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Veröffentlicht am 17.07.2021

Krimi/Geschichte

Totenreich
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Der dritte Band um Jens Druwe. Die Probleme sind andere geworden. Druwe muss ins Gefängnis wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Haftverschonung gibt es, wenn er unter den Mitgefangenen spioniert ...

Der dritte Band um Jens Druwe. Die Probleme sind andere geworden. Druwe muss ins Gefängnis wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Haftverschonung gibt es, wenn er unter den Mitgefangenen spioniert und schlimmere Täter ausfindig macht. Sein Umfeld weiß das er sich nicht in dem Maße schuldig gemacht hat, in dem er verurteilt wurde.
Das Buch spielt in der Zeit von Ende 1945 bis zum Beginn der Bundesrepublik 1949. Es ist eine politisch wirre Zeit, die Allianz der Alliierten bricht auseinander. Die Sowjetunion ist auf einmal der Feind. Den Amerikanern ist auf einmal ein ehemaliger Nationalsozialist lieber wie ein Kommunist.
In dieser Zeit will jeder nur nach vorn sehen. Die Vergangenheit vergessen. Egal ob jemand Opfer, Täter, Mitläufer oder nur jemand der schweigend weggeschaut. hat war.
Diese Einstellung bringt der Autor sehr deutlich zum Ausdruck. Dieser Wunsch nach einem wieder normalen Leben. Gleichzeitig sind da die Albträume und das Schuldbewusstsein. Ganz nah an seiner Figur Jens Druwe beschreibt er die widersprüchlichen Gefühle und Handlungen. Die Frage warum gab es Menschen die diese Unmenschlichkeiten geduldet, weggeschaut, nicht geholfen oder das Ausmaß der Gräuel nicht erkannt haben. Auch er findet keine Antwort. Aber er zeigt auf das viele, erst als es zu spät war, reagiert haben. Dieses es wird schon nicht so schlimm, scheint in der Natur jedes Menschen zu liegen. Egal ob es unser eigenes oder anderes Schicksal betrifft.
Der Krimi ist Nebensache. Die Suche nach Tätern wird zwar ausführlich und spannend beschrieben. Der Zeitgeist hat Vorrang. Die politische Situation wird mehr gewichtet.
Es war sehr interessant zu lesen, aber ich habe einen Krimi erwartet und ein Geschichtsbuch erhalten. Der Gegensatz zu den ersten beiden Bänden.

Veröffentlicht am 10.07.2021

Familie

Der Panzer des Hummers
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Eine Familiengeschichte über drei Geschwister die sich auseinander gelebt haben. Jede/r führt ihr/sein eigenes Leben und ganz selten findet man Kontakt zueinander. Ea, Sidsel und Niels, die letzten beiden ...

Eine Familiengeschichte über drei Geschwister die sich auseinander gelebt haben. Jede/r führt ihr/sein eigenes Leben und ganz selten findet man Kontakt zueinander. Ea, Sidsel und Niels, die letzten beiden leben in Kopenhagen und Ea lebt in San Francisco. In fünf Tagen erfahren wir Leser sehr viel über ihr Leben, ihre Gedanken und Gefühle. Mitten hinein ins Leben, ohne Anfang und Ende. Ab und zu ein Rückblick auf die Eltern die früh verstorben sind.
Es ist eine ruhige Geschichte, vielleicht hat sie mich deshalb nicht so mitgenommen. Ich habe mich über nichts geärgert oder gefreut. Es war ein gleichförmiger Strom an Worten die an mir vorbei geflossen sind, ohne Steine oder wenigstens kleine Untiefen die mehr Aufmerksamkeit erfordert hätten.
Da es sehr kleinteilig erzählt wird mit vielen Beschreibungen, fehlt der Blick auf das große Ganze für mich. Da ist die Frage warum ist gerade dieser Satz oder diese Situation für den Protagonisten so wichtig. Ich kenne den Hintergrund nicht und diesmal habe ich auch Schwierigkeiten mir einen dazu auszumalen.
Trotz der vertraulichen Anrede empfinde ich Bücher nordischer Autoren immer als sehr diskret und zurückhaltend. Als ob, wie dieses Zitat "die Jahre wären wie ein Trichter angeordnet," nicht die Jahre sondern die Ereignisse wie ein Trichter angeordnet sind, Ganz viel oben eher Unwichtiges und unten schon fast erdrückt die wichtigen. Ich musste als Leser warten bis diese Episoden unten herausgeflossen sind. Eine Überraschung ab und zu weil sie ja im Gegensatz zu den Oberen nicht mehr zu sehen waren.
Wenn man mit den Figuren warm werden kann, ist es ein gutes Buch. Ich konnte es nicht, trotzdem mochte ich das Buch als ob es mir sagen wollte du hast es besser getroffen, freue dich darüber.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Ungewohnt

Flucht nach Patagonien
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Der junge Designer und Innenarchitekt Jean MIchel Franck fährt 1937 mit seiner Mäzenin und Freundin nach Argentinien, vorgeblich dort ein Hotel einzurichten. In Wahrheit will ihn Eugenia vor den Bedrohungen ...

Der junge Designer und Innenarchitekt Jean MIchel Franck fährt 1937 mit seiner Mäzenin und Freundin nach Argentinien, vorgeblich dort ein Hotel einzurichten. In Wahrheit will ihn Eugenia vor den Bedrohungen durch die Deutschen in Sicherheit bringen. Sie ist vorausschauender als viele ihrer Zeitgenossen und hat die Aussagen die seit Jahren in Deutschland kursieren ernst genommen. Sie ist sehr reich und hat schon viele aufstrebende Künstler unterstützt. Viele sind davon Freunde oder Kunden von Jean geworden. Alle großen Namen kommen in diesem Roman vor. Pablo Picasso, Coco Chanel, Igor Strawinsky, Marcel Proust, Heinrich Mann, Anna Seghers u.a.. Auch die Hauptfigur ist noch heute sehr bekannt. Seine minimalistischen Entwürfe mit exklusiven Materialien sind immer noch sehr begehrt ( man braucht nur genug Geld ).
In diesem Buch lässt die Autorin ihn einen Rückblick auf sein bisheriges Leben schreiben. Er war anscheinend nie richtig glücklich, das drückt sich auch in seiner Sprache aus. Er macht nicht den Eindruck depressiv zu sein aber seine Sucht nach Perfektion und die Beschreibung seiner Lebensumstände machten einen traurigen Eindruck.
Der Schreibstil ist ungewöhnlich, es werden Formulierungen und Begriffe verwendet die im normalen Sprachgebrauch selten zu finden sind. Es ist oft die Sprache der Philosophen und Schriftsteller jener Zeit. Das ist gewöhnungsbedürftig und stört hin und wieder den Lesefluss.
Auf der anderen Seite ist es die Beschreibung eines Lebens jenseits der Normalität. Es gab keine Geldsorgen, dafür viel Kunst und Kreativität.
Vielleicht stimmt es, wer mit solchen Fähigkeiten ausgestattet ist, ist kein Normalsterblicher, daher ist auch ein Buch über ihn mit anderen Empfindungen zu lesen.

Veröffentlicht am 30.06.2021

oberflächlich

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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Im Königreich Alandra gibt es Magie und zwei Herrscher, einer für das Kupfervolk und die andere für das Eisenvolk. Alle paar Jahre gibt es einen Kampf die besten aller Regionen treten gegen einander ...

Im Königreich Alandra gibt es Magie und zwei Herrscher, einer für das Kupfervolk und die andere für das Eisenvolk. Alle paar Jahre gibt es einen Kampf die besten aller Regionen treten gegen einander an um zu zeigen wer der / die Beste im Kampf und anderen Disziplinen ist um das jeweilige Volk zu führen. Beide Völker dürfen sich nicht mischen, sonst gibt es ein Unglück. Fiana verbirgt ihre Magie und ihr großes Geheimnis, als ihre Magie entdeckt wird muss sie am Kronenkampf teilnehmen.
Das Thema ist phantastisch, da hatte ich eine Menge erwartet vor allem das es eine Geschichte in mehreren Teilen sein würde. Dem ist nicht so und leider geht es an die Qualität. Es wird alles zu schnell und oberflächlich erzählt. Die Protagonisten sind interessant aber zu wenig beschrieben. Selbst von der Hauptfigur erfahren wir wenig über ihre Vergangenheit. Alle anderen werden einfach in den Raum gestellt. Keine Figur hat Tiefe. Der Kronenkampf ist eine Abfolge von Disziplinen aber der Kampf wird nicht dargestellt. Als Leser begleiten wir nur Fiana, die anderen 20 Teilnehmer fallen nach und nach raus mehr erfahren wir nicht. Auch die Liebesgeschichte wird nur nebenbei erzählt.
Die Verbindung der anderen Paare hätte gern intensiver erzählt werden können. Das große Geheimnis von Fiana wurde zum Ende zu schnell erzählt.
Für mich war das Buch Stoff für drei Bände gewesen. Beschreibungen der Personen, des Königreichs und seine Völker, die Geschichte der Magie, der Kampf, usw. es war von allem zu wenig.


Veröffentlicht am 29.06.2021

Ruhe und Gelassenheit

Die Bierkönigin von Minnesota
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Das Cover erinnert an eine Bier oder Konservendose in den fünfziger Jahren. Der Klappentext hat mich etwas anderes erwarten lassen als ich bekommen habe.
Es geht nach meiner Lesart um drei Frauen einer ...

Das Cover erinnert an eine Bier oder Konservendose in den fünfziger Jahren. Der Klappentext hat mich etwas anderes erwarten lassen als ich bekommen habe.
Es geht nach meiner Lesart um drei Frauen einer Familie, die beiden alten Schwestern Edith und Helen die schon jahrzehntelang nicht mit einander sprechen und Diana die Enkelin von Edith, sowie um ihre Fähigkeiten aus ein paar Zutaten etwas Besonderes zu machen. Bei Edith ist es Pie und bei Helen und Diana ist es Bier.
Erst erfährt man einiges über Edith, ihren Mann und den Rest der Familie und ihr Berufsleben. Dann folgt Helen und Diana. Die für mich wichtigen und interessanten Elemente werden nebenbei erwähnt und dann abgehakt, z.B.: die Erkrankung von Ediths Mann. Aber das ganze Drumherum wie Meinungen, Stimmungen, Landschafts- und Menschen Beschreibungen nehmen extrem viel Raum ein.
Dazu wird alles beiläufig erzählt wie als ob man am Abend müde noch etwas zusammen sitzt und sich gegenseitig den vergangenen Tag erzählt. Wenig Emotionen, kaum Highlights einfach nur reden und für einander da sein.
Das war für mich das Angenehme an dem Buch, nicht die Geschichte an sich sondern das Gefühl da ist jemand der redet mit dir, wird dir gegebenenfalls auch zuhören.
Die Erzählung hat Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten über starke Frauen, Frauen die von heute auf morgen ihr Leben umkrempeln müssen und Verantwortung übernehmen. Nur ist dort der Erzählstil ein anderer. Die Ruhe und Gelassenheit in diesem Buch war für mich neu.