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Veröffentlicht am 02.05.2017

Maria von Burgund

Die Thronfolgerin
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Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder ...

Maria von Burgund wird zum Spielball ihres Vaters Karl der Kühne. Durch ihre Heirat möchte er Burgund vor seinen Gegnern sichern.
Die Bewerber geben sich förmlich die Klinke in die Hand wobei nicht jeder sein Werben überlebt.
Von den Machenschaften ihres Vaters bekommt Maria nichts mit und eines Tages verliebt sie sich in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III.
„Die Thronfolgerin ist mein erstes Buch von Hildegard Burri-Bayer aber bestimmt nicht mein letztes. In diesem Buch erzählt sie die Geschichte von Maria von Burgund, einer jungen Frau die zum Spielball ihres Vaters und seiner Politik wird. Der Leser begibt sich ca. 550 Jahre in die Vergangenheit an den Hof Karl des Kühnen. Man liest, wie Karl der Kühne seine Tochter benutzt um sein Land gegen seine Gegner zu Schützen. So handelt er mit eventuellen Heiratskandidaten Bündnisse aus um sie dann wieder aufzukündigen. Das alles geschieht hinter dem Rücken von Maria. Maria selbst verliebt sich eines Tage in Maximilian, den Sohn Kaiser Friedrichs III. Aber auch diese Liebe steht unter keinem guten Stern.
Maria von Burgund wird in diesem Buch als eine starke, junge Frau beschrieben die schnell meine Sympathie gewonnen hat. Mutig kämpft sie nach dem Tod ihres Vaters um ihr Land und ihr Recht.
Der Schreibstil der Autorin ist recht flüssig und man kann sich das Gelesene gut vorstellen.
„Die Thronfolgerin“ ist ein Historischer Roman der mir sehr viel Freude beim Lesen bereitet hat.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Der große Traum

Das Haus der schönen Dinge
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Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell ...

Als Jacob und Thea Hirchvogl im Mai 1897 ihr Kaufhaus am Münchner Rindermarkt eröffnen und zum Königlich Bayrischen Hoflieferanten ernannt werden glauben sie sich am Ziel ihres großen Traumes.
Schnell wird das Hirchvogl, dank seines ausgewählten und luxuriösen Angebotes zum 1. Haus am Platz. Doch die Konkurrenz schläft nicht, bald schon werden Hermann Tietz und das Oberpolinger zu ernsten Konkurrenten.
Doch dank der immer neuen Ideen von Thea und der baldigen Vergrößerung des Hirchvogls bleibt das Kaufhaus nach wie vor Münchens liebstes Kind. Aber dann werden die Zeiten stürmisch.

Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ von Heidi Rehn ist sehr schön gestaltet. Auf dem Cover sieht man das Kaufhaus mit seiner großen Kuppel und dem Lichthof, so wie es im Buch beschrieben wird.
Auf den Innenseiten des Covers ist vorne der Stammbaum der Familie und hinten eine Karte der Münchner Innenstadt mit Hinweisen zu den Kaufhäusern gedruckt.
Erstaunlich wie viele große Kaufhäuser sich in enger Nachbarschaft angesiedelt haben und mit welcher Pracht sie ausgestattet waren.
Eins dieser Kaufhäuser ist das der jüdischen Kaufmanns Familie Hirchvogl. Bald schon wird es zum beliebtesten Kaufhaus von Münchens edler Gesellschaft. Dank der immer neuen Ideen von Thea Hirchvogl, wenn es um Dekorationen und das Warenangebot geht, ist es ein beliebter Treffpunkt der feinen Damen. Auch ihre Soireen erfreuen sich einer großen Beliebtheit.
Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Jacob und Thea Hirchvogl die sich mit dem Kaufhaus einen Traum erfüllt haben und ihre drei Kinder Benno, Lily und Joseph. Lily zeigt schon früh, dass auch sie dem Kaufhaus sehr verbunden ist, schon als Kind verbringt sie am liebsten die Zeit mit ihrer Freundin Cäcilie zwischen den vielen Theken und Regalen.
Der Leser begleitet die Familie Hirchvogl über drei Generationen durch viele Höhen und Tiefen.
Man erfährt viel über die großen Kaufhäuser die meist von jüdischen Kaufmannsfamilien betrieben wurden und von der Zeit die nach dem 1. Weltkrieg anfing suggestiv schwerer für sie zu werden.
Das Buch liest sich sehr schnell, der Schreibstil ist flüssig und so, dass man sich alles richtig bildhaft vorstellen kann.
So freut man sich mit der Familie Hirchvogl aber man leidet auch mit der sympathischen Familie.
Das Buch „Das Haus der schönen Dinge“ stufe ich als unbedingt lesenswert ein.

Veröffentlicht am 07.04.2017

Spannung pur

Anders
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Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. ...

Der 11 jährige Sander verschwindet bei einer Nachtwanderung im Feriencamp, sein Freund wird Tod aufgefunden.
6 Jahre später taucht ein 17jähriger Junge bei der Polizei auf und behauptet er sei Sander. Erst nach dem Tod seines Entführers ist ihm die Flucht gelungen.
Alma, die Mutter Hat immer geglaubt, dass Sander lebt und ist jetzt überglücklich den Jungen wieder in die Arme zu schließen.
Doch bald taucht die Frage auf, ist es wirklich Sander?

Der Thriller von Anita Terpstra heißt nicht nur “Anders“, er ist auch Anders.
Es ist ein Psychothriller der Spannung erzeugt durch das, was nicht zu lesen ist, was im Kopf des Lesers passiert. Es gibt kein Mord, kein Gemetzel, es gab zwar Tote aber vor der eigentlichen Story, von denen erfährt man nur durch die Gedanken der Personen.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und in Szene gesetzt.
Da ist Alma, die Mutter. Sie hat die Hoffnung, dass ihr Sohn noch lebt nie aufgegeben. Sich ständig an die Presse gewandt und nach ihrem Sohn gesucht.
Dann ist da Linc, der Vater. Er war damals als freiwilliger Helfer im Feriencamp und konnte das Verschwinden seines Sohnes nicht verhindern. Daran ist Linc zerbrochen, seine Ehe ist kaputt, seinen Job hat er verloren und er leidet unter Depressionen. Aber er scheint ein Geheimnis zu haben, etwas zu verbergen
Dann gibt es noch Iris, die ältere Schwester. Sie war mit ihrem Freund bei der Nachtwanderung dabei und stand nach dem Verschwinden ihres Bruders unter Schock, hat ein Jahr kein Wort gesprochen. Sie hat immer unter ihrem jüngeren Bruder gelitten, ihn gehasst. Egal was Sander gemacht hat, er hat den Spies umgedreht und sie bekam die Schuld. Auch Iris scheint ein Geheimnis zu haben.
Und nicht zuletzt Sander, die Hauptperson. Er ist nach seiner Rückkehr sehr verschlossen, hat nur wenige Erinnerungen an früher. Aber er war schon immer ein Einzelgänger. Er war einfach immer „Anders“
Die Abschnitte wechseln zwischen der Ansicht der einzelnen Protagonisten. Bald kommen Zweifel, ist der Junge wirklich Sander.
Der Leser stellt sich schnell die Frage, „was ist damals wirklich passiert?“ Es entstehen beim lesen Bilder im Kopf die für große Spannung sorgen.
„Anders“ ist ein Psychothriller mit Hochspannung den ich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Leihmutterschaft

Zerbrochene Puppen
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In einer Villa wird eine Studentin ermordet, sie war wohl als Kindermädchen dort tätig.
Der Hausherr wird schwer verletzt und es stellt sich heraus, dass der kleine Sohn verschwunden ist.
Von einer Kindesentführung ...

In einer Villa wird eine Studentin ermordet, sie war wohl als Kindermädchen dort tätig.
Der Hausherr wird schwer verletzt und es stellt sich heraus, dass der kleine Sohn verschwunden ist.
Von einer Kindesentführung ausgehend übernehmen das Ermittlerteam Sunja Löwel und Matthias Müller den Fall. Bald schon stellt sich heraus, dass die Tat einen ganz anderen Hintergrund hat.
Zerbrochene Puppen von Sascha Behringer ist ein sehr spannend geschriebener Krimi:
Was mir besonders gefällt, er hebt sich von den meisten Krimis ab da er ein sehr brisantes Thema behandelt, nämlich die Leihmutterschaft. Bei uns in Deutschland ist das verboten aber in einigen Ländern erlaubt. So passiert es wohl schon einmal, dass sich Paare die kinderlos bleiben zu dem Schritt entschließen im Ausland eine Leihmutter zu finden die das Kind gegen Bezahlung austrägt und zur Welt bringt.
Nur was passiert, wenn die Mutter das Kind dann behalten möchte, schließlich bauen sich in der Zeit der Schwangerschaft Gefühle auf.
In diesem Buch kann man einiges darüber lesen.
Auch das Ermittlerteam unterscheidet sich. Die toughe Hauptkommissarin Sunja Löwel, ledig und ohne Kinder kann sich nicht immer in ihren Partner Matthias Müller hineinversetzten. Matthias ist zum 2. Mal Vater geworden und hat sein Arbeitspensum reduziert um für seine Kinder da zu sein.
Er arbeitet gerne von zu Hause am Computer und muss auch oft pünktlich Feierabend machen wegen der Kinder.
So etwas ist in diesem Beruf ja fast unmöglich und stößt auch nicht immer auf Verständnis.
Ich finde es aber gut, dass auch in einem Krimi ein Ermittler ein Mensch ist der eine Familie hat und versucht für sie da zu sein.
Das Thema des Buches ist sehr interessant, der Fall recht spannend geschrieben und mit seinen 256 Seiten ist es sehr schnell gelesen.
Ein Buch nicht nur für Krimi-Fans

Veröffentlicht am 22.03.2017

Wunderschöne Geschichte

Wenn ich jetzt nicht gehe
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Mauro Larrera vor vielen Jahren aus Spanien nach Mexico ausgewandert hat es dort zu einem berichtigen Reichtum gebracht.
Jetzt steht er vor dem Ruin und versucht mit allen Mitteln den Schein nach außen ...

Mauro Larrera vor vielen Jahren aus Spanien nach Mexico ausgewandert hat es dort zu einem berichtigen Reichtum gebracht.
Jetzt steht er vor dem Ruin und versucht mit allen Mitteln den Schein nach außen zu wahren.
Er leiht bei einem Geldgeber Geld und gibt sein Haus als Pfand. Es bleiben ihm 4 Monate Zeit seinen Besitz zu retten.
Er reist erst nach Havanna um da zu versuchen sein letztes Geld gewinnbringend anzulegen.
Dann verschlägt es ihn nach Spanien doch die Zeit das Geld aufzutreiben wird knapp.

„Wenn ich jetzt nicht gehe“ ist mein erster Roman von Maria Dueñas den ich gelesen habe aber bestimmt nicht der Letzte.
Ich bin begeistert vom Schreibstil der Autorin. Sie versteht die Kunst die Figuren in ihrem Buch Leben einzuhauchen.
Man fühlt sich beim Lesen förmlich in eine andere Zeit versetzt, sieht die Menschen und die Landschaft vor seinem inneren Auge ablaufen. Es kommt zu Situationen z. B. zu einer Billardpartie bei der man mit den Spielern fiebert und schwitzt, ja die Kugeln förmlich aneinanderschlagen hört.
Auch ist es schön zu lesen wenn Geschehnisse später noch einmal durch Mauros Gedanken gehen. Manchmal ist es fast schon poetisch.
Mauro, ein reicher Geschäftsmann, der plötzlich sein hab und Gut verliert versucht verzweifelt zu retten was noch zu retten ist. Allerdingst geht er hier nicht immer ganz legal zu.
Auch die Romantik fehlt in diesem Buch natürlich nicht. In Jerez lernt Mauro Soledat Montalvo, die Ehefrau eines englischen Geschäftsmanns kennen und fühlt sich gleich von ihr angezogen.
Dies hat zur Folge, dass man hier seine Entscheidungen und sein Handeln nicht immer nachvollziehen kann.
So gibt es in diesem Buch einen kleinen Wehmutstropfen, dass es zum Ende der Geschichte etwas turbulent zugeht und noch einmal viele Personen ihren Auftritt haben deren Handlung man nicht immer ganz nachvollziehen kann.
„Wenn ich jetzt nicht gehe“ ist ein Roman der den Leser ins 19. Jahrhundert entführt. Er bereist mit Mauro Larrea 3 Länder und steht vielen Problemen gegenüber.
Mit diesem Buch durfte ich viele, schöne Lesestunden verbringen und kann es nur wärmstens empfehlen.