Cover-Bild Die Skrupellosen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783328601043
Sadie Jones

Die Skrupellosen

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Familiengeheimnisse können tödlich sein – der neue große Roman von Sadie Jones

Dan ahnt nicht, wie millionenschwer die Familie seiner Frau Bea ist. Das junge Paar lebt bescheiden in einem kleinen Apartment in London. Um der Enge zu entfliehen, nehmen sich die beiden eine Auszeit. Ihre Reise durch Europa führt sie zuerst zu Beas Bruder nach Burgund. Gerade bei Alex angekommen, kündigen sich zu Beas Entsetzen die Eltern Adamson zu einem Überraschungsbesuch an. Plötzlich wird Dan klar, dass er ein ganz anderes Leben führen könnte – warum nur distanziert sich Bea so sehr von ihrer Familie und deren Reichtum? Als ein Mord geschieht, bricht das jahrelange Schweigen auf, und weder Bea noch Dan können der Wahrheit mit ihren furchtbaren Konsequenzen entfliehen …

Mit feinem Gespür erzählt Sadie Jones davon, wie schwer es ist, den Verlockungen des Geldes zu widerstehen – soghaft und atemberaubend spannend.

»›Die Skrupellosen‹ ist ein beängstigender Roman über die zerstörerische Kraft von Geld und Macht; so spannend und beklemmend wie die Bücher von Ian McEwan.« The New York Times Book Review

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2021

Die Macht des Geldes kann Menschen verändern

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Geld und Macht ... wer träumt nicht davon? Ist man glücklich mit dem, was man hat und wer man ist? Hätte man gern mehr oder wäre gern jemand anderes? Fragen, mit denen ich mich noch nach Beenden des Buches ...

Geld und Macht ... wer träumt nicht davon? Ist man glücklich mit dem, was man hat und wer man ist? Hätte man gern mehr oder wäre gern jemand anderes? Fragen, mit denen ich mich noch nach Beenden des Buches beschäftigt habe.

Die Story fing relativ ruhig an, nahm dann allerdings so schnell und unerwartet an Fahrt auf, dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen hab.

Sadie Jones hat einen angenehmen Schreibstil, so dass man gut in die Geschichte eintauchen kann und sogartig mitgerissen wird. Sie hat eine bildhafte Sprache und verliert sich nicht in unnötigen Erklärungen. Show don't tell - klappte hier vorbildlich.

Die Protagonisten Bea und Dan waren mir von Anfang an sympathisch. Beas Motive, das Geld ihrer Eltern auszuschlagen, wurden authentisch dargestellt und glaubhaft vermittelt. So war es mir möglich, eine Verbindung zu ihr herzustellen, mit ihr zu fühlen, zu denken wie sie.

Zitat Pos. 354:

Bea wollte die Klimaanlage nicht anschalten, es hätte ihr Schuldgefühle bereitet.

„Ja, Süße, jedes Mal wenn jemand die Klimaanlage benutzt, stirbt ein Eisbär“, sagt Dan schwitzend.“

Diese Aussage bleibt mir garantiert noch lange im Gedächtnis.

Als Dan nach und nach herausbekommt, wie reich Beas Eltern tatsächlich sind, ist er stinkesauer auf seine Frau. Er kann der Macht der Geldes nicht widerstehen und lässt sich von seinem Schwiegervater Griff um den Finger wickeln. Ein Teufelskreislauf, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Erst zu spät versteht er Bea und ihre Abneigung gegen das viele Geld. Insbesondere an der Stelle, als sich das Blatt wendete, hatte ich eine Gänsehaut. Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst ... Mir vorzustellen, was Bea und Dan passiert ist, und mir dann vor Augen zu führen, dass so vielen Menschen da draußen Ähnliches widerfahren ist, trieb meinen Adrenalinpegel bis nach ganz oben. Ich habe keine Angst vor Reichen und Mächtigen, aber davor, dass Geld und Macht sie zum Negativen verändern.

Persönliches Fazit: Sadie Jones hat mit „Die Skrupellosen“ einen Roman geschrieben, der spannend, zeitgemäß und nachdenklich stimmend daherkommt. Am Ende muss man sich als LeserIn selbst fragen, wie wichtig einem Geld und Macht sind. Und wie weit man dafür gehen würde. Lesetipp!

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Veröffentlicht am 07.09.2021

Die Verlockungen des Geldes

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Dan ist ein erfolgloser Künstler, der sein Geld als mittelmäßiger Immobilienmakler verdient, Bea ist angestellte Psychologin. Die beiden leben in London und kommen gerade so über die Runden. Um dem Trott ...

Dan ist ein erfolgloser Künstler, der sein Geld als mittelmäßiger Immobilienmakler verdient, Bea ist angestellte Psychologin. Die beiden leben in London und kommen gerade so über die Runden. Um dem Trott zu entkommen, entschließen sie sich, eine dreimonatige Auszeit zu nehmen und in dieser Zeit von Ersparnissen zu leben. Am Anfang der Reise steht ein Besuch bei Beas Bruder Alex an, der in Frankreich ein Hotel betreibt. Dort angekommen, stellen sie fest, dass das Hotel überhaupt nicht in Betrieb ist. Zu allem Überfluss kündigen sich Beas Eltern zu Besuch an, mit denen Bea keinen Kontakt haben möchte. Warum das so ist, verschweigt sie Dan. Sie verschweigt ihm auch, dass ihr Vater nicht nur reich, sondern millionenschwer ist. Als Dan dies herausfindet, ist es schwer für ihn, den Verlockungen des Geldes zu widerstehen. Als Alex plötzlich stirbt, werden Dinge in Gang gesetzt, die alle erschüttern.

Die Story kommt anfangs nur langsam in Fahrt, das erste Drittel ist eher ruhig und zieht sich etwas in die Länge. Erst als Beas Eltern auftauchen und Alex stirbt, komme ich in das Buch rein, bin neugierig und gespannt, wie es weitergeht. Das Dilemma von Dan, das die Autorin ausgezeichnet in Worte und Gedanken fasst, kann ich gut nachvollziehen; seine Frau und er leben am Existenzminimum, dabei könnten sie im Luxus leben, weil ein Treuhandfond vorhanden ist. Dass Bea das nicht will, ist für ihn schwer nachzuvollziehen, da sie ihm die Gründe dafür verschweigt. Trotz seiner Gedanken ist Dan ein sympathischer Charakter, der aber bis zuletzt blass bleibt, wie auch alle anderen im Buch. Das macht aber nichts, denn hier geht es eher um das große Ganze, als um einzelne Personen.

Dieses Buch ist eine Liebesgeschichte mit Dan und Bea in den Hauptrollen; eine Tragödie, was die Familienverhältnisse angeht; ein Drama, falls Alex sich umgebracht hat, und ein Krimi, falls es Mord war. Im letzten Drittel ist es ein Thriller, weil die Spannung da am höchsten ist, und ein Roman rundet die Geschichte ab. Bis auf den schwachen Anfang hat mir die Story sehr gut gefallen und die Auflösung fand ich gleichermaßen verstörend und genial. Ein Buch, das nachhallt und zum diskutieren einlädt. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.07.2021

Da wäre mehr möglich gewesen

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Dan und Bea leben das durchschnittliche Leben einer Londoner Familie. Beide arbeiten viel, das Geld ist knapp. Es gibt nur wenige Rücklagen und die Eigentumswohnung muss auch finanziert werden. Bea ist ...

Dan und Bea leben das durchschnittliche Leben einer Londoner Familie. Beide arbeiten viel, das Geld ist knapp. Es gibt nur wenige Rücklagen und die Eigentumswohnung muss auch finanziert werden. Bea ist trotz allem sehr erfüllt von ihrer Arbeit als Psychotherapeutin. Dan hat eigentlich Kunst studiert, arbeitet jetzt aber viel als Immobilienmakler. Er ist damit weniger glücklich als Bea, hat sich aber damit arrangiert.

Es ist Bea, die die Idee hat, für einen längeren Zeitraum auszusteigen und Europa zu bereisen. Eines ihrer Ziele soll Burgund sein. Dort hat ihr Bruder Alex ein Hotel. Das Zusammentreffen von Bea und Dan mit Alex verändert alles. Von Alex erfährt er, wie unfassbar reich die Familie von Bea und Alex ist. Das Beas Vater früher einen Privatjet besessen hat, ist für ihn unfassbar.
Was macht es mit den Menschen, wenn sie plötzlich erfahren, dass ihr Ehepartner eigentlich über sehr viel Geld verfügen könnte? Verändern sie sich? Findet die Veränderung auch in Bezug auf ihren Partner statt? Ist man plötzlich bereit Zugeständnisse zu machen, zu denen man vorher nie bereit war?

Alle diese Fragen entstehen beim Lesen und bewegen nicht nur mich, sondern auch Dan.

Und dann geschieht dieser Unfall. Oder war es vielleicht gar kein Unfall? Alles verändert sich. Auch mit den Menschen im Buch geschieht eine Wandlung. Oft wusste ich gar nicht mehr, was wahr und was falsch ist. Je mehr man über diese Familie liest umso klarer wird, wie zerrüttet diese ist.
Das Buch las sich wirklich gut, aber irgendwie bin ich mit dem Ende unzufrieden. Für mich war das Ende zu abrupt und vielleicht auch vorhersehbar. Vielleicht habe ich mir auch mehr davon versprochen.

Zusammenfassend kann ich sagen, ja das Buch lässt sich zur Unterhaltung ganz gut lesen, bekommt aber insgesamt nur drei Lesesterne aus den genannten Gründen von mir.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

In der Schlangengrube

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In ihrem Job als Psychotherapeutin fühlt sich die unscheinbare Beatrice wohl. Mit ihrem 30-jährigen Mann Daniel Durrant, einem Immobilienmakler, lebt sie in einer kleinen Wohnung in London. Doch nun brauchen ...

In ihrem Job als Psychotherapeutin fühlt sich die unscheinbare Beatrice wohl. Mit ihrem 30-jährigen Mann Daniel Durrant, einem Immobilienmakler, lebt sie in einer kleinen Wohnung in London. Doch nun brauchen Bea und Dan eine Auszeit. Sie entschließen sich, eine Reise durch Europa zu machen, und statten Alex Adamson, Beas Bruder, in Frankreich gleich zu Beginn einen Besuch ab. Obwohl das Hotel des labilen 37-Jährigen ziemlich heruntergekommen ist, kommt Dan allmählich dahinter, dass Beas Vater, ein großer Bauunternehmer, reicher ist als angenommen. Und dann stirbt Alex plötzlich auf mysteriöse Weise. Was ist passiert? In welche Schlangengrube sind Bea und Dan geraten? Und welche Geheimnisse hat die Familie Adamson noch zu verbergen?

„Die Skrupellosen“ ist ein Roman von Sadie Jones.

Meine Meinung:
Der Roman umfasst vier Teile, die wiederum aus 31 Kapiteln bestehen. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge aus der Sicht von Bea und Dan. Die Handlung spielt einerseits in England und andererseits in Frankreich. Der Aufbau funktioniert gut.

Der Schreibstil ist sehr dialoglastig und geprägt von vielen Metaphern, die ich allerdings nicht alle als gelungen empfunden habe. Das Erzähltempo beginnt sehr langsam.

Sympathieträger sucht man in dieser Geschichte vergebens, zumindest was die Protagonisten angeht. Weder mit Bea noch mit Dan wurde ich warm. Ihre Verhaltensweisen sind mir fremd und in Teilen wenig nachvollziehbar. Allerdings sind sie in psychologischer Hinsicht sorgfältig ausgestaltet, was man von den klischeehaften Nebenfiguren nicht behaupten kann.

Inhaltlich bietet der Roman eine interessante Themenmischung. Am offensichtlichsten ist der Aspekt des Geldes: sein Einfluss, seine Verführungskraft und seine negativen Seiten. Im Zentrum steht die Frage, was Geld mit den Menschen macht und ob es über die Moral siegen sollte. In diesem Punkt setzt die Geschichte gesellschaftskritische Denkanstöße. In den Vordergrund sind außerdem das System einer dysfunktionalen Familie, deren Geheimnisse und die Problematik jahrelangen Verschweigens gerückt. Darüber hinaus tun sich weitere Themen auf, die ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen möchte. Alles in allem ist die Geschichte erstaunlich facettenreich und durchaus tiefgründig.

Den Anfang des mehr als 450 Seiten umfassenden Romans habe ich als recht zäh empfunden. Auch zwischendurch gibt es immer wieder einige Längen. Über etliche Seiten dümpelt die Geschichte vor sich hin, obwohl der Tod Alex’ durchaus viel Potenzial für Dramatik und Nervenkitzel bieten könnte. Erst in der zweiten Hälfte konnte mich der Roman fesseln.

Der vierte Teil, in dem die Genregrenzen gänzlich verschwimmen, will nicht so recht zum restlichen Charakter des Buches passen. Die Autorin versteht es zwar, in diesem Abschnitt Spannung aufzubauen und mit einer Wendung zu überraschen. Leider wirken die letzten Kapitel aber nicht ganz schlüssig. Zudem werden nicht mehr alle losen Fäden aufgenommen.

Der Titel weicht stark von der englischsprachigen Originalformulierung („The Snakes“) ab, die ich wegen seiner Doppeldeutigkeit lieber mag. Das deutsche Cover finde ich jedoch aussagekräftiger als die englische Erstausgabe.

Mein Fazit:
Trotz vieler guter Ansätze hat mich Sadie Jones mit „Die Skrupellosen“ nicht überzeugt. Der Roman ist in Teilen durchaus unterhaltsam und lesenswert, in anderen Teilen aber zu langatmig und zu wenig nachvollziehbar.

Veröffentlicht am 07.09.2021

Die Geschichte hat großes Potential

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Meinung: Eine Geschichte über die Geheimnisse einer Familie, die über viel Macht und Geld verfügt. Eine Frau die sich ihrer Zukunft zu Liebe gegen den Reichtum stellen muss, um sich nicht darin zu verlieren.

Bea ...

Meinung: Eine Geschichte über die Geheimnisse einer Familie, die über viel Macht und Geld verfügt. Eine Frau die sich ihrer Zukunft zu Liebe gegen den Reichtum stellen muss, um sich nicht darin zu verlieren.

Bea ist eine interessante Protagonistin, denn sie ist in einem reichen und privilegierten Haushalt aufgewachsen, doch aus unerklärlichen Gründen bricht sie den Kontakt ab und zieht weit weg. Sie ist Therapeutin und kommt mit ihrem Mann in ihrer kleinen Woche knapp über die Runden, dennoch ist sie glücklich und zufrieden.
Als sie heiratet, führt ihr Weg bei einer Rundreise sie wieder zu ihren Eltern. Beas Mann, Dan, kennt den Grund für den Abbruch des Kontaktes nicht. Doch seine Frau weiß, dass Geld die dunkelsten Seiten eines Menschen zur Schau bringt und ihn verändert. Um ihre Ehe und Zukunft nicht zu gefährden möchte sie sich von dem Gift fern halten.
Beas Charakter blieb mir zeitweise blass, weshalb ich ihr handeln nicht nachvollziehen konnte. Gleichzeitig fiel es mir schwer, mich in sie zu 100% hineinzuversetzen, weil sie auf mich verschlossen wirkte.

Mit diesem Buch beweist Sadie Jones, dass Geld nicht im Mittelpunkt stehen muss, um glücklich zu sein. Mit Träumen, Wünschen und Zielen sollten sich die Menschen auseinandersetzen. Der Immobilienmogul und Vater verdient sich sein Geld durch Korruption, der Sohn ist drogenabhängig und die Mutter eine Narzisstin. Dies sind die Schattenseiten vom Reichtum, weshalb ich Beas Grund für den Abbruch nachvollziehen konnte.

Der Beginn verläuft eher ruhig, weshalb sich die Handlung an einigen Stellen schleppend hinzog. Man erfährt mehr über das Setting als über die Grundhandlung. Als es dann interessanter und die Spannung anstieg, fiel sie auch schon wieder ab. Es haben mir einfach fesselnde Momente und gut ausgearbeitete Dialoge gefehlt.
Der Schreibstil war angenehm, aber nicht außergewöhnlich. Gerade bei so einer Geschichte hätte ich mir einen unkonventionellen Stil gewünscht.
Das Ende war tragisch und unerwartet, dennoch kein in sich abgerundeter Abschluss.
Für mich ist dies ein Unterhaltungsroman mit einem Hauch von Krimi, da es erschreckend beweist, zu was Menschen aufgrund ihrer Gier nach Geld und Macht in der Lage sind.

Fazit:
Ein Buch mit großen Potential, welches nicht ganz ausgeschöpft wurde. Die Geschichte hinterlässt eine philosophische Message, die mich zum Nachdenken brachte.

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