutsche Übersetzung Seite für Seite neben der Französischen Version steht, ist es einfach zu verstehen und sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Nordische Fantasy mit einem fiesen Cliffhanger

The Last Goddess, Band 1: A Fate Darker Than Love (Nordische-Mythologie-Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Wenn ein Buch von Mythologie handelt, muss ich es natürlich lesen. Deshalb landete A Fate darker than love auf meiner To-read Liste ganz oben.

Es handelt von dem Mädchen Blair, das nach dem Tod ihrer ...

Wenn ein Buch von Mythologie handelt, muss ich es natürlich lesen. Deshalb landete A Fate darker than love auf meiner To-read Liste ganz oben.

Es handelt von dem Mädchen Blair, das nach dem Tod ihrer Mutter und Schwester herausfindet, dass sie das Valkyren-Gen geerbt hat und an die Stelle ihrer Mutter treten muss. Blair war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist leidenschaftlich und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

Ihren besten Freund Ryan mochte ich hingegen am Anfang nicht besonders. Blair stellte ihn wie einen Heiligen dar, weshalb ich ihn nicht sehr interessant fand. Das hat sich jedoch durch die Geschichte hindurch geändert, als ich mehr über ihn erfahren habe. Er wurde menschlicher und deutlich interessanter, da auch er mit den Valkyren zu tun hat, was zu Beginn aber niemand weiss.

Zev fand ich jedoch richtig toll, auch wenn man nicht viel über ihn erfuhr, trotzdem kann ich euch schon sagen, dass er eine wichtige Figur in der Geschichte sein wird.

Am Anfang war die Geschichte schön zu lesen. Biancas Schreibstil ist flüssig und man kann sich gut mit Blair identifizieren. Richtig interessant wurde es aber erst nach der Hälfte und das Finale hat es richtig in sich. Wer also keine Cliffhänger mag, sollte mit dem Lesen des Buches warten, bis der zweite Band erschienen ist.

Ich freue mich schon riesig auf die Fortsetzung, um zu erfahren wie es mit Blair, Ryan und den anderen Valkyren weitergeht.

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