In dem Buch von Daniela Krien geht es um fünf sehr unterschiedliche Frauen und deren ganz persönliche Geschichten. Deren Lebenslage es ist sich dem Schicksal nicht einfach zu beugen.
Paula die nach dem ...
In dem Buch von Daniela Krien geht es um fünf sehr unterschiedliche Frauen und deren ganz persönliche Geschichten. Deren Lebenslage es ist sich dem Schicksal nicht einfach zu beugen.
Paula die nach dem Tod ihrer Tochter Johanna in ein Loch fällt und ihr Leben total verändert. Bis sie Wenzel trifft auf dem Friedhof.
Judith vom Erfolg verwöhnt und materiell gut dastehend liebt die Unabhängigkeit. Die rauchende Ärztin wünscht sich einen Mann wie Christian Grey. Aber Bindungen mag sie eben sowenig wie Kinder.
Brida mit dem schönen Namen Lichtblau die ihren Götz mit einer anderen teilen muss. Die sich daraufhin in ihre Bücher flüchtet und endlich die passenden Sätze findet.
Jorinde und Malika die beiden Schwestern schillernder Eltern im Musikbereich, wobei Jorinde die Aufmerksamkeit liebte und Malika eher die stillen Ecken.
Judith, Paula, Malika, Jorinde und Brida deren Geschichten Frau Krien in eindrucksvoller Weise erzählt. Literarisch gut geschrieben und sehr unterhaltsam. Der Abschnitt mit Judith hat mir am besten gefallen.
London um 1910 Sarah, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen lebt im Armenviertel Soho. Sie träumt von einem besseren Leben und will ihrem unsozialen Elternhaus entfliehen, sie hat genug von väterlicher ...
London um 1910 Sarah, ein Mädchen aus ärmsten Verhältnissen lebt im Armenviertel Soho. Sie träumt von einem besseren Leben und will ihrem unsozialen Elternhaus entfliehen, sie hat genug von väterlicher Gewalt. Sarah bot ihm trotz allem immer die Stirn. Dann lernt sie Lady Sudbury kennen, die erkennt schließlich Sarah's Talent und nimmt sie in ihr Haus auf. Ihre Wohltäterin bildet sie aus zu einer Kunst Expertin für hochwertige Gegenstände. Der Unterricht von Lady Sudbury trägt Früchte. Schon bald spricht sie neben englisch auch fließend französisch und italienisch. Sie bekommt eine Anstellung im berühmten Auktionshaus Varnham's. Sie arbeitet sich hoch und findet sich schon bald in leitender Position wieder. Was ist mit dem berühmten Diamant? Wird er ihr zum Verhängnis: Man wartet nur auf ihre Fehler.
Kann sie ihre Vergangenheit einfach so abstreifen? Was passiert mit dem Mann dem ihr Herz gehört? Warum darf sie den Fotografen nicht heiraten? Ist die Verantwortung gegenüber seiner Familie größer als die Liebe? Welche Rolle spielt das Familienvermögen? Welches Geheimnis verbirgt Sarah? Der erste Weltkrieg bricht aus.
Ich mag historische Geschichten und starke Charaktere sehr und besonders die Zwanziger Jahre. Eben jene waren ja bahnbrechend in der Entwicklung der Emanzipation des weiblichen Geschlechts. Sarah ist mir sehr sympathisch, sie bleibt ihrer Linie treu und gibt den Kampf nicht auf. Es erinnert mich ein wenig an Colette im Paris der Zwanziger. Doch der Makel ein Kind der Arbeiterklasse zu sein, haftet weiter an ihr. Fehltritte darf sie sich nicht leisten. Ihre Angst wird sie einfach nicht los.
Ich bin richtig in der Geschichte mitgegangen, manchmal lautiere ich beim lesen, hier passierte mir das nicht so oft. Ab und an rollten kleine Tränen meine Wange runter, ich glaube, ich bin zu emotional. Der Schreibstil der Autorin war flüssig und abwechslungsreich. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, ich hatte das Buch in 3 Tagen ausgelesen. Das Cover mit der Frau im roten Samt Kostüm ist treffend gewählt.
Wird Sarah in Wien bleiben, und was kommt noch in Sachen Liebe auf Phil und Sarah zu? Was bedeutet das rätselhafte Bibelzitat? Viele offene Fragen. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.
Sarah verliert ihre Arbeit als Buchhändlerin und möchte ihren Freund Tobias in Kalifornien überraschen. Bevor sie in den Flieger steigt, ruft sie Ihn an. Sie wollte nur seine Stimme hören, aber da hörte ...
Sarah verliert ihre Arbeit als Buchhändlerin und möchte ihren Freund Tobias in Kalifornien überraschen. Bevor sie in den Flieger steigt, ruft sie Ihn an. Sie wollte nur seine Stimme hören, aber da hörte sie noch eine weibliche Stimme Darling sagen. Er betrügt sie schon nach kurzer Zeit mit einer Anderen. Überstürzt bucht sie den Flug um. Sie fliegt nach Südfrankreich zu ihrer besten Freundin um zu vergessen. Tobias sonnt sich in Kalifornien und bietet ein Drehbuch an, welches Sarah geschrieben hat, als sein eigenes. Sarah will rechtliche Schritte gegen ihn einleiten.
Der Aufenthalt in Frankreich lässt sie ihr Leben hinterfragen. Als sie dann von Lucien geküsst wird, ist ihr Liebeskummer endgültig verflogen. Die Liebe zu ihm macht Sarah wie betrunken. Das Weingut in den Bergen und die Landschaft in der Provence inspiriert sie wieder ihren Träumen zu folgen. Sie beginnt Gedichte zu schreiben.
Eine zarte Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin hat die Protagonisten liebevoll dargestellt. Keine Obszönitäten, gute Dialoge, das gefiel mir sehr. Starke Gefühlswelt, der Leser(in) spürt den Herzschmerz beim Lesen. An einigen Stellen etwas kitschig, das störte mich nicht weiter. Die Gedichte fand ich hervorragend. Ich war beeindruckt von der atmosphärischen Beschreibung der Orte, ich hab jetzt direkt Lust in die Provence zu reisen.
Was mir nicht gefiel .... Das Cover hätte man ein wenig anders gestalten können. Ich denke da an Wein und wilde Landschaft. Es gab oft Dialoge in französisch, die nicht immer übersetzt wurden. Hätte mir mehr Übersetzung gewünscht.
Ich empfehle das Buch gerne weiter, ich hatte sehr unterhaltende Lesestunden.
In der Missionsanstalt Neuendettelsau bildet man junge Missionare aus um sie zu gegebener Zeit nach Neu Guinea zu schicken. Das Reich Gottes sollte rekrutiert werden. Eine Familienerzählung, welche von ...
In der Missionsanstalt Neuendettelsau bildet man junge Missionare aus um sie zu gegebener Zeit nach Neu Guinea zu schicken. Das Reich Gottes sollte rekrutiert werden. Eine Familienerzählung, welche von einem kleinen Ort in Bayern an die Südsee führte, war so behaftet mit Unglück und auch Nostalgie, dass die Nachgeborene (Autorin) oft alles von sich wies. Die Großeltern waren überzeugte Kolonialisten. Ihre Großmutter Linette emigrierte nach dem verlorenen Krieg in die USA um der großen Armut zu entfliehen. Der Großvater Johann zug als abenteuerlicher Missionar nach Kaiser Wilhelm Land, er wollte dort die Ungläubigen bekehren. Die Wege vierer aufmüpfiger Menschen kreuzten sich auf schicksalhafte Weise.
Die gepriesene Südsee Idylle erwies sich als engherzige Frömmigkeit. Gott mit Leib und Seele zu dienen war oberstes Gebot. Jeder hat seine Pflicht zu tun, wo der allmächtige Gott ihn hinstellt.
Heiner Mohr hat mit Marie eine Frau an die Seite gestellt bekommen, die lieber ein Mann gewesen wäre und keine Heirat wollte. Nach 9 Jahren beugt sie sich dem Willen der Diakonie und zieht nach Übersee. Wenn die Missionare drüben eine Frau brauchten, wurde meist nach gesunden gottesfürchtigen Mädchen Ausschau gehalten. Die nicht zimperlich waren und wussten was harte Arbeit ist.
Das Leben auf den Plantagen ist alles andere als einfach, deutsche Tugenden wollen die Einheimischen nicht gelten lassen. Die andauernde Hitze und viele Krankheiten machten den Missionaren das Leben zur Qual. Es herrscht Rassismus, die Freundschaften mit den Schwarzen wird untersagt. Man will eine Volkskirche aufbauen. Dann wird der Missionar Johann Hensolt von einer schweren Infektionskrankheit dem Schwarzfieber gepackt und wäre fast gestorben, wenn ihn nicht eine Einheimische gerettet und gesund gepflegt hätte. Ein schlimmes Gottes Vergehen wirft Johann aus der Mission. Er muss zurück nach Deutschland, wo er Linette kennenlernte, die auf Urlaub weilte. Sie heiraten und kehren beide nach Neu Guinea zurück. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor, die sie später bei einem Heimatbesuch alleine in einem Heim zurückließen um wieder zurück in das längst verlorene Land zu gehen. Der Kontakt wurde nur über Briefe aufrecht erhalten. Wie können Eltern so etwas nur tun? Ich bin selbst Mutter und weiß wovon ich rede.
Die arische Rasse von Hitler im zweiten Weltkrieg geplant um die Reinheit zu erhalten. Die rote Fahne mit dem schwarzen Hakenkreuz wehte überall in dem kleinen Ort. Im zweiten Krieg brechen andere Zeiten an als zuvor. Die Juden wurden als Feindbild der Nazis angesehen.
Ein Lob an die Autorin, sie hat gut recherchiert. Die Aufzeichnungen und Fotografien wurden gut dokumentiert. Die Mission Gottes in der deutschen Übersee Kolonie ist sehr detailreich geschrieben. Der Roman ist vielstimmig und hat mich in manchen Passagen sehr bewegt. Als Johann mit dem Schiff unterging. Die persönlichen Schicksale gingen mir doch sehr nah. In der Familienchronik wurde einen namenlose Tochter erwähnt. Die 480 Seiten waren nicht einfach zu lesen, viele Gedankensprünge konnte ich oft nicht richtig einordnen. Das Kapitel deutscher Geschichte wird mir noch lange in Erinnerung bleiben, die Autorin hat ein richtig gutes Buch geschrieben.
Die Hochzeit steht an und Sophie hat alles was sie sich so sehr wünscht. Was ihr nicht gefällt ist, dass die Hochzeit auf Gut Marienlund stattfinden soll. Sophie plagen schmerzhafte Erinnerungen an diesen ...
Die Hochzeit steht an und Sophie hat alles was sie sich so sehr wünscht. Was ihr nicht gefällt ist, dass die Hochzeit auf Gut Marienlund stattfinden soll. Sophie plagen schmerzhafte Erinnerungen an diesen Ort, hat sie doch bei einem Reitunfall ihre beste Freundin Nele verloren. Philip stört das nicht, er kümmert sich auch sonst nicht besonders um Sophies Wünsche. Er entscheidet wichtige Angelegenheiten einfach über Sophies Kopf hinweg. Das kann nicht lange gut gehen.
Ein Ruf ihrer Tante Änne kommt zur rechten Zeit, der Besuch bei ihr auf Sylt kommt genau richtig. Als sie Klemens, ihren Jugendfreund aus Marienlund Zeiten wieder trifft, fragt sie sich, was ihr Leben bisher ausmachte. Sie denkt nicht mehr an die Hochzeit, sie will nicht mehr zurück auf's Festland, sie will auf Sylt bleiben. Gefühle fahren Achterbahn.
Da ich gerne nach Sylt fahre, habe ich mich beim lesen direkt an schöne Plätze erinnert. Das Rauschen des Wassers am Strand, ich hab mich regelrecht hingeträumt. Besonders Keitum. Die Geschichte bekam Tiefgang durch Ännes Krankheit und es gibt ein Testament, das einige überrascht. Wenn man sich dem Tod nähert, bleibt keine Zeit mehr für Lebensträume.
Mir hat der Roman gut gefallen, der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Autorin hat viel Herz in diese Geschichte gepackt. Danke für die schönen Lesestunden.