Cover-Bild So geht Kunst!
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Prestel
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 27.03.2017
  • ISBN: 9783791383361
Grayson Perry

So geht Kunst!

Die heutige Kunstwelt verstehen und vielleicht lieben lernen
Zeitgenössische Kunst lässt viele Menschen oft ratlos zurück: „Das soll jetzt Kunst sein?“, „Was unterscheidet eigentlich ‚gute‘ von ‚schlechter‘ Kunst?“, „Und wer entscheidet das eigentlich?“ – Der britische Künstler und Exzentriker Grayson Perry stellt sich all diesen Fragen und nimmt die Leser mit auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Gegenwartskunst. Basierend auf seinen populären „Reith Lectures“ für die BBC erzählt er als Insider in wunderbar anschaulichem und witzigem Plauderton vom Sinn und Unsinn im internationalen Kunstzirkus. Dabei bietet er einen unterhaltsamen Einstieg in das Thema und überzeugt mit der ihm eigenen Mischung aus Witz, Ironie, klaren Beobachtungen sowie präzisen Fakten. Perrys humorvolle wie augenzwinkernde Zeichnungen runden dieses kurzweilige Buch ab und machen es zu einem idealen Kunstführer durch die zeitgenössische Kunst, ihre Szenen, ihre Spielstätten und das große Rad des Geldes – die ideale Vorbereitung für den nächsten Besuch einer Galerie oder einer Ausstellung!

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Lesejury-Facts

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  • evafl hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2017

Für alle die Kunst besser verstehen wollen

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Meine Zusammenfassung und Bewertung:

Als Kunstfan überlegt man sich öfters in einer Galerie oder Ausstellung
>Ist das Kunst, oder kann das weg? <
Manches was als Kunst deklariert wird erschließt sich ...

Meine Zusammenfassung und Bewertung:

Als Kunstfan überlegt man sich öfters in einer Galerie oder Ausstellung
>Ist das Kunst, oder kann das weg? <
Manches was als Kunst deklariert wird erschließt sich dem normalen Betrachter nicht. Dabei kommt oft auch die Frage > Bin ich zu blöd, den Sinn dahinter zu verstehen?< Grayson Perry, ein englischer Keramik Künstler, versucht Kunst aus seiner Sicht dem Leser näher zu bringen.
Dabei geht es nicht nur um das Werk des Künstlers selber, sondern auch um das ganze drumherum - die Galerien, die Sammler und das Publikum. Kunstsammler sehen sich als eigene Gesellschaft an, wo man höher aufsteigt, wenn man ein besonderes Stück in seiner Sammlung aufweisen kann. Da muss einem noch nicht einmal das Stück gefallen, sondern nur von einem besonders angesagten Künstler sein. Die Galerien haben ihre eigene Strategie Kunstliebhaber in ihre Ausstellungen zu locken. Das Publikum tritt dabei manchmal in den Hintergrund, besonders merkt man das, wenn Kunst frei zugänglich ist und man nicht viel Geld für eine Karte zur Galerie ausgeben muss. Galerien sind oftmals Schmuckstücke eines Stadtteiles, wo sich das Hipster Leben drumherum abspielt und die Mieten in der Nähe in die Höhe schießen. Künstler ziehen halt an und so mancher möchte sich in ihrer Kreativität sonnen.

Grayson Perry erläutert weiterhin was als Kunst eigentlich zählt und warum man seine naive Kindlichkeit als Künstler behalten soll. Warum ist ein schlichtes im Baumarkt gekauftes Pissoir Kunst, wenn es statt ins Badezimmer in eine Galerie gestellt wird? Ist genau diese Zweckentfremdung des Pissoirs schon Kunst? Was geschieht wenn es wieder genutzt werden würde? Vor einiger Zeit wurde in New York ein goldenes Klo aus 18- karätigen Gold von dem Künstler Maurizio Cattelan aufgestellt. Dessen Zweck ist allerdings nicht dessen Bewunderung, sondern es soll auch tatsächlich von den Besuchern genutzt werden. Ist das jetzt Kunst, nur weil es aus Gold ist? Vielleicht ist es die Botschaft dahinter! Oftmals ist es wichtig was der Künstler mit dem Werk bezwecken möchte.

Im Buch geht es auch darum, wieso man für ein Kunststudium entscheidet und das die eigentliche Findungsphase eines Künstlers länger dauert als man denkt. Das ist ein sehr spannendes Kapitel und ich kann mir vorstellen, dass es hinter so mancher Kunsthochschule einen fetten Container gibt, wo der ein oder andere Misserfolg drin liegt. Auch Graysons eigener Weg zur Selbstverwirklichung findet in diesem Buch Platz und ist sehr interessant, weil er selber Künstler ist und auch einige Erfolge damit hat. Am schönsten fand ich, dass er Künstler erwähnt hat, die fern ab der Öffentlichkeit Kunst für sich selber produzieren und den Raum wo Kinder frei von jeglicher Belastung frei Kunst machen können.

Das Buch ist auf jeden Fall sehr interessant, um einen Einblick hinter die Fassade der Kunst zu bekommen und vielleicht das ein oder andere Kunstwerk zu verstehen. Schön waren auch die ganzen Bilder im Buch, die das ganze aufgelockert haben. Das Cover ist kreativ gestaltet und auch der Gesamteindruck vom Buch ist hochwertig. Das Papier ist stabil und fest. Vielleicht ein bisschen wenig Text für 18€, aber für den Kunstfan und alle, die es werden wollen ein guter Griff.

Veröffentlicht am 06.07.2017

Die Aufgabe eines Künstlers ist es, neue Klischees zu erschaffen.

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Grayson Perry erklärt im Buch einiges über die zeitgenössische Kunst und den Kunstbetrieb, Werke und Kunstwelt, in der er sich selbst seit den späten siebziger Jahren bewegt. All das schildert er recht ...

Grayson Perry erklärt im Buch einiges über die zeitgenössische Kunst und den Kunstbetrieb, Werke und Kunstwelt, in der er sich selbst seit den späten siebziger Jahren bewegt. All das schildert er recht amüsant und angetan und kenntnisreich. Zugleich findet man einige humorvolle Comics im Buch, die Kunst auch „erklären“ – auf sehr amüsante Art und Weise.

Bei Büchern bin ich ja immer wieder für die verschiedensten Themen zu haben, da ich auch durchaus sehr kunstinteressiert bin, war es nun spannend einmal etwas darüber zu lesen.

Vom Schreibstil her ist es schon ein durchaus anspruchsvolles Buch. Alles zwar verständlich, aber man merkt eben, dass es kein Unterhaltungsroman ist, sondern eine Art Fachbuch – die aber ja auch für Laien verständlich gemacht ist. Insofern ist es schon ein wenig anstrengend zu lesen. Der ganze Inhalt des Buches lässt sich mit der letzten Grafik im Buch darstellen.

Überhaupt ist es ein spezielles Buch. Der Aufbau mit den verschiedenen Comics immer wieder ist gelungen – diese bieten ja auch eine gewisse Abwechslung. Was nicht so schön ist – von europäischer Kunst liest man leider nicht ganz soviel, d.h. es geht im Großen und Ganzen immer um Kunst, in New York – maximal mal in London. Aber eben sonst nichts im europäischen Raum. Das ist ein wenig schade.

Was sehr positiv ist, ist die Abgrenzung in immer neue Kapitel mit einer neuen Fragestellung bzw. entsprechenden Erläuterung dazu. So heißt es einmal „Beating the Bounds: Was zählt als Kunst? Obwohl wir in einer Epoche leben, in der alles Kunst sein kann, kommt doch nicht alles in Frage“ – um mal ein Beispiel zu nennen.

Alles in allem war es ein wirklich interessanter Einblick, der schon auch ansprechend und anspruchsvoll war, von dem ich mir aber noch ein bißchen mehr erwartet hatte.

Von mir gibt es 3 von 5 Sternen und eine Empfehlung.