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Veröffentlicht am 23.11.2021

Die Ewigen - eine Schicksalsgemeinschaft

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Als erstes habe ich positiv festgestellt, daß wieder ein ausführliches Personenverzeichnis vorangestellt ist. Dies hat sich bei Büchern der Autorin als nützlich erwiesen, da sie gerne viele Figuren einfließen ...

Als erstes habe ich positiv festgestellt, daß wieder ein ausführliches Personenverzeichnis vorangestellt ist. Dies hat sich bei Büchern der Autorin als nützlich erwiesen, da sie gerne viele Figuren einfließen läßt.

Maria Hauschild hat ihre Freundin Heike Wersch, 56 Jahre, ledig, als vermißt gemeldet. Heike war bis vor kurzem noch Lektorin beim Winterscheid-Verlag, ihr wurde gekündigt und sie hatte die Absicht, einen eigenen Verlag zu gründen. Sie ist eine umstrittene Persönlichkeit, die nicht nur mit den Nachbarn im Clinch liegt, sondern auch mit dem Autor Severin Velten, den sie als Plagiator bloßgestellt hat. Außerdem hatte sie zusammen mit Paula Demski eine TV-Sendung, in der sie von ihr als schlecht empfundene Bücher in einer Mülltonne entsorgte. Eines ist klar, sie kann als Literaturkritikerin Autoren groß machen, aber auch vernichten. Damit galt sie als Königsmacherin und war eine der einflußreichsten Persönlichkeiten in der deutschen Literaturszene. Nur was ist aktuell geschehen? Es gibt Blutspuren, aber keine Leiche. Die Nachbarn haben in letzter Zeit etliche Besucher gesehen und Heike hatte genügend Feinde. Nach einigen Tagen wird tatsächlich ihre Leiche entdeckt und ungefähr zeitgleich verunglückt Alexander Roth, ein Freund von ihr, mit seinem Rad tödlich. Es wurde ein hoher Alkoholgehalt in seinem Blut festgestellt und dies, obwohl der trockener Alkoholiker war. Es stellen sich viele Fragen und die Situation wird brenzlig. Die Ermittler Oliver von Bodenstein, Pia Sander und ihre Kollegen ermitteln sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld der beiden. Hier gibt es einige Geheimnisse, die aufgedeckt werden wollen. Dabei lernt der Leser die Lebensgeschichten der einzelnen Cliquemitglieder aus dem Sommer 1983 kennen, die allesamt in der Literaturbranche beschäftigt sind, und der Prolog fügt sich in die Geschichte ein.



Der Thriller ist wie alle Bücher der Autorin flüssig, unterhaltsam und spannend zu lesen. Dieser Band hatte für mich zwischendurch auch Längen und teilweise war mir die Geschichte doch sehr konstruiert. Für Neueinsteiger ist es kein Problem mit Band 10 zu beginnen. Das Privatleben von Pia Sander und Oliver Bodenstein wird voller Emotionen weiter entwickelt - das fand ich sehr gelungen. Bei Oliver wird das Leben derzeit geprägt durch den förmlichen Eiertanz mit Noch-Gattin samt Tochter und auf der anderen Seite erlebt man seinen liebevollen Einsatz für Cosima. Auch die Figuren von Pia Sander und auch Henning Kirchhoff werden fortgeschrieben. Henning als Autor paßte zwar gut in diese Story, war mir persönlich aber eindeutig zuviel. Die Polizeiarbeit selbst wurde nachvollziehbar aufgezeigt, so daß man als Leser sehr gut miträtseln konnte. Der Fall mit allen Verwicklungen war nicht einfach zu lösen, denn klar war hier nichts. Die Freunde, ihre Angehörigen und der Verlag wurden samt aller Intrigen etc. authentisch und realistisch beschrieben.

Ich empfehle diesen Band jedem Fan der Reihe gerne weiter!

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Ruhig, düster, skandinavisch

Tiefe Schluchten
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Gleich vorneweg, es handelt sich um den 3. Band rund um den pensionierten Kommissar Konrad und es empfiehlt sich, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich begann mit diesem Buch und ich empfand ...

Gleich vorneweg, es handelt sich um den 3. Band rund um den pensionierten Kommissar Konrad und es empfiehlt sich, die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich begann mit diesem Buch und ich empfand es teilweise schade, daß ich die Vorgeschichte nicht kannte.

Neben der Leiche der 70-jährigen Valborg findet Marta einen Zettel mit der Telefonnummer von Konrad. Er übernimmt in seinem Ruhestand nur noch ab und zu kleinere Detektivaufträge und dies mehr aus Langeweile. Auf Nachfrage erfährt sie, daß Valborg ihn gebeten hat, nach ihrem Kind zu suchen und er ihrer Bitte nicht nachgekommen ist. Jetzt nagt sein schlechtes Gewissen an ihm und er macht sich spät auf diese Suche. Da die Geburt schon 50 Jahre zurückliegt, ist dies kein leichtes Unterfangen, obwohl in einem so kleinen und überschaubaren Land wie Island, eigentlich jeder jeden kennt.

In einem anderen Strang geht es um die Väter von Konrad und Eygló. Sie waren damals kleine Betrüger, die mit Seancen und spiritistischen Sitzungen Leute um ihr Geld brachten.

Für mich war es ein komplexer Thriller mit typischen Skandinavien-Aspekten. Man begegnet vielen Figuren - vor allem Verlierern - und die Atmosphäre ist düster. Konrad selbst gefiel mit gut und auch sein Vorgehen war realistisch und gut nachvollziehbar beschreiben. Aber ich konnte glaube ich bei dem vorliegenden Buch kein einziges Mal lächeln, mir fehlten irgendwo ein positiver Aspekt und die gewohnte Spannung. Es ist ohne Zweifel ein guter, ruhiger Krimi, aber ehrlich, ich habe die Reihe um Erlendur lieber gelesen.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Das hat sie für uns getan

Wenn ich wiederkomme
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Für mich war es schwierig in das Buch zu finden, denn es begann nicht mit der vermeintlichen Hauptperson, der Mutter, die ihre Familie in Rumänien zurückließ, um in Italien Geld zu verdienen, damit es ...

Für mich war es schwierig in das Buch zu finden, denn es begann nicht mit der vermeintlichen Hauptperson, der Mutter, die ihre Familie in Rumänien zurückließ, um in Italien Geld zu verdienen, damit es den Daheimgebliebenen besser ging, sondern der Sohn Manuel bekam zuerst das Wort. Als dann die Mutter erzählen durfte sprang die Story häufig zwischen der berührenden Gegenwart und der Vergangenheit in Italien. Im dritten großen Abschnitt erhielt die Tochter Angelica eine Stimme.

Der Klappentext hat mich neugierig auf dieses Buch gemacht. Ich wollte etwas über eine Mutter erfahren, die wegen des Geldes ihre Familie heimlich verlassen hat, nur zu kurzen Besuchen heimkehrte und die versuchte, den Kontakt bzw. die Erziehung mittels Telefon aufrecht zu erhalten. Aber natürlich interessierte mich auch das Leben der zurückgebliebenen Familienteile, die in ihrer Situation in Rumänien nicht alleine sind, nein es gab in ihrem Umfeld mehr Mütter, die zum Arbeiten nach Italien sind. Für mich kam leider kein richtiger Lesefluß zustande und die Figuren blieben mir zu distanziert. Die Erzählweise hatte mir zu viele Längen, der Part der Mutter sprang mir zuviel hin und her und trotz der momentanen schwierigen Situation traut sich keiner die entscheidende Frage zu stellen.

Sehr gut, aufschlußreich und interessant fand ich aber das Nachwort des Autors und seine Beweggründe für diesen Roman samt der Erklärung des Italiensyndroms und der Eurowaisen. Das hat für mich mein Urteil etwas „herumgerissen“ und aus dem ganzen eine runde Sache gemacht. Nichtsdestotrotz bleibt für mich mein Lieblingsbuch des Autors „Ich bleibe hier“.

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Veröffentlicht am 24.09.2021

Ein wahres Puzzle

Die andere Tochter
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beinhaltet dieser Psychothriller, daher finde ich das Cover überaus gelungen und passend.

Die Handlung ist in zwei Zeitspannen gegliedert – zum einen Oktober 2019 und zum anderen April 2019.

Antonia ...

beinhaltet dieser Psychothriller, daher finde ich das Cover überaus gelungen und passend.

Die Handlung ist in zwei Zeitspannen gegliedert – zum einen Oktober 2019 und zum anderen April 2019.

Antonia Petzold, genannt Toni, passiert in ihrem Beruf als Entrümplerin ein folgenschwerer Unfall mit einer ausgelaufenen Putzflüssigkeit – sie erblindet. Wie das Schicksal es will, wird eine Spenderin gefunden und sie erhält durch eine Cornea-Implantation ihr Augenlicht zurück. Sie schreibt einen Brief an die Datenbank, den diese anonymisiert an die Spenderfamilie weiterreicht. Seltsamerweise nimmt die Mutter der Toten nach dem Erhalt des Briefes Kontakt mit ihr auf und lädt sie ein und hier nimmt die Story so richtig an Fahrt auf. Allerdings stellt sich beim Lesen gleich die Frage: Woher wußte Clara Mertens wer die Absenderin bzw. Spenderempfängerin war, wenn der Brief anonymisiert war? Was Toni im Haus der Familie Mertens über die Tote, deren Leben, Charakter etc. erfährt ist immens. Susanne scheint eine sehr vielschichtige und facettenreiche Persönlichkeit gewesen zu sein. Aber Toni quälen immer wieder Flashbacks, glaubt sie wirklich an Seelenwanderung oder was steckt dahinter?

Im zweiten Strang erfährt man, daß Tonis Mutter anscheinend von ihrem Vater ermordet wurde und Toni die Patientenverfügung sucht, um den Wunsch der Mutter bezüglich einer Organspende respektieren zu können. Toni verbindet eine innige Liebe zu ihrem Vater und sie kann sich nicht vorstellen, daß er zu einer solchen Tat fähig war. Außerdem ist sie vollkommen überrascht, als sie von den früheren Eheproblemen ihrer Eltern erfährt.


Ich hatte bereits ein Buch der Autorin gelesen, das mir sehr gut gefiel. Daß sie schreiben kann, davon kann man bei ihrer Vita ausgehen und bei diesem Buch könnte ich mir eine Verfilmung gut vorstellen. Sie schreibt absolut spannend und packend. Ich mag komplexe Thriller, die nicht gleich durchschaubar sind. Die Protagonistin Toni mit ihrem Gefühlen der Erblindung, der Transplantation, die daraus resultierenden psychischen Belastungen und dann das Kennenlernen der Spenderfamilie wurde sehr genau und eindringlich erzählt, man erlebte dies gemeinsam mit ihr. Auch der Ehrgeiz von Toni, Klarheit zu erlangen über die Familie Mertens, aber auch die Gründe ihrer Flashbacks und das Schicksal ihrer eigenen Familie zu ergründen waren realistisch beschrieben. Erst am Ende konnte man verstehen, weshalb Toni nicht bei ihren Eltern, sondern viele Jahre bei der Großmutter gelebt hat. Die Figur von Clara Mertens und ihre Anhänglichkeit an die „neue“ Tochter fand ich nachvollziehbar, aber auch die Eifersucht von Susannes Schwester war verständlich. Die Autorin hat Organspende und die Folgen zu einem Thema des Buches gemacht und mir hat dieser Part sehr gut gefallen. Dieser Thriller ist sehr emotional und es wird Puzzleteil für Puzzleteil zusammengesetzt, am Ende wird der Leser nochmals überrascht. Es spielen auch noch etliche andere Faktoren mit in die Geschichte, wodurch es mir etwas zu überfrachtet wurde.

Fazit: Ein fesselnder Pageturner, in den die Autorin für mich etwas zuviel hineingepackt hat.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Ein spannender Fall auf der Urlaubsinsel Föhr

Gischtgrab
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Sommer auf der Insel Föhr
Am Strand wird die Leiche von Arndt Halvorsen gefunden. Er wurde betäubt, mit Armen und Beinen an zwei Pfählen gefesselt, hatte Schafmist im Mund, der mit Klebeband verschlossen ...

Sommer auf der Insel Föhr
Am Strand wird die Leiche von Arndt Halvorsen gefunden. Er wurde betäubt, mit Armen und Beinen an zwei Pfählen gefesselt, hatte Schafmist im Mund, der mit Klebeband verschlossen war und mußte so ertrinken. Sein Lebensweg war nicht geradlinig, sondern er hatte psychische Probleme, es gab alkoholbedingte Vorfälle und seine Noch-Ehefrau fühlte sich von ihm bedroht, weshalb sie sich von ihm getrennt hat. Dies sehr zum Leidwesen der Tochter Pia, die ihren Vater liebte und ihn auch am Vortag noch getroffen hat. Die Ermittlungen nehmen Kriminalhauptkommissarin Kerrin Iwersen aus Flensburg und der Leiter der Polizeidienststelle Wyk, Hark Hansen samt einem großen Team auf. Es geraten etliche Personen aus dem privaten Umfeld in den Fokus der Ermittlungen und als die Tochter des Toten entführt wird, stehen die Beamten unter höchstem Zeitdruck. Können sie den Täter und die Tochter finden?


Es handelt sich hier um den 2. Fall der Ermittler und für mich als Neueinsteigerin stellte dies kein Problem dar. Das Privatleben von Kerrin erhält einen gewissen Raum im Buch, nachdem sie seit Kurzem mit Nils, dem Sohn von Hark Hansen, liiert ist. Sie muß sich in ihrer Position als Leiterin dieses großen Teams beweisen und zieht das auch voll durch. Das Team arbeitet engagiert, schaut auf keine Überstunden und übernimmt die anstehenden Aufgaben ohne Murren. Hark Hansen, den erfahrenen Polizisten und Inselbewohner, fand ich einfach souverän. Für mich waren aber alle Ermittler durchwegs sympathisch, ihre Arbeitsweise wurde realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Die Tätersuche war nicht einfach und die Autorin hat immer wieder falsche Fährten ausgelegt, allerdings hatte ich aus dem Bauch heraus den „richtigen Riecher“. Der Schreibstil war spannend und flüssig. Die Insel und ihre Bewohner wurden bildhaft beschrieben, man möchte am liebsten Koffer packen und dort Urlaub machen.

Ich fühlte mich auf jeden Fall gut unterhalten mit diesem soliden Regionalkrimi, werde ihn gerne weiterempfehlen und bin bei einem weiteren Band mit Sicherheit dabei!

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