Rustikales Kochbuch mit exotischen Zutaten, englischen Rezepten und reichlich Alkoholzusätzen!
Das kompakte Werk ist wunderschön aufgemacht und stammt aus dem "Ars Vivendi Verlag". Preislich liegt das Schmuckstück bei 29,90 Euro.
Niemand versteht es besser als Diana Henry, Gewohntem eine besondere ...
Das kompakte Werk ist wunderschön aufgemacht und stammt aus dem "Ars Vivendi Verlag". Preislich liegt das Schmuckstück bei 29,90 Euro.
Niemand versteht es besser als Diana Henry, Gewohntem eine besondere Note zu geben. Simple vereint eine grandiose Sammlung von Gerichten: allesamt ohne viel Aufhebens zuzubereiten und doch von umwerfendem Aroma. Ganz gleich, ob Lammkoteletts mit Walnuss, Chili und Salsa verde mit Honig, Dorsch mit Krabben-Kräuter-Kruste oder Türkische Pasta mit Feta, Joghurt und Dill – Diana Henry verwendet Zutaten, die man ohnehin meist auf Vorrat zu Hause hat oder schnell auf dem Heimweg von der Arbeit besorgen kann. Daraus zaubert sie herrlich einfache Rezepte, die absolut alltagstauglich sind.
Soweit verspricht der Klappentext ein "idiotensicheres" Kochbuch für die Alltagsküche.
Rein vom Äußerlichen her ist dieses Kochbuch ein Traum. Das Hardcover hat die Maße: 19,5 x 3,5 x 25,4 cm und ist recht schwer. Der Einband kommt im Shabby look daher, die Haptik und Optik vermitteln, hier ein Stück Holz in der Hand zu haben.
Im Vorwort geht die Autorin auf die Themen: Ausgefallene Zutaten, Für wie viele Personen sind die Rezepte berechnet? und Küchenausstattung ein.
Das Buch teilt sich in folgende Kapitel:
Anmerkung: Ich erwähne jeweils das Gericht, was mir besonders gefällt!
Eier:
Hier gibt es 8 Rezepte und im Anschluss eine Warenkunde über Eier.
- Feta-Lauch-Omelett mit Sumach (Sumach kenne ich nicht, wird aber vorausgesetzt)
Salate: 13 Rezepte
- Burrata mit Zitrusfrüchte, Fenchel & Oliven
Vorspeisen ohne Stress:
Hier sprechen mich am meisten an: kleiner skandinavischer Schmaus und Räucherfisch-Canapé
Toast: (10 Rezepte zeigen die Orientierung im englischen Raum an)
- Karottenhummus, Ofentomaten & Harissajoghurt
Hülsenfrüchte: Von den 10 Rezepten sind die meisten indisch angehaucht.
- Bretonisches Gratin mit Thunfisch & weißen Bohnen - Indische Süßkartoffeln mit Kichererbsen & Kokosnuss
Pasta und Getreide: Es gibt 17 Rezepte mit großer Zutatenvielfalt: Calamari, pikante Wurst, Mango und Rollgerste werden hier verarbeitet.
- Couscous mit essbaren Blüten (Hornveilchen) - Schwarze Linguine mit Calamari & Pikanter Wurst
Fisch: 17 Rezepte
- Brasse gefüllt mit Walnüssen & Granatapfel - Dorsch mit Krabben-Kräuter-Kruste - Portugiesischer Seehecht & Kartoffeln
Kleine feine Beigaben: Saucen und Relishes - Mojo Verde, würziger Kräuterjoghurt
Es gibt Empfehlungen, zu welchen Gerichten die 12 verschiedenen Beigaben gegessen werden können.
Ofengerichte: 16 Rezepte mit Geflügel, Schwein und Lamm
- Indische Lammkeule ist hier mein Favorit
Koteletts und Würste: - Schweinekoteletts mit Senf & Kapern (Titelbild) - Lammkoteletts mit Cidre, Minze & Sahne
Hähnchen: 12 Rezepte
- Marokkanisch gewürztes Hähnchen mit Datteln & Auberginen - Andalusisches Hähnchen mit Honig, Safran & Mandeln
Gemüse: 20 Rezepte
- Süßkartoffeln mit Joghurt & Koriander-Chili-Sauce - Ofenauberginen mit Tomaten & Safransauce - Ofensüßkartoffel, Chorizo, Champignons & Ei.
Was isst man zu Ofenkartoffeln? Dafür gibt es 8 kleine Rezepte wie Schinken, Camembert & Sahne.
Fruchtige Desserts: 18 Rezepte
- gebackene Birnen mit Zitrone, Lorbeer & Marsala - Kuchen: wie z. B. Crostata mit Aprikosen & Amaretti - Sommerlicher Mandelkuchen mit Früchten
Mühelose Desserts: 12 Vorschläge, die es hochprozentig "in sich haben"!
- Himbeer-Whiskey-Trifle - Ofenpfirsiche mit Amaretto
Soweit zu den wirklich vielfältigen Rezepten, die dank weniger Handgriffe wirklich nicht hohe Kochkunst bedeuten und somit das Prädikat: Simple auch verdienen. Nicht ganz so ist es bei den Zutaten!
Die Autorin ist Irin und lebt und kocht in London, dort sind die Multi-Kulti-Einflüsse der indischen Küche, aber auch diverser anderer Nationalitäten sehr spürbar. Mich haben die vielen verschiedenen Gewürze erst einmal abgeschreckt. Ich kenne viele Würzungen der türkischen und auch indischen Küche, aber wenn ich ein Gericht noch nie gegessen habe, bestelle ich mir nicht Gewürzmischungen zuhauf, um sie dann später vielleicht nicht mehr zu nutzen.
Auch gibt es bei vielen Rezepten, besonders bei den süßen Speisen, die ja Kinder mit Vorliebe essen, die üppige Zugabe von diversen Alkoholika. Das finde ich reichlich übertrieben, wenn schon Alkohol, dann trinke ich lieber ein Glas Wein zum Essen.
Tolle Aufmachung, wunderbare Fotos und wie es auf den ersten Blick hin scheint, auch gut nachzukochende Gerichte mit Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst.
Doch trotz der einfachen Zubereitung ist es größtenteils einfach nicht mein Kochstil und mit den vielen Gewürzen auch ziemlich exotisch angehaucht. Außerdem wird vieles im Ofen zubereitet und das finde ich energietechnisch nicht optimal.
Wer raffinierte Rezepte sucht, die im englisch/indischen Kochbereich angesiedelt sind, findet hier ausgefallene und interessant klingende Vorschläge.