Ich will auch ein Minipony haben!
Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.
Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse ...
Eine gelungene Reihe über ein Minipony und ein Mädchen, welches immer genau das bekommt, was es möchte, egal welche Bedingungen dafür zu erfüllen sind.
Andrea Schütze hatte schon als Kind großes Interesse an Büchern und so verwundert es nicht, dass sie begann Bücher zu schreiben. Sie lebt und arbeitet in Deutschland und ist die Autorin der Maluna Mondschein Reihe. In diesem Jahr sind bereits zwei Molli Minipony Bücher erschienen. Der dritte Teil erscheint im August.
In den Molli Minipony Romanen stehen neben Fee und Molli auch ihre beiden Geschwister Mo und Luzi im Mittelpunkt der Handlung. Fee ist ein selbstbewusstes und kluges Mädchen, die alles daran setzt, ihren Willen erfüllt zu bekommen. Dabei helfen ihr ihre beiden Brüder, aber auch ihre aufgeladenen Locken auf dem Kopf geben ihr Hinweise.
Großes Glück auf kleinen Hufen ist der erste Teil der Reihe Molli Minipony. Fee war mit ihrer Familie im Urlaub auf einem Bauernhof und hat sich dort mit Molli dem Minipony angefreundet. Die beiden verbindet etwas, was nur sie beide fühlen können. Als Fee nach der Abreise erfährt, dass der Bauer seinen Hof aufgibt und Molli ein neues zu Hause benötigt, steht für sie fest: Molli muss zu mir! Ihr Vater ist alles andere als begeistert und lässt sich zu einer folgenschweren Aussage hinreißen: „Wenn zehn Hexen durch den Garten tanzen“ (Seite 46). „Perfekt“, denkt sich Fee und setzt alles daran, diese Bedingung zu erfüllen.
Das Buch hat einen flüssigen sowie kindgerechten Schreibstil und lässt sich auch soweit gut vorlesen. Einzig die Sprache von Molli Minipony war für mich schwer umsetzbar. Zum einen bin ich nicht ansatzweise so gut im Wiehern und Schnauben, wie meine Kinder, zum anderen macht Molli nicht gerade pferdetypische Geräusche. Wie genau hört sich ein „schröh“ oder ein „schraha“ bei einem Pferd an? Das erschloss sich mir nicht.
Einige schöne schwarz-weiß Illustrationen runden die Geschichte ab.
Die Protagonisten sind sehr schön beschrieben. Familie Wunderweger ist unheimlich sympathisch und es macht Spaß ihrem Alltag zu folgen. Zu Beginn eines jeden Buches werden die Kinder und das Pony kurz vorgestellt und so kann der Leser gleich in die Geschichte eintauchen. Fee, das Mädchen mit dem großen Selbstbewusstsein. Mo, der kleine Charmeur, der hilft, ohne es so richtig zu bemerken. Luzi, der Technik affine große Bruder, der hilft, solange es nicht zu viel Aufwand bedeutet, aber großen Spaß an Fees Erfolgen hat. Der Vater, der im innersten butterweich ist und seinen Kindern nichts abschlagen kann. Und die Mutter, die alle Fäden fest in der Hand behält und ohne welche die Familie aufgeschmissen wäre. Sie alle bilden eine unterhaltsame Kulisse für die Abenteuer der kleinen Fee Wunderweger.
Die vielen Spitznamen der Familie machten es meiner Tochter hin und wieder schwer, der Geschichte zu folgen. Weniger wäre doch etwas mehr gewesen. Mortimer, Mo und Momo oder Luzius, Luzi und Luzifer sind für uns Erwachsene vielleicht selbsterklärend, für eine fast sechs jährige war es am Abend manchmal doch etwas zu schwierig. Allerdings sind die Bücher auch eigentlich erst für Kinder ab 8 Jahren konzipiert.
Ein bisschen Übernatürliches kommt in dieser Reihe auch vor. So sind Fees Locken hin und wieder aufgeladen und springen durch die Gegend, immer genau dann, wenn Fee der Lösung ihres Problems nahe kommt. Molli scheint Fee genau zu verstehen und es bleibt offen, ob sie wirklich Fee einen Brief geschrieben hat, damit diese sie vor dem Zoo retten kann. Diese Momente der Geschichte waren vielleicht ganz witzig, brachten die Geschichte aber nicht unbedingt weiter. Für die kleinen wirkte das alles aber nicht einmal ungewöhnlich.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass sich die Lektüre des Buches gelohnt hat. Es schön geschrieben und Fees vorwitzige Art ist sehr erfrischend.