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Veröffentlicht am 23.07.2021

eine ungewöhnliche Freundschaft

Wir für uns
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„Wir für uns“ ist eine Geschichte über Familie und Schmerz, über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Hoffnung. Mir hat dieser Roman gut gefallen und mich aufatmen lassen, dass in meiner eigenen Familie ...

„Wir für uns“ ist eine Geschichte über Familie und Schmerz, über Freundschaft und Verlust, über Liebe und Hoffnung. Mir hat dieser Roman gut gefallen und mich aufatmen lassen, dass in meiner eigenen Familie einiges leichter läuft als für Josi und Kathi.

Zum Inhalt: Josie ist schwanger. Von Bengt mit dem sie seit neun Jahren zusammen ist. Bengt will das Kind nicht, denn er ist verheiratet und hat bereits Kinder. Als er Josie quasi zur Abtreibung drängen will, zieht sie für sich einen Schlussstrich unter diese Beziehung, die von Anfang an keine Zukunft hatte. Durch einen Zufall trifft sie auf Kathi, die ihren Mann verloren hat und sich nun ziemlich allein und verloren fühlt. Die beiden Frauen verbindet ein gemeinsamer Schmerz und eine gemeinsame Sehnsucht nach Familie. Und so entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft.

Am Anfang mochte ich Josie überhaupt nicht und habe mich diverse Male gefragt, wie man als Frau mit Anfang 40 noch so dermaßen naiv sein kann, zu glauben der Typ mit dem man eine Affäre hat, würde mehr von einem wollen. Aber als sie ihn dann endlich abserviert und sich für ihr Kind entscheidet gewinnt sie in meinen Augen auch an Sympathie. Generell wirkt sie mir aber die ganze Zeit zu bedürftig, zu fixiert darauf, zu gefallen und einen Mann zu finden und einfach nicht wie eine starke, unabhängige Frau, die ich mir als Protagonistin für solch einen Roman wünsche. Kathi war mir da schon sympathischer, aber auch sie schafft es nicht, sich mit ihrem Sohn auszusprechen und generell bleibt in bleiben Familien am Ende viel ungeklärt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, man erfährt sehr viel über und aus dem Leben der beiden Frauen, die Geschichte ist gefühlvoll, aber nicht zu emotional. Es wird sich insgesamt viel mit Familienbanden beschäftigt und damit, dass vieles ungesagt bleibt. Beide Frauen machen im Verlauf der Geschichte die Entdeckung, dass sie nicht alles von ihren Liebsten wussten. Geheimnisse kommen eben in den besten Familien vor. Trotzdem stehen sie am Ende für sich selbst und füreinander ein. Das Buch vermittelt dabei glaubhaft, dass es wichtig ist, an die eigenen Träume zu glauben und die eigenen Wünsche nicht immer hintenan zu stellen.

Für mich war dieses Buch recht kurzweilig. Es ist eine von diesen Geschichten, die einfach angenehm zu lesen sind, ohne einen großartig weiter zu beschäftigen (zumindest war das bei mir so). Daher eine gute und entspannte Urlaubslektüre.

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Veröffentlicht am 19.07.2021

rasantes Thrillerdebüt

Eskalation
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"Eskalation" von Nora Benrath ist ein kurzweiliger Thriller, der mit einem tollen Cover besticht. Dieses zeigt eine einsame Landstraße, sowie ein entgegenkommendes Auto und spiegelt damit das Thema der ...

"Eskalation" von Nora Benrath ist ein kurzweiliger Thriller, der mit einem tollen Cover besticht. Dieses zeigt eine einsame Landstraße, sowie ein entgegenkommendes Auto und spiegelt damit das Thema der Geschichte gut wider und schafft direkt eine bedrohliche Ausgangsatmosphäre, die mir eine Gänsehaut beschert.

Zum Inhalt: Dina ist gerade auf dem Heimweg zu ihrer Familie, als sie einen Anruf erhält. Der Anrufer gibt ihr klare Anweisungen, was sie zu tun hat. Weiterfahren, nicht schneller werden, keine Manöver versuchen, denn er bedroht nicht nur sie, sondern auch ihre Tochter. Und damit hat er sie.

Überrascht war ich über die vergleichsweise geringe Seitenzahl, dadurch nimmt das Buch aber auch von Seite 1 an Fahrt auf und spielt ein bisschen mit den alltäglichen Ängsten des Lesers. Dieser wird direkt in die Handlung hineingeworfen- ins Auto mit Dina Martin. Der Erzählstil ist flüssig und nicht übermäßig detailliert und besticht vor allem durch die vielfältigen Einblicke die der Leser in die unterschiedlichsten Gedanken bekommt. Die Geschichte faszinierte mich besonders durch die die grandiose Idee der Opferwahl und dem Spiel mit der natürlich Angst, nachts von einem anderen Auto verfolgt zu werden.

Der Täter schlägt in kurzer Zeit wiederholt zu, die einzelnen Taten werden aber nicht näher geschildert, wodurch die Opfer- abgesehen von Dina- eher eindimensional bleiben. Die Perspektiven wechseln schnell und häufig, was zur rasanten Stimmung beiträgt und den Spannungsbogen hochhält. Die Auflösung kommt erst ganz zum Schluss und war so ganz anders als von mir erwartet. Einen echten Bezug zwischen Täter und Opfer gab es nicht, trotzdem war die Idee dahinter schlüssig erläutert und clever konstruiert umgesetzt.

Dadurch dass alles so schnell und überstürzt ablief, fehlt den Taten in meinen Augen die Finesse und der „Tiefgang in die Psyche des Täters“, darauf wird in diesem Buch aber auch kein Fokus gelegt, es geht hier eher um den anhaltenden Nervenkitzel.

Dieses Thriller-Debüt hat es auf jeden Fall geschafft mich zu überraschen und gut zu unterhalten. Diese Autorin sollte man auf jeden Fall auf dem Schirm haben.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

dein Zuhause ist nciht sicher

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Mit "Die App- Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst" hat Arno Strobel mal wieder einen topaktuellen Thriller geschaffen, der ein Thema aufgreift, dass uns immer mehr betrifft. Und der unsere schlimmsten ...

Mit "Die App- Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst" hat Arno Strobel mal wieder einen topaktuellen Thriller geschaffen, der ein Thema aufgreift, dass uns immer mehr betrifft. Und der unsere schlimmsten Ängste weckt- was ist, wenn dein Zuhause nicht mehr sicher ist?

Zum Inhalt: Hendrik und Linda sind ein glückliches Paar, das bald heiraten wird. In Hamburg-Winterhude haben sie zudem ihr Traumhaus gefunden- ein Smart Home der neusten Generation. Als Hendrik unerwartet zu einem Notfall ins Krankenhaus beordert wird, ist Linda allein zu hause. Und verschwindet spurlos. Es gibt keine Hinweise auf ein Verbrechen. War die Beziehung der beiden vielleicht doch nicht so glücklich? Hendrik beginnt immer mehr an seiner Beziehung zu zweifeln - und an seinem Verstand, denn er scheint keine Kontrolle über sein Smart Home zu haben.

Das Thema des Buches fand ich wahnsinnig spannend, denn Smart Devices greifen immer mehr um sich und übernehmen unser Zuhause. Ich muss gestehen, dass auch mich die Vorstellung eines völlig digitalisierten Hauses reizt, nach diesem Buch werde ich mir das allerdings noch einmal überlegen. Strobel schafft es wieder einmal gekonnt, unser alltägliches Leben in ein Horrorszenario zu verwandeln. Denn unser Zuhause sollte ein Ort der Sicherheit sein, was passiert aber, wenn diese Sicherheit nur Illusion ist?!

Hendriks Verbissenheit in den Fall und seinen Mut, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, fand ich wirklich bewundernswert. Ich glaube viele andere hätten sich von der Polizei abspeisen lassen, aber Hendrik will unbedingt Klarheit, koste es was es wolle und egal wie das Endergebnis für ihn ausfällt. Der "Normalo" wird hier also zum Hauptermittler, der unerwartete Hilfe einer Studentin bekommt. Finde ich ein spannendes Konzept, was mich gleichermaßen gepackt wie geschockt hat. Trotzdem viel es mir schwer eine Bindung zu Hendrik aufzubauen.

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich großer Strobel-Fan bin, oder daran, dass er wirklich geschickt Hinweise hinterlassen hat, aber ungefähr ab der Mitte des Buches war für mich die Auflösung sehr absehbar. Der Überraschungsmoment am Ende blieb also für mich aus. Finde ich aber nicht schlimm, da für ausreichend Verwirrungen und Ablenkungen gesorgt wirkt. Durch die wechselnden Erzählperspektiven kommt ausreichend Spannung auf, auch wenn der Showdown am Ende für mich zu flach und abrupt war.

Arno Strobel hat mich wieder bestens unterhalten, auch wenn ich finde, dass dieses Buch Potential für mehr gehabt hätte. Das Einbinden der Smart Devices und das Gefühl des beobachtet Werdens, hätte stärker sein können. Trotzdem ein solider Thriller.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Reise durch die unendlichen Weiten Phantásiens

Die unendliche Geschichte
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"Die Unendliche Geschichte" von Michael Ende ist ein wahrer Klassiker. Schon als Kind haben mich die Filme begeistert und so wollte ich die Gelegenheit nutzen, mit diesem wunderschönen Buch erneut in die ...

"Die Unendliche Geschichte" von Michael Ende ist ein wahrer Klassiker. Schon als Kind haben mich die Filme begeistert und so wollte ich die Gelegenheit nutzen, mit diesem wunderschönen Buch erneut in die Geschichte Phantásiens einzutauchen. Michael Ende hat hier eine fantastische Welt geschaffen, die Kinder und Erwachsene zum verweilen einlädt.

Zum Inhalt: Phantásien ist in Gefahr, denn das Nichts breitet sich immer weiter aus und droht alles zu verschlingen, was es berührt. Der tapfere Krieger Atréju bekommt von der kindlichen Kaiserin den Auftrag den Retter Phantásiens zu finden. Gemeinsam mit dem Glücksdrachen Fuchur reist er durch die Lande und erlebt so manches Abenteuer.

"Die unendliche Geschichte" ist ein zeitloses Werk über Mut, Freundschaft und die Macht der Fantasie. Es zeigt, dass alles möglich ist, wenn man nur daran glaubt. Die Orte und Wesen auf die Atréju auf seiner trifft sind nicht nur liebevoll ausgestaltet, sondern bringen auch allerlei Ideen und Lehren mit sich. So ist dieses Buch nicht nur reines Lesevergnügen, sondern regt auch zum selbst denken und fantasieren an.

Während der ersten Hälfte konnte ich das buch praktisch nicht aus der Hand legen, so fasziniert und gespannt war ich. Die zweite Hälfte, in der Bastian zum aktiven Protagonisten wird, hat mir nicht ganz so gut gefallen. Es wird viel negatives offenbart, was natürlich toll zum Moralcharakter der Geschichte beiträgt. Trotzdem wurde mir Bastian zunehmend unsympathisch und die tolle Welt Phantásiens rückte für mich in den Hintergrund.

Alles in allem habe ich das Gefühl, mit dem Buch eine Bildungslücke geschlossen zu haben und bin froh, dass ich es gelesen habe. Ich muss ehrlich gesagt nochmal die Filme gucken, aber ich hatte das Gefühl, dass dort einiges anders war (ist aber auch schon viele Jahre her, dass ich die gesehen habe).

Für mich ist dieses Buch ein lesenswerter Klassiker und für alle Altersgruppen empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Wie gut kennst du deine beste Freundin?

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du
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Claire Douglas ist eine bekannte Thriller-Autorin und landet mit ihren Büchern regelmäßig auf den Spiegel-Bestseller/Listen. Im Fokus stehen dabei meist starke Frauenfiguren und meistens ist nichts so, ...

Claire Douglas ist eine bekannte Thriller-Autorin und landet mit ihren Büchern regelmäßig auf den Spiegel-Bestseller/Listen. Im Fokus stehen dabei meist starke Frauenfiguren und meistens ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint.

Zum Inhalt: im Alter von 12 bis 14 sind Jess und Heather beste Freundinnen. Jess findet bei Heather und ihrer Familie ein Zuhause, das ihre eigene Mutter ihr nicht bieten kann. Als Heathers Schwester Flora 1994 spurlos verschwindet, zerbricht die Freundschaft der beiden Mädchen. Gute 20 Jahre später erschüttert ein grauenhafter Mord die ehemalige Heimatstadt der Mädchen. Und Tatverdächtig ist ausgerechnet Heather. Jess, die inzwischen Reporterin ist, versucht sich einen Reim auf die Geschehnisse zu machen und alte Wunden werden erneut aufgerissen.

Wer schon einige Bücher von Claire Douglas gelesen hat, wird merken, dass sie immer nach einem gewissen Schema ablaufen. Frühere Freundschaft wird von einem u überschattet, es gehen ereignislose Jahre ins Land, bis etwas passiert, was wieder Staub aufwirbelt und eine düstere Vergangenheit enthüllt. Finde ich nicht schlimm, dass das so ist. Wenn es überzeugend geschrieben ist, bin ich trotzdem bestens unterhalten und rätsel gerne mit, wie es wohl ausgehen wird. Bei diesem Buch, war ich mir schon relativ früh sicher, den Ausgang der Geschichte zu kennen. Und nach Abschluss des Buches muss ich sagen, dass ich mit meiner Vorhersage ziemlich gut lag.

Abgesehen davon, dass Story ziemlich berechenbar war, fand ich das Buch wirklich packend geschrieben. Es wird ab der ersten Seite Spannung aufgebaut. Die Rückblicke ins Jahr 1994 und die wechselnden Perspektiven geben dem Leser genug Hintergrundinformationen und Einblicke in die Gedanken der Figuren, um die Story mit Leben zu füllen. Diese Erzählstruktur verrät allerdings auch sehr viel. Und da wir uns nicht auf einen Hauptcharakter fokussieren, kann ich schwer eine Beziehung zu den Figuren aufbauen.

Claire Douglas hat mich wieder sehr gut unterhalten, auch wenn sie es diesmal nicht geschafft hat, mich zu überraschen. Ein solider Thriller, der nur ein paar kleine Schwachstellen hat.

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