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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.04.2017

spannende und einfühlsame Geschichte

Die Zitronenschwestern
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Nachdem ich bereits einige positive Kritiken zu "Die Zitronenschwestern" gelesen habe, wurde ich sehr schnell neugierig und habe der Geschichte somit gerne eine Chance gegeben. Hier habe ich mir eine unterhaltsame ...

Nachdem ich bereits einige positive Kritiken zu "Die Zitronenschwestern" gelesen habe, wurde ich sehr schnell neugierig und habe der Geschichte somit gerne eine Chance gegeben. Hier habe ich mir eine unterhaltsame und gleichzeitig nachdenklich stimmende Geschichte erhofft und diese zum Glück auch erhalten.

Valentina Cebeni besitzt einen angenehmen und gleichzeitig einfühlsamen Schreibstil, der mir sehr zugesagt hat, sodass ich sich die Geschichte leicht und schnell lesen lässt und mich gut unterhalten konnte. Die Figuren sind allesamt gut ausgearbeitet, man lernt sie ausreichend kennen und auch die Dialoge lesen sich gut, ohne holprig zu wirken. Sehr schön ist es auch, dass in dieser Geschichte sehr viele Rezepte eingebaut wurden, die man leicht und schnell nachkochen kann und dadurch auch das typische Mittelmeer-Gefühl mit all seinen Facetten erhält.

Erzählt wird hier die Geschichte von Elettra, deren Mutter im Koma liegt und um ihr Leben kämpft. Da Elettra ihrer Mutter auch weiterhin nah sein möchte, möchte sie mehr über die Herkunft und Vergangenheit ihrer Mutter herausfinden und reist dafür nach del Titano, einer kleinen Insel im Mittelmeer, auf der ihrer Mutter gelebt hat. Dort begegnet Elettra jedoch vielen verschwiegenen Menschen, sodass es lange dauert, bis sie Antworten über ihre Mutter erhält. Dabei schließt sie sich auch einer WG aus mehreren Frauen an, um weitere Antworten zu erhalten, allerdings erfährt sie dabei auch, dass auf der Insel nicht alles rosarot ist und besonders ein Teil der Insel gemieden wird: Wo die Witwen leben, die nur als schwarze Frauen bekannt sind...

Mit "Die Zitronenschwestern" wurde hier eine wahrlich interessante und spannende Geschichte geschaffen. Die Inselbewohner sind stellenweise urig, stellenweise unberechenbar und geheimnisvoll, sodass man hier mit Elettra sehr viel entdecken und das ein oder andere Geheimnis lüften kann. Dabei werden auch Elettras Lebensverhältnisse und ihre Familie durchleuchtet, was ich sehr interessant fand und Elettra somit auch gerne auf ihre Reise nach Antworten begleitet habe.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker und passt hervorragend zur Geschichte, sodass es im Bücherregal einen Ehrenplatz erhalten hat. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich vom ersten Moment an überzeugen, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Die Zitronenschwestern" ist eine fesselnde, einfühlsame, spannende und nachdenklich stimmende Geschichte mit interessanten und vielseitigen Charakteren und vielen Geheimnissen, sodass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 02.04.2017

Gute Kurzgeschichte

Faire Verlängerung
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"Faire Verlängerung" ist eine knapp fünfzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland in der Kurzgeschichten-Sammlung "Zwischen Nacht und Dunkel" erschienen ist. Da ich schon viele Kurzgeschichten ...

"Faire Verlängerung" ist eine knapp fünfzig Seiten lange Kurzgeschichte, die in Deutschland in der Kurzgeschichten-Sammlung "Zwischen Nacht und Dunkel" erschienen ist. Da ich schon viele Kurzgeschichten aus der „Story Selection“-Reihe von Stephen King gelesen habe, musste auch diese unbedingt auf meinem Reader landen und ich muss sagen, das mich Stephen King wieder einmal überzeugen konnte.

Stephen King überzeugt wieder einmal mit seinem einmaligen Schreibstil, der mich direkt wieder in den Bann ziehen kann. Obwohl es hier an Horror fehlt, konnte mich die Geschichte dennoch überzeugen, denn die Geschichte lebt von einem bösen Humor, gut ausgearbeiteten Dialogen und interessanten Figuren, sodass ich "Faire Verlängerung" viel zu schnell ausgelesen hatte.

Hierbei geht es um Streeter, der unheilbar an Krebs erkrankt ist und sich nur schwer damit abfinden kann. Als er dann jedoch eines Tages auf George trifft, keimt in ihm neue Hoffnung auf, denn dieser behauptet, dass er sogenannte Verlängerungen, u.a. auch Lebensverlängerungen, verkauft und den Menschen damit Gutes tun möchte. Mal hat er Menschen bessere Sehkraft geschenkt und auch das liebe Geld spielt oftmals eine gewisse Rolle. Als er Streeter eine sogenannte Lebensversicherung anbietet, lässt sich dieser auf den Deal ein, allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass er damit einen Pakt mit dem Teufel schließt und einen hohen Preis zahlen muss.

Interessant ist hierbei, dass die Geschichte ganz ohne den King-typischen Horror auskommt, sondern vielmehr eine gesellschaftskritische Geschichte ist, die aufzeigt, was Menschen alles tun, um ein besseres Leben zu erhalten. Zwar kann man stellenweise verstehen, wieso sich Streeter auf den Handel einlässt, allerdings ist es interessant zu sehen, wozu Menschen zu allem fähig sind, wenn es dabei um sie selbst geht. Dies hat Stephen King meiner Meinung nach gut hinbekommen, sodass mich die Geschichte trotz des ganzen Humors auch oftmals zum Nachdenken anregen konnte.

Das Cover ist nicht besonders ansprechend und enthält lediglich den Namen des Autors und den Titel. Die Kurzbeschreibung hat mich dagegen direkt angesprochen, denn diese liest sich so interessant, dass ich direkt mehr erfahren wollte.

Kurz gesagt: "Faire Verlängerung" ist insgesamt eine spannende und ereignisreiche Geschichte, die mich durchweg in den Bann ziehen und unterhalten konnte. Ich bin wieder einmal begeistert und kann diese Kurzgeschichte somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Positiv überrascht

Tim Bendzko: Immer noch Mensch - Das Songbuch
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Ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht der allergrößte Fan von Tim Bendzko bin und seine Songs meistens eher nebenher im Radio anhöre, allerdings wurde ich dennoch neugierig, als ich erfahren habe, dass ...

Ich muss gestehen, dass ich jetzt nicht der allergrößte Fan von Tim Bendzko bin und seine Songs meistens eher nebenher im Radio anhöre, allerdings wurde ich dennoch neugierig, als ich erfahren habe, dass man bei "Immer noch Mensch - Das Songbuch" seine Songs nachspielen kann. Hier sind nicht nur sämtliche Songtexte aus seine mittlerweile dritten Album enthalten, sondern auch die dazugehörigen Noten. Schön ist auch, dass selbst Anfänger bei den zahlreichen Erklärungen kaum Schwierigkeiten haben dürften, da man in diesem Buch auch viel erklärt bekommt, wie welcher Song von Tim Bendzko gesunken wird.

Ich bin somit positiv überrascht und kann "Immer noch Mensch - Das Songbuch" somit nur empfehlen.

Veröffentlicht am 19.03.2017

Interessante Geschichte

Warten auf Bojangles
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Ich muss gestehen, dass ich bei "Warte nauf Bojangles" nicht wirklich gewusst habe, was mich hier erwarten wird, da das Buch eine spontane Entscheidung war und eigentlich gar nicht so in mein Beuteschema ...

Ich muss gestehen, dass ich bei "Warte nauf Bojangles" nicht wirklich gewusst habe, was mich hier erwarten wird, da das Buch eine spontane Entscheidung war und eigentlich gar nicht so in mein Beuteschema passte. Dennoch habe ich der Geschichte gerne eine Chance gegeben und habe hier eine außergewöhnliche, aber auch gleichzeitig emotionale Geschichte vorgefunden.

An den Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen, hat man dies jedoch erstmal geschafft, erlebt man hier eine interessante Geschichte, die flüssig erzählt wird, dem Leser eine Menge Emotionen entlockt und gleichzeitig aber auch dafür sorgt, dass man zum Nachdenken angeregt wird. Figuren und Dialoge sind dazu gut ausgearbeitet, sodass man hier eine interessante Geschichte erhält. Man muss zwar sagen, dass der Autor hier manche Themen nicht ausreichend recherchiert und hier lieber alles seiner Fantasie überlassen hat, allerdings fand ich auch das vollkommen in Ordnung, da in der Literatur schließlich alles möglich ist.

Erzählt wird hier die Geschichte von einer kleinen Familie, die oftmals unter den Depressionen der Mutter leidet, aber das Leben dennoch so nimmt, wie es ist und gleichzeitig das Beste daraus macht. Alkohol, jede Menge Spaß und glückliche Momente stehen hier an der Tagesordnung, gleichzeitig muss man sich allerdings auch immer wieder mit den Problemen und Ängsten der Mutter auseinandersetzen, die dennoch von ihrer Familie geradezu abgöttisch geliebt wird. Als die Probleme jedoch immer schlimmer werden und die Mutter in die Therapie muss, wollen George und sein Sohn ihr das Leben dennoch so schön wie möglich gestalten und ihr das Leben zurückgeben, was sie hatte, denn sie entführen sie aus der Psychiatrie und gemeinsam geht es nach Spanien, wo man ein Leben wie schon vor der Therapie führen möchte.

An sich ist das wirklich interessant, was der Autor hier beschreibt und mir hat die Geschichte auch gut gefallen. Problematisch finde ich jedoch stellenweise, dass hier zu wenig auf die Krankheit und die Gefahren eingegangen wird. Man geht zwar darauf ein, dass es für alle Beteiligten nicht gerade schöne Momente sind, allerdings werden mir die Depressionen hier zu sehr verharmlost, was man auch an dem Verhalten des Kindes merkt. Ein bisschen mehr Aufklärung wäre in meinen Augen somit angebracht gewesen.

Die Covergestaltung ist zwar an sich nett anzusehen und besticht mit knalligen Farben, allerdings wäre ich allein wegen dem Cover wohl nie auf die Geschichte aufmerksam geworden, da es nicht ganz in mein Beuteschema passt. Die Kurzbeschreibung hat mir dagegen schon eher zugesagt und mich direkt angesprochen.

Kurz gesagt: "Warten auf Bojangles" ist eine interessante und außergewöhnliche Geschichte, die mich berühren, aber auch zum Nachdenken anregen konnte. Zwar gibt es hier und da die ein oder andere Schwäche und ich hätte mir bei gewissen Themen mehr Aufklärung und vielleicht auch mehr Recherche gewünscht, aber dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen, sodass ich sie gerne weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Aufwühlende Geschichte

Der Tag X
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Obwohl mir Titus Müller bereits häufiger empfohlen wurde, ist "Der Tag X" tatsächlich mein erstes Buch von ihm. Dementsprechend niedrig waren auch meine Erwartungen, was allerdings ein Fehler war, denn ...

Obwohl mir Titus Müller bereits häufiger empfohlen wurde, ist "Der Tag X" tatsächlich mein erstes Buch von ihm. Dementsprechend niedrig waren auch meine Erwartungen, was allerdings ein Fehler war, denn der Autor konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite an überzeugen, sodass "Der Tag X" sicherlich nicht mein letztes Werk von ihm gewesen ist.

Da es in der Geschichte um ein historisches Ereignis geht, habe ich zunächst befürchtet, dass der Schreibstil eher trocken sein könnte, allerdings habe ich mich da geirrt, denn der Autor beschreibt die Geschichte rund um Nelly, Ilja und Co. nicht nur sehr mitreißend, sondern auch durchaus unterhaltsam, sodass ich mit "Der Tag X" ein paar interessante und angenehme Stunden verbringen durfte. Die Figuren, die trotz der historischen Ereignisse allesamt fiktiv sind, wurden gut ausgearbeitet und man lernt sie ausreichend kennen, sodass man stellenweise auch mit ihnen mitfühlen kann.

Die Art und Weise, wie der Autor hier historische Ereignisse mit fiktiven Figuren gemischt hat, hat mir sehr gut gefallen und ich fand es sehr interessant, wie gut hier alles nicht nur recherchiert wurde, sondern auch mit den Figuren zusammenpasst. Somit erhält man hier nicht nur eine interessante Geschichte über den Aufstand im Jahr 1953 in der ehemaligen DDR, sondern auch eine Geschichte, die mich zum Teil sehr berühren konnte.

Das Cover ist hübsch anzusehen und gleichzeitig äußerst passend, sodass es für mich ein kleiner Hingucker ist. die Kurzbeschreibung hat mir ebenfalls gut gefallen und mich direkt angesprochen, sodass ich Titus Müllers neuestem Werk gerne eine Chance gegeben habe.

Kurz gesagt: "Der Tag X" ist nicht nur eine gut recherchierte und aufwühlende Geschichte, sondern auch eine Geschichte, die mich sehr berühren konnte. Wer sich dazu auch noch über die Aufstände in der ehemaligen DDR im Jahr 1953 interessiert, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.