Manchmal braucht es Geduld, um etwas zum Wachsen zu bringen
Die Liebe zu Rosen mit DornenLehrerin Galilee hat es noch nie leicht im Leben gehabt, denn dazu hat ihre Nierenerkrankung sie einfach zu fest im Griff. Der Wunsch, endlich ein normales Leben zu führen, ohne Dialyse, ist einfach übermächtig. ...
Lehrerin Galilee hat es noch nie leicht im Leben gehabt, denn dazu hat ihre Nierenerkrankung sie einfach zu fest im Griff. Der Wunsch, endlich ein normales Leben zu führen, ohne Dialyse, ist einfach übermächtig. Einzig ihre Liebe zu ihren Rosen, das Züchten neuer Sorten und die Hoffnung, einmal eine Siegerrose zu präsentieren, sind ihr großer Rückhalt. Aus dem ruhigen, zurückgezogenen Leben wird plötzlich ein Gefühlschaos, denn mit dem neuen Chemielehrer und dem plötzlichen Auftauchen ihrer Nichte Riley wird alles anders...
"Rosengartenträume" versteckt hinter einem zarten Cover eine recht erdrückende Handlung, denn die Erkrankung von Gal nimmt sehr viel Raum ein und sorgt für eine sehr niedergeschlagene Stimmung. Zwar versucht die Autorin, hier immer wieder ein wenig Optimismus durchblitzen zulassen , in dem sie Gals Aufmerksamkeit den Rosen widmet, aber manchmal fühlt man sich als Leser ebenso kraftlos und niedergeschlagen wie die Hauptfigur.
Dann taucht Riley auf - ein Teenie, der übriger ist als ein Kanten Brot, von der Mutter immer nur hin und hergestoßen, mal mehr mal weniger liebevoll behandelt und wie ein Gebrauchsgegenstand lieblos in die Ecke gestellt. Dass dieser junge Mensch rebelliert und aneckt, ist nicht von der Hand zu weisen. Bei Gal kann Riley aber endlich Fuß fassen, fühlt sich geliebt und findet ein Zuhause.
Der Roman zeigt, mit wieviel Geduld und Hingabe sich Gal ihren Rosen, aber auch ihrer Nichte widmet, damit aus den jungen Pflanzen etwas Schönes wachsen kann. Im Verlauf der Handlung merkt Gal, dass es schön ist, Menschen um sich zuhaben und sie öffnet ihr Herz, wirft ihren eigenen dornigen Panzer ab und kann so mit Freude das Leben genießen.
Mache Stellen sind mir zu rührselig, manchen einfach nur zu weitschweifig erzählt. Es fehlt ein bisschen Glamour, gerade bei den Rosenschauen, um hier die üppige Blütenpracht so richtig zur Geltung zu bringen. Auch fehlt mir die Bindung an die Charakteren, um in ihre Haut zu schlüpfen und ihre Geschichte mitzuerleben.
Es gibt ein paar schöne Momente, allerdings ohne große Romantik. Das Gros des Buches dreht sich um die Nierenerkrankung, die Dialyse und das Warten auf ein Spenderorgan - ein wichtiges Thema, das hier angesprochen, aber falsch aufgezogen wird.