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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2021

Lecker Schmecker für Fleischfresser

Leckerschmecker - Die 100 Größten Hits
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Klappentext:
100 Internet-Hits zum ersten Mal auf einen Blick: Das heiß ersehnte neue Leckerschmecker-Kochbuch ist da! Über 2 Millionen Menschen lieben Leckerschmecker im Internet. Je größer die begeisterte ...

Klappentext:
100 Internet-Hits zum ersten Mal auf einen Blick: Das heiß ersehnte neue Leckerschmecker-Kochbuch ist da! Über 2 Millionen Menschen lieben Leckerschmecker im Internet. Je größer die begeisterte Fangemeinde wurde, umso größer wurde der Wunsch, die Rezepte nicht nur als Video ansehen zu können, sondern unsere größten Rezept-Hits auch als Kochbuch stets griffbereit zu haben. Das sind 100 vielseitige Rezepte von A bis Z, bei denen nicht nur die Namen verführerisch sind und neugierig machen: Desserts wie die süße Spaghettitorte oder der Einhorn-Käsekuchen, Snacks wie Pizza am Stiel oder Bratkartoffelblumen, Hauptgerichte wie die Lasagne in der Paprika oder der Cheeseburgerkuchen. Sogar der Döner Kebab für zu Hause wird mit diesem Buch möglich gemacht! All das garantiert noch mehr Vielfalt, noch bessere Rezepte und noch mehr Genuss. Das Beste daran ist aber: Diese Rezepte haben die Fans selbst ausgewählt – mit ihren Klicks. Feuer frei für die Geschmacksexplosion!

Autoren:
Viele


Bewertung:
Die Gesamtaufmachung ist schön anzusehen und macht Lust aufs Blättern. Die vergeht aber schnell - Siehe unten.


Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:

Hauptgerichte

Snacks

Desserts


Die Kategorien "Snacks" und "Desserts" sind fälschlicherweise rechts statt links abgedruckt, sodass der Rezepteblock links nicht dazugehörig erscheint. Bei "Hauptgerichte" stimmt die Seite.

Zu jeder Kategorie gibt es ein Zwei-Seiten-Deckblatt, das ein paar Rezepte der jeweiligen Kategorien abgedruckt hat. Zu jedem Rezept sind fünf Fotos abgedruckt: Ein Hauptfoto mit den fertigen Gerichten und vier Fotos, die den Verlauf aufzeigen.

In der Einleitung steht, wie das Buch entstanden ist. Begonnen hat alles auf einer Facebook-Seite und die beliebtesten Rezepte der User sind in diesem Buch verewigt worden. Die Rezepte haben also die User ausgesucht - und das merkt man auch. Hier trennt sich das Heuchlerische vom Wahrhaftigen! Was ich damit meine? Überall wird zustimmend genickt und geantwortet, wenn es heißt, wir müssen uns gesünder ernähren und wir müssen nicht jeden Tag Fleisch essen - was nicht nur ethisch, sondern auch gesundheitlich schädlich ist. Aber bei solchen Fakten-Checks - so kann man das Buch hier nennen - kommt die Wahrheit ans Licht: Die Leute wollen einfach nichts an ihren Gewohnheiten ändern - hier die Essgewohnheiten.

🤮 Das ganze Buch besteht fast schon nur aus Fleisch - lassen wir die Desserts raus. Exakt 15 fleischlose Rezepte von 70 Gesamtrezepten in Kategorie "Hauptgerichte" und Snacks" sind vorhanden! Selbst an sich gewöhnliche vegetarische Rezepte werden hier noch mit Schinken und Bacon aufgemotzt! Mir kam es auch unwillkürlich raus "Die halten es nicht einen Tag ganz ohne Fleisch aus! Muss das sein??" Meine Mutter, Vegetarierin, ist von dem Buch genauso wenig begeistert wie ich, Bio-Fleichfresserin. Und ich muss nicht jeden Tag Fleisch essen, niemand von uns muss das! Das wissen auch alle und heucheln das gerne, aber hier ist der Gegenbeweis. Und es ist ja auch nicht so, als ob wir nicht alle Esser kennen, die es keinen Tag ohne Fleisch aushalten, weder als Brotaufschnitt noch als ganze Mahlzeit. Manche Rezepte lassen sich abwandeln oder das oft unnötige Fleisch in vegetarischen Rezepten raushalten. 👎

😠 Der Klappentext ist echt frech, wenn man das wirklich mal mit Verstand liest. Es wird suggeriert, dass man hier vielfältige Rezepte findet, dabei sind sie fast alle gleich an Inhalten. Ganz dreist finde ich den Ausspruch: "Feuer frei für die Geschmacksexplosion!" Wo soll die bitte sein?? Unter Geschmacksexplosion verstehe ich weit etwas logischeres und vielfältigeres an Rezepten und Lebensmitteln (inklusive Kräuter und Gewürze). 👎

Die Desserts sind zwar fleischlos (das wäre ja was, kommt bestimmt auch noch bei so viel Fleischgier), aber für mich nicht besonders ansprechend. Die Rezepte treffen entweder nicht meinen Geschmack oder sie sind nichts für den Alltag, sondern für besondere Tage und/oder mit Gästen.

😃 Das einzig Positive ist hier die kreative Rezepte-Kreationen. Hier sind auch einige typische Alltagsgerichte mal ganz anders vorgestellt, was ich super toll finde und auch motivierend ist. Für mich muss es nicht immer ausgefallene Rezepte sein, in den überwiegenden Kochbüchern sind mir die Rezepte meistens viel zu gehoben und nicht alltagstauglich. Daher finde ich die andersartige Zubereitung klasse. Auch ganz modern und einzigartig wird hier mit QR-Code gearbeitet. Bei jedem Rezept ist einer angegeben. Dieser kann aufgenommen werden und es wird dann ein Video zur Rezeptzubereitung angezeigt. Eine tolle Idee, auch wenn ich kein QR-Fan bin. Aber es kann eine große Hilfe für den einzelnen sein. 👍


Fazit:
Das einzig besondere an dem Buch ist die Genialität der kreativen Umsetzungen. Man erhält hier keine 08/15-Rezepte - wohl eher 08/15-Lebensmittel - und diese sind andersartig umgesetzt. Nur deshalb bekommt das Buch noch 3 Sterne von mir, sonst wären es 1 oder 2 Sterne.

🤨 Dass wir in Deutschland angeblich weniger Fleisch essen als noch vor wenigen Jahren bezweifle ich stark, nicht erst durch das Buch hier. Gut, es ist 2018 erstellt worden, aber wenn wir das jetzt abgleichen würden, käme da wirklich etwas differenziertes heraus? Ich bezweifle das stark. Ich finde immer noch kaum Bio-Fleischaufschnitte im Supermarkt, ebenso Bio-Fleisch für Mahlzeiten. Und da ist es egal, wo ich suche, ich werde kaum fündig. Auch ein Abbild der Wirklichkeit. Hoffentlich geht die Welt bald unter, es ist echt noch schwer zu ertragen ... und anders bekommt die Erde mit ihrer Fauna und Flora auch keine Ruhe vor uns Menschen! ☠️




Gelesen am 5. Juli 2021




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.07.2021

Das Buch der wirren und nicht recht nachvollziehbaren Erzählung

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Inhaltserzählung und Prolog:
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was mit all den Buchstaben, den vielen Tausenden von Wörtern geschieht, die wir am Computer erst in die Tastatur hämmern, nur um sie ...

Inhaltserzählung und Prolog:
Hast du schon mal darüber nachgedacht, was mit all den Buchstaben, den vielen Tausenden von Wörtern geschieht, die wir am Computer erst in die Tastatur hämmern, nur um sie einen Augenblick später wieder zu löschen? Weil sie uns unsinnig erscheinen, weil uns etwas Besseres einfällt, warum auch immer.
Du findest, nach diesen gelöschten Wörtern zu fragen ist merkwürdig? Du glaubst, die Antwort liegt auf der Hand: nämlich, dass die Wörter dann einfach verschwunden sind? Weg? Nicht mehr existent? Du glaubst tatsächlich, diese Wörter besäßen keine Macht mehr? Sie könnten nichts ausrichten? Weder etwas Gutes, das uns hilft und uns beschützt, noch etwas abgrundtief Böses, das nichts anderes will, als uns alle zu zerstören?
Weißt du, genau das habe ich früher auch gedacht …


Autorin
:
Mary E. Garner träumte sich schon immer gern in die Welten ihrer Lieblingsbücher. Bevorzugt jene, die in ihrem geliebten England spielen. Ihrer persönlichen Leidenschaft zur großen Insel und deren literarischen Figuren entsprang die Idee zu Das Buch der gelöschten Wörter, in das sie nun auch ihre Leserschaft in entführt.

Sprecherin:
Seit ihrem Schauspielstudium ist Ann Vielhaben vor allem als Synchronsprecherin und für Hörbuchproduktionen verschiedener Verlage im Einsatz. Sie liebt es, sich in die unterschiedlichsten Charaktere zu versetzen und Figuren zu gestalten. Man kennt Ann u.a. als die deutsche Stimme von Deborah Ann Woll („Escape Room“, „Daredevil“, „Punisher“ und „True Blood“).


Bewertung:
Das Cover ist natürlich fantasievoll gestaltet. Beim Buch hätte ich gedacht, dass dort bei den Kapiteln etwas dabei als Verzierung ist, das Nichts passt nicht zum Rest. Gut, dass ich das Buch dazu habe. Hier wird der Prolog nicht deklariert, sodass ich keine Ahnung hätte, dass es ein Prolog ist. Die Sprecherin macht auch keine große Pause dazwischen.

Hope könnte sympathischer sein. Echt nett, die alte Dame im Buchladen gedanklich als vertrocknete Jungfer zu bezeichnen. Macht sie direkt sympathischer. Sagt, die Frau sei unfreundlich, ja aber selbst schlimmer sein. Sowas geht bei mir direkt auf Abwehrhaltung. Wie alt ist sie eigentlich? Sie wirkt wie eine junge Erwachsene. Nach einem Drittel erfährt man ungenau, dass Hope Anfang 40 ist. Das wird nicht genau gesagt, nur generell für die Partnersuche allgemein auf alle Menschen bezogen. Sehr hilfreich.

Ich bin verwirrt gewesen (fast die ganze Zeit), weil Hope beide Männer Rufus nennt ... Total undurchschaubar: wer von den beiden ist nun als Rufus gekennzeichnet? Zu Beginn wird der richtig aufgeführt, aber dann werden beide so genannt. Und dann nur noch einer, aber welcher der beiden? Erst war es der aus der Fantasiewelt, dann ist es der von der Partnervermittlung. Bei fast der Hälfte des Werkes kam für mich erst klar raus, wer nun der echte Rufus ist - Boah, das hätte die Autorin echt differenzierter schreiben können 🙄😒

Lenz und Rufus sind Brüder. Dieser Kevin/Kaven ist auch Rufus Bruder und somit Lenz Bruder? Okay ... Also sind Lenz und Rufus doch keine Brüder, und nur Kennen und Rufus. Oh Mann, mir wird schwindelig ...

Und dieser Pfleger Mick will nach meiner Erfahrung und auch die Art der Sprecherstimme mitteilen, dass er ein Date mit Hope will. Die checkt das nicht. Später sagt er, er habe jemanden kennengelernt, die Hope klargemacht hätte - hä?? Und das wird auch nicht aufgelöst, vielleicht in Band 2? Aber sehr kurios, das kommt so überraschend und ist so belanglos ...

Die Auflösung, wer der Verräter unter ihnen ist, ist von Hope aus den Haaren herbeigezogen. Wie kommt sie plötzlich ohne jeglicher Hinweise auf diesen Gedanken? Auch wieder für mich unverständlich.

Ätzend, die letzten zwei Minuten sind fesselnd, und da will ich Band 2 hören, das kommt aber erst am 12. Juli. 🙄 Und lesen will ich das nicht. Nicht nach diesem komischen Band. Und das war vor 12 Tagen!

Die generelle Sprechpause der Sprecherin (bis auf den Prolog) fällt manchmal sehr auf. Und bei einem Mal sogar mitten im Dialog. Hier hätte sie wenigstens den Dialog durchsprechen können. Die Sprecherin spricht Hope viel zu jung, man hat eine um die 20 Jährige vor Augen und keine 40 jährige. Und sie trägt auch zur Verwirrung bei, auch wenn die Autorin den Text verbuchst hat. Die Stimme an sich mag ich sehr gerne, habe schon ein paar Hörbücher mit der Sprecherin gehört, super gut. Aber hier schwankt das Vergnügen.


Fazit:
Ihr merkt sicher, eine wirre Konstruktion durchweg. Und ich mitten drin. Anstrengend. Jetzt muss ich noch 3 Tage auf Band 2 warten, ich weigere mich den zu lesen. Ich hoffe, der wartet mit viel weniger Wirrungen auf.

Ich habe mir eine ganz andere Geschichte vorgestellt, vor allem aber nicht so eine Verwirrung. Aber dass verschiedene Romane als Settings vorkommen und Hope und die anderen hin und her springen, war überraschend. Die Idee ist super und auch mal was anderes. Es hat einen gewissen Charme. Der eingebaute Krimi kommt mir etwas zu gewollt rüber, vor allem dessen Auflösung ist Müll! Die Charaktere finde ich schwer zu benennen, da ich zeitweise diese zu den jeweiligen Handlungen nicht zuordnen konnte. Alles sehr anstrengend. Gerade solche Werke sind als Hörbücher nochmal anstrengender als als Bücher.

Auch die Genresortierung ist beim Verlag chaotisch: einerseits als Fantasy deklariert, andererseits die Altersangabe ab 16 dabei stehend. Eine Jugend-Fantasy wird normalerweise immer als Jugendbuch deklariert.

Insgesamt in vielem wirr und nicht nachvollziehbar erzählt. Ich bin sicher, ich habe einige Punkte, die ich aufschreiben wollte vergessen, belassen wir es dabei.


Gehört am 26. Juni 2021




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.07.2021

Vermächtnis von was?

Arden Hall - Vermächtnis der Liebe
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Jedes Leben hat seine Geschichten. Manche handeln von Abenteuern und Heldentaten, manche von Schrecken wie Mord und Intrigen. Doch das sind nicht die meisten. Die meisten ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Jedes Leben hat seine Geschichten. Manche handeln von Abenteuern und Heldentaten, manche von Schrecken wie Mord und Intrigen. Doch das sind nicht die meisten. Die meisten handeln von den kleinen Dingen, vom Alltäglichen in seiner ewigen Repetition und seinen unzähligen Variationen, seien sie nun traurig oder amüsant. In jedem menschlichen Leben gibt es Geschichten, die von der Liebe handeln. Und wenn auch diese sich in jeder Generation wiederholen, so ist doch jener Moment, in dem ein Mensch das Glück findet, stets einzigartig und in meinen Augen immer eine Geschichte wert. Diesen Geschichten ist, wie allen anderen, das eine gemein: Sie wollen erzählt werden.

Anmerkung des Erzählers


Autorin:
Julia Schreiber ist 1974 geboren und lebt mit ihrer Familie in Tübingen in einem Haus, das nicht ganz, aber fast ebenso alt ist wie Arden Hall.

Sprecherin:
Frauke Poolman, geboren 1961 in Berlin, stammt aus einer niederländischen Theaterfamilie. Sie studierte Schauspiel an der Theaterhochschule »Hans Otto« in Leipzig und war anschließend an verschiedenen Bühnen engagiert. Sie spielte in mehreren DEFA-Filmen und in Fernsehreihen wie »Polizeiruf 110« mit. Neben ihrer Theaterarbeit ist sie auch als Synchronsprecherin sowie als Sprecherin für Hörbücher, Hörspiele, Features und Filmdokumentationen tätig. Seit 2007 unterrichtet Frauke Poolman an der Otto-Falckenberg-Schule in München Hörspiel & Mikrophonarbeit.


Bewerbung:
An sich gefällt mir das Cover, es wirkt historisch. Allerdings ist es sehr unzureichend, denn es gibt mehrere Hauptcharaktere, somit ist die eine Frau auf dem Cover nicht ganz stimmig. Der Klappentext ist ebenso einseitig. Hier wird dem Hörer verkauft, dass es sich nur um Sarah und Rob handelt, dabei handelt das Werk verschiedene Schicksale ab.

Vor der Geschichte gibt es Anmerkung zur Liebe der Erzählerin. Die Autorin schreibt von einem Erzähler, wieso verwendet sie nicht das weibliche Wort? Was soll das?

Im Prolog und in Kapitel 1 und 2 ist Rob noch ein Junge und es wird erzählt, wie er zur Familie Brook kommt. In Kapitel 3 ist er bereits 10 Jahre dort. Der Beginn ist also schön von Beginn an erzählt.

Die Zeit springt sehr salopp zum Teil. Ich bin - gerade, wo die Kinder da sind - kaum hinterhergekommen. Das Leben von Sarah und Rob zuerst, dann von Jorge, Earl of Arden und Billy und später noch Rose und James wird erzählt. Daneben kommen noch ein paar Nebencharaktere im Verlauf vor, aber die Erzählung über ihr Leben ist kurz oder es wird keine Vita erzählt.


"Und wenn ich irgendein anderes Mädchen wäre?", fragte sie leise.
"Du bist kein anderes Mädchen, du bist einzig auf der Welt", sagte er aus tiefstem Herzen (...)

(Track 25)


Die Erzählerin spricht über die Liebe allgemein immer wieder zwischen der Geschichte. Das ist besonders.

De ganzen Charaktere, ich bin müde, die alle zu beschreiben, sind für mich etwas zu viel des Guten. Manche sind ausgearbeiteter als andere. Ich war aber bei keinem so richtig gefesselt. Billy ist von allen wohl besonders für damalige Verhältnisse. Jedenfalls öffentlich.

Die Liebesbeziehung zwischen Sarah und Rob geht sehr salopp. Kennen sich kaum, schon wird geknutscht. Kurz darauf gibt es den ersten Sex. Sehr ungewöhnlich für damalige Verhältnisse. Da wird überhaupt nicht über Stand und Schwangerschaft nachgedacht. Ich hatte auch das Gefühl, dass sie sich erst als Erwachsene kennengelernt haben. Es wurde kurz gesagt, sie würden sich viele Jahre kennen, aber das merkt man nicht. Das geht alles sehr schnell.

Generell geht alles ziemlich schnell, auch die ganzen anderen Beziehungen. Auch kurz vorm Ende kommt Katherine, Robs Schwester und Kenny (wie geschrieben?) vor, über die erzählt wird. Sie kennen sich nicht, streiten um seinen Jungen und landen plötzlich zusammen im Bett.


"Es erscheint mir irgendwie ungerecht. Ich meine, egal, was geschieht, ich werde mich immer daran erinnern, dass du der erste Mann warst, mit dem ich verkehrt habe. Das ist bei dir nicht so."
"Ich werde mich sicher nicht an dich erinnern als die vierte Frau, mit der ich geschlafen habe. Ich werde mich immer an dich erinnern als an die erste Frau, die ich geliebt habe", sagte er zärtlich.

(Track 26)


Auf solche Familienkonstellationen bin ich immer neidisch. Was für eine Bereicherung es ist, drei Väter zu haben. Selbst für Kinder in klassischen Konstellationen mit Vater und Mutter ist das ein Traum. Denn entweder arbeiten beide und sind kaum da oder nur die Mutter ist da und man kennt den Vater kaum.

Die Sprecherin spricht Rob sehr weiblich, da musste ich aufpassen, wen sie gerade spricht; Mann oder Frau. Sarah spricht sie hin und wieder etwas hochnäsig. Billy spricht sie sehr schwul, so wie viele wirklich sprechen, dass man merkt, dass sie schwul sind. Jorges jüngeres Ich spricht sie sehr jung, dabei ist für mein Empfinden kaum Zeit vergangen. Das wirkt aber, als ob 10 Jahre verstrichen sind.


Fazit:
Viele Schicksale bis zum Ende eingeworfen und alles salopp erzählt. Das passt am besten als Zusammenfassung. Ich weiß nicht, was der Sinn dieses Werkes ist ... normalerweise geht es höchstens um zwei Familien oder Partnerschaften und bestimmte Ziele und Handlungen. Aber hier gibt es so viele Partnerschaften und Handlungen, es wirkt chaotisch und ich habe mich immer wieder gefragt, was die Autorin mitteilen möchte. Und es gibt noch Band 2 und 3, sind die auch so? Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Ganzen halten soll ... Also mir reicht dieser Band völlig.





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Veröffentlicht am 04.07.2021

Dunkel und Blau - ja, das passt!

Dark Blue Rising
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Klappentext:
Traue niemandem! Das wurde Tabby immer wieder eingebläut. Und: Hüte dich vor dem Kreis! Mit ihrer Mutter Cate ist sie ständig unterwegs, zieht viel um – bis Cate plötzlich verhaftet wird und ...

Klappentext:
Traue niemandem! Das wurde Tabby immer wieder eingebläut. Und: Hüte dich vor dem Kreis! Mit ihrer Mutter Cate ist sie ständig unterwegs, zieht viel um – bis Cate plötzlich verhaftet wird und für Tabby eine Welt zusammenbricht: Cate war nie ihre Mutter, sondern hat sie als Kleinkind entführt! Die 16-Jährige versucht, sich in ihrem neuen Leben mit ihren echten Eltern zurechtzufinden. Doch der einzige Ort, an dem sie sich wirklich zu Hause fühlt, ist das Meer. Eine innere Stimme lockt Tabby in die Tiefe, und sie stellt fest, dass sie unglaublich lange tauchen kann. Haben Cates Hinweise auf den Kreis damit zu tun? Und ist sie wirklich die Einzige, der es so geht? Tabby beginnt zu begreifen, dass ein ungeheuerliches Geheimnis in ihr schlummert.


Autorin:
Schon als Kind und bis heute bleibt Teri Terry nie lange an einem Ort. Sie lebte bereits in Frankreich, Kanada, Australien und England, da ihr Vater bei der Airforce tätig war. Durch die vielen Umzüge wurde Terry mehr und mehr zum Außenseiter und Beobachter. Sie interessiert sie v.a. für Menschen, die sich, wie sie, in eine fremde Umgebung einleben müssen. Sie studierte Mikrobiologie und Recht und war auch als Anwältin tätig. Anschließend zog sie nach Australien und wurde Optikerin. Nach ein paar Jahren dort, zog sie zurück nach Großbritannien. Nach verschiedenen Jobs in Schulen, Bibliotheken oder Büros, widmete sie sich ab 2004 ganz ihrer großen Leidenschaft, dem Schreiben. Der erste Band ihrer "Gelöscht" Trilogie schaffte es auf die Bestsellerlisten und wurde in neun Sprachen übersetzt. Es folgten weitere erfolgreiche Reihen wie "Dark Matter" und "Gelöscht - Slated" und "Dark Blue Rising".

Übersetzer:
Wolfram Ströle, Jahrgang 1957, studierte Anglistik und Geschichte in Erlangen, Aberdeen und Tübingen. Seit Mitte der Achtzigerjahre hat er unter vielen anderen Georgina Byng, John Carol, Anthony Horowitz, Catherine Jinks, Stephenie Meyer, Philip Pullman, Arundhaty Roy und Patrick Rothfuss übersetzt.

Sprecherin:
Nadine Zaddam hat 2005 ihre Schauspielausbildung in München abgeschlossen. Seitdem war sie in TV Produktionen, wie z.B. "Rote Rosen" (ARD), "Liebes, Leid und Lust" (ZDF), "Wilmenrod-Es liegt mir auf der Zunge" (ARD) zu sehen. Seit 2008 arbeitet sie als Sprecherin für Werbung, Synchronisationen (Reign, Quantico, Penny Dreadful etc.), Erklär-und Imagefilme, Computerspiele und viele andere Produktionen.


Bewertung:
Mit dem Cover geht das Rätselhafte schon los. Was soll mir das sagen? Tabby ist eine Meernixe, MeerFrau, was auch immer? Den Titel verstehe ich ebenso wenig. Der Klappentext ist irgendwie nichtssagend. Auch die Verlosung mit der Leseprobe hat kein Wissen ergeben. Worum geht es hier eigentlich? Es werden einige Andeutungen gemacht, die aber keinen Sinn im Ganzen ergeben. Ich hatte schon vor dem Hören viele Fragezeichen. Und nach dem Hören bin ich fast genauso ratlos. Der Klappentext erweckt den Eindruck, das Verlangen nach dem Meer würde das Hauptthema sein, aber inwiefern, ist schleierhaft. Und auch während des Hörens und danach: schleierhaft. Mir kam die Fantasie, Tabbie ist in Wirklichkeit eine Meerjungfrau oder eine anderer Meereskreatur, oder sie hat Meereskräfte, weil sie sich mehr als ein Mensch zu dem Meer hingezogen fühlt. Das wird aber nicht aufgelöst. Auch keine der Rezensionen sagt wirklich etwas über die Geschichte aus. In diesem Fall gibt es auch nicht viel, was man schreiben kann.

Im ersten Drittel spielt das Meer auch keine große Rolle, ist fast unwichtig. Es geht eher um das Leben von Kate und Tabby. Das Meer wie auch das Klima-Thema werden nur wenige Male eingeworfen. Im Grunde gibt es zwei Teile: Einmal die Entführung des Kindes und das Leben mit der falschen Mutter, sowie die Rückkehr zu den ursprünglichen Eltern. Dann die Sache mit dem Meer und das Leben bei den Eltern. Diese Anziehung nach dem Meer ist im ersten Teil unwichtig. Im zweiten Teil schon eher sehr penetrant. Da geht es richtig um die Anziehung zum Meer und Tabbys Liebe zum Schwimmen.

Hier haben mir minimale Rahmenbedingungen gefehlt, zum Beispiel, wo sie wohnen. Das erfährt man erst nach dem ersten drittel. Manchester in England, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber durch Kates Verhalten sind sie schon viel in England rumgereist. Tabby erwähnt nie, wieso sie eigentlich fliehen. Mal kurz reingeworfen, dass der Staat ihnen Vorschriften macht und deshalb fliehen sie? Sehr merkwürdig.

Ihre angebliche Mutter Kate ist sowas von egoistisch! Statt erstmal zu fragen, wie es Tabby geht, zerrt sie sie aus dem Krankenhaus. Warum sagt sie nicht. Dass Abby sich in dem Alter und bei dem merkwürdigen Verhalten damit abspeisen lässt, verstehe ich nicht. Was soll der Staat von einer Verletzten wollen? Dass jemand, der kaum aufstehen kann, fliehen muss, ist doch mehr als auffällig, vor allem jetzt in Tabbys Alter. Und dass sie nie zur Schule ging, und stattdessen von Kate unterrichtet wird, wie diese sagt. Da frage ich mich ja, wie sie das macht, als Alleinerziehende mit einem Job. Total unrealistisch! Da kann man eher von etwas Wissensvermittlung abends oder am Wochenende sprechen. Aber nicht von Heimunterricht.

Und das das Tabby mittlerweile nicht komisch vorkommt, verstehe ich auch nicht. Dann darf Tabby sich mit niemanden treffen und anfreunden, das sagt Kate auch immer wieder. Was ist das für ein leben, das sei Tabby zumutet? Das würde jeden einsam machen. Ziehen von Stadt zu Stadt, keine Freunde oder Bekannte, keine Telekommunikationen ... Das hat alles nichts mit Liebe zu tun. Liebe gibt Freiheiten, weil der andere einem so viel bedeutet. Liebe schränkt nicht ein oder macht gar einsam. Das hat einfach mit Selbstsucht zu tun. Wird sehr gerne als Liebe und Fürsorge getarnt. In Wirklichkeit geht es nur um die eigenen Bedürfnisse und nicht um den Anderen.

Tabby als Charakter ist mir oft etwas naiv und hinterfragt nicht. Dann wieder in manchen Szenen hinterfragt sie alles. So richtig warm bin ich mit ihr nicht geworden. Ihre Gefühle zu Kate, die Entführung, den Eltern und dem neuen leben sind aber sehr gut ausgearbeitet und glaubhaft. Einige Charaktere haben merkwürdige Verhaltensweisen oder sind nach kurzer Zeit und unzureichender Ausarbeitung gar nicht mehr vorhanden , was mich sehr betrübt hat, und einige Aussagen sind doch sehr wunderlich und bescheuert.

Das Klima als Thema ist zeitgemäß, aber eben auch nur nebenbei alltäglich. Es ist kein Hauptthema, wie das bei einigen Rezensionen beschrieben wird. Es gehört einfach zu den heutigen Romanen dazu, sollte Platz in den Geschichten finden, alles andere ist unrealistisch.

Es gibt einige Themen, die ich hier nicht nennen möchte, der Verlauf ist eine Mischung aus vielen kleinen Themen. Wobei ich finde, dass man die Aufteilung stark merkt: Teil 1 mit dem Leben als entführtes Kind und Teil 2 zurück bei den eigentlichen Eltern und neuem Lebensalltag. Irgendwie kam es mir wie zwei verschiedene Geschichten vor, auch wenn Schnittstellen auftauchen. Aber die Atmosphäre ist sehr unterschiedlich. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt; ihr lest ein Buch/hört ein Hörbuch und die Geschichte bleibt nicht gleichbleibend, sondern verändert sich so stark, dass ihr das Gefühl habt, beide Teile des Verlaufes passen nicht so zueinander oder sind total verschieden. Erlebe ich auch bandspezifisch, also band 1 und 1 oder anders passen zueinander, aber Band 3 und so weiter wirken wie eine neue Geschichte. Zwei Beispiele kommen mir direkt in den sinn: Twilight 1-3, und Band 4 wirkt total anders. Throne of Glass 1 und 2, ab Band 3 geht es da auch so.

Was überhaupt nicht aufgeklärt wurde: Was ist das für eine Studie in der Klinik? Tabby hat Susanne danach gefragt, aber es gab keine Antwort. Und ich rätselte noch nach dem Schluss. So einiges bleibt rätselhaft. Das Ende ist offen und rätselhaft gehalten, natürlich. Finde ich fesselnd gemacht und dann hört es auf.

Die Spannung insgesamt ist gemischt, mal fesselnd, mal etwas langgezogen. Die eingeworfenen Themen wechseln von ungewöhnlich bis a-typisch, ebenso die Umsetzung. Gerade im zweiten Teil ist eines der Themen sehr 08/15 erzählt.

Die Sprecherin passt recht gut, bei den langgezogenen stellen war es schwer, weiterzuhören. Ansonsten sehr gut verträglich.


Fazit:
Eine wirklich eigenartige Geschichte. Statt die angehenden Themen wie die Sache mit dem Meer und der Entführung eindeutig anzugehen, kommen immer weitere rätselhafte Sachen und Themen hinzu. Und alles bleibt wage und schleierhaft. Sehr seltsam. Es soll ja einen zweiten Band geben, wie der aussehen soll, ist mir wiederum schleierhaft. Der muss ja alles enträtseln. Da bin ich sehr skeptisch. Ich habe eher das Gefühl, dass es wage endet, wie es begonnen hat. Ein einzigartiges Werk in negativer Weise, denn dieses wage in allem ist nervenaufreibend und unbefriedigend. Das ist wie zig halbe Früchte in den Korb zu werfen - zusammen ist es nichts halbes, nichts ganzes ... Science Fiction? Fantasy? Jugendroman? Drama? Thriller? Ich habe keine Ahnung!

Bei manchen Seiten, zum Beispiel Thalia steht Klima-Thriller. Das stimmt überhaupt nicht mit der Geschichte überein. Das Klima wird hier nicht als Hauptthema behandelt, und ein richtiger Thriller ist es auch nicht. Ich habe nicht rumgeschaut, was wer stehen hat, das kann echt alles sein. Merkwürdigerweise lässt der Verlag einem nicht zur Buchseite, höchstens zur Leseprobe, also kann ich nicht schreiben, wie der Verlag das Buch listet. Ein Jugendbuch ist es auf jeden Fall. Eigentlich lässt sich die Geschichte im Ganzen gar nicht bewerten, dafür ist es zu unvollständig. Ich weiß auch nicht, ob meine Rezension genauso wage ist wie die der anderen oder mehr Durchblick liefert. Ich bleibe ratlos zurück. Reichlich blaues und noch mehr dunkles, auch nach dem Werk.





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Veröffentlicht am 30.06.2021

Schöne Idee, dessen Potenzial leider nicht genutzt wurde ...

Die letzte Dichterin
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Inhaltserzählung und Leseprobe:
Hätte man die Magie festhalten können, hätte man sich mehr mit ihr beschäftigt? Hätte man dies getan, wenn man genau gewusst hätte, was sie ausmachte, woraus sie ihren Zauber ...

Inhaltserzählung und Leseprobe:
Hätte man die Magie festhalten können, hätte man sich mehr mit ihr beschäftigt? Hätte man dies getan, wenn man genau gewusst hätte, was sie ausmachte, woraus sie ihren Zauber bezog, woraus sie existierte?
Die Magie kam aus den Menschen selbst, doch das Wesen der Phantopier hatte sich so sehr verändert, dass die Magie nichts mehr an ihnen fand, das es wert war, bei ihnen zu bleiben.
Was aber würde mit einem Land und seinen Bewohnern geschehen, wenn das, was es einst aus- und groß gemacht hatte, nun fast unwiederbringlich dahin war? Würde es einige herausragende Persönlichkeiten geben, die den Fall noch aufhalten konnten? Und wie hoch wäre der Preis, den es zu bezahlen gälte?


(Seite 126)


Alles konnte Inspiration sein, sogar die Dunkelheit, und Inspiration musste man inhalieren und verinnerlichen, damit man daraus eine Geschichte weben konnte, die vielleicht sogar das Potenzial hatte, ihre eigene Dichterin zu überdauern ... oder zumindest eine Weile zu bestehen, ehe sie irgendwann in Vergessenheit geriet, weil die Menschen weder Zeit noch Muße hatten, Musik und Erzählungen zu lauschen, geschweige denn, sie weiterzutragen. So war es kein Wunder, dass es so schlecht um Phantopien stand, dass selbst die Magie schon vor langer Zeit geflohen war. Sie war ihrer Quelle beraubt worden. Ohne die Künste konnte es keine Magie geben.

(Seite 15)


Eine Geschichtenerzählerin.
Er konnte sich kaum daran erinnern, wann er zuletzt einer gelauscht hatte. Menschen, die eine der vier sterbenden Künste beherrschten, waren selten geworden. Die Leute hatten andere Sorgen. Karge Ernten, Handelskrisen, Armut und Hungersnöte hatte Phantopien heimgesucht, nachdem die Magie verschwunden war und die Menschen wieder lernen mussten, ohne sie zu agieren.

Trotz ihrer jungen Jahre hatte die Geschichtenerzählerin etwas Altes an sich, als hätte sie schon viele Leben gelebt. Und wer wusste es schon, vielleicht hatte sie das, wo sie doch so viele Geschichten mit sich trug. Vielleicht hatte sie die Leben anderer gelebt, aus anderen Zeiten und an anderen Orten.

(Seite 42/43)


Autorin:
Die Fantasy-Autorin Katharina Seck wurde 1987 in Hachenburg im Westerwald geboren. Der schriftstellerische Durchbruch gelang Seck mit ihrem 2016 erschienenen phantastischem Roman "Die silberne Königin", der mit dem Literaturpreis Seraph ausgezeichnet wurde. Die Idee zu diesem Werk hatte die Autorin bereits in ihrer Schulzeit. Secks Gymnasium befand sich in einer fast 800 Jahre alten Zisterzienserabtei und findet sich in der Beschreibung der Stadt Silberglanz in dem Roman wieder. Unter dem Namen Kati Seck hat die Schriftstellerin 2017 ihren ersten zeitgenössischen Roman "Die Stille zwischen Himmel und Meer" veröffentlicht.


Bewertung:
Das Cover passt wunderbar zur Geschichte. Der Titel passt einerseits gar nicht, andererseits schon. Hier hätte die Autorin in der Danksagung Klarheit schaffen können. So allgemein stimmt der Titel ja schon laut Klappentext nicht, denn beim Dichterwettbewerb gibt es logischerweise auch andere Dichter und Dichterinnen. Wenn die Autorin allerdings den Bezug zu den Plänen der Königin damit sucht, dann stimmt er tatsächlich sehr. Aber das weiß man halt nicht, und die zweite Variante erfährt man auch erst im zweiten Drittel der Geschichte.

Der Klappentext ist okay, allerdings ist der letzte Satz typisch dramatiesierend und falsch obendrein: Und Minna und Finn sind die einzigen, die sich der Gefahr entgegenstellen können. Gähn und buh. Bei solchen übertriebenen Sätzen muss ich immer die Augen verdrehen, und hinzu kommt, dass der auch noch falsch ist. Die beiden sind eben nicht die einzigen. Oh Mensch ... lasst euch mal was neues einfallen. Die Karte ist einfach in schwarzweiß gehalten und nichts besonderes. Aber es ist immer gut, eine Karte zu haben, bei solchen Geschichten. Das Gebirge der vier Weisen nicht auf der Karte gekennzeichnet, sodass ich nicht weiß, ob es gar nicht drauf ist oder einfach nicht mit Namen genannt. Ansonsten hat die Karte alle genannten Ortschaften, was sonst sehr selten der Fall ist.

Es gibt drei Teile, zu jeden gibt es eine Chronik-Erzählung rückblickend auf die Geschehnisse. Ein kleiner Teil ist mitten in derErzählung, was mich irritiert hat. Hier hätte die Autorin auch warten können oder wenigsten wie die anderen Chrono-Erzählungen deklariert und auf eine Extra-Seite schreiben sollen. Vor allem sind diese Chrono-Erzählungen total unwichtig und sinnlos. Sie ergeben keinen Zweck für irgendwas, wirken eher deplatziert.

Die Absätze innerhalb der Kapitel sind mit einer Federhalterspitze verziert. Sehr passend. Die Erzählung ist in der Über-Form über Königin Malwine, Geschichtenerzählerin und Dichterin Minna, Schatzsucher Finn, Gabensucher Valerian und den Magiebändiger. Minna und Finn sind am Anfang sehr stark erzählt, die Königin holt Finn aber ab der Hälfte des Verlaufes auf. Am wenigsten wird über den Gabensucher und den Magiebändiger erzählt.

Was mir sofort aufgefallen ist, ist, dass die Autorin fehlerfreier schreibt als viele andere. Gerade in den letzten Monaten musste ich die Bücher mit Notizen zukleistern, das hält sich hier echt in Grenzen. Erst ab der Mitte tauchen einige Fehler auf. Da fällt so ein Buch sehr auf.


Minna:
Und genau das wollte Minna. Das Einzige, was im Gedächtnis der Menschen bleiben sollte, waren ihre Geschichten, denn die ... die wollte sie unvergessen machen. Eines Tages wollte sie die größte Dichterin sein, die Phantopien je gesehen hatte, und selbst in die größten Fußstapfen treten, die eine Reihe begnadeter Künstler und Dichter vor langer Zeit hinterlassen hatten.
Und dafür musste sie ihr Buch beschützen, mit ihrer Klinge, mit ihrem Leben, mit allem, was sie besaß, und vor jedem, der danach trachten wollte. In diesem Buch waren auch die wirklich wichtigen Geschichten enthalten, nicht nur jene altbewährten und jedem Kind vertrauten Nacherzählungen, die sie an Herdfeuern rezitierte und welche die Menschen hören wollten.
Es waren ihre eigenen Geschichten, Geschichten, die noch unerzählt waren. Die niemand kannte außer ihr selbst.

(Seite 17/18)


In einer Szene finde ich ihr Verhalten gar nicht nachzuvollziehen und auch fehlerhaft zu ihrem Charakter. Ansonsten hat mit die Figur gefallen. Naja, ich habe sie weder geliebt noch gehasst. (Siehe Lese-Chronik)


Finn:
Freyd, der schrecken unter den Schatzsuchern, der große Entdecker, der Finder der rubinroten Schätze, Eroberer des Untergrundes.
Sein Vater hatte eine ganz genaue Vorstellung davon, wie Finns Leben auszusehen hatte: Er musste besser werden als Freyd selbst. In der Tradition der Schatzsucher war festgeschrieben, dass die Söhne eines Tages ihre Väter übertrumpfen mussten, andernfalls wurde ihnen die Unterstützung ihrer Familie entzogen, und sie endeten als gebranntmarkt, arm oder tot.

(Seite 26/27)


Er versucht, den Namen der Schatzsucher in Ehren zu halten, was nicht leicht ist in diesen schweren Zeiten. Er wird Minnas Begleiter und auch ihn konnte ich weder lieben noch hassen.


Königin:
Der Mensch mit der größten Fantasie. Der fehlte noch in ihrer Sammlung. Und sie, die Königin, würde sich diese Fantasie zu eigen machen.

Oft dachte sie, dass sie schon hart wie Stahl sei, und doch nicht hart genug. Aber wie konnte sie noch eiserner werden, noch kühler, noch gleichgültiger, wenn nicht schon auf dem Pfad, den sie unwiederbringlich eingeschlagen hatte?

(Seite 74/ 131)


Sie ist mit viel Gefühl beschrieben, anders als das bei bösen Königinnen sonst der Fall ist. Hier wird deutlich, dass sie eben nicht nur böse ist, sondern wie alle anderen zu kämpfen hat. Hier hat die Autorin die stärkste Figur rausgearbeitet. was ihr eigentlicher Plan ist, erfährt man nicht genau bis zum letzten Drittel. Es werden Brocken reingeworfen, aus denen man Vermutungen anstellen kann, aber richtig ausgesprochen wird es nicht.


Gabensucher:
Er war der Gabensucher. Er stand über ihnen allen und war am Ende dennoch viel weniger wert als der einfachste Soldat.

(Seite 82)


Ist eher ein Nebencharakter. Die Beziehung zur Königin hätte etwas mehr ausgebaut werden können, blieb mir etwas zu flach.



Ein paar Nebencharaktere bleiben flach erzählt und verwinden sang- und klanglos zwischendurch und kurz vor dem Showdown. Über den Magiebändiger gibt es aus Spoilergründen nichts zu erzählen, lest es selbst.

Die Namen sind bis auf Malwine sehr fantasievoll. Komischerweise heißt die Königin Malwine, wie meine deutsche Stiefoma. Das passt gar nicht zu der Namensgebung der Geschichte. Wirklich seltsam.

Das Setting ist nicht ganz greifbar für mich. Einige Orte wie "Das Labyrinth" konnte ich mir trotz Beschreibung nicht richtig vorstellen. Ich verstehe den Namen auch nicht, da es kein Labyrinth ist. Das hat mich zu Beginn, als das Grauen zu den Labyrinth aufkam, in die Irre geführt. Da hatte ich mir natürlich kein Kerkerverließ vorgestellt. Die Atmosphäre ist gemischt, da sich auch einige Erzähl- und Logikfehler breit machen, und manche Szenen zu gewollt konstruiert sind. (Siehe Lese-Chronik)

Die Geschichte zieht sich insgesamt etwas, manches ist sehr salopp erzählt, es gibt Zeitsprünge, die irritieren und mich haben glauben lassen, ich hätte was überlesen. Zum Beispiel ist die Reise nach Fernab viel zu schnell und geschehenlos erzählt. Ich hatte mir ein kleines Abenteuer vorgestellt, ein paar Gefahren, aber nichts. Tempo kommt erst ab der Mitte auf, sodass ich weiterlesen musste. Der Showdown am Ende fällt eher flach aus, hier hätte die Autorin mehr rausholen können. (Siehe Lese-Chronik)


Fazit:
Leider reicht auch dieses Buch nicht zu dem tollen Werk "Die silberne Königin" heran. Das wird wohl kein Buch der Autorin, wie es scheint. Es ist aber besser als "Die Tochter des dunklen Waldes", das finde ich sehr schwach erzählt. Es steht also zwischen den beiden Werken. Weder die Geschichte, noch die Charaktere konnten mich packen und begeistern.

Die Charaktere, Fehler und einige schöne Zitate könnt ihr aus der Lese-Chronik entnehmen.


"Vielleicht geht es gar nicht um die Magie. Und ganz vielleicht ist nicht die Magie das, was wir verloren haben. Vielmehr haben wir die Fähigkeit verloren, uns etwas zu erzählen, uns an Liedern und Bildern und Geschichten zu erfreuen, auch wenn wir diese Dinge nicht berühren können. Weil wir diese Dinge nicht mehr schätzen, haben wir etwas anderes verloren. Die Begabung, ganz Kleines wertzuschätzen. Die Begabung, den Wert von etwas zu erkennen, das keine Goldschicht hat. Und am Ende ... Am Ende haben wir das, was uns ausmacht, verloren. Wir haben die Magie aus eigenen Stücken verjagt und können sie nicht zwingen, zurückzukehren, weil wir doch diejenigen sind, die sich verändert haben."

(Seite 330/331)



😈 Lesen auf eigene Gefahr:

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