“I just really need it to be a love story, you know? [...] Because if it isn’t a love story, then what is it?”
Meine dunkle VanessaVanessa ist 15, als sie das erste Mal mit ihrem Lehrer schläft. Als er knapp 20 Jahre später angeklagt wird, fängt sie an, die Beziehung & Liebe zu ihm langsam zu hinterfragen.
Dieses Buch ist eins der ...
Vanessa ist 15, als sie das erste Mal mit ihrem Lehrer schläft. Als er knapp 20 Jahre später angeklagt wird, fängt sie an, die Beziehung & Liebe zu ihm langsam zu hinterfragen.
Dieses Buch ist eins der härteste, was ich je gelesen. Und dadurch fühlt es sich unglaublich falsch an zu sagen, dass dieses Buch gut war. Denn das war es. Und es macht mir beinahe Angst, wie kunstvoll der Schreibstil ist. Denn wie können Worte so schön klingen, wenn sie so eine Geschichte erzählen?
Schockierend. Schmerzhaft. Grausam. Nachhallend. Ich glaube das sind die Worte, die die Geschichte zunächst am besten treffen. Denn diese Geschichte wird mich so schnell nicht mehr loslassen. Weil mein Kopf & mein Herz immer noch schwer sind. Immer noch angewidert. Immer noch fassungslos.
Jedes Mal, wenn Vanessa gesagt hat, bei ihr wäre es kein Missbrauch, bei ihr wäre es eine Ausnahme, es wäre Liebe... Da wollte ich weinen. Schreien.
Wenn man sieht, wie es ihr jetzt geht. Welche Spuren in ihrer Seele sind. Wenn Rückblicke kamen, von ihr als Teenager. Mit ihrem Lehrer. Wenn genau beschrieben wurde, was passiert. Wie es passiert. Da wurde mir schlecht.
Wie er Menschen manipuliert. Wie junge Mädchen verzweifelt nach Liebe suchen. Wie sehr man Menschen ruinieren kann. Zerstören kann. Wie sehr Pädophilie gerechtfertigt werden kann. Wie bildlich diese Geschichte ist.
So dass man sich all das vorstellen kann. Mehr, als man vielleicht wollte. Und wie fertig es mich macht zu wissen, dass da draußen haufenweise Vanessas sind. Mädchen, die missbraucht werden, aber es gar nicht so wahrnehmen. Weil sie sich nach Liebe sehnen. Nach Verständnis. Nach Aufmerksamkeit. Und sich sagen, dass alles okay ist. Weil das doch Liebe ist. Weil man das dann zulässt. Weil es dann doch weder Missbrauch noch Vergewaltigung sein kann.
Mir wird immer noch flau im Magen, wenn ich an Vanessas Gedanken denke. An die Rechtfertigungen, für ihn, für all seine Taten. Aber genau das macht dieses Buch so wichtig